„Unsere Mitglieder versorgen viele ambulante Beatmungspatienten dauerhaft mit Sauerstoff. Sauerstoffkonzentratoren sind gerade bei chronischen Lungenerkrankungen, wie z. B. COPD, das Mittel der Wahl. Sie sind besonders wirksam und ermöglichen den Patienten zum Teil auch noch Mobilität im Alltag“, erklärt Geschäftsführer Jens Sellhorn. Er führt weiter aus: „Ein Versorgungsengpass bedeutet, dass die Patienten auf eine andere Form der Sauerstoffversorgung umgestellt werden müssten, die im Zweifel umständlicher und einschränkender ist. Zudem muss in dem Fall auch mit den Krankenkassen über die Kostenübernahme verhandelt werden. Unterm Strich würde eine Umstellung einen hohen Mehraufwand bedeuten, den wir jedoch zur Überbrückung und Gewährleistung der Patientenversorgung gerne eingehen.“
ARGE arbeitet an Überbrückungsstrategie
Da die aktuelle Pandemie weiterhin einen erheblichen Einfluss auf die Liefer- und Produktionsketten der Lieferanten habe, ist nach Ansicht der Leistungserbringergemeinschaft nicht mit einer schnellen und nachhaltigen Lösung zu rechnen, trotz laufender und enger Abstimmung mit den Lieferanten. Man bemühe sich, parallel weitere Bezugsquellen zu finden. Wie Rehavital mitteilt, ist sie derzeit im Gespräch mit Medizintechnikherstellern und Verbänden wie BVMed und Spectaris, um gemeinsam in einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) eine Überbrückungsstrategie zu erarbeiten. Ziel der ARGE sei es, die Versorgung der ambulanten Sauerstoffpatienten beim Auftreten von Versorgungslücken mit Sauerstoffkonzentratoren sicherzustellen.
Im ersten Schritt schlägt die ARGE vor, bei teilweise mobilen Patienten für etwa drei Monate Sauerstoffkonzentratoren mit Flüssigsauerstoff (Liquid Oxygen-LOX) zu ersetzen. Im zweiten Schritt könnte das auch eine Lösung für weniger mobile Patienten sein. Derzeit lotet die Leistungsgemeinschaft im Gespräch mit Krankenkassen aus, ob die Kostenträger diese Alternativversorgung im Ernstfall mittragen würden.
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