Unge­wohn­tes Ter­rain beim Leistungswettbewerb

Schon einige Generationen an jungen Handwerkerinnen und Handwerkern haben am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks teilgenommen. 2021 wird sich die Premiere des größten europäischen Berufswettkampfs zum 70. Mal jähren. Im vergangenen Jahr errang Patrick Friese aus der Landesinnung Berlin den zweiten Platz beim Wettkampf der Orthopädietechnikerinnen und Orthopädietechniker.

Der 23-jäh­ri­ge Ber­li­ner fährt in sei­ner Frei­zeit ger­ne Motor­rad, baut Fuß­ball­ro­bo­ter und wid­met sich dem 3D-Druck.

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Im Gespräch mit der OT erzählt er von sei­nen Erfah­run­gen beim Leis­tungs­wett­be­werb 2020.

OT: Wie haben Sie von dem Leis­tungs­wett­be­werb gehört und war­um haben Sie sich ent­schie­den dar­an teilzunehmen?

Patrick Frie­se: Erst­ma­lig hör­te ich wäh­rend mei­ner Aus­bil­dungs­zeit in der Berufs­schu­le von die­sem Wett­be­werb. Als ich dann von mei­ner Innung über den Lan­des­sieg in Kennt­nis gesetzt wur­de, frag­te man mich auch gleich, ob ich am Bun­des­wett­be­werb teil­neh­men möch­te. Dies sah ich als Chan­ce an, um mei­ne Leis­tung bun­des­weit bewer­ten zu können.

OT: Wel­chen betrieb­li­chen Auf­trag haben Sie gezeigt?

Frie­se: Einen ver­län­ger­bar gebau­ten Unter­schen­kel­ap­pa­rat für eine Spina-Bifida-Patientin.

OT: Wel­che Erfah­run­gen haben Sie beim Leis­tungs­wett­be­werb gesammelt?

Frie­se: Unter den beson­de­ren Umstän­den des Leis­tungs­wett­be­wer­bes stand ich vor der per­sön­li­chen Her­aus­for­de­rung einer Video­kon­fe­renz, über die ich mei­ne Prä­sen­ta­ti­on hielt. Das rein digi­ta­le Vor­stel­len eines The­mas war unge­wohn­tes Ter­rain, da mir die sonst gewohn­te Reso­nanz des Publi­kums über das Kon­fe­renz­me­di­um fehl­te bzw. sich die Kom­mu­ni­ka­ti­on teil­wei­se schwie­rig gestaltete.

OT: Haben Sie durch die coro­nabe­ding­te digi­ta­le Vor­stel­lung etwas vermisst?

Frie­se: Der Aus­tausch mit den ande­ren Teil­neh­mern fehl­te mir. Alle Teil­neh­mer waren zu Recht bei die­sem Wett­be­werb. Umso mehr hät­te ich mich dar­auf gefreut mit den ande­ren über Ein­zel­hei­ten ihrer Werk­stü­cke zu reden und Kon­tak­te zu knüpfen.

OT: Wie sind Sie zur Ortho­pä­die-Tech­nik gekommen?

Frie­se: Nach mei­nem Abitur stand die Fra­ge der Zukunft im Rau­me. Möch­te ich ein Stu­di­um antre­ten? Ist eine Aus­bil­dung nicht inter­es­san­ter durch prak­ti­sche Erfah­run­gen? Nach eini­ger Zeit konn­te ich für mich sagen, dass ich zu dem Zeit­punkt kein Stu­di­um fand, das mich zu 100 Pro­zent inter­es­sier­te. Über eine Bekann­te in die­sem Berufs­feld kam ich auf die OT. Ich mach­te meh­re­re Prak­ti­ka und mei­ne Ent­schei­dung war getrof­fen. Die OT ver­eint prak­ti­sches Hand­werk, zukunfts­wei­sen­de Tech­no­lo­gien und den Fakt, dass man einen gesell­schaft­lich sinn­vol­len Beruf ausübt.

OT: Wie sieht Ihre beruf­li­che Zukunft aus?

Frie­se: Ich bin sehr froh, mit der Fir­ma See­ger ein Unter­neh­men gefun­den zu haben, das mei­ne Stär­ken erkannt hat und för­dert. So kann ich mir sehr gut vor­stel­len, mei­ne beruf­li­che Zukunft gemein­sam mit Fir­ma See­ger zu gestal­ten. Dabei wird mir das Sti­pen­di­um der HWK sicher­lich hel­fen. Kon­kret bedeu­tet das die Arbeit in der CAD-Abtei­lung, die sich schon jetzt als sehr abwechs­lungs­reich und span­nend zeigt.

OT: Wel­che Wün­sche haben Sie für das Jahr 2021?

Frie­se: Ein bal­di­ges Ende der Coro­na-Kri­se, schon wegen der gesund­heit­li­chen Fol­gen eines jeden Erkrank­ten oder der wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen, ange­fan­gen bei Kurz­ar­beit bis Kon­kurs vie­ler Fir­men und Arbeits­platz­ver­lust vie­ler Menschen.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

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