Pierre Bot­ta-Rueg­ger verstorben

Am 1. Januar 2021 hat mit Pierre Botta ein großartiger Mensch und verdienter Mitstreiter unseres Faches von einem erfüllten Leben Abschied genommen.

Als Sohn des gelern­ten Land­wir­tes und Werk­zeug­ma­chers Hans Bot­ta konn­te Pierre von Kin­des­bei­nen an die Ent­wick­lung des Fami­li­en­un­ter­neh­mens „Bot­ta & Fils“, das heu­te von sei­nen bei­den Söh­nen Remy und Michel in der drit­ten Gene­ra­ti­on fort­ge­führt wird, beglei­ten. Beflü­gelt durch das Enga­ge­ment und den Tüft­ler­geist sei­nes Vaters wur­de Pierre in eine inno­va­ti­ve ortho­pä­die­tech­ni­sche Welt ein­ge­führt und konn­te gemein­sam mit sei­nem Bru­der Bert­rand das Lebens­werk des Vaters fortsetzen.

Für Pierre stand stets sei­ne Fami­lie im Mit­tel­punkt sei­nes Lebens. Dort tank­te er auf und schöpf­te die vie­len Kraft­re­ser­ven, die sein Beruf von ihm for­der­ten. Er durf­te auf ein erfüll­tes Fami­li­en­le­ben mit sei­ner bereits vor Jah­ren ver­stor­be­nen und innig gelieb­ten Frau Tru­di zurück­bli­cken und konn­te sich stolz und dank­bar bis zuletzt an sei­nen fünf Kin­dern mit Enkeln und Uren­keln erfreuen.

Pierre war bereits früh in cari­ta­ti­ve Arbei­ten und Enga­ge­ments in Ärz­temis­sio­nen des Roten Kreu­zes und der Ent­wick­lungs­hil­fe ein­ge­bun­den und durf­te hier­bei erfah­ren, wie es durch ent­spre­chen­des Fach­wis­sen und Ein­falls­reich­tum auch mit weni­gen Mit­teln gelin­gen kann, gute Ver­sor­gungs­er­geb­nis­se für die bedürf­ti­gen Pati­en­ten zu errei­chen. Letzt­end­lich eine bewun­derns­wer­te, prä­gen­de Eigen­schaft, die sein Schaf­fen über die vie­len fol­gen­den Berufs­jah­re geprägt hat.

An der Sei­te sei­nes lang­jäh­ri­gen Schwei­zer Weg­ge­fähr­ten und Medi­zi­ners Prof. René Baum­gart­ner konn­te er über vie­le Jahr­zehn­te wert­vol­les Fach­wis­sen sam­meln, neu­es schaf­fen und auch ent­spre­chend an die Fach­welt wei­ter­ge­ben, wofür die ers­ten drei Bän­de ihres gemein­sa­men Stan­dard­wer­kes „Ampu­ta­ti­on und Pro­the­sen­ver­sor­gung“ aus den Ver­la­gen Enke (spä­ter Thie­me) ein höchst beein­dru­cken­des Zeug­nis able­gen. Gemein­sam zähl­ten Baum­gart­ner und Bot­ta auch zu den Grün­dungs­mit­glie­dern der „Schwei­ze­ri­schen Arbeits­ge­mein­schaft für Pro­the­sen und Orthe­sen“, kurz A.P.O. genannt, der Pierre von der ers­ten Stun­de an als Vize­prä­si­dent zur Ver­fü­gung stand.

Vie­le Neu- und Wei­ter­ent­wick­lun­gen ins Leben gerufen

Das Zusam­men­wir­ken bei­der Dis­zi­pli­nen, der Ampu­ta­ti­ons­chir­ur­gie und der Tech­ni­schen Ortho­pä­die, konn­ten sich bei­de zunut­ze machen und vie­le Neu- und Wei­ter­ent­wick­lun­gen zum Woh­le der ihnen anver­trau­ten Pati­en­ten gemein­sam ins Leben rufen.

So ist es nicht ver­wun­der­lich, dass Pier­res Ver­diens­te auch in der Medi­zin nicht unbe­ach­tet blie­ben. Zu Recht wur­de ihm daher 1999 sei­tens der Deut­schen Gesell­schaft für Ortho­pä­die und Trau­ma­to­lo­gie (DGOT), der heu­ti­gen DGOOC, die Hoh­mann-Pla­ket­te für sein Gesamt­werk ver­lie­hen, im Jah­re 2004 von der Schwei­ze­ri­schen Gesell­schaft für Ortho­pä­die die Ehren­mit­glied­schaft. Pierre war zudem Ehren­mit­glied der ISPO-Öster­reich und der Schwei­ze­ri­schen Arbeits­ge­mein­schaft für Pro­the­sen und Orthe­sen (APO).

Wer Pierre und sein Arbeits­um­feld gekannt hat, weiß jedoch auch, dass sein Schaf­fens­drang nicht aus­schließ­lich auf sei­ner hand­werk­li­chen Leis­tung beruh­te. Für Pierre stand stets der gan­ze Mensch im Fokus. Sei­ne beson­de­re Stär­ke lag in einer aus­ge­präg­ten Empa­thie für sei­ne Pati­en­ten und deren Lebens­si­tua­tio­nen, wel­che er nicht zuletzt auch aus sei­nem tief­grün­di­gen christ­li­chen Glau­ben speis­te. Gepaart mit einem her­aus­ra­gen­den tech­ni­schen Geschick konn­te er die­se zur Tech­nik min­des­tens genau­so wich­ti­ge und ver­sor­gungs­re­le­van­te Fähig­keit in sei­ner Arbeit gera­de­zu perfektionieren.

„Bot­ta-Ver­sor­gun­gen“ wur­den zum Markenzeichen

Vie­le inno­va­ti­ve ortho­pä­die­tech­ni­sche Lösun­gen zeich­nen Pier­res beruf­li­chen Weg. Sein beson­de­res Augen­merk galt den funk­tio­na­len Schaft­ge­stal­tungs­va­ri­an­ten in allen Ver­sor­gungs­ebe­nen der Bein­pro­the­tik. Dabei stand das Prin­zip des Voll­kon­takt­schaf­tes immer an ers­ter Stel­le. Wei­te­re Errun­gen­schaf­ten waren der kos­me­ti­sche Zehen­er­satz, die Rück­fuß­rah­men­pro­the­se, die Unter­schen­kel­kurz­pro­the­se nach Bot­ta, die er aus der ame­ri­ka­ni­schen PTB-Pro­the­se wei­ter­ent­wi­ckel­te, nicht zu ver­ges­sen sein CAT-CAM-Schaft für Ober­schen­kel­am­pu­tier­te, den er wie kein Zwei­ter in Holz fer­ti­gen konn­te, beglei­tet von vie­len Varia­tio­nen und Ein­zel­fall­lö­sun­gen. Ihm gelang es, sei­ne Pati­en­ten mit hoch­funk­tio­na­len und indi­vi­du­ell an die Situa­ti­on ange­pass­ten Pro­the­sen und Orthop­ro­the­sen zu ver­sor­gen. Dabei war ins­be­son­de­re die Ver­sor­gung der Knie­ex­ar­ti­ku­la­ti­ons­pa­ti­en­ten eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Pierre sah früh die funk­tio­nel­le Qua­li­tät die­ser Ampu­ta­ti­ons­hö­he und ent­wi­ckel­te ziel­ge­rich­tet die pro­the­ti­sche Ver­sor­gung inkl. Gips­tech­nik und Pass­tei­len wei­ter. Auch die adäqua­te ästhe­ti­sche Gestal­tung sei­ner hand­werk­li­chen Erzeug­nis­se war ihm von Beginn an beson­ders wich­tig und ein Mar­ken­zei­chen der „Bot­ta-Ver­sor­gun­gen“. Mit der „Bot­ta-Kos­me­tik“, einer anspruchs­vol­len Form- und Farb­ge­stal­tungs­va­ri­an­te, konn­te er die­se Gedan­ken grund­le­gend und zum Woh­le vie­ler Ampu­tier­ter in unse­rem Fach etablieren.

Sein enga­gier­tes und fami­li­är geführ­tes Team ver­stand er dabei stets und bei allen Schrit­ten mit­zu­neh­men und zu moti­vie­ren, hin bis zur gemein­sa­men Ent­wick­lung von pro­the­ti­schen Gelenk­sys­te­men für Kin­der und Erwach­se­ne, tech­ni­schen Son­der­lö­sun­gen wie z. B. dem abnehm­ba­ren Ober­schaft für Unter­schen­kel­pro­the­sen, ver­schie­de­nen Orthop­ro­the­sen-vari­an­ten, den Knie­ex­ar­ti­ku­la­ti­ons­schäf­ten. Beson­ders stolz war er auf sei­ne Socket­fin­der-CAD-CAM-Biblio­thek, bei der er sei­ne unter­schied­li­chen Pro­the­sen­schaft­for­men archi­vier­te und mit­tels CNC-Fräs­sys­te­men reproduzierte.

Pierre präg­te meh­re­re Gene­ra­tio­nen von Ortho­pä­die­tech­ni­kern mit sei­nem Inno­va­ti­ons­geist, sei­nem Fach­wis­sen und dem situa­ti­ven Gespür für sei­ne Mit­men­schen. Er ver­stand es wie kein Zwei­ter, die Form‑, Mate­ri­al- und Pass­teil­aus­wahl sei­ner Pro­the­sen oder Orthop­ro­the­sen im Ein­klang mit den Bedürf­nis­sen und Wün­schen sei­ner Pati­en­ten zu gestalten.

Wir ver­nei­gen uns an die­ser Stel­le vor einer außer­or­dent­li­chen Lebens­leis­tung, die Pierre Bot­ta stets mit viel Hin­ga­be, Groß­zü­gig­keit und Lie­be für sei­ne Mit­men­schen verband.

Als Meis­ter sei­nes Faches und vor allem auch als Mensch war Pierre ein gro­ßes Vor­bild für Gene­ra­tio­nen von Ortho­pä­die­tech­ni­kern. Er wird uns mit sei­nem Wir­ken und sei­nen vie­len Errun­gen­schaf­ten unver­ges­sen blei­ben. Es ist nun an uns, die­se wert­vol­le Arbeit fort­zu­füh­ren und Pierre ein ehren­des Andenken zu bewahren.

                                                                                                          Für die Autoren M. Schäfer

Prof. Dr. med. Bernd Grei­temann, Ampu­ta­ti­ons­chir­urg und Rehamediziner:
„Der Name Bot­ta geis­ter­te an mei­ner Aus­bil­dungs­stät­te in Müns­ter schon lan­ge her­um. Lief eine Pro­the­sen­ver­sor­gung nicht so, wie René Baum­gart­ner es sich vor­ge­stellt hat­te, so wur­den die dor­ti­gen Tech­ni­ker gern dar­auf ver­wie­sen, dass „der Bot­ta“ das bes­ser kön­ne – nicht zur Begeis­te­rung der Müns­te­ra­ner Mann­schaft. Ich selbst hat­te dann im Rah­men einer Fort­bil­dungs­rei­se der ISPO Deutsch­land, orga­ni­siert von René Baum­gart­ner, die Mög­lich­keit, den „gro­ßen Pierre“ erst­mals besu­chen zu dür­fen. Und wen traf ich an? Einen beschei­de­nen, freund­li­chen, ja fast scheu­en Ver­tre­ter sei­nes Faches, der in einem blü­ten­wei­ßen Kit­tel in sei­ner Werk­statt sei­ne beein­dru­cken­den Ent­wick­lun­gen und Ver­sor­gun­gen demonstrierte.
In blei­ben­der Erin­ne­rung ist mir dabei die rück­sichts­vol­le, ja fast lie­be­vol­le Gips­ab­nah­me bei einer Knie­ex­ar­ti­ku­la­ti­ons­pa­ti­en­tin geblie­ben. Pierre hat­te sich zuvor ein­ge­hend und hoch empa­thisch mit der Pati­en­tin über deren Wün­sche und Bedürf­nis­se unter­hal­ten. Beson­ders über­ra­schend war, dass wir schon zwei Tage spä­ter die fer­tig­ge­stell­te Pro­the­se anse­hen durf­ten. Beein­dru­ckend waren auch sei­ne Gedan­ken zu den Ober­schen­kel­schäf­ten, die sehr früh­zei­tig die Mög­lich­kei­ten der IT-Tech­nik, der Nut­zung von Fräs­ma­schi­nen und ins­be­son­de­re, damals schon vor­aus­schau­end, die aus mei­ner Sicht bril­lan­te Idee eines Archivs beinhal­te­te, dem Vor­sta­di­um des spä­te­ren Socket-Finders.
Eine Pati­en­tin, die ich an mei­ner neu­en Arbeits­stät­te hier in Bad Rothen­fel­de auf­grund eines hohen kos­me­ti­schen Anspruchs an Pierre ver­wie­sen hat­te, kam mit einer ide­al pas­sen­den und kos­me­tisch hoch anspruchs­voll gestal­te­ten Schaft­ver­sor­gung begeis­tert wie­der zurück: „End­lich jemand, der mich und mei­ne kos­me­ti­schen Ansprü­che ernst genom­men hat!“ Die Dame ist Pierre bis ins hohe Alter als Pati­en­tin treu geblieben.
In den Fol­ge­jah­ren hat sich aus die­ser Koope­ra­ti­on eine schö­ne Zusam­men­ar­beit ent­wi­ckelt. Pierre kon­tak­tier­te mich gern, wenn es um Fra­gen der Ampu­ta­ti­ons­chir­ur­gie und Reha­bi­li­ta­ti­on ging, ich selbst konn­te bei schwie­ri­gen Pro­the­sen­ver­sor­gun­gen immer auf Pierre zurück­grei­fen. Ich habe Pierre Bot­ta extrem geachtet.” 
Priv.-Doz. Dr. med. Lutz Brück­ner, Ampu­ta­ti­ons­chir­urg und Rehamediziner:
„Pierre Bot­ta habe ich in den 80er Jah­ren vor­wie­gend über die guten Bezie­hun­gen zu Prof. René Baum­gart­ner ken­nen­ge­lernt. René war mit Pierre Bot­ta gut befreun­det und hat­te die ers­ten drei Auf­la­gen des erfolg­rei­chen Buches „Ampu­ta­ti­on und Pro­the­sen­ver­sor­gung“ her­aus­ge­ge­ben. Sie waren damit die Vor­rei­ter unse­rer 4. Auf­la­ge, die wir, Grei­temann, Brück­ner, Schä­fer, noch zusam­men mit Baum­gart­ner 2016 neu auf­le­gen durften.
Pier­res respekt­vol­len Umgang mit den Men­schen und die beson­de­re Kunst beim Bau von Pro­the­sen haben wir immer bewun­dert. Er brauch­te nicht unbe­dingt und vor­der­grün­dig den Com­pu­ter, denn er hat­te einen schar­fen Blick, gro­ßen Sach­ver­stand und beson­ders sen­si­bel abtas­ten­de Hände.
Mit die­sen war er in der Lage, Fein­hei­ten zu erken­nen und her­aus­zu­ar­bei­ten. Er war in sei­nem Fach ein wah­rer Künst­ler. Es gelang ihm, für Pati­en­ten, die nicht ver­sorg­bar schie­nen, z. B. Holz-Schäf­te für sehr kur­ze Ober­schen­kel­stümp­fe anzufertigen.
Immer wie­der den­ken wir an sei­ne Vor­stel­lung eines Ober­schen­kel­schaf­tes (CAT-CAM) anläss­lich der Bad Klos­ter­laus­nit­zer Sym­po­si­en 2003 und 2004 zurück. Dort prä­sen­tier­te er die sitz­be­in­um­grei­fen­de Schaft­tech­nik, wel­che den Stumpf, ohne Druck­spit­zen zu erzeu­gen, in den Schaft glei­ten ließ.
Sein Kön­nen war sein bes­tes Aus­hän­ge­schild und das führ­te zu welt­wei­ter Aner­ken­nung. Die Funk­ti­on der Pro­the­se war ihm genau­so wich­tig wie die Kos­me­tik und damit die „Tar­nung“ einer künst­li­chen Extre­mi­tät. Wir wer­den Pierre immer ger­ne geden­ken und sei­ne groß­ar­ti­ge Leis­tung in Vor­trä­gen und Schu­lun­gen würdigen.” 
Micha­el Schä­fer, Dipl.-OTM und GF der Poh­lig GmbH in Traunstein:
„Ich kann mich an einen Besuch bei Pierre in den frü­hen 90ern erin­nern. Damals hat­te ich gera­de das Pro­be­ar­bei­ten an mei­ner zwei­ten beruf­li­chen Wirk­stät­te in Bad Kro­zin­gen absol­viert und bin direkt im Anschluss kur­zer­hand für zwei Tage nach Biel gefah­ren, um Pierre und sei­ne Werk­statt näher ken­nen­zu­ler­nen. Damals beschäf­tig­te sich Pierre gera­de inten­siv mit der Ver­sor­gung einer Pati­en­tin, die auf­grund eines hyper­tro­phen und bir­nen­för­mi­gen Unter­schen­kel­stump­fes schwer zu ver­sor­gen war. Zudem hat­te sie einen hohen kos­me­ti­schen Anspruch an die Pro­the­se. Pierre stell­te mir in die­sem Zusam­men­hang sei­ne spe­zi­ell hier­für zuge­rich­te­te Bot­ta-Unter­schen­kel­kurz­pro­the­se vor, die er zu die­sem Zwe­cke mit einem dün­nen Weich­wand­schaft und 2‑teiliger inein­an­der­grei­fen­der und dop­pel­wan­di­ger Car­bon­schaft-Außen­schaft­ge­stal­tung mit asym­me­tri­schem Zuschnitt ver­se­hen hat­te. Durch die­se tech­ni­sche Lösung konn­te er die Kon­tu­ren des bir­nen­för­mi­gen Stump­fes nut­zen und wert­vol­len Raum für die Form­ge­stal­tung gewin­nen. Mit einer eben­falls kaum sicht­ba­ren geteil­ten Bot­ta-Kos­me­tik wur­de das ästhe­ti­sche Äuße­re der Pro­the­se voll­endet. Die Bot­ta-Kos­me­tik ist auch heu­te noch eng mit unse­rem Arbeits­all­tag ver­wur­zelt und fin­det an vie­len Pro­the­sen und Orthop­ro­the­sen zum Woh­le der vie­len Anwen­der ihren Ein­satz. Beein­druckt hat­te mich an Pierre immer wie­der, wie er sich von sei­nem struk­tu­rier­ten Vor­ge­hen für ein­zel­ne Pati­en­ten kom­plett lösen konn­te, um mit einem voll­kom­men neu­en empi­ri­schen Ansatz zu einem bes­se­ren Ergeb­nis zu gelan­gen. Das war Pierre – ein Voll­blut-Ortho­pä­dist mit Leib und See­le, immer auf der Suche nach dem Bes­se­ren zum Guten. Ein wah­res Vor­bild für unser Fach.“ 
Dr. (B) Moni­que Bai­se, Ortho­pä­din und lang­jäh­ri­ge Pati­en­tin von Pierre Botta:
„Beein­druckt von Pier­res viel­fa­chen Erfol­gen und Lösungs­an­sät­zen wur­de ich von Prof. Baum­gart­ner im Jah­re 1986 zur pro­the­ti­schen Ver­sor­gung zu Pierre geschickt. Ich war sei­ner­zeit als jun­ge Ortho­pä­din an der Uni­kli­nik in Müns­ter tätig und fuhr in Beglei­tung eines Ortho­pä­die­tech­ni­kers, der die Tech­nik ler­nen soll­te, nach Biel.
Als wir gemein­sam das Pro­the­sen­de­sign bespra­chen und ich mei­nen aus­schließ­li­chen Wert der Pro­the­se auf ihre Funk­tio­na­li­tät bemaß – an eine schö­ne Kos­me­tik hat­te ich damals nicht mehr geglaubt – belehr­te Pierre mich eines Bes­se­ren: „Funk­ti­on und Kos­me­tik sind in glei­cher Wei­se wich­tig und wert­voll für eine Pro­the­se.“ Noch wuss­te ich nicht, was er damit meinte.
Als die Pro­the­se dann frei­tag­mit­tags fer­tig gestellt war, kam ich aus dem Stau­nen nicht mehr her­aus. Sogar Zehen­nä­gel waren in die „Bot­ta-Kos­me­tik“ ein­ge­ar­bei­tet. Ein wah­res Kunst­werk! Pierre drück­te mir 200 Schwei­zer Fran­ken in die Hand und schick­te mich zum Rock kau­fen nach Biel. Ohne Rock sol­le ich mich ja nicht bli­cken las­sen. Ich kann mich noch dar­an erin­nern, als wäre es ges­tern gewe­sen – der Rock war gelb-oran­ge und hell­blau mit einer gel­ben Blu­se, dazu eine offe­ne San­da­le. Unglaub­lich. Als ich zurück­kam, haben sich die Tech­ni­ker nach mir umge­dreht und laut gepfif­fen. Es war ein unbe­schreib­li­ches Gefühl – für mich hat­te ein neu­es Leben angefangen.“ 
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