OST-Mes­se: Der Trend geht in Rich­tung Digitalisierung

Bei der Messe „Orthopädie Schuh Technik“ in Köln traf Künstliche Intelligenz auf traditionelles Handwerk. Fachvorträge und Diskussionen beleuchteten aktuelle Versorgungsthemen und Wege gegen den Fachkräftemangel.

Wenn bei der „Ortho­pä­die Schuh Technik“-Messe in Köln der berühm­te Schuh drückt, dann vor allem bei der Anrei­se. So gab es auch in die­sem Jahr rund um das Köl­ner Mes­se­ge­län­de vie­le Besu­che­rin­nen und Besu­cher mit suchen­den Bli­cken und dem Smart­phone in der Hand im Ver­such, den Ein­gang zur Mes­se zu fin­den. Vor allem am ers­ten Mes­se­tag bestimm­ten in den Mor­gen­stun­den die undurch­sich­ti­ge Ver­kehrs­füh­rung für Aus­stel­ler und Besu­cher die Gesprä­che. Wer aber den­noch schon zu frü­her Stun­de ankam, der konn­te sei­ne Chan­ce nut­zen und direkt vie­le Gesprächs­part­ner ohne War­te­zeit ansprechen.

Trend­the­ma Künst­li­che Intelligenz

Vie­le Aus­stel­ler setz­ten dabei auf das The­ma Künst­li­che Intel­li­genz (KI) – und ern­te­ten damit regen Zulauf der inter­es­sier­ten Besu­cher. Bei­spiels­wei­se bei dem öster­rei­chi­schen Anbie­ter Feet­needs, der fast im Minu­ten­takt sei­ne Dru­cker und auch deren Ein­satz vom maschi­nel­len Ler­nen erklä­ren muss­te. Auch außer­halb der Werk­statt spiel­te KI eine Rol­le, zum Bei­spiel, wenn es um Dienst­leis­tun­gen wie Tele­fon­ser­vice geht.

Klas­si­sche Mate­ria­li­en gefragt

Aber nicht nur tech­ni­sche Inno­va­tio­nen waren in der rhei­ni­schen Metro­po­le gefragt, son­dern auch klas­si­sche Mate­ria­li­en wie zum Bei­spiel Leder. Aus­stel­ler aus Deutsch­land und den euro­päi­schen Nach­bar­län­dern stell­ten auf vie­len Qua­drat­me­tern Mes­se­flä­che die kom­plet­te Band­brei­te ihres Ange­bots vor – bei­spiels­wei­se für die Her­stel­lung von Schu­hen oder den Bezug von Einlagen.

Berich­te aus Wis­sen­schaft und Praxis

Ein Kon­gress­saal und drei Semi­nar­räu­me sowie das Forum waren die Hei­mat des wis­sen­schaft­li­chen Pro­gramms. Wobei Wis­sen­schaft allein nicht aus­reicht, viel­mehr war der Ein­blick in die Pra­xis eben­so span­nend wie infor­ma­tiv für die Teil­neh­mer.  Im Kon­gres­saal bot das Pro­gramm The­men wie Achs­fehl­stel­lun­gen bei Hohl- und Platt­fuß, The­ra­pie der Arthro­se in Sprung­ge­lenk und Fuß und ihre Behand­lung – sowohl ope­ra­tiv als auch kon­ser­va­tiv. Zahl­rei­che Fall­bei­spie­le ver­an­schau­lich­ten die erfolg­rei­che Ver­sor­gung. Lauf­schu­he und The­ra­pie­schu­he kamen zur Spra­che, die Bio­me­cha­nik des Fußes wur­de the­ma­ti­siert, und aus­führ­lich wur­de die sen­so­mo­to­ri­sche Fuß­or­the­se bespro­chen, deren Wir­kung unbe­strit­ten ist, wäh­rend die Evi­denz jedoch seit 20 Jah­ren noch immer um Aner­ken­nung kämpft.

Schließ­lich ging es auch um den Fort­be­stand der Bran­che. Nach­wuchs­man­gel und Online-Kon­kur­renz machen der Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik zu schaf­fen. Zwei Vor­trags­blö­cke wid­me­ten sich Dis­kus­sio­nen und Lösungs­an­sät­zen zur Fach­kräf­te­ge­win­nung und ‑aus­bil­dung eben­so wie dem Selbst­ver­ständ­nis des Hand­werks. So mode­rier­te Fre­de­ric Groß­mann vom Kom­pe­tenz­zen­trum OST eine Exper­ten­run­de, die sich u.a. dazu aus­tausch­te, was es braucht, um den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit zu wagen. Auch die Bereit­schaft und Kom­pe­tenz zur Erstat­tung von Hilfs­mit­tel­ver­sor­gun­gen abseits der Kas­sen­leis­tung wur­de leb­haft und kon­tro­vers dis­ku­tiert. Auf der einen Sei­te müss­ten in der Bran­che struk­tu­el­le Her­aus­for­de­run­gen gemeis­tert wer­den, auf der ande­ren Sei­te bestehe im demo­gra­fi­schen Wan­del auch eine Chan­ce für das Handwerk.

 

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