Arbeit mit und am Menschen

Welchen Stellenwert hat die OTWorld? Diese Frage beantworten der OT-Redaktion maßgebliche Protagonisten aus Verbänden und Politik sowie Hersteller in kurzen Gastbeiträgen.

Den Stel­len­wert der OTWorld als sol­che kann man man­gels pas­sen­der „Maß­ein­heit“ gar nicht mes­sen. Ich wür­de sogar sagen, dass er unbe­zahl­bar ist. Fest steht, dass die OTWorld sowohl äußerst wich­tig für unse­re Fach­kol­le­gen als auch für unse­re Pati­en­ten ist. Wir haben einen Beruf, der für uns gleich­zei­tig eine Beru­fung dar­stellt. Das sieht man nicht zuletzt auch am rela­tiv gro­ßen Anteil der Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die selbst über eine Behin­de­rung oder über ein Han­di­cap verfügen.

Wir arbei­ten mit dem Men­schen und direkt am Men­schen. Allein das zeigt schon die Not­wen­dig­keit der per­sön­li­chen und der kör­per­li­chen Nähe. Ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel kön­nen nicht per Video­kon­fe­renz ange­passt, pro­biert und abge­ge­ben wer­den. Schlimm genug, dass Kos­ten­trä­ger tat­säch­lich unter dem Deck­man­tel der Digi­ta­li­sie­rung ver­su­chen, Ein­la­gen ver­schi­cken zu las­sen und die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten dann selbst maß­neh­men und die Ein­la­gen sich selbst anpas­sen sol­len. Tat­säch­lich digi­tal ist hier aber nur die Über­mitt­lung der Ver­ord­nung. Alles ande­re – wie bei­spiels­wei­se der Blau­ab­druck – ist Bestand­teil unse­res tra­di­tio­nel­len Gesund­heits­hand­werks und nicht als Digi­ta­li­sie­rung anzusehen.

Der fach­li­che Aus­tausch unter Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auf der OTWorld ist durch nichts zu erset­zen. Selbst­ver­ständ­lich hat das per­sön­li­che Gespräch unter Ein­hal­tung der Distanz­re­geln eine ganz ande­re Qua­li­tät als eine Video­kon­fe­renz. Die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen kön­nen bei einer Prä­senz­ver­an­stal­tung mit ihrer Sach­kennt­nis und Qua­li­fi­ka­ti­on noch bes­ser vom fach­li­chen Aus­tausch unter­ein­an­der sowie mit Lie­fe­ran­ten pro­fi­tie­ren und nur so den maxi­ma­len Nut­zen aus der OTWorld ziehen.

Auch die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu ihren Ortho­pä­die­tech­ni­kern ist aus fach­li­cher Sicht in Prä­senz erheb­lich effi­zi­en­ter. Wenn man Pati­en­ten­in­nen und Pati­en­ten befragt, wie sie ihren Besuch auf der OTWorld fan­den, erhält man durch­weg eine posi­ti­ve Reso­nanz auf Grund der Mög­lich­kei­ten, die zahl­rei­chen per­sön­li­chen Kon­tak­te zu nutzen.

Die ver­gan­ge­ne OTWorld im Jahr 2020, wel­che unter Micha­el Schä­fers Lei­tung digi­tal statt­fand, hät­te nicht bes­ser orga­ni­siert und aus­ge­rich­tet wer­den kön­nen, aber als Prä­senz­ver­an­stal­tung kann die OTWorld einen noch bes­se­ren Nut­zen für alle brin­gen. Ich freue mich sehr dar­auf, wie­der „Auge in Auge“ zu spre­chen und das eine oder ande­re auch ein­mal selbst in die Hand zu neh­men und zu pro­bie­ren, was ein­fach eine ganz ande­re Qua­li­tät hat und ein­zig­ar­tig ist.

Micha­el Graf

 

Eine Gesamt­über­sicht aller „Stim­men aus der Bran­che” zur OTWorld 2022 fin­den Sie hier.

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