Gemein­sam mit einer Stim­me sprechen

Welche Folgen eine Online-Einlagenversorgung für Orthopädieschuhtechnikbetriebe haben kann und wie das Handwerk auf Verbandsebene dagegen vorgehen will, erklärt Magnus Fischer, Landesinnungsmeister der Landesinnung Bayern für Orthopädie-Schuhtechnik (LIOST), im Gespräch mit der OT-Redaktion.

OT: Wie viel Pro­zent Ihres Jah­res­um­sat­zes macht die Ein­la­gen­ver­sor­gung aus? 

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Magnus Fischer: Ich schät­ze, dass in unse­ren Betrie­ben die Ein­la­gen­ver­sor­gung zwi­schen zehn und 20 Pro­zent des Umsat­zes ausmacht.

OT: Wie hoch könn­te der zu erwar­ten­de Scha­den für Ihren Betrieb sein? 

Fischer: Auf mei­nen Betrieb wird sich das weni­ger aus­wir­ken. Wir ver­wen­den kei­ne vor­ge­fer­tig­ten Pro­duk­te, set­zen ganz auf die per­sön­li­che Bera­tung und indi­vi­du­el­le Her­stel­lung. Das schät­zen unse­re Kund:innen. Für sie ist die Online-Ver­sor­gung kei­ne Alternative.

OT: Den­noch wol­len Sie gegen die­se Art der Ver­sor­gung und die Aner­ken­nung durch die Bar­mer Ersatz­kas­se vor­ge­hen, oder? 

Fischer: Weh­ret den Anfän­gen! Hier wird über eine Hin­ter­tür ver­sucht, Prei­se für eine hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung, die eh am unte­ren Rand der Ren­ta­bi­li­tät lie­gen, noch wei­ter nach unten zu drü­cken. Der Markt wird schon nach­ge­ben – die­se Den­ke steht aus mei­ner Sicht hin­ter dem Ange­bot der Bar­mer Ersatzkasse.

OT: Wie pla­nen Sie mit der LIOST vorzugehen? 

Fischer: Wir sind Mit­glied der Arbeits­grup­pe „AG PG 08 Online-Ein­la­gen TK/Barmer“. Gemein­sam wer­den wir Kla­ge gegen die­ses Ange­bot ein­le­gen. Dar­über haben wir unse­re Mit­glie­der auch infor­miert. Erfreu­li­cher­wei­se haben eini­ge bereits ange­kün­digt, sich eben­falls der Kla­ge anzuschließen.

OT: Ist es in dem Zusam­men­hang ein Nach­teil, dass die Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik in Deutsch­land durch meh­re­re Ver­bän­de ver­tre­ten ist? 

Fischer: Wir spre­chen immer mit­ein­an­der. Das ist auch not­wen­dig, weil es unse­re Posi­ti­on nach außen stärkt, wenn wir gemein­sam eine Posi­ti­on ver­tre­ten. Über die Grup­pe spre­chen wir zudem alle – Orthopädieschuhtechniker:innen und Orthopädietechniker:innen – mit einer Stim­me und berei­ten die Kla­ge vor. Inso­fern ist auch etwas Posi­ti­ves an der Akti­on der Kran­ken­kas­se. Sie hat mehr zur Eini­gung der Bran­che bei­getra­gen als zur Spaltung.

Die Fra­gen stell­te Ruth Justen.

 

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