Enga­giert, weit­sich­tig und willensstark

In ihrem Nachruf nehmen der stellvertretende Landesinnungsmeister Michael Graf und Michael Schäfer im Namen des Vorstandes der Landesinnung Bayern persönlich Abschied von ihrem Weggefährten und Freund Bodo Schrödel, der am 23. Mai nach schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren verstorben ist.

Am Pfingst­mor­gen hat uns Bodo Schrö­del viel zu früh ver­las­sen. Mit ihm geht ein guter Freund, Kol­le­ge und Mit­strei­ter, der uns über vie­le Jah­re hin­weg durch sei­ne posi­ti­ve Aus­strah­lung, sei­nen enga­gier­ten und begeis­ter­ten Ein­satz und vor allem durch sei­ne stets opti­mis­ti­schen Ansich­ten und Gedan­ken freund­schaft­lich, fach­lich und auch kol­le­gi­al beglei­ten konnte.

Nach bestan­de­ner Mitt­le­rer Rei­fe fand Bodo als ältes­ter von drei Söh­nen der Schrö­del-Fami­lie schon früh den Weg in unse­re Bran­che und ent­schied sich im Alter von 16 Jah­ren für den Beruf des Ortho­pä­die­tech­nik-Mecha­ni­kers. Nach erfolg­reich absol­vier­ter Aus­bil­dung in Bam­berg sam­mel­te er sei­ne Berufs­er­fah­run­gen als Ortho­pä­die­me­cha­ni­ker-Gesel­le und steu­er­te nach einem kon­zen­trier­ten Auf­bau der not­wen­di­gen Fähig­kei­ten den bereits wäh­rend der Aus­bil­dung gefass­ten und vor­ge­zeich­ne­ten Weg in die Selbst­stän­dig­keit an. Den Grund­stein hier­für konn­te er im Jah­re 1986 mit dem erfolg­rei­chen Bestehen der Meis­ter­prü­fung im Ortho­pä­die-Tech­nik-Hand­werk an der Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die-Tech­nik in Dort­mund legen. Bereits kur­ze Zeit dar­auf beschritt Bodo im Alter von 27 Jah­ren mit der Über­nah­me eines Ein-Mann-Betrie­bes in Bam­berg den Weg in die Selbst­stän­dig­keit. Er grün­de­te das heu­te weit über die Stadt­gren­zen Bam­bergs hin­aus bekann­te Unter­neh­men Medi­team GmbH & Co. KG.

In gro­ßen Schrit­ten ver­lieh Bodo sei­nem Taten­drang Raum. Zwei Jah­re spä­ter, im Jah­re 1989, konn­te er mit dem Kauf sei­nes eins­ti­gen Aus­bil­dungs­be­trie­bes die ers­te Filia­le in Hirschaid eröff­nen und das Tri­um­vi­rat durch die Über­nah­me der Anton Win­heim AG in Bam­berg 1995 ver­voll­stän­di­gen. Die bestehen­den Kräf­te zu bün­deln war ange­zeigt und so wur­den die drei Unter­neh­mens­ein­hei­ten 1999 erfolg­reich unter einem Dach in der Bam­ber­ger Lui­sen­stra­ße geeint. Wei­te­re Fir­men­zu­käu­fe und Stand­orter­wei­te­run­gen 2007 und 2011 waren die Vor­bo­ten einer erneu­ten Unter­neh­mens­expan­si­on. Dies­mal muss­te man auf­grund der bereits statt­li­chen Unter­neh­mens­grö­ße auf die grü­ne Wie­se aus­wei­chen und konn­te den Fir­men­sitz 2013 in das Indus­trie­ge­biet des angren­zen­den Hall­stadt ver­le­gen. Wei­te­re Stand­or­te konn­ten in den fol­gen­den Jah­ren erschlos­sen wer­den, wodurch Bodo Schrö­del Medi­team in den 34 Jah­ren ihrer Exis­tenz zum unum­strit­te­nen Markt­füh­rer in Bam­berg Stadt und Land mit 8 Stand­or­ten und über 140 Mit­ar­bei­tern ent­wi­ckeln konn­te. Bis zuletzt wur­de er von sei­nen Mit­ar­bei­tern, sei­nen Kun­den und Pati­en­ten und auch von sei­nen Geschäfts­part­nern in hohem Maße wertgeschätzt.

Par­al­lel zum Auf­bau sei­nes eige­nen Unter­neh­mens enga­gier­te sich Bodo Schrö­del bereits 1991 als Grün­dungs­mit­glied in der Ein­kaufs­ge­nos­sen­schaft Ortheg, die er von Beginn an durch sei­ne Mit­ar­beit im Vor­stand unter­stütz­te und der er bis zuletzt als Vor­stands­vor­sit­zen­der vor­stand. Früh signa­li­sier­te er gegen­über unse­rem Fach die Bereit­schaft zur ehren­amt­li­chen Mit­ar­beit und leis­te­te zunächst wert­vol­le Diens­te in den Fach­aus­schüs­sen Ortho­pä­die-Tech­nik der Lan­des­in­nung für OT in Bay­ern sowie im Bun­des­in­nungs­ver­band. So war es nicht ver­wun­der­lich, dass er im Jah­re 2002 erst­mals zum Lan­des­in­nungs­meis­ter der Lan­des­in­nung Bay­ern für OT gewählt wur­de und eine Wahl­pe­ri­ode das höchs­te Amt des Lan­des­ver­ban­des als Innungs­ober­meis­ter bekleidete.

Nach einer Aus­zeit, in der er alle Kraft in den wei­te­ren Auf­bau sei­nes Unter­neh­mens inves­tier­te, mel­de­te er sich im Jah­re 2013 im Ehren­amt zurück und wur­de erneut von den Mit­glie­dern der Lan­des­in­nung Bay­ern für OT in die Posi­ti­on des Innungs­ober­meis­ters des Lan­des Bay­ern gewählt. Die­ses Amt beklei­de­te er bis zu sei­nem Tode und führ­te es mit hohem Enga­ge­ment, der gebo­te­nen Weit­sicht für unser Fach und dem unab­ding­ba­ren Wil­len, die Arbeit des Innungs­vor­stan­des posi­tiv zum Nut­zen unse­res Faches zu ent­wi­ckeln. Neben der fach­li­chen Arbeit waren ihm die Ent­wick­lung und Ein­bin­dung vor allem der jun­gen Kol­le­gen in die Innungs­mit­ar­beit ein gro­ßes Bedürfnis.

Wir durf­ten ihn aber nicht nur als Ken­ner unse­res Faches mit einer aus­ge­zeich­ne­ten Exper­ti­se und Sach­ver­stän­dig­keit ken­nen­ler­nen, son­dern erin­nern uns auch an vie­le per­sön­li­che Momen­te im Vor­stand wie im Pri­va­ten, in denen wir Bodo Schrö­del mit dem ihm gege­be­nen Opti­mis­mus erle­ben durf­ten. Bei ihm war das Glas stets halb voll und der Blick immer auf das Ziel gerich­tet. Wer Bodo etwas näher kann­te, wuss­te, dass er glück­lich liiert war und einem har­mo­ni­schen Fami­li­en­le­ben viel Wert bei­maß. Frü­her hat­te er lei­den­schaft­lich ger­ne und tur­nier­mä­ßig Rock´n´Roll getanzt und in die­ser Dis­zi­plin sogar als Preis­rich­ter fun­giert. Er war in viel­fa­cher Hin­sicht sport­be­geis­tert und nicht zuletzt Fan sei­nes hei­mat­na­hen Bas­ket­ball­clubs Bro­se Bamberg.

Bodo pfleg­te auch sei­ne Vor­lie­be für schnel­le Autos, lecke­res Essen – das er als aus­ge­zeich­ne­ter Gast­ge­ber und Hob­by­koch sehr ger­ne selbst zube­rei­te­te – und einen guten Trop­fen Wein, den er am liebs­ten in gesel­li­ger Run­de mit der Fami­lie, Freun­den und Bekann­ten zu sich nahm. In sei­ner Frei­zeit wid­me­te er sich gemein­sam mit sei­ner Frau Stef­fi neben regel­mä­ßi­gen Urlau­ben am Gar­da­see und in Süd­ti­rol mit gro­ßer Freu­de der Gestal­tung von Haus und Gar­ten. Außer­dem frön­te er dem Rad­sport sowie aus­ge­dehn­ten Spa­zier­gän­gen mit sei­nem Labra­dor­hund Jasper.

Vol­ler Stolz hat uns Bodo Schrö­del nach Bekannt­wer­den sei­ner Erkran­kung ver­kün­det, dass er die Auf­ga­ben und Ver­ant­wor­tung als Geschäfts­füh­rer der Medi­team GmbH & Co. KG ver­trau­ens­voll in die Hän­de sei­nes Soh­nes Phil­ipp über­ge­ben habe und war sehr glück­lich dar­über, dass sein Lebens­werk nun in der nächs­ten Gene­ra­ti­on der Fami­lie fort­ge­führt wer­den kann.

Unse­re Gedan­ken und unser tie­fes Mit­ge­fühl sind in die­sen schwe­ren Stun­den bei sei­ner Frau Stef­fi, sei­ner Fami­lie und den Ange­hö­ri­gen sowie bei sei­nen stets in hohem Maße geschätz­ten Mit­ar­bei­tern und Freun­den. Mit Wert­schät­zung und Dank­bar­keit wer­den wir uns ger­ne an die vie­len gemein­sa­men Momen­te erin­nern und ihm in unse­ren Her­zen ein ehren­des Andenken bewahren.

Micha­el Graf und Micha­el Schäfer
im Namen des Vor­stan­des der Lan­des­in­nung Bay­ern für Orthopädie-Technik

Eine Über­sicht wei­te­rer Nach­ru­fe auf Bodo Schrö­del fin­den Sie hier.

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