Aszmann identifizierte die skelettäre Anbindung als eines der Hauptprobleme für die transhumerale prothetische Versorgung. Des Weiteren sprach er von einer chirurgischen Herausforderung, die entsprechenden Ziele (Targets) für eine Targeted Muscle Reinnervation (TMR) zu finden. TMR, das ist eine Signalumleitung von Nerven, um eine intuitive Steuerung von Armprothesen zu ermöglichen. Aszmann stellte im Zuge seines Vortrags eine Nerven-Transfer-Matrix vor, die die sechs zu findenden Signale abbildete.
Es folgte die Vorstellung von drei Patientenbeispielen, bei denen eine osseointegrative Versorgung, trotz kurzer Stümpfe, funktioniert hat. Eine zentrale Frage Aszmanns, die auch schon auf die nahe Zukunft abzielte, ist: „Was für Möglichkeiten werden wir haben, um bei einer Osseointegration Signale zu übertragen? Derzeit werden entweder ein zusätzliches kleines Socket, ein elastisches Band oder Klebeelektronen zur Signalübertragung genutzt. Er hoffe, so Aszmann, in zwei Jahren erneut im Rahmen der OTWorld zu dem selben Thema reden zu dürfen und dann über Implantat-Lösungen zu berichten.
Dass nicht nur Versorgung im interdisziplinären Team funktioniert, sondern auch ein Keynote-Vortrag, bewies Prof. Aszmann, indem er die Bühne mit seiner Kollegin, Physiotherapeutin Dr. scient. med. Agnes Sturma, teilte. Diese konnte nur digital die Reise nach Leipzig antreten, nahm aber dafür in ihrem Vortrag die Zuhörer:innen mit in die Welt der physiotherapeutischen Versorgung nach TMR und Osseointegration.
Wer den Vortrag noch einmal im Re-Live sehen möchte, hat die Möglichkeit, sich über die OTWorld-Mediathek den Vortrag in aller Ruhe noch einmal anzuschauen.