Rund 400 Teilnehmer aus dem In- und Ausland folgten dem Ruf der LIOST und besuchten die Veranstaltung mit rund 30 Programmpunkten unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. H. H. Wetz und Prof. Dr. med. Raimund Forst sowie die begleitende Industrieausstellung mit 60 Firmen.
Neurorehabilitation bei Fußdeformitäten im Fokus
Der Jahreskongress stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Neurorehabilitation bei Fußdeformitäten“. Neben zahlreichen Medizinern wie Prof. Dr. med. Christina Stukenborg-Colsman (Hannover), Prof. Dr. med. Richard Placzek (Bonn) oder Priv.-Doz. Dr. med. Kitiakos Daniilidis (Regensburg) hielten auch Orthopädie-Schuhtechniker und Orthopädie-Techniker Vorträge zur entsprechenden Hilfsmittelversorgung. Unter anderem sprach Orthopädieschuhmacher-Meister Jürgen Holterhus aus Quakenbrück über Möglichkeiten und Grenzen orthopädie-schuhtechnischer Versorgungen bei neurologischen Krankheitsbildern. Er stellte Verläufe unterschiedlicher Fußdeformitäten aufgrund von Fußveränderungen infolge neurologischer Grunderkrankungen ohne Schuhe, nur mit Schuhen sowie mit Schuhen und afferenzstimulierenden Einlagen vor.
Orthopädie-Technik-Meister Daniel Schreiner präsentierte unter der Überschrift „Technische Hilfsmittel in der neurorhehabilitativen Behandlung von Fußdeformitäten“ Versorgungsbeispiele des Aschauer Standortes der Pohlig GmbH und informierte über das biomechanische Korrekturprinzip der „Polig-Parese-Spitzfuß-Orthese“. Orthopädieschumacher-Meister Georg Hutter aus Murnau hingegen konzentrierte sich in seinem Vortrag auf Versorgungsbeispiele von Patienten mit Peroneusläsion, einer Lähmung von Fuß und Zehen aufgrund einer Nervenschädigung, mit orthopädischen Schuhen. Er beklagte in seinem Vortrag, dass viele Patienten nicht optimal versorgt seien, da sie offensichtlich nicht korrekt beraten würden.
Bessere Kommunikation für mehr Versorgungsqualität
Das Thema Versorgungsqualität stand auch bei der Round-Table-Diskussion des Kongresses ganz oben. Unter der Leitung von Moderator Wolfgang Best und reger Beteiligung des Publikums diskutierten verschiedene Vertreter von Kostenträgern und Leistungserbringern wie die Versorgungsqualität in Deutschland gesteigert werden kann. Ergebnis der Diskussion: Zur Verbesserung der Interaktion zwischen den einzelnen Gruppen müssten die Begründungen von Hilfsmitteln dringend verbessert werden. Zudem sollten die Bewilligungsprozesse beschleunigt werden, um Akutversorgungen zu ermöglichen.
Eine bessere Zusammenarbeit aller Disziplinen fordert ebenfalls Magnus Fischer, Landesinnungsmeister der LIOST: „Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist dringender denn je. Dies gilt auch für die Orthopädie-Schuhtechnik als ein kompetentes Mitglied im Versorgungsteam.“
Der nächste Jahreskongress der LIOST ist, ebenfalls in Kooperation mit der D.A.F., für den Zeitraum vom 27. bis zum 29. März 2020 geplant.
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