GKV: Dickes Defi­zit im ers­ten Quartal

Mit Einnahmen in Höhe von 69,3 Milliarden Euro und Ausgaben von 69,4 Milliarden Euro verzeichneten die 103 gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im ersten Quartal 2021 insgesamt ein Defizit von 148 Millionen Euro, wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mitteilt. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Versicherten um 0,2 Prozent, die Ausgaben für Leistungen wuchsen um 2,2 Prozent sowie die Verwaltungskosten um 5,3 Prozent.

Je nach gesetz­li­cher Kran­ken­kas­se fie­len die Finanz­ergeb­nis­se laut Minis­te­ri­um im ers­ten Quar­tal des lau­fen­den Jah­res höchst unter­schied­lich aus. Die Spann­brei­te der Finanz­ergeb­nis­se reich­te von einem Über­schuss der Ersatz­kas­sen in Höhe von 435 Mil­lio­nen Euro bis zu einem Minus der All­ge­mei­nen Orts­kran­ken­kas­sen (AOKn) von 563 Mil­lio­nen Euro. Ende März ver­füg­ten die Kran­ken­kas­sen den­noch über Finanz­re­ser­ven von rund 16,6 Mil­li­ar­den Euro, so das BMG.

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Hilfs­mit­tel­aus­ga­ben fast unverändert

Die Aus­ga­ben für Hilfs­mit­tel belie­fen sich im 1. Quar­tal die­ses Jah­res auf 2,4 Mrd. Euro und sind damit auf dem glei­chen Niveau wie im Vor­jah­res­zeit­raum. Der Anteil von Hilfs­mit­teln an den Gesamt­aus­ga­ben der GKV beläuft sich aktu­ell auf rund 3 %.

Wäh­rend die Aus­ga­ben der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen im Beob­ach­tungs­zeit­raum pan­de­mie­be­dingt für Kran­ken­haus­be­hand­lung (-1,7 Pro­zent) sowie Vor­sor­ge- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­leis­tun­gen (-14,1 Pro­zent) rück­läu­fig waren, stie­gen die Aus­ga­ben für ärzt­li­che Behand­lung (+7,4 Pro­zent), zahn­ärzt­li­che Behand­lung (+6,1 Pro­zent) und Zahn­ersatz (+9,9 Pro­zent) stark an. Die Arz­nei­mit­tel­aus­ga­ben ver­zeich­ne­ten hin­ge­gen nur noch einen leich­ten Zuwachs von 0,8 Pro­zent im Ver­gleich zum Vorjahresquartal.

Auch bei den Kran­ken­geld­aus­ga­ben macht sich die Covid-19-Pan­de­mie bemerk­bar: Um 5,6 Pro­zent erhöh­ten sich ins­ge­samt die Kran­ken­geld­aus­ga­ben, beim Kin­der­kran­ken­geld stie­gen die Aus­ga­ben um gan­ze 46 Pro­zent im ers­ten Quar­tal 2021 gegen­über dem glei­chen Zeit­raum 2020.

Muss Bun­des­zu­schuss ange­passt werden?

„Die Pan­de­mie hat auch im ers­ten Quar­tal 2021 die Ein­nah­men- und Aus­ga­ben­ent­wick­lung der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung deut­lich beein­flusst“, kom­men­tier­te Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn die Quar­tals­zah­len. „Die vor­lie­gen­den Daten las­sen aber noch kei­ne vali­de Pro­gno­se für die wei­te­re Finanz­ent­wick­lung der GKV zu. Erst wenn die Daten des ers­ten Halb­jah­res vor­lie­gen, wis­sen wir, ob der von der Koali­ti­on beschlos­se­ne ergän­zen­de Bun­des­zu­schuss von 7 Mil­li­ar­den Euro für 2022 ange­passt wer­den muss, um den durch­schnitt­li­chen Zusatz­bei­trag sta­bil zu halten.“

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