Je nach gesetzlicher Krankenkasse fielen die Finanzergebnisse laut Ministerium im ersten Quartal des laufenden Jahres höchst unterschiedlich aus. Die Spannbreite der Finanzergebnisse reichte von einem Überschuss der Ersatzkassen in Höhe von 435 Millionen Euro bis zu einem Minus der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKn) von 563 Millionen Euro. Ende März verfügten die Krankenkassen dennoch über Finanzreserven von rund 16,6 Milliarden Euro, so das BMG.
Hilfsmittelausgaben fast unverändert
Die Ausgaben für Hilfsmittel beliefen sich im 1. Quartal dieses Jahres auf 2,4 Mrd. Euro und sind damit auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum. Der Anteil von Hilfsmitteln an den Gesamtausgaben der GKV beläuft sich aktuell auf rund 3 %.
Während die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im Beobachtungszeitraum pandemiebedingt für Krankenhausbehandlung (-1,7 Prozent) sowie Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen (-14,1 Prozent) rückläufig waren, stiegen die Ausgaben für ärztliche Behandlung (+7,4 Prozent), zahnärztliche Behandlung (+6,1 Prozent) und Zahnersatz (+9,9 Prozent) stark an. Die Arzneimittelausgaben verzeichneten hingegen nur noch einen leichten Zuwachs von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Auch bei den Krankengeldausgaben macht sich die Covid-19-Pandemie bemerkbar: Um 5,6 Prozent erhöhten sich insgesamt die Krankengeldausgaben, beim Kinderkrankengeld stiegen die Ausgaben um ganze 46 Prozent im ersten Quartal 2021 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2020.
Muss Bundeszuschuss angepasst werden?
„Die Pandemie hat auch im ersten Quartal 2021 die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich beeinflusst“, kommentierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Quartalszahlen. „Die vorliegenden Daten lassen aber noch keine valide Prognose für die weitere Finanzentwicklung der GKV zu. Erst wenn die Daten des ersten Halbjahres vorliegen, wissen wir, ob der von der Koalition beschlossene ergänzende Bundeszuschuss von 7 Milliarden Euro für 2022 angepasst werden muss, um den durchschnittlichen Zusatzbeitrag stabil zu halten.“