Ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel: Gold wert auf dem Weg zu Bronze

Sein Sieg im Kampf um Platz drei bei den Olympischen Spielen in Tokio gehörte zu den emotionalsten Geschichten der Wettkämpfe in Japan. Dreimal war Frank Stäbler in seiner kräftezehrenden und entbehrungsreichen Ringer-Karriere bereits Weltmeister geworden, hatte große Erfolge auf europäischer und nationaler Ebene erzielt. Nur für Edelmetall bei Olympia hatte es bis dato unter anderem aufgrund von Verletzungen nicht gereicht.

Sein letz­ter Anlauf auf inter­na­tio­na­ler Büh­ne war im Vor­feld geprägt von gesund­heit­li­chen Pro­ble­men, ins­be­son­de­re her­vor­ge­ru­fen durch eine Covid-19-Infek­ti­on. Zudem hat der Sport über die Jah­re sei­ne kör­per­li­chen Spu­ren hin­ter­las­sen. Wel­che Rol­le der Ein­satz ortho­pä­di­scher Hilfs­mit­tel in der Kar­rie­re von Frank Stäb­ler und des­sen Weg zur Bron­ze­me­dail­le in Tokio gespielt hat, erzählt er im Gespräch mit der OT.

OT: Herr Stäb­ler, herz­li­chen Glück­wunsch zum Gewinn der Bron­ze­me­dail­le bei den Olym­pi­schen Spie­len in Tokio! Ihre Erleich­te­rung und Freu­de beim letz­ten Sieg im Kampf um Platz drei waren selbst an den hei­mi­schen Bild­schir­men in Deutsch­land zu spü­ren. Anschlie­ßend haben Sie Ihre Schu­he auf der Mat­te abge­stellt als Zei­chen Ihres Kar­rie­re­en­des. Wie geht es Ihnen jetzt mit die­sem Erfolg und die­ser Entscheidung?

Frank Stäb­ler: Unfass­bar gut! Ich emp­fin­de pures Glück, Frei­heit und Stolz. Alles wunderbar.

OT: Sie hat­ten in Ihrer akti­ven Zeit immer wie­der mit schwe­ren Ver­let­zun­gen zu kämp­fen. In wel­chem Aus­maß hat Ihnen die Ver­sor­gung mit ortho­pä­di­schen Hilfs­mit­teln bei der Reha­bi­li­ta­ti­on geholfen?

Stäb­ler: Vor­ne­weg war die Spor­la­s­tic-Dau­men­schie­ne für mich in den letz­ten 10 Jah­ren ein ele­men­ta­rer Weg­be­glei­ter. Ohne die­se hät­te ich nicht mehr auf die­sem Niveau so erfolg­reich rin­gen kön­nen. Nach mei­nem Syn­des­mo­se­band­riss 2016 kurz vor den Olym­pi­schen Spie­len in Rio habe ich außer­dem eine extra für mich ange­fer­tig­te Ban­da­ge erhal­ten. Die­se hat mei­nen Traum leben las­sen. Wenn­gleich die Ver­let­zung ein­fach zu schwer war, habe ich am Ende einen auf­grund die­ser Ereig­nis­se her­aus­ra­gen­den sieb­ten Platz belegt – auch dank der schnel­len Ver­sor­gung durch Sporlastic.

OT: Der Kör­per ist das höchs­te Gut eines Leis­tungs­sport­lers. Wie kön­nen ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel bereits prä­ven­tiv vor Ver­let­zun­gen schützen?

Stäb­ler: In vie­len Bereich kann das sicher­lich sehr hilf­reich sein, gera­de bei­spiels­wei­se in Mann­schafts­sport­ar­ten wie Hand­ball oder Fuß­ball. Ich habe hier in mei­ner Kar­rie­re nichts prä­ven­tiv anwen­den müs­sen, die genann­te Dau­men­schie­ne war aber für mich selbst­ver­ständ­lich über Jah­re hin­weg Gold wert.

OT: Bei einer Part­ner­schaft zwi­schen Sport­ler und Hilfs­mit­tel­her­stel­ler, in Ihrem Fall das von Ihnen ange­spro­che­ne Nür­tin­ger Unter­neh­men Spor­la­s­tic, pro­fi­tie­ren alle Betei­lig­ten beim Aus­tausch des ent­spre­chen­den Know-hows. Wie gestal­tet sich kon­kret der Wissenstransfer?

Stäb­ler: Es wur­den immer indi­vi­du­el­le Lösun­gen gesucht und gefun­den. Hier hat­te ich eine per­fek­te Betreu­ung und durch den regel­mä­ßi­gen Aus­tausch konn­te Spor­la­s­tic auch vie­le Aspek­te in die Ent­wick­lung aufnehmen.

OT: Nach drei Welt­meis­ter­ti­teln und der olym­pi­schen Medail­le schla­gen Sie nun ein neu­es Lebens­ka­pi­tel auf. Was sind Ihre Plä­ne und wer­den Sie ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel dabei, sei es aus gesund­heit­li­cher Not­wen­dig­keit auf­grund der lan­gen Kar­rie­re oder auch aus Grün­den der Vor­beu­gung, wei­ter begleiten? 

Stäb­ler: Zunächst genie­ße ich ein paar freie Wochen. Mein Kör­per benö­tigt etwas Rege­ne­ra­ti­ons­zeit. Dann steht noch die Bun­des­li­ga­sai­son an – mei­ne letz­te. Hier wer­de ich die Hilfs­mit­tel noch wei­ter im Ein­satz haben. Nach mei­nem letz­ten Kampf lege ich die­se dann aber dank­bar zur Sei­te. Als Moti­va­tions-Coach und Spea­k­er wer­de ich künf­tig mei­ne Erfah­run­gen an Kin­der, Jugend­li­che und Erwach­se­ne weitergeben.

Die Fra­gen stell­te Micha­el Blatt.

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