Bei dem von Ottobock und dem TSV Bayer 04 Leverkusen organisierten Event hatten Kinder und Jugendliche mit Beinamputationen und ‑dysmelien auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, sich auszuprobieren und ihr sportliches Potenzial zu entdecken.
Unter der Anleitung der Profis Heinrich Popow, Elena Kratter, Johannes Floors und Philipp Waßenberg sowie Trainierinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen e. V. machten die jungen Talente ihre ersten Schritte oder verbesserten ihre Lauftechniken. Höhepunkte waren die Staffelwettbewerbe und der 30-Meter-Sprint – viele der Teilnehmenden beschrieben das Erlebnis als „fliegen lernen“. „Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Schritt für mehr Mobilität und Selbstbestimmung im Alltag vieler Menschen. Die strahlenden Gesichter am Ende des Wochenendes sind ein schöner Beweis dafür, dass Sportprothesen echte Lebensqualität schaffen können“, resümierte Georgia Näder, Vice President of Futuring Mediterranee & Business Transition bei Ottobock.
Förderung der Selbstbestimmung, Erweiterung der Mobilität, Stärkung des Herz-Kreislaufsystems, Stressabbau: Sport kommt Prothesenträger:innen aus zahlreichen Gründen zugute. Zudem ist körperliche Fitness entscheidend, um das Hilfsmittel optimal nutzen zu können. Prothesenträger:innen müssen für dieselben Bewegungen bis zu siebenmal mehr Energie aufwenden als Nichtamputierte. Doch der Zugang zu Sportprothesen wird laut Ottobock durch hohe Kosten oft erschwert. Für Kinder werden die Kosten von Sportprothesen durch die Krankenkassen übernommen, wenn damit der Schulsport ausgeübt wird. Ab dem 18. Lebensjahr müssen die Kosten in den meisten Fällen selbst getragen werden. „Sport darf kein Luxus sein“, erklärt Popow, Goldmedaillengewinner bei den Paralympischen Spielen in London 2012 und Rio 2016. „Sportprothesenversorgungen beginnen bei etwa 10.000 Euro für Unterschenkelamputierte. Bei Oberschenkelamputierten ist es entsprechend mehr. Diese Summen dürfen Menschen nicht davon abhalten, Sport zu treiben und ein aktives Leben zu führen.“ Ottobock hat deshalb mit „mysportsbox“ ein Mietmodell entwickelt, das Betroffenen den Zugang zu Sportprothesen erleichtert soll: Gegen eine monatliche Mietgebühr können Nutzer:innen die für sie passende Sportprothese mieten. Das Angebot umfasst die individuelle Passteilkonfiguration und ist innerhalb weniger Wochen verfügbar. Das Leihmodell ist seit November in Deutschland verfügbar. Weitere Länder sollen folgen.
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