Über 700 Aussteller aus 30 Ländern sowie mehr als 100 Startups und Gründer:innen informierten hier von elektronische Patientenakte (ePA), elektronisches Rezept (E‑Rezept), künstliche Intelligenz (KI), Telematikinfrastruktur (TI) und Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) über Datenschutz, Gesundheitsdatennutzung und Green-IT bis hin zu Interoperabilität und IT-Sicherheit. Durch das Nachwuchsformat DMEA sparks rückten zudem die Themen Karriere, Nachwuchs und Nachhaltigkeit mehr in den Vordergrund. Studierende, Absolvent:innen und Young Professionals knüpften Kontakte zu Unternehmen, Hochschulen und Klinik-IT-Abteilungen – Arbeitgeber lernten wiederum potenzielle neue Mitarbeiter:innen kennen.
„Rund 30 Prozent mehr Aussteller und fast 50 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher als vor der Pandemie: Das ist ein starkes Zeichen und unterstreicht die Bedeutung der DMEA als eines der wichtigsten Digital Health Events in Europa“, freut sich Dirk Hoffmann, Geschäftsführer Messe Berlin, über die positive Resonanz. „Die DMEA ist die ideale Plattform zum Austauschen, Informieren und Netzwerken hier in Berlin, einem der weltweit führenden Top-Standorte der Gesundheitswirtschaft.“
Eröffnet wurde die Messe, bei der IT-Fachleute, Ärzt:innen, Führungskräfte aus Krankenhaus und Pflege sowie Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenkamen, von Bundesgesundheitsminister und Schirmherr Prof. Dr. Karl Lauterbach. „Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen. Deshalb sind Diskussionsmöglichkeiten wie heute so wichtig. Ich bin sehr gerne wieder Schirmherr der DMEA und freue mich insbesondere, Ihnen etwas mitbringen zu können, was ich genau an dieser Stelle vor einem Jahr angekündigt habe: unsere Digitalisierungsstrategie. Digitale Lösungen sind Voraussetzung für das Wachstum der deutschen Wirtschaft“, betonte er und ging auf weitere Schritte zur Digitalisierung des Gesundheitswesens ein. Die ePA sowie das E‑Rezept sollen künftig zum Standard werden und durch detaillierte Aufklärung das Vertrauen der Nutzer:innen gewinnen. Noch in diesem Jahr ist die Einführung eines Medical Messengers geplant, über den sich Mediziner:innen sicher austauschen können.
In unterschiedlichen Diskussionsforen wurde über den Einsatz von Green-IT, also von umweltfreundlichen Technologien und Methoden, diskutiert. Ein Thema, das auch bei Daniel Behm, Orthopädietechniker und Assistent der Geschäftsführung beim Münsteraner Sanitätshaus Gäher, auf großes Interesse stößt. „Die Bedeutung von Green-IT hat in den letzten Jahren auch im Krankenhausektor stark zugenommen und wird somit auch für die Sanitätshausbrache nach und nach immer bedeutender“, betont er. Neben der Vermeidung von doppelten und unnötigen Scans identischer Dokumente unterschiedlicher Akteure im Gesundheitswesen sieht er in der Nutzung von Cloud-Lösungen einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Neben der klassischen IT zählten zu den Nachhaltigkeitskriterien, den ESG (Environmental, Social, Governance), auch die Bereiche der nachhaltigen Geschäftsstrategie und Unternehmensausrichtung sowie Veränderungen im Gesundheitssystem und der Bevölkerung. Auf der DMEA wurden verschiedene umweltfreundliche Technologien vorgestellt, die die Energieeffizienz verbessern und den CO₂-Fußabdruck reduzieren können. Als Beispiele dafür nennt Behm energieeffiziente Server, die den Stromverbrauch senken, nachhaltige Energiequellen nutzen und gleichzeitig eine zuverlässige Leistung gewährleisten.
Ebenfalls wurden auf der Messe die neuesten Entwicklungen und Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung vorgestellt, die von der Gematik vorangetrieben werden. Neben dem E‑Rezept wurde dabei für Behm ein weiterer wichtiger, jedoch bisher häufig vernachlässigter Aspekt thematisiert: die Kommunikation im Medizinwesen (KIM), eine Anwendung der Gematik, die die Kommunikation unter Sanitätshäusern, Ärzt:innen und anderen Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) deutlich vereinfachen kann. Eine Anbindung für Sanitätshäuser ist für das kommende Jahr anvisiert. „Dies spart Zeit und Kosten für die Fachkräfte im Sanitätshaus sowie den Patienten und reduziert gleichzeitig den Papierverbrauch und die damit verbundenen Umweltauswirkungen“, ist Behm überzeugt. Ein weiteres Diskussionsthema: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), die Patient:innen bei der ambulanten Selbstbehandlung von Erkrankungen unterstützen sollen – von Diabetes über Rückenbeschwerden bis hin zu Gonarthrose. Auf der Messe konnten die Besucher:innen die Anwendungen direkt selbst testen.
Die nächste DMEA wird vom 09. bis 11. April 2024 stattfinden.
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