Fach­mes­se DMEA im Zei­chen der Digitalisierung

Wie verändern digitale Technologien die Gesundheitsversorgung? Einen Eindruck davon machten sich mehr als 16.000 Besucher:innen vom 25. bis 27. April bei der Fachmesse DMEA (Digital Medical Expertise & Applications) in Berlin.

Über 700 Aus­stel­ler aus 30 Län­dern sowie mehr als 100 Start­ups und Gründer:innen infor­mier­ten hier von elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te (ePA), elek­tro­ni­sches Rezept (E‑Rezept), künst­li­che Intel­li­genz (KI), Tele­ma­tik­in­fra­struk­tur (TI) und Digi­ta­le Gesund­heits­an­wen­dun­gen (DiGA) über Daten­schutz, Gesund­heits­da­ten­nut­zung und Green-IT bis hin zu Inter­ope­ra­bi­li­tät und IT-Sicher­heit. Durch das Nach­wuchs­for­mat DMEA sparks rück­ten zudem die The­men Kar­rie­re, Nach­wuchs und Nach­hal­tig­keit mehr in den Vor­der­grund. Stu­die­ren­de, Absolvent:innen und Young Pro­fes­sio­nals knüpf­ten Kon­tak­te zu Unter­neh­men, Hoch­schu­len und Kli­nik-IT-Abtei­lun­gen – Arbeit­ge­ber lern­ten wie­der­um poten­zi­el­le neue Mitarbeiter:innen kennen.

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„Rund 30 Pro­zent mehr Aus­stel­ler und fast 50 Pro­zent mehr Besu­che­rin­nen und Besu­cher als vor der Pan­de­mie: Das ist ein star­kes Zei­chen und unter­streicht die Bedeu­tung der DMEA als eines der wich­tigs­ten Digi­tal Health Events in Euro­pa“, freut sich Dirk Hoff­mann, Geschäfts­füh­rer Mes­se Ber­lin, über die posi­ti­ve Reso­nanz. „Die DMEA ist die idea­le Platt­form zum Aus­tau­schen, Infor­mie­ren und Netz­wer­ken hier in Ber­lin, einem der welt­weit füh­ren­den Top-Stand­or­te der Gesundheitswirtschaft.“

Eröff­net wur­de die Mes­se, bei der IT-Fach­leu­te, Ärzt:innen, Füh­rungs­kräf­te aus Kran­ken­haus und Pfle­ge sowie Expert:innen aus Poli­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft zusam­men­ka­men, von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter und Schirm­herr Prof. Dr. Karl Lau­ter­bach. „Wir leben in einer Zeit gro­ßer Ver­än­de­run­gen. Des­halb sind Dis­kus­si­ons­mög­lich­kei­ten wie heu­te so wich­tig. Ich bin sehr ger­ne wie­der Schirm­herr der DMEA und freue mich ins­be­son­de­re, Ihnen etwas mit­brin­gen zu kön­nen, was ich genau an die­ser Stel­le vor einem Jahr ange­kün­digt habe: unse­re Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie. Digi­ta­le Lösun­gen sind Vor­aus­set­zung für das Wachs­tum der deut­schen Wirt­schaft“, beton­te er und ging auf wei­te­re Schrit­te zur Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens ein. Die ePA sowie das E‑Rezept sol­len künf­tig zum Stan­dard wer­den und durch detail­lier­te Auf­klä­rung das Ver­trau­en der Nutzer:innen gewin­nen. Noch in die­sem Jahr ist die Ein­füh­rung eines Medi­cal Mes­sen­gers geplant, über den sich Mediziner:innen sicher aus­tau­schen können.

In unter­schied­li­chen Dis­kus­si­ons­fo­ren wur­de über den Ein­satz von Green-IT, also von umwelt­freund­li­chen Tech­no­lo­gien und Metho­den, dis­ku­tiert. Ein The­ma, das auch bei Dani­el Behm, Ortho­pä­die­tech­ni­ker und Assis­tent der Geschäfts­füh­rung beim Müns­te­ra­ner Sani­täts­haus Gäher, auf gro­ßes Inter­es­se stößt. „Die Bedeu­tung von Green-IT hat in den letz­ten Jah­ren auch im Kran­ken­hau­sek­tor stark zuge­nom­men und wird somit auch für die Sani­täts­haus­bra­che nach und nach immer bedeu­ten­der“, betont er. Neben der Ver­mei­dung von dop­pel­ten und unnö­ti­gen Scans iden­ti­scher Doku­men­te unter­schied­li­cher Akteu­re im Gesund­heits­we­sen sieht er in der Nut­zung von Cloud-Lösun­gen einen wich­ti­gen Schritt in Rich­tung Nach­hal­tig­keit. Neben der klas­si­schen IT zähl­ten zu den Nach­hal­tig­keits­kri­te­ri­en, den ESG (Envi­ron­men­tal, Social, Gover­nan­ce), auch die Berei­che der nach­hal­ti­gen Geschäfts­stra­te­gie und Unter­neh­mens­aus­rich­tung sowie Ver­än­de­run­gen im Gesund­heits­sys­tem und der Bevöl­ke­rung. Auf der DMEA wur­den ver­schie­de­ne umwelt­freund­li­che Tech­no­lo­gien vor­ge­stellt, die die Ener­gie­ef­fi­zi­enz ver­bes­sern und den CO₂-Fuß­ab­druck redu­zie­ren kön­nen. Als Bei­spie­le dafür nennt Behm ener­gie­ef­fi­zi­en­te Ser­ver, die den Strom­ver­brauch sen­ken, nach­hal­ti­ge Ener­gie­quel­len nut­zen und gleich­zei­tig eine zuver­läs­si­ge Leis­tung gewährleisten.

Eben­falls wur­den auf der Mes­se die neu­es­ten Ent­wick­lun­gen und Inno­va­tio­nen im Bereich der digi­ta­len Gesund­heits­ver­sor­gung vor­ge­stellt, die von der Gema­tik vor­an­ge­trie­ben wer­den. Neben dem E‑Rezept wur­de dabei für Behm ein wei­te­rer wich­ti­ger, jedoch bis­her häu­fig ver­nach­läs­sig­ter Aspekt the­ma­ti­siert: die Kom­mu­ni­ka­ti­on im Medi­zin­we­sen (KIM), eine Anwen­dung der Gema­tik, die die Kom­mu­ni­ka­ti­on unter Sani­täts­häu­sern, Ärzt:innen und ande­ren Gesund­heits­ein­rich­tun­gen wie Kli­ni­ken und medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren (MVZ) oder sozi­al­päd­ia­tri­schen Zen­tren (SPZ) deut­lich ver­ein­fa­chen kann. Eine Anbin­dung für Sani­täts­häu­ser ist für das kom­men­de Jahr anvi­siert. „Dies spart Zeit und Kos­ten für die Fach­kräf­te im Sani­täts­haus sowie den Pati­en­ten und redu­ziert gleich­zei­tig den Papier­ver­brauch und die damit ver­bun­de­nen Umwelt­aus­wir­kun­gen“, ist Behm über­zeugt. Ein wei­te­res Dis­kus­si­ons­the­ma: Digi­ta­le Gesund­heits­an­wen­dun­gen (DiGA), die Patient:innen bei der ambu­lan­ten Selbst­be­hand­lung von Erkran­kun­gen unter­stüt­zen sol­len – von Dia­be­tes über Rücken­be­schwer­den bis hin zu Gonar­thro­se. Auf der Mes­se konn­ten die Besucher:innen die Anwen­dun­gen direkt selbst testen.

Die nächs­te DMEA wird  vom 09. bis 11. April 2024 stattfinden.

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