Dyna­mi­sche CDS-Knie­­re­dres­si­ons­or­the­sen bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se GMFCS-Level II–III

S. Rudolph
Die vorliegende Problematik bezieht sich auf das Auftreten von Kniebeugekontrakturen, die durch Muskel­ungleichgewichte, verkürzte und spastische Muskeln des Kniegelenks sowie eine längere Sitzhaltung verursacht werden. Diese Kontrakturen führen zu einem Knieextensionsdefizit und können zu einem beginnenden Kauergang mit Instabilität im Gangzyklus sowie Schwierigkeiten beim Stehen und Gehen führen. Die dynamische Dehnung von kontrakten Muskeln ist bei der Behandlung von Kontrakturen der unteren Extremitäten ein wichtiger Behandlungsansatz bei Kindern und Jugendlichen mit Cerebralparese. Das Ziel dieser Pilotstudie bestand darin, zu untersuchen, ob die Verwendung der CDS-Knieredressionsorthesen von Albrecht in Kombination mit der Anpassung der Federkraft dazu beitragen kann, die Knieextensionsdefizite zu reduzieren oder einer Verschlechterung entgegenzuwirken.

Ein­lei­tung

Bei der Cere­bral­pa­re­se han­delt es sich bekannt­lich um eines der häu­figs­ten neu­ro­or­tho­pä­di­schen Krank­heits­bil­der1. Bezeich­nend für sie ist eine Hirn­schä­di­gung mit einer Wahr­neh­mungs- und Bewe­gungs­stö­rung in den frü­hen Ent­wick­lungs­pha­sen. Defi­ni­ti­ons­ge­mäß han­delt es sich hier­bei um eine prä‑, peri- oder post­na­tal erwor­be­ne, nicht pro­gre­di­en­te Schä­di­gung des sich ent­wi­ckeln­den Gehirns2. Ihre Prä­va­lenz liegt welt­weit über­ein­stim­mend bei einer Inzi­denz von zwei bis drei pro tau­send Lebend­ge­bo­re­nen. Die Schwe­re der spä­ter häu­fig lebens­lan­gen Beein­träch­ti­gung von Kin­dern und Jugend­li­chen hängt sowohl von der Loka­li­sa­ti­on als auch von der Dau­er der Hirn­schä­di­gung ab. Durch die ein­ge­tre­te­ne Hirn­schä­di­gung kön­nen ver­schie­de­ne moto­ri­sche und neu­ro­lo­gi­sche Stö­run­gen, kogni­ti­ve Ein­schrän­kun­gen, Sprach­pa­tho­lo­gien sowie visu­el­le und audi­tive Defi­zi­te ent­ste­hen. Die­se Beein­träch­ti­gun­gen vari­ie­ren von einer leich­ten bis zu einer kom­ple­xen Behin­de­rung. Bei anhal­ten­der unba­lan­cier­ter Kraft­ein­wir­kung auf die Gelen­ke kön­nen sekun­dä­re struk­tu­rel­le Defor­mi­tä­ten auf­tre­ten. Die­se Fak­to­ren füh­ren bei Kin­dern und Jugend­li­chen zu Hal­tungs- und Bewe­gungs­stö­run­gen, Kon­trak­tu­ren oder Schmer­zen und kön­nen inne­re Organ­schä­den ver­ur­sa­chen3. Ins­be­son­de­re die Kon­trak­tu­ren am Knie beein­träch­ti­gen die Geh­fä­hig­keit und tre­ten häu­fig bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kun­gen wie Cere­bral­pa­re­se auf4. Das Ziel die­ser Pilot­stu­die bestand dar­in, die bereits vor­han­de­nen Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se GMFCS-Level II–III in Ver­bin­dung mit der Feder­kraft­ein­stel­lung an CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen ohne defi­nier­te Tra­ge­zei­ten zu unter­su­chen. Das Kon­trak­tur­ri­si­ko bei Kin­dern und Jugend­li­chen erhöht sich mit zuneh­men­dem Alter und der Schwe­re der Erkran­kung5 6. Die Ent­ste­hung von Kon­trak­tu­ren wird auf Spas­tik, Mus­kel­pa­tho­lo­gie, Mus­kel­schwä­che und bio­me­cha­ni­sche Aus­rich­tung zurück­ge­führt7 8 9. Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te sind schmerz­haft und beein­träch­ti­gen oft die Geh‑, Steh- oder Trans­fer­fä­hig­keit der Kin­der und Jugend­li­chen10. Eine vor­beu­gen­de orthe­ti­sche Behand­lung soll­te so früh wie mög­lich begon­nen wer­den, da die­se die Not­wen­dig­keit einer Ope­ra­ti­on redu­zie­ren kann11. Kin­der und Jugend­li­che mit Cere­bral­pa­re­se haben oft ein erhöh­tes Risi­ko, Kon­trak­tu­ren in meh­re­ren Gelen­ken zu ent­wi­ckeln12. Es ist wahr­schein­lich, dass eine ein­zel­ne Kon­trak­tur auf­grund der Ver­än­de­run­gen in der bio­me­cha­ni­schen Aus­rich­tung und Posi­tio­nie­rung das Risi­ko wei­te­rer Kon­trak­tu­ren erhöht. Frü­he­re Stu­di­en haben gezeigt, dass Hüft- und Knie­kon­trak­tu­ren (Exten­si­ons-/Fle­xi­ons­kon­trak­tu­ren) das Sko­lio­se­ri­si­ko erhö­hen13 14. Ent­stan­de­ne Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te kön­nen kon­ser­va­tiv oder ope­ra­tiv behan­delt wer­den. Die tech­ni­sche Ein­fluss­nah­me von dyna­mi­schen orthe­ti­schen Ver­sor­gun­gen erfor­dert eine Viel­zahl von Über­le­gun­gen, um eine kon­ser­va­ti­ve Behand­lung durch­zu­füh­ren. Die orthe­ti­sche Ver­sor­gung von Kin­dern und Jugend­li­chen wird von rele­van­ten Fak­to­ren wie Hebel­wir­kung, Inten­si­tät (Kraft), Tra­ge­zeit (Tra­ge­zei­ten­mess­sys­tem), Akzep­tanz und einem defi­nier­ten Ver­sor­gungs­ziel beeinflusst.

Anzei­ge

Neu­ro­mus­ku­lä­rer Kauergang/Crouch Gait

Der Kau­er­gang, ein patho­lo­gi­sches Gang­mus­ter, das durch über­mä­ßi­ge Knie­beu­gung gekenn­zeich­net ist, tritt häu­fig bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se auf. Das Gehen mit gebeug­ten Hüft- und Knie­ge­len­ken ist ein cha­rak­te­ris­ti­sches Merk­mal des Kau­er­gangs15. Die­ses Gang­mus­ter führt zu einem erhöh­ten Ener­gie­ver­brauch und einer zusätz­li­chen Belas­tung der Knie­ge­len­ke16. Bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se kön­nen ver­schie­de­ne Ursa­chen für einen Kau­er­gang exis­tie­ren, die oft in Kom­bi­na­ti­on auf­tre­ten. Dazu gehö­ren eine Hacken­fü­ßig­keit am Fuß, eine Kon­trak­tur der Knie­beu­ger und/oder eine ver­kürz­te Mus­ku­la­tur im Knie­be­reich. Schwä­che und Über­län­ge der Knie­stre­cker sowie eine Fle­xi­ons­kon­trak­tur17 am Hüft­ge­lenk sind vor­han­den. Die Unter­schen­kel­or­the­sen kön­nen ins­be­son­de­re dazu die­nen, die Hacken­fü­ßig­keit zu kor­ri­gie­ren. Eine Schwä­che der Waden­mus­keln führt vor­wie­gend zur Hacken­fuß­stel­lung wäh­rend der Stand­pha­se. Die­se kann ent­we­der pri­mär vor­han­den sein oder iatro­gen durch eine unnö­ti­ge oder über­mä­ßi­ge Ver­län­ge­rung der jewei­li­gen Achil­les­seh­ne aus­ge­löst sein. Der Kau­er­gang kann durch ver­schie­de­ne Fak­to­ren ver­ur­sacht wer­den, wie eine Insuf­fi­zi­enz der Waden­mus­ku­la­tur, eine extre­me Spitz­fuß­stel­lung, eine Insta­bi­li­tät im Mit­tel­fuß oder eine star­ke Ver­dre­hung des Fußes in Bezug auf die Gang­rich­tung oder die Knie­ach­se. Bei einer Insuf­fi­zi­enz der Waden­mus­ku­la­tur kann die Unter­schen­kel­vor­nei­gung in der Mit­te der Stand­pha­se nicht kon­trol­liert wer­den, was zu einem Kau­er­gang führt. Dadurch bewegt sich der Kraft­vek­tor mecha­nisch hin­ter die Knie­ach­se und ver­liert sei­ne knie­stre­cken­de Wir­kung. Die­ser Mecha­nis­mus wird im Eng­li­schen als „plant­ar fle­xi­on knee exten­si­on cou­ple“ bezeich­net18. Beim Kau­er­gang muss zusätz­lich zu einer trans­ver­sa­len Rota­ti­ons­kom­po­nen­te auch das Knie­ge­lenk pro­xi­mal und häu­fig distal kor­ri­giert wer­den, um eine lot­rech­te Bein­ach­se zu schaf­fen. Hin­zu kommt, dass die Beweg­lich­keit und die Mus­kel­kraft sowie die Spas­tik des Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes berück­sich­tigt wer­den müssen.

Die­se Merk­ma­le (s. Abb. 1) äußern sich in einem abnor­ma­len Gang­mus­ter, das sich kenn­zeich­net durch:

  • die nach oben gezo­ge­ner Bie­gung der Knö­chel (Knö­chel-Dor­sal­fle­xi­on),
  • gebeug­te Knie (Knie­beu­gung) und
  • gebeug­te Hüf­ten (Hüft­beu­gung).

Kon­ser­va­ti­ve Therapien

Ziel der kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie von Kon­trak­tu­ren ist es, die Beweg­lich­keit des Gelenks zu ver­bes­sern. Eine manu­el­le The­ra­pie, die von spe­zia­li­sier­ten Therapeut:innen durch­ge­führt wird, kann hel­fen, die Beweg­lich­keit des Knie­ge­lenks zu ver­bes­sern. Dies kann durch geziel­te Mobi­li­sa­ti­ons­tech­ni­ken, Mas­sa­ge und Mani­pu­la­ti­on erreicht wer­den. Die Ver­wen­dung von Hilfs­mit­teln wie Geh­hil­fen, Orthe­sen oder Ban­da­gen kann hel­fen, das Knie­ge­lenk zu ent­las­ten und die Beweg­lich­keit zu ver­bes­sern. Gera­de am Knie­ge­lenk kommt einer funk­ti­ons- und pass­ge­rech­ten orthe­ti­schen Ver­sor­gung ein hoher Stel­len­wert zu. Dabei ist zu beden­ken, dass auch über eine bio­me­cha­nisch kor­rekt ein­ge­stell­te Unter­schen­kel- oder Hüft­or­the­se eine funk­tio­nel­le Beein­flus­sung des Knie­ge­lenks mög­lich ist19. Unbe­han­del­te Knie­beu­ge­kon­trak­tu­ren kön­nen zu wei­te­ren Kom­pli­ka­tio­nen füh­ren, unter ande­rem zu Mus­kel­ver­kür­zun­gen, Gelenk­in­sta­bi­li­tät oder Gelenk­de­ge­ne­ra­ti­on. Die kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie zielt dar­auf ab, sol­che Kom­pli­ka­tio­nen zu ver­hin­dern oder zu minimieren.

Ope­ra­ti­ve Therapien

Eine ope­ra­ti­ve The­ra­pie einer Knie­beu­ge­kon­trak­tur kann erfor­der­lich sein, wenn kon­ser­va­ti­ve Maß­nah­men nicht aus­rei­chend sind oder wenn die Kon­trak­tur so schwer­wie­gend ist, dass sie die Beweg­lich­keit und Funk­ti­on des Knie­ge­lenks erheb­lich beein­träch­tigt. Eine Arthro­sko­pie, ein mini­mal­in­va­si­ver chir­ur­gi­scher Ein­griff, bei dem ein klei­ner Schnitt gemacht und eine win­zi­ge Kame­ra (Arthro­skop) in das Knie­ge­lenk ein­ge­führt wird, ermög­licht es den Chirurg:innen, die struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen im Knie­ge­lenk zu visua­li­sie­ren und gege­be­nen­falls ope­ra­ti­ve Maß­nah­men vor­zu­neh­men. Bei einer Arthroly­se wird die Kon­trak­tur durch eine ope­ra­ti­ve Frei­set­zung der ver­kleb­ten oder ver­kürz­ten Struk­tu­ren im Knie­ge­lenk gelöst. Dies kann durch eine Kom­bi­na­ti­on von Schnit­ten, Ent­fer­nung von Nar­ben­ge­we­be und Mani­pu­la­ti­on des Gelenks erreicht wer­den. Die Osteo­to­mie ist ein chir­ur­gi­scher Ein­griff, bei dem der Kno­chen im Knie­ge­lenk gezielt durch­trennt und neu aus­ge­rich­tet wird. Dies kann hel­fen, die Belas­tung im Knie­ge­lenk neu zu ver­tei­len und die Beweg­lich­keit zu verbessern.

Eine ope­ra­ti­ve Ver­län­ge­rung der Knie­beu­ge­mus­ku­la­tur ist in der Regel erfor­der­lich, wenn eine Knie­beu­ge­kon­trak­tur im Ste­hen von mehr als 20° vor­liegt. Die­se Mus­keln kön­nen ent­we­der durch eine intra­mus­ku­lä­re Ver­län­ge­rung oder durch eine z‑förmige Ver­län­ge­rung der Seh­nen kor­ri­giert wer­den. Die Behand­lung der unte­ren Extre­mi­tät wird klas­si­scher­wei­se als Mehr­e­ta­gen­kor­rek­tur (Sin­gle-Event Mul­ti­le­vel Sur­gery, SEMLS) vor­ge­nom­men, bei der in der­sel­ben Sit­zung Hüft‑, Knie- und Sprung­ge­lenk­de­for­mi­tä­ten simul­tan kor­ri­giert wer­den20. Die Ursa­che und der Schwe­re­grad der Knie­beu­ge­kon­trak­tur bestim­men die Wahl der ope­ra­ti­ven The­ra­pie. Um die Beweg­lich­keit und Funk­ti­on des Knie­ge­lenks wie­der­her­zu­stel­len, ist in der Regel eine umfas­sen­de post­ope­ra­ti­ve Reha­bi­li­ta­ti­on erforderlich.

Zie­le ortho­pä­die­tech­ni­scher Versorgungen

Die Zie­le ortho­pä­die­tech­ni­scher Ver­sor­gun­gen kön­nen je nach indi­vi­du­el­ler Situa­ti­on und Bedürf­nis­sen der Kin­der und Jugend­li­chen vari­ie­ren und hän­gen von der Schwe­re ihrer Behin­de­rung ab. Die Haupt­zie­le soll­ten die Ver­bes­se­rung der Funk­ti­on und die Stei­ge­rung der Mobi­li­tät sein. Durch den geziel­ten Ein­satz geeig­ne­ter Hilfs­mit­tel soll der All­tag von Kin­dern und Jugend­li­chen ver­bes­sert werden.

Pro und Con­tra einer orthe­ti­schen Versorgung

Es gibt sowohl Vor- als auch Nach­tei­le im Zusam­men­hang mit einer ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung. Bei eini­gen Kin­dern und Jugend­li­chen kann eine orthe­ti­sche Ver­sor­gung dazu füh­ren, dass die moto­ri­sche Behin­de­rung sicht­bar wird, obwohl eigent­lich eine Kom­pen­sa­ti­on ange­strebt wird. Eine Orthe­se kann sowohl die Funk­tio­na­li­tät als auch die Beein­träch­ti­gung unter­stüt­zen, die Selbst­stän­dig­keit erhö­hen und im bes­ten Fall als ech­ter Moti­va­tor wir­ken. Zudem kann die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung auch the­ra­peu­tisch unter­stüt­zend ein­ge­setzt wer­den. Im Rah­men von inter­dis­zi­pli­nä­ren Sprech­stun­den soll­te der indi­vi­du­el­le Bedarf an ortho­pä­die­tech­ni­schen Hilfs­mit­teln ermit­telt wer­den. Es ist uner­läss­lich, dass alle Patient:innen indi­vi­du­ell und umfas­send betrach­tet wer­den, da Cerebralparetiker:innen häu­fig von Beein­träch­ti­gun­gen an der Wir­bel­säu­le, den Hüft‑, Knie- und Fuß­ge­len­ken betrof­fen sind. In eini­gen Fäl­len kann es sinn­voll sein, eine orthe­ti­sche Ver­sor­gung in Kom­bi­na­ti­on mit einer medi­ka­men­tö­sen The­ra­pie (z. B. Botu­li­num­to­xin) als Ergän­zung zu den bestehen­den The­ra­pien einzusetzen.

Grund­la­gen von sta­ti­schen und dyna­mi­schen Orthesen

Die Behand­lung stützt sich auf zwei grund­le­gen­de Fra­gen: Wel­che sta­ti­schen oder dyna­mi­schen Funk­tio­nen sol­len erfüllt wer­den und wie kön­nen die medi­zi­ni­schen Anfor­de­run­gen mecha­nisch umge­setzt wer­den? Es exis­tie­ren diver­se Optio­nen zur mecha­ni­schen Anfor­de­rung und Beein­flus­sung durch Orthe­sen. Es gibt ver­schie­de­ne Ansät­ze hin­sicht­lich des Auf­baus und der Wir­kungs­wei­se von Orthesen.

Sta­ti­sche Orthesen

Sta­ti­sche Orthe­sen ermög­li­chen eine Ent­las­tung durch eine Fixie­rung der Gelenk­be­weg­lich­keit, was zu einer Ein­schrän­kung der Bewe­gung führt. Iso­lier­te sta­ti­sche Orthe­sen bie­ten eine zuver­läs­si­ge Fixie­rung und wer­den mit groß­flä­chi­gen Abstüt­zun­gen und Pols­tern ver­se­hen, um Druck­stel­len zu vermeiden.

Dyna­mi­sche Orthesen

Dyna­mi­sche Orthe­sen ermög­li­chen die geziel­te Frei­ga­be der Beweg­lich­keit der Gelen­ke. Dabei ist es uner­läss­lich, den mecha­ni­schen Dreh­punkt als Angriffs­punkt und Über­tra­gung der Kraft klar zu defi­nie­ren. Durch die Ver­wen­dung dyna­mi­scher Gelen­ke sind eine Fle­xi­on und Exten­si­on mög­lich. Die auf die Orthe­sen wir­ken­de Kraft kann im Rah­men der Behand­lung indi­vi­du­ell ange­passt wer­den, um opti­ma­le Ergeb­nis­se zu erzie­len. Dyna­mi­sche Orthe­sen zeich­nen sich durch eine linea­re Kraft­über­tra­gung aus, die auf die Gelen­ke der Extre­mi­tä­ten wirkt. Es exis­tiert eine Viel­zahl ver­schie­de­ner dyna­mi­scher Orthesengelenke.

Tra­ge­zei­ten von Orthesen

Orthe­sen wer­den wäh­rend der wachen Stun­den getra­gen und sind dar­auf aus­ge­rich­tet, die Kör­per­hal­tung, Sta­bi­li­tät und Funk­ti­on wäh­rend all­täg­li­cher Akti­vi­tä­ten (ADL) zu ver­bes­sern. Die Tra­ge­zei­ten kön­nen indi­vi­du­ell fest­ge­legt wer­den, abhän­gig von Bedarf und Emp­feh­lung. In der Regel wer­den Tag­or­the­sen für meh­re­re Stun­den am Tag getra­gen, häu­fig wäh­rend der Schul­zeit, bei The­ra­pie­sit­zun­gen oder ande­ren Akti­vi­tä­ten. Nacht­or­the­sen wer­den wäh­rend des Schla­fens ver­wen­det, um spe­zi­fi­sche Posi­tio­nen oder Aus­rich­tun­gen zu unter­stüt­zen, Kon­trak­tu­ren zu ver­hin­dern oder zu kor­ri­gie­ren und die Beweg­lich­keit der Gelen­ke auf­recht­zu­er­hal­ten. Die emp­foh­le­ne Tra­ge­dau­er für Nacht­or­the­sen vari­iert je nach indi­vi­du­el­lem Bedarf und wird oft für die gesam­te Nacht emp­foh­len. Es gibt jedoch Stu­di­en, die dar­auf hin­wei­sen, dass das Tra­gen von Nacht­or­the­sen bei Kin­dern und Jugend­li­chen signi­fi­kan­te Ver­än­de­run­gen im Schlaf­ver­hal­ten ver­ur­sa­chen kann. Dies kann zu Schlaf­stö­run­gen und gele­gent­lich dazu füh­ren, dass die Orthe­sen abge­nom­men wer­den21. Fest­ge­stellt wur­den bei Kin­dern und Jugend­li­chen Schwie­rig­kei­ten beim Ein­schla­fen und Auf­recht­erhal­ten des Schlafs und beim Schlaf-Wach-Über­gang sowie Schla­f­at­mungs­stö­run­gen22.

Metho­dik

In der vor­lie­gen­den Pilot­stu­die wur­den zehn Kin­der und Jugend­li­che mit Cere­bral­pa­re­se, mit Gross Motor Func­tion Clas­si­fi­ca­ti­on Sys­tem Level II–III (GMFCS-Level II–III) mit CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen von der Fir­ma Albrecht (Ber­nau am Chiem­see) ver­sorgt. Die­se Orthe­sen wur­den den Kin­dern und Jugend­li­chen als Ergän­zung zu ihrer regu­lä­ren mul­ti­dis­zi­pli­nä­ren und phy­sio­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung ohne fest­ge­leg­te Tra­ge­zei­ten als Ergän­zung zur The­ra­pie ange­legt. Die kli­nisch rele­van­ten Daten wur­den zu Beginn, wäh­rend sowie am Ende der Pilot­stu­die mit­hil­fe einer Zen­trier­vor­rich­tung und eines Gonio­me­ters an den Orthe­sen erfasst. Dabei wur­de die Neu­tral-Null-Metho­de ange­wen­det, um die Mes­sun­gen an Hüf­te, Knie und Sprung­ge­lenk zu doku­men­tie­ren. Wäh­rend des acht­wö­chi­gen Beob­ach­tungs­zeit­raums wur­de die Feder­kraft der Knie­redres­si­ons­or­the­sen kon­ti­nu­ier­lich gestei­gert, um die Aus­wir­kun­gen auf die Test­grup­pe (T1) zu unter­su­chen. Bei der abschlie­ßen­den Mes­sung wur­den die tat­säch­li­chen Tra­ge­zei­ten sowohl in der Kon­troll­grup­pe (T0) als auch in der Test­grup­pe (T1) erfasst und doku­men­tiert, um ein ver­gleich­ba­res Ergeb­nis zu erhalten.

Ein-/Aus­schluss­kri­te­ri­en der Pilotstudie

Die Aus­wahl der Kin­der und Jugend­li­chen wur­de nach den fol­gen­den Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en vorgenommen:

Ein­schluss­kri­te­ri­en zur Teil­nah­me an der Pilot­stu­die waren Kin­der und Jugend­li­che, die sich in phy­sio­the­ra­peu­ti­scher Behand­lung befan­den und die Dia­gno­se spas­ti­sche Cere­bral­pa­re­se im Alter von 9–13 Jah­ren mit einem GMFCS-Level II–III erhiel­ten. Die Ein­gren­zung des Exten­si­ons­de­fi­zits lag bei 15°–20° in den Knie­ge­len­ken. Die Kin­der und Jugend­li­chen ver­pflich­te­ten sich, ein­mal pro Woche zur Kon­trol­le mit ihren Eltern sowie zur Ein­stel­lung der Feder­kraft an den Knie­redres­si­ons­or­the­sen (Ein­stel­lung nur bei der Test­grup­pe) in der phy­sio­the­ra­peu­ti­schen Ein­rich­tung zu erschei­nen. Der Zeit­raum der Mes­sun­gen wur­de auf acht Wochen ein­ge­grenzt. Aus­schluss­kri­te­ri­en waren Teilnehmer:innen mit ande­ren ortho­pä­di­schen Stö­run­gen als einer Cere­bral­pa­re­se oder sys­te­mi­schen Erkran­kun­gen, die die Gelenk­be­we­gung in den unte­ren Extre­mi­tä­ten nicht zulas­sen, sowie ein­ge­schränk­ter Koope­ra­ti­on, die eine Teil­nah­me an der Pilot­stu­die ver­hin­der­ten. Ein Abbruch konn­te jeder­zeit durch die Kin­der und Jugend­li­chen sowie die Erzie­hungs­be­rech­tig­ten voll­zo­gen wer­den. Die Teilnehmer:innen wur­den in zwei Grup­pen mit jeweils fünf Kin­dern und Jugend­li­chen ein­ge­teilt. Alle Kin­der und Jugend­li­chen erhiel­ten eine CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­se für das stär­ker betrof­fe­ne Knie­ge­lenk und das damit ver­bun­de­ne Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zit. Eben­so erfolg­te eine Ein­wei­sung der Eltern in die Hand­habung der Knieredressionsorthese.

Zen­trier­vor­rich­tung für CDS-Gelenke

Auf­grund der Tat­sa­che, dass her­kömm­li­che Mes­sun­gen der Gelenk­win­kel, bei­spiels­wei­se durch den Ein­satz eines Gonio­me­ters, anfäl­lig für sub­jek­ti­ve Ein­flüs­se23 sei­tens der unter­su­chen­den Per­son sind, wur­de in die­ser Pilot­stu­die eine spe­zi­el­le Vor­rich­tung zur Zen­trie­rung der CDS-Gelen­ke ent­wi­ckelt. Durch den Ein­satz die­ser Zen­trier­vor­rich­tung (s. Abb. 2) wird es ermög­licht, den ana­to­mi­schen Kom­pro­miss­dreh­punkt des Knie­ge­lenks bei den unter­schied­li­chen Mes­sun­gen prä­zi­se zu bestim­men. Die abge­bil­de­te Zen­trier­vor­rich­tung, die mit­tels addi­ti­ver Fer­ti­gung her­ge­stellt wur­de, eröff­net nun die Mög­lich­keit, wie­der­hol­te Gelenk­mes­sun­gen mit kon­sis­ten­ter Bestim­mung der Gelenk­win­kel durchzuführen.

Zen­trier­vor­rich­tung mit Auf­nah­me für Goniometer

Die Zen­trier­vor­rich­tung wur­de vom Autor ent­wi­ckelt, um die Mes­sung der Gelenk­win­kel so prä­zi­se wie mög­lich durch­zu­füh­ren. Es war jeder­zeit mög­lich, die Zen­trier­vor­rich­tung auf die CDS-Gelen­ke auf­zu­set­zen, ohne dass die Teilnehmer:innen die Knie­redres­si­ons­or­the­sen able­gen muss­ten. Vor der Bestim­mung der Gelenk­win­kel wur­de bei jeder Mes­sung der ana­to­mi­sche Dreh­punkt ermit­telt. Nach­dem der Dreh­punkt aus­ge­rich­tet wur­de, wur­de die Zen­trier­vor­rich­tung seit­lich auf das CDS-Gelenk gesetzt.

Die Zen­trier­vor­rich­tung ist mit einer Vor­rich­tung zur Auf­nah­me eines Gonio­me­ters am Dreh­punkt des Gelenks aus­ge­stat­tet. Die Ver­wen­dung des Gonio­me­ters und der Zen­trier­vor­rich­tung ermög­lich­te eine kon­sis­ten­te Mes­sung des Gelenk­win­kels an einem ein­heit­li­chen Dreh­punkt (s. Abb. 3). Dies führ­te zu einer rei­bungs­lo­sen und stress­frei­en Durch­füh­rung der Mes­sun­gen bei den betei­lig­ten Kin­dern und Jugend­li­chen. Vor Beginn die­ser Pilot­stu­die wur­den Ver­gleichs­mes­sun­gen durch­ge­führt, bei denen eine erheb­li­che Vari­anz in der Bestim­mung der Gelenk­win­kel ohne Zen­trierung fest­ge­stellt wurde.

Ein­stel­lung der CDS-Knieredressionsorthesen

Die CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen wur­den zu Beginn der Pilot­stu­die, also nach der Aus­gangs­mes­sung und der Akti­vie­rung des Zeit­mes­sungs­sys­tems, sowohl bei der Test­grup­pe T1 als auch bei der Kon­troll­grup­pe T0 mit einem prä­zi­sen fest­ge­leg­ten Dreh­mo­ment von 2,5 Nm jus­tiert und ange­bracht. In der Test­grup­pe T1 wur­de die auf­ge­brach­te Kraft in New­ton­me­ter (Nm) wöchent­lich um den Betrag von 0,3 Nm gestei­gert, gemäß den prä­zi­sen Anwei­sun­gen in Abbil­dung 4, Ein­stel­lung der Feder­kraft in Nm für die Knie­redres­si­ons­or­the­sen. Wäh­rend des acht­wö­chi­gen Zeit­raums der Pilot­stu­die, die ins­ge­samt 64 Tage umfass­te, wur­den fünf Kon­troll­ter­mi­ne durch­ge­führt, die sowohl eine Anfangs- als auch eine End­be­gut­ach­tung beinhal­te­ten. Im Ver­lauf der gesam­ten Stu­di­en­pha­se wur­de beson­de­res Augen­merk auf eine inten­si­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on gelegt, um sicher­zu­stel­len, dass das phy­si­sche Wohl­be­fin­den der Kin­der und Jugend­li­chen nicht gefähr­det wurde.

Gelenk­mes­sung mit zen­trier­tem Drehpunkt

Die Gelenk­mes­sung mit zen­trier­tem mecha­ni­schem Dreh­punkt am Knie erfolg­te mit der Neu­tral-Null-Metho­de. Hier­bei tru­gen die Kin­der und Jugend­li­chen die Knie­redres­si­ons­or­the­sen im aus­ge­schal­te­ten Modus. Um die Gelenk­win­kel am Knie mess­bar zu machen, wur­de die oben erwähn­te Zen­trier­vor­rich­tung (vgl. Abb. 3) als eine Abde­ckung für die Knie­redres­si­ons­or­the­sen ein­ma­lig ent­wi­ckelt, um mög­lichst sicher­zu­stel­len, dass der mecha­ni­sche Dreh­punkt am Knie immer den glei­chen Ansatz­punkt hat. Vor den Mes­sun­gen wur­de bei allen Kin­dern und Jugend­li­chen der Kom­pro­miss­dreh­punkt nach M. Niet­ert24 festgelegt.

Die kom­ple­xe Bio­me­cha­nik des Knie­ge­lenks mit sei­nem Roll-Gleit-Mecha­nis­mus in Kom­bi­na­ti­on mit der Schluss­ro­ta­ti­on sowie die unter­schied­li­che Kon­dylen­brei­te und Kon­dylen­län­ge kön­nen von funk­tio­nel­len Orthe­sen nur annä­he­rungs­wei­se nach­ge­bil­det wer­den. Das momen­ta­ne Dreh­zen­trum des Knie­ge­lenks in Abhän­gig­keit von der Posi­ti­on ver­läuft auf einer Rast­pol­kur­ve25 und wird am bes­ten durch den Kom­pro­miss­dreh­punkt nach Niet­ert wiedergegeben.

Erfas­sung von Tra­ge­zei­ten in Orthesen

Adhä­renz ist eine Grund­vor­aus­set­zung für die Wirk­sam­keit von ortho­pä­die­tech­ni­schen Hilfs­mit­teln26. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ist das Inter­es­se an der objek­ti­ven Mes­sung der Adhä­renz von Orthe­sen durch Sen­so­ren zur Erfas­sung von Tem­pe­ra­tur­er­hö­hun­gen bei Kör­per­kon­takt gewach­sen27. Das Erfas­sen von Tra­ge­zei­ten in Hilfs­mit­teln zur Beur­tei­lung der tat­säch­li­chen Tra­ge­zeit ist eine wesent­li­che Her­an­ge­hens­wei­se in der ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung. Weni­ge Stu­di­en beschäf­ti­gen sich mit der Zeit­mes­sung im orthe­ti­schen Bereich als wesent­li­chem Aspekt. Den­noch wer­den Zeit­mess­sys­te­me in Kor­sett­ver­sor­gun­gen schon lan­ge bei kri­ti­schen und the­ra­pie­ge­bun­de­nen Behand­lungs­zie­len eingesetzt.

Mess­sys­tem in den CDS-Knieredressionsorthesen

Die the­ra­peu­ti­schen Ansät­ze im Zusam­men­hang mit zeit­kri­ti­schen Hilfs­mit­tel­ver­sor­gun­gen sind eng mit der Dis­zi­plin der Tra­ge­zeit ver­bun­den. Ein inno­va­ti­ver Ansatz in die­sem Bereich ist der „Orthot­imer“, der auf der Radio Fre­quen­cy Iden­ti­fi­ca­ti­on Tech­no­lo­gy (RFID) basiert. Die­ser Chip erfasst mit­hil­fe elek­tro­ma­gne­ti­scher Wel­len die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur in einem frei wähl­ba­ren Zeit­raum, idea­ler­wei­se mit einem Abstand von 15–20 min. Dadurch kann fest­ge­stellt wer­den, ob das Hilfs­mit­tel (in die­sem Fall die CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen-Exten­si­on) am Kör­per getra­gen wird oder nicht. Das zen­tra­le Ele­ment (Abb. 7) des „Orthotimer“-Systems besteht aus einem kom­pak­ten Mikro­sen­sor (9 × 13 × 4,5 mm), der sowohl staub- als auch was­ser­dicht ist. Die­ser Sen­sor kann pro­blemlos in ver­schie­de­ne Orthe­sen inte­griert wer­den. Jede Sen­sor­ein­heit des Tra­ge­zei­ten­mess­sys­tems ist mit einer Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer ver­se­hen, die welt­weit ein­ma­lig ist. Zudem ver­bin­det sich der Sen­sor auto­ma­tisch mit den in der Daten­bank regis­trier­ten Teilnehmer:innen. Jeder Sen­sor ver­fügt über eine Spei­cher­ka­pa­zi­tät und eine Bat­te­rie­leis­tung von bis zu 400 Tagen. Des Wei­te­ren kann die Auf­zeich­nungs­zeit indi­vi­du­ell zwi­schen 1 s und 60 min ein­ge­stellt werden.

Soft­ware „Orthot­imer“

Die „Orthotimer“-Software wird ver­wen­det, um sowohl die prä­zi­se Über­wa­chung des Mikro­sen­sors als auch die trans­pa­ren­te Ana­ly­se der Tra­ge­zeit­da­ten der Teilnehmer:innen aus­zu­füh­ren. Ver­schie­de­ne Gra­fi­ken und Charts zei­gen die effek­ti­ve Tra­ge­zeit. Es besteht die Mög­lich­keit, ent­we­der einen Über­blick über die Gesamt­tra­ge­zeit oder einen bestimm­ten Zeit­raum aus dem gesam­ten Über­wa­chungs­zeit­raum zu erhal­ten, um die Tra­ge­zei­ten aus­zu­wer­ten. Die erfass­ten Daten der Teilnehmer:innen wer­den nach jeder Erfas­sung naht­los in die Soft­ware inte­griert, um eine kon­ti­nu­ier­li­che Aus­wer­tung der gesam­ten Tra­ge­zei­ten zu gewährleisten.

Rea­der des Tragezeitanalysesystems

Der Rea­der, der in Abbil­dung 8 zu sehen ist, stellt ein draht­lo­ses Aus­le­se­ge­rät dar, das zum Aus­le­sen der Mikro­sen­so­ren ver­wen­det wird, auf denen die Tra­ge­zeit­da­ten gespei­chert sind. Nach­dem der Rea­der die Daten aus­ge­le­sen hat, erfolgt der Zugriff auf die Soft­ware mit­tels eines USB-Kabels, um die Daten zu übertragen.

Erfas­sung der Tragezeiten

Die Erfas­sung der Tra­ge­zei­ten stellt einen bedeut­sa­men Fak­tor dar, um eine adäqua­te Ver­gleich­bar­keit der erho­be­nen Daten (s. Abb. 9) zu gewähr­leis­ten. Wie bereits zuvor erwähnt, wur­den die Zeit­mess­sys­te­me mit einer Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer ver­se­hen, um den Schutz der Pri­vat­sphä­re sicher­zu­stel­len. Es sei ange­merkt, dass den Kin­dern und Jugend­li­chen kei­ne spe­zi­fi­sche Zeit­vor­ga­be bezüg­lich der Tra­ge­zei­ten der Knie­redres­si­ons­or­the­sen zur dyna­mi­schen Redres­si­on-Exten­si­on auf­er­legt wurde.

Ergeb­nis­se: Die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te wur­den durch die Anpas­sung der Feder­kraft der CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen signi­fi­kant ver­bes­sert (Stu­dents T‑Test und Leve­ne-Test der Vari­anz­gleich­heit) (p < 0,001) (T0 ± 17,00 und T1 ± 8,00). Wäh­rend der acht Wochen dau­ern­den Pilot­stu­die hat T1 durch die Anpas­sung der Feder­kraft und län­ge­ren Tra­ge­zei­ten eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te erzielt. Die durch­schnitt­li­chen Tra­ge­zei­ten in den bei­den Grup­pen T0 und T1 (T0 ± 0,898 und T1 ± 1,595) vari­ier­ten auf­grund der Anpas­sung der Federkraft.

Ergeb­nis­se Extensionsdefizite

Die Anfangs­wer­te des Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zits der Kon­troll­grup­pe T0 (gelb) und der Test­grup­pe T1 (rot) wer­den in einem Box­plot (s. Abb. 10) gegen­über­ge­stellt. Es ist zu beach­ten, dass bei bei­den Grup­pen die Aus­gangs­wer­te gleich waren, in T0 mit einem Mini­mum von ± 15,00, einem Maxi­mum von ± 20,00 und einem Mit­tel­wert von ± 17,00 und in T1 einem Mini­mum von ± 15,00, einem Maxi­mum von ± 20,00 und einem Mit­tel­wert von ± 18,00. Bei den Kin­dern und Jugend­li­chen wur­de ein Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zit von 15°–20° fest­ge­stellt. Es ist erwäh­nens­wert, dass in bei­den Grup­pen die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te nahe­zu iden­tisch und ver­gleich­bar waren. Die gemes­se­nen Wer­te lagen alle inner­halb eines Bereichs, der noch kei­ne Indi­ka­ti­on für einen ope­ra­ti­ven Ein­griff bei den Kin­dern und Jugend­li­chen dar­stell­te, obwohl sich das Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zit an der Gren­ze von 20° befand.

In den bei­den Grup­pen T0 und T1 wur­de bei den ers­ten Kon­troll­mes­sun­gen ein nahe­zu iden­ti­sches Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zit fest­ge­stellt. Dies ist auf die Feder­kraft der CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­se zurück­zu­füh­ren, die bis­her nicht sehr unter­schied­lich war. Die Ergeb­nis­se der Abschluss­mes­sung (s. Abb. 11) ver­deut­li­chen eine bemer­kens­wer­te Ver­bes­se­rung der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te (p‑Wert = 0,001) inner­halb der Test­grup­pe T1. Inner­halb die­ser Grup­pe konn­te das Exten­si­ons­de­fi­zit (Mini­mum ± 5,00, Maxi­mum ± 10,00, Mit­tel­wert ± 8) nach einer Zeit­span­ne von acht Wochen bei den Kin­dern und Jugend­li­chen durch das Tra­gen der Knie­redres­si­ons­or­the­sen auf 5°–10° redu­ziert wer­den. Im Gegen­satz dazu konn­te in der Kon­troll­grup­pe T0 kei­ne Ver­bes­se­rung oder sogar eine Ver­schlech­te­rung des Exten­si­ons­de­fi­zits (Mini­mum ± 15,00 und Maxi­mum ± 20,00 Mit­tel­wert ± 17) wäh­rend des Pilot­stu­di­en­zeit­raums durch das Tra­gen der Knie­redres­si­ons­or­the­sen fest­ge­stellt werden.

Die ver­bes­ser­ten Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te in T1 zei­gen, dass es einen Zusam­men­hang mit der Ein­stel­lung der Feder­kraft an den Knie­redres­si­ons­or­the­sen gibt. In der Grup­pe T0 zeigt sich, dass sich das Nicht­nach­stel­len nicht posi­tiv auf die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te der Kin­der und Jugend­li­chen aus­wirkt. Hier­zu kommt noch ein wesent­li­cher Aspekt, der vor Beginn die­ser Pilot­stu­die so nicht vor­her­seh­bar war. Die­se spä­ter auf­ge­führ­ten Ergeb­nis­se zei­gen aber, dass nicht nur die Ein-/Nach­stel­lung der Knie­redres­si­ons­or­the­sen rele­vant ist, um die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te zu verbessern.

In Abbil­dung 12 sind die Mit­tel­wer­te der bei­den Grup­pen T0 und T1 im gesam­ten acht­wö­chi­gen Pilot­stu­di­en­zeit­raum dar­ge­stellt. Hier ist klar zu erken­nen, dass sich bei T0 kaum eine bis gar kei­ne Ver­bes­se­rung der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te ergibt. Im Gegen­satz zu T0 nimmt das Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zit bei T1 im gesam­ten Zeit­raum die­ser Pilot­stu­die kon­ti­nu­ier­lich ab.

Ein­stel­lung der Feder­kraft der CDS-Knieredressionsorthesen

Die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te bei Kin­dern und Jugend­li­chen wer­den durch das Nach­stel­len der Feder­kraft bei den Knie­redres­si­ons­or­the­sen ver­bes­sert. In der Grup­pe T0 wur­de die Feder­kraft von 2,5 Nm als Anfangs­wert fest­ge­legt und wäh­rend der gesam­ten Pilot­stu­die nicht ver­än­dert. Es wur­de fest­ge­stellt, dass die Anfangs­wer­te und die Feder­kraft dem Behand­lungs­kon­zept ent­spra­chen, jedoch nur zu Beginn der Pilot­stu­die die Wir­kung aus­rei­chend war, um die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te der Kin­der und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se zu redu­zie­ren. Durch das Nicht­nach­stel­len der Feder­kraft in der Kon­troll­grup­pe wur­de auch kei­ne Ver­bes­se­rung der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te mehr erreicht (s. Abb. 13). Bei allen Kin­dern und Jugend­li­chen wur­de in der Abschluss­mes­sung der nahe­zu glei­che Anfangs­wert fest­ge­stellt und somit kei­ne Ver­bes­se­rung in die­ser Pilot­stu­die erreicht.

Anders als in der Kon­troll­grup­pe T0 wur­de in der Test­grup­pe T1 die Feder­kraft wöchent­lich um 0,3 Nm von 2,5 Nm auf ins­ge­samt 5,2 Nm (Kraft medi­al und late­ral zusam­men) erhöht. Durch das Nach­stel­len wur­den die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te der Kin­der und Jugend­li­chen in der Test­grup­pe signi­fi­kant verbessert.

Das Ergeb­nis (s. Abb. 14) zeigt, dass das Nach­stel­len ein zen­tra­ler Bestand­teil des Behand­lungs­kon­zep­tes ist zur Behand­lung und Redu­zie­rung von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten bei Kin­dern und Jugend­li­chen. In der Abbil­dung ist gut zu sehen, dass sich die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te im Zeit­raum die­ser Pilot­stu­die kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sert haben.

Ergeb­nis­se der Tragezeiten

Wie erwähnt ist ein unvor­her­seh­ba­rer Aspekt bei der Ana­ly­se der erho­be­nen Daten auf­ge­tre­ten. Um eine Ver­gleich­bar­keit der Ergeb­nis­se her­zu­stel­len, hat der Ver­fas­ser die­ser Pilot­stu­die beschlos­sen, ein Tra­ge­zei­ten­mess­sys­tem in die Knie­redres­si­ons­or­the­sen zu inte­grie­ren. Dadurch wer­den die Ergeb­nis­se der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te trans­pa­rent dar­ge­stellt und es wird belegt, dass die betref­fen­den Kin­der und Jugend­li­chen die Knie­redres­si­ons­or­the­sen tat­säch­lich getra­gen haben.

Die erfass­ten Tra­ge­zei­ten, die mit­tels des Zeit­mess­sys­tems „Orthot­imer“ (Abb. 8 u. 9) ermit­telt wur­den, offen­ba­ren eine signi­fi­kan­te Dis­kre­panz zwi­schen den bei­den Grup­pen T0 und T1. Auf­grund der feh­len­den Vor­ga­ben bezüg­lich der Tra­ge­dau­er erge­ben sich erheb­li­che Unter­schie­de in den Ergeb­nis­sen bei­der Grup­pen. Auf­grund der signi­fi­kan­ten Varia­tio­nen der Tra­ge­zei­ten wur­den sie in die­ser Pilot­stu­die auch ein­ge­hend betrach­tet, da sie eben­falls einen Hin­weis auf die Behand­lung von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten bei Kin­dern und Jugend­li­chen liefern.

Für die Tra­ge­zei­ten gab es in der Kon­troll­grup­pe T0 ein Mini­mum von ± 0,540 und ein Maxi­mum von ± 1,180, was zu einem Mit­tel­wert von ± 0,898 und einem Medi­an von ± 0,840 führ­te. Die Test­grup­pe T1 hat Ergeb­nis­se mit einem Mini­mum von ± 1,080, einem Maxi­mum von ± 2,220 und einem Mit­tel­wert von ± 1,596, was den Mit­tel­wert von ± 1,560 ergibt. Es ist bedeut­sam, die ver­schie­de­nen Tra­ge­zei­ten im Zusam­men­hang mit der Ein­stel­lung der Feder­kraft zu betrach­ten. Die gerin­gen Tra­ge­zei­ten der Kon­troll­grup­pe T0 zei­gen, dass das Nach­stel­len der Feder­kraft bei der Behand­lung von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten uner­läss­lich ist. Wird die Feder­kraft nicht nach­ge­stellt, so ver­rin­gert dies die Tra­ge­zei­ten und hat kei­nen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te von Kin­dern und Jugend­li­chen. Es exis­tie­ren signi­fi­kan­te Dis­pa­ri­tä­ten hin­sicht­lich der Tra­ge­zei­ten inner­halb der jewei­li­gen Kohor­ten. In Abbil­dung 15 wer­den die durch­schnitt­li­chen Tra­ge­zei­ten in Minu­ten ver­an­schau­licht. In der Kohor­te T0 beläuft sich die durch­schnitt­li­che Tra­ge­dau­er täg­lich auf 55–60 min. Die­se Tra­ge­dau­er erzielt weder eine Ver­bes­se­rung noch eine Ver­schlech­te­rung der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te bei den Kin­dern und Jugendlichen.

Im Gegen­satz dazu liegt die täg­li­che Tra­ge­dau­er in der Kohor­te T1 deut­lich höher, im Durch­schnitt bei 100–115 min pro Tag. Die­se län­ge­re Trage­dauer trägt hin­ge­gen zur Ver­bes­se­rung der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te bei. Bei genau­er Betrach­tung ergibt sich, dass die Tra­ge­dau­er bei T1 im Ver­gleich zu T0 im gesam­ten Pilot­stu­di­en­zeit­raum nahe­zu dop­pelt so hoch ist. Die­se unvor­her­seh­ba­re Dis­kre­panz deu­tet auf einen bedeut­sa­men Ansatz eines klar defi­nier­ten Tra­ge­dau­er­kon­zep­tes hin. Es ist jedoch uner­läss­lich anzu­mer­ken, dass die Ein­stel­lung der Feder­kraft stark mit den Tra­ge­zei­ten kor­re­liert. Sowohl die Para­me­ter Kraft als auch Tra­ge­zeit tra­gen zu einem erfolg­rei­chen Behand­lungs­kon­zept bei. Bei­de varia­blen Fak­to­ren spie­len somit eine signi­fi­kan­te Rol­le in einem effek­ti­ven Therapieansatz.

Fazit

Im Zeit­raum von acht Wochen wur­de durch das Tra­gen der CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se GMFCS-Level II–III eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung (p‑Wert < 0,01) der Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te fest­ge­stellt. Um die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te bei geh­fä­hi­gen Kin­dern und Jugend­li­chen orthe­tisch zu behan­deln, sind die Knie­redres­si­ons­or­the­sen ein bedeut­sa­mer Behand­lungs­an­satz. Die kon­ser­va­ti­ve Behand­lung von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten erfor­dert, dass die Betrof­fe­nen die Ver­sor­gung akzep­tie­ren. Es ist uner­läss­lich, dass die Knie­redres­si­ons­or­the­sen in den All­tag der Kin­der und Jugend­li­chen inte­griert und min­des­tens zwei Stun­den lang getra­gen wer­den. Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass das kon­ti­nu­ier­li­che Tra­gen ein rele­van­ter Aspekt bei der Behand­lung von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten ist.

Auch ist es bedeut­sam, die Feder­kraft der Orthe­sen anzu­pas­sen. Wird sie nicht ange­passt, wer­den die Orthe­sen von den Kin­dern und Jugend­li­chen weni­ger oder gar nicht mehr getra­gen. Daher ist es von Vor­teil, den Behand­lungs­ver­lauf der Kraft­ein­stel­lung sowie die Tra­ge­zei­ten doku­men­tiert zu hal­ten. Die­ses Ziel kann mit­tels der Imple­men­tie­rung eines Zeit­mess­sys­tems oder ähn­li­cher Mess­in­stru­men­te erreicht werden.

Die vor­lie­gen­de Pilot­stu­die hat auf­ge­deckt, dass die Aus­wir­kun­gen der Anpas­sung und Tra­ge­zei­ten der Knie­redres­si­ons­or­the­sen von erheb­li­cher Rele­vanz für die kon­ser­va­ti­ve Behand­lung von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten sind. Basie­rend auf die­sen Erkennt­nis­sen erwägt der Ver­fas­ser die Doku­men­ta­ti­on der Feder­kraft sowie die Erstel­lung eines The­ra­pie- bzw. Behand­lungs­plans, um das Behand­lungs­kon­zept sicher­zu­stel­len und somit das best­mög­li­che The­ra­pie­er­geb­nis anzu­stre­ben. Die Doku­men­ta­ti­on weist eine ver­bes­ser­te Trans­pa­renz des Behand­lungs­kon­zepts sowohl für die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit als auch zur Unter­stüt­zung der Eltern von Kin­dern und Jugend­li­chen wäh­rend der The­ra­pie nach.

Die Prä­ven­ti­on von Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­ten bei geh­fä­hi­gen Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se GMFCS-Level II–III ist von gro­ßer Bedeu­tung, um inva­si­ve Maß­nah­men zu ver­mei­den. Der Erfolg die­ser Behand­lung hängt maß­geb­lich von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, wie der kor­rek­ten Ein­stel­lung der Feder­kraft in Nm und der Tra­ge­zeit. Die vor­lie­gen­de Pilot­stu­die ver­deut­licht, dass durch eine ange­mes­se­ne Ein­hal­tung der The­ra­pie, der Dis­zi­plin bezüg­lich der Tra­ge­dau­er und einer prä­zi­sen Jus­tie­rung die Knie­ex­ten­si­ons­de­fi­zi­te bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se ver­hin­dert und ver­bes­sert wer­den kön­nen. Die Ver­sor­gung von stan­dar­di­sier­ten Orthe­sen bedarf einer genau­en Betrach­tung, da eine maß­ge­fer­tig­te Orthe­se noch prä­zi­ser an die indi­vi­du­el­len Gege­ben­hei­ten ange­passt wer­den kann. Daher ist es wich­tig, zwi­schen der Ver­wen­dung einer stan­dar­di­sier­ten oder einer indi­vi­du­el­len Orthe­se zu dif­fe­ren­zie­ren, um das defi­nier­te The­ra­pie­ziel zu erreichen.

 

Inter­es­sen­kon­flikt
Der Autor ist für die Fir­ma Albrecht GmbH tätig.

Der Autor:
Ste­fan Rudolph M.Sc.
Neu­ro­or­tho­pä­die – Disa­bi­li­ty Management
Ortho­pä­die­tech­ni­ker­meis­ter
Medi­zin­pro­dukt­e­be­ra­ter
Albrecht GmbH
Chiem­see­stra­ße 81
83233 Ber­nau am Chiemsee
stefan.rudolph@albrechtgmbh.com

 

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Rudolph S. Dyna­mi­sche CDS-Knie­redres­si­ons­or­the­sen bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se GMFCS-Level II–III. Ortho­pä­die Tech­nik, 2024; 75 (4): 68–77

 

 

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