Die durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie hat weltweit zu einer Krise geführt. Einschnitte im beruflichen und privaten Leben waren und sind die drastische Folge. Kontaktbeschränkungen, Maske tragen und (Teil-)Lockdowns für die Wirtschaft und das öffentliche Leben gehören zu den prägnantesten Erfahrungen dieses Jahres. Aber während einerseits gegen die Folgen des Coronavirus gekämpft wird, läuft andererseits das „normale“ Leben weiter. Versorgungen mussten erfolgen, wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden und auch die Forschung zur zukünftigen Versorgung lieferte neue Erkenntnisse. Was passierte 2020? In diesem kurzen Rückblick schauen wir noch einmal auf die vergangenen zwölf Monate der Orthopädie-Technik und darüber hinaus.
Einen guten Start in das Jahr 2020 hatten vor allem die Auszubildenden. Denn seit dem 1. Januar 2020 ist die Novelle des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) zur „Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung“ in Kraft. Darin ist unter anderem festgehalten, dass höhere Berufsabschlüsse in der dualen Ausbildung eine internationale Benennung erhalten, eine Mindestvergütung für Auszubildende vorgegeben ist und die Rahmenbedingungen für Prüfer verbessert werden.
„Umso mehr freut man sich auf all das, was kommt und versucht auch im eigenen Kalender Platz für Programm-Highlights zu finden, die man unbedingt live erleben möchte“, sagte im Januar BIV-OT-Geschäftsführer Georg Blome zur im Mai geplanten OTWorld. Damals konnte er nicht wissen, dass fast zeitgleich ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern als erster deutscher Coronafall dokumentiert wurde. Die Gefahren einer nachfolgenden Pandemie wurden selbst von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zunächst nicht erkannt, wie sein Statement vom 27. Januar 2020 zeigt: „Es war zu erwarten, dass das Virus auch Deutschland erreicht. Der Fall aus Bayern zeigt aber, dass wir gut darauf vorbereitet sind. Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des RKI weiterhin gering.“
Zu Jahresbeginn stand dagegen die europäische Medizinprodukteverordnung (MDR) für viele Experten der Branche als größte Herausforderung für das Jahr 2020 fest. Am 26. Mai 2020 sollte das Gesetz endgültig die Übergangslösung beenden und einen neuen – europäischen – Standard setzen. Um noch offene Fragen zu klären, wandten sich der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) ebenso wie die Bundesinnung der Hörakustiker (biha), der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und der Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS), vertreten durch den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), mit einer gemeinsamen Erklärung an den Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags.
Unter dem Motto „Digitale Fertigung“ lud die Bundesfachschule für Orthopädie-Technik für den 8. und 9. Januar 2020 zu einem zweitägigen Seminar ein. Das Interesse an der Veranstaltung war sowohl bei den über 30 BUFA-Meisterschülern und ‑Studenten als auch bei den fast 50 externen Teilnehmern aus der Branche so groß, dass das Seminar statt in der BUFA in einem Vorlesungssaal der Fachhochschule Dortmund stattfand. Von den Grundlagen der additiven Verfahren und ihren Einsatzmöglichkeiten über die digitale Prozesskette bis hin zu Erfahrungen aus der Praxis reichte die Palette der 17 Vorträge.
„In einem sehr auf die Fakten konzentrierten Gespräch konnten wir die EU-Vertreter über die Sorgen und Wünsche der deutschen Orthopädie-Technik informieren. Dass wir diese großartige Gelegenheit wahrnehmen konnten, verdanken wir dem persönlichen Engagement von Rainer Graf und weiteren Vertretern der Innung Bayern. Es ist gelungen, die wichtigsten Fragen auf den Punkt zu bringen und an der richtigen Stelle zu platzieren. Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) wird in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks die Gespräche in den nächsten Monaten auf Wunsch der Parlamentarier fortführen“, bilanzierte Klaus-Jürgen Lotz als Präsident des BIV-OT nach dem Gespräch mit Parlamentariern in Brüssel im Februar.
Der 10. März wird sich in vielerlei Hinsicht in den Geschichtsbüchern des Bundesinnungsverbandes wiederfinden: Nach zwölf Jahren im Präsidium des BIV-OT, neun davon als Präsident, stellte sich Klaus-Jürgen Lotz nicht mehr zur Wahl. Einziger Kandidat für das Amt: Alf Reuter, der Lotz bereits drei Jahre als Vizepräsident begleitete und als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses die Verantwortung für die Vertragsverhandlungen mit bundesweiten Kassen übernommen hatte. Reuter wurde ohne Gegenstimme gewählt. Eine seiner ersten Amtshandlungen war es, die geplante OTWorld aufgrund der immer stärker werdenden Corona-Pandemie in den Herbst zu verschieben: „Als Leitveranstaltung der Branche war es uns ein besonderes Anliegen, einen neuen Termin noch in diesem Jahr zu finden und damit den globalen Austausch über die moderne Hilfsmittelversorgung zu gewährleisten. Angesichts der aktuellen Lage haben wir uns bemüht, einen Konsens mit allen Beteiligten zu erreichen. Dies ist uns mit dem Termin im Herbst gelungen“, so Reuter.
„Es handelt sich um eine noch nie da gewesene Herausforderung für alle Beteiligten. Aber die langjährige Erfahrung unserer Betriebe und der hohe Standard unserer Ausbildung zahlen sich jetzt beim Umgang mit den zu versorgenden Patienten und den deutlich höheren Hygieneanforderungen aus. Es ist für alle nicht einfach, jedoch müssen wir uns unserer Pflicht bewusst sein, dass wir ein wichtiger Partner für unsere Kunden und Patienten sind und diese brauchen uns und unsere Dienstleistungen“, erklärte Bodo Schrödel, Obermeister der Landesinnung für Orthopädie-Technik in Bayern, damals. Bayern gehörte im März zu den am stärksten betroffenen Bundesländern, was Covid-19-Infektionen anging.
Sind wir nun systemrelevant – oder nicht? Diese Frage mussten sich viele Orthopädietechniker gefallen lassen, wenn ihre Sanitätshäuser – ähnlich wie der Einzelhandel – von den Gesundheitsämtern geschlossen wurden, der Zugang zu Pflegeeinrichtungen untersagt wurde und die Beschaffung für dringend notwendige Schutzkleidung zu einem Wettbieten wurde. Ein objektives Bild der Auswirkungen auf die Versorgung in Deutschland sollte die bundesweite Befragung der Mitgliedsbetriebe zu den „Corona-Auswirkungen 2020“ zeigen, zu welcher der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) aufgerufen hatte. Die erste Befragung wurde vom 6. April bis zum 15. April 2020 durchgeführt. „Die Corona-Krise wird über den Verlauf der Pandemie hinweg die Schwachstellen unseres Gesundheitssystems aufdecken“, betonte Alf Reuter und ergänzt: „Mehr als 25 Prozent der Versicherten in den gesetzlichen Krankenkassen sind auf qualitätsgesicherte Hilfsmittelversorgungen angewiesen. Wir alle sind dafür verantwortlich, dies zu garantieren. Deshalb müssen wir alles dafür tun, damit unsere Häuser ihre Leistungen aufrechterhalten können – das betrifft Schutzkleidung, Lieferbarkeit von Hilfsmitteln und ebenso die wirtschaftliche Absicherung. Die Befragung liefert eine gute Übersicht, wo es klemmt. Auf dieser Basis können wir gemeinsam mit Politik und Kassen die richtigen Weichen stellen.“
„Nach wie vor sorgt fehlende PSA für schwierige Bedingungen bei der flächendeckenden Hilfsmittelversorgung in Deutschland“, so Alf Reuter einen Monat später. Die Lage für Sanitätshäuser und orthopädietechnische Werkstätten verbesserte sich im Bereich der persönlichen Schutzkleidung nicht. Deshalb starteten der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik und der Hilfsmittelhersteller Sporlastic die Aktion „Wir nähen für Deutschland!“. Sporlastic entwickelte dafür ein professionelles Nähset für zertifizierte Pandemieschutzmasken CV-19 nach dem FFP2-Standard (in Anlehnung an EN 149). Sanitätshäuser und orthopädietechnische Betriebe können mit diesem Set für ihr medizinisches Personal diese professionelle Pandemieschutzmasken fertigen – sowie ebenfalls für ihre Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken und Praxen.
Das Handelsblatt titelte am 15. April „Corona bedroht die Ausbildung in Deutschland“; der Zentralverband des Deutschen Handwerks forderte am 26. Mai, dass die berufliche Ausbildung über die Krisenphase hinweg weiter stattfinden müsse. Gibt es eine Ausbildungskrise nach der Corona-Krise? Eine kleine Umfrage der OT-Redaktion unter drei traditionsreichen OT-Ausbildungsbetrieben in Deutschland ergab: Von einer Ausbildungskrise infolge der Corona-Krise kann zumindest in der Orthopädie-Technik keine Rede sein. Bei Münch & Hahn in Duisburg habe sich im Bereich Ausbildung durch die Corona-Krise nicht viel verändert, erklärte Geschäftsführer Thomas Münch. „Wir planen, in den Bereichen Orthopädie, Schuhorthopädie, Verwaltung und Verkauf auszubilden“, erklärte Alippi-Geschäftsführer Karsten Alippi. „Die Anzahl unserer Auszubildenden hat sich im Gegensatz zum Vorjahr verringert. Dies ist zurückzuführen auf die zu wenigen Bewerbungen bzw. auf den Mangel an geeigneten Bewerbern. Dies liegt aber vor allem an der mangelnden Bekanntheit unserer Berufszweige und deren Vielseitigkeit bzw. Attraktivität. Ob dies Folgen der Corona-Pandemie sind, kann ich nur schwer einschätzen“, sagte Alippi weiter. „Die Zahl der Bewerber schwankt von Jahr zu Jahr deutlich“, so Joachim Glotz, Geschäftsführer vom Vital-Zentrum Sanitätshaus Glotz.
Held der Krise
Stellvertretend für die bundesweit aktiven Leistungserbringer erhielt der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) im Juli die Auszeichnung „Held der Krise“. Die Ehrung für den unermüdlichen Einsatz während der Corona-Pandemie erfolgte auf der Basis einer Online-Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), das gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut die Aktion „Helden der Krise“ initiiert hat. Fast zeitgleich beschrieb der BIV-OT in einem offenen Brief an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dass Sanitätshäuser und orthopädietechnische Betriebe mit den immens gestiegenen Kosten, die ihnen die Corona-Pandemie unter anderem für persönliche Schutzausrüstung (PSA) aufbürdet, allein gelassen werden. „Nach einem leergefegten Markt und anfänglichen Preissteigerungen von bis zu 800 Prozent sind die Preise im Zuge der Covid-19-Pandemie immer noch überdurchschnittlich hoch. Mittlerweile können wir entsprechend der Hygiene-Vorschriften sicher versorgen und tun dies auch, aber die Kostenerstattung dafür ist noch immer ungeregelt“, so Alf Reuter.
Helmut Kohl befand sich gerade in seiner ersten Amtsperiode als Bundeskanzler und Heiner Geißler verantwortete das Ministerium für Gesundheit, als Norbert Stein im Sommer 1983 sein 2. Staatsexamen als Jurist ablegte und sich sogleich bei der anstehenden Stellensuche mit einem Einstellungsstopp im Öffentlichen Dienst konfrontiert sah. Schließlich entschied sich Stein gegen eine Anstellung in einer Kanzlei und 1984 für den Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) als Arbeitgeber. Eine Wahl, die lange nachwirken sollte, denn der damalige Berufsnovize blieb dem Spitzenverband 36 Jahre lang treu. Zum Abschied im Juli 2020 erinnerte sich Norbert Stein an viele „Krisen“ und Reformen im Gesundheitswesen. Er trieb voran, dass die politische Arbeit professionalisiert wurde und übernahm weitere Aufgaben im Verband und 1997 das Amt des Geschäftsführers. Zum Abschied hatte er noch einen Hinweis für den Verband und seine Beschäftigten: „Nur Zusammenarbeit kann zum Erfolg führen – man ist nie Einzelkämpfer.“
OTWorld.connect mit rein digitalem Auftritt
Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik als ideeller Träger sowie die Leipziger Messe als Veranstalter haben am 25. August 2020 gemeinsam entschieden, den Weltkongress OTWorld.connect und die Fachmesse vom 27. bis zum 29. Oktober 2020 ausschließlich digital durchzuführen. Vorausgegangen waren intensive Diskussionen mit Vertretern des Programmkomitees und des Ausstellerbeirats. In seiner Stellungnahme hob Reuter die enge Zusammenarbeit zwischen Spitzenverband und Messegesellschaft hervor: „Ich bin dankbar, dass unser Partner, die Leipziger Messe, mit dem Format OTWorld.connect ein Konzept entwickelt hat, das sich agil an die verschiedenen Szenarien einer Pandemie anpassen kann und uns jetzt eine vollständig virtuelle Veranstaltung erlaubt.“ Auch Kongresspräsident Michael Schäfer begrüßte den gefassten Entschluss: „In Zeiten des Umbruchs ist Fortbildung notwendiger denn je. Wir laden alle ein, die fachliche Debatte mitzugestalten und die Weichen für die Zukunft der Versorgung zu stellen.“
Fachmesse trotz Pandemie? Die viertägige 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologen (DGP), die als multimediale Hybridveranstaltung vom 2. bis 5. September 2020 unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Tobias Hirsch (Halle) im Congress Center Leipzig stattfand, zeigte ausnahmsweise, wie dies funktionieren kann. Grundvoraussetzung für die Durchführung der Präsenzveranstaltung waren das umfassende Hygienekonzept sowie das zum Zeitpunkt des Kongresses geringe Covid-19-Infektionsgeschehen in Sachsen. Mit über 700 Kongressteilnehmern, 159 nationalen und internationalen Referenten sowie 180 Online-Teilnehmern aus 25 Ländern, die die Sitzungen im Livestream verfolgten, war der Kongress aus Sicht des Veranstalters angesichts der besonderen Situation ein Erfolg. Eine Indus-trieschau im Rahmen eines Wanderforums komplettierte den Kongress.
Den Hygieneregeln in Pandemiezeiten angemessen, beging der Trägerverein der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA e. V.) im Vorfeld seiner Mitgliederversammlung am 8. September in Dortmund einen kleinen, aber feinen Festakt zum Jubiläum des 50-jährigen Bestehens.
Rund 50 Fachleute aus dem Umfeld der Technischen Orthopädie nahmen am 9. September 2020 an der 4. Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Interprofessionelle Hilfsmittelversorgung e. V. (DGIHV) teil, die Pandemie-bedingt erstmals rein virtuell stattfand. Der Vorstandsvorsitzende der DGIHV, Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier, zog im Anschluss ein zufriedenes Fazit: „Die Fachtagung über das Videoportal brachte die wesentlichen Akteure in der Hilfsmittelversorgung in beeindruckender Weise zusammen. Praktiker und Wissenschaftler stellen sich verstärkt der Herausforderung einer weiter verbesserten, qualitätsorientierten Hilfsmittelversorgung.“
Offener Umgang auf Abstand
Heidelberg und Mannheim waren vom 25. bis zum 27. September Schauplatz der 64. Jahrestagung der Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik e. V. (FOT). Lange hatten sich die Organisatoren schwergetan, ob es möglich sei, die Tagung unter dem Motto „Alles in Bewegung“ mit der gebotenen Abstandspflicht als Präsenzveranstaltung durchzuführen. Das FOT-Team um Präsident Ingo Pfefferkorn und Schatzmeisterin Petra Engel sorgte in einem planerischen Kraftakt letztlich dafür, dass an beiden Standorten ein Vor-Ort-Programm durchgeführt werden konnte.
„Seit September 2019 versuchen wir mit der IKK Classic einen Vertrag mit einer ordentlichen Flächendeckung und einer entsprechenden Versorgungsqualität zu schließen. Das uns angebotene Preisniveau liegt zum Teil mehr als 40 Prozent unter dem aktuellen Marktpreis und orientiert sich klar an den verbotenen früheren Ausschreibungsverträgen“, erklärte Albin Mayer, Vizepräsident und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des BIV-OT, die Problematik des Vertragsschlusses mit der IKK Classic aus Sicht des Spitzenverbandes im Oktober.
Vom 27. bis 29. Oktober fand schließlich die erste rein digitale OTWorld.connect statt. Mit einem Studio auf dem Leipziger Messegelände verband sich die Branche über vier virtuelle Kongressräume und zwei weitere Kanäle sowie die Innovation Showrooms untereinander. Neuheiten wurden präsentiert und fachlich wie politisch in Symposien und Diskussionsforen gerungen. „Erstmal will ich klar und deutlich als Präsident sagen: Wir sind Handwerker – wir können digital! Das hat die OTWorld.connect eindrücklich bewiesen“, lautete das Fazit von BIV-OT-Präsident Alf Reuter.
Mensch und Technologie traten im Rahmen des Cybathlons 2020 im virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI), einem Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES), einem Parcours mit Armprothesen (ARM), Beinprothesen (LEG), robotischen Exoskeletten (EXO) oder motorisierten Rollstühlen (WHL) — natürlich digital — gegeneinander an. 51 Teams aus 20 Ländern nahmen bei dieser zweiten Auflage des Wettkampfs teil.
Jedes Jahr im Dezember darf sich eine Absolventin oder ein Absolvent pro Gewerk auf der großen Bühne des Handwerks als Siegerin oder Sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks feiern lassen. Da 2020 so ziemlich alles anders war, fand die Preisverleihung des Leistungswettbewerbs nicht in Berlin und vor großem Publikum statt, sondern in Form einer virtuellen Schlussfeier. Die hohe Zahl der Coronainfektionen zwangen den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) dazu, am 5. Dezember via Livestream den Preisträgerinnen und Preisträgern zu gratulieren. Im Gegensatz zur Präsenzveranstaltung konnten nun alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Leistungswettbewerbs dem digitalen Event beiwohnen und das Flair des Wettbewerbs genießen. 2020 kämpften die Absolventen einer handwerklichen Berufsausbildung bereits zum 69. Mal um den Bundessieg in ihrem Gewerk. Dabei qualifizieren sich die Handwerkerinnen und Handwerker durch den jeweiligen Sieg – von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene – für den deutschlandweiten Wettbewerb. 130 Gewerke zeichnen ihre Sieger aus, dazu zählt auch das der Orthopädie-Technik. Elf Landessieger meldeten sich für die finale Ausscheidungsrunde an, bei der am Ende Sina Marie Reimann (Schleswig-Holstein) den ersten Platz holte. Auf Rang zwei folgte Patrick Friese (Berlin) vor Jana Baxmann (Bremen).
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