BVMed bezieht Stel­lung zur Corona-Impfstrategie

Erste Impfstoffe zum Schutz gegen Covid-19 könnten bereits Anfang 2021 zugelassen werden. Zumindest am Anfang stehen aller Voraussicht nach nicht für alle impfbereiten Menschen Impfstoffdosen zur Verfügung.

Des­we­gen ist eine Coro­na-Impf­stra­te­gie nötig, die eine Prio­ri­sie­rung von Bevöl­ke­rungs­grup­pen vor­sieht. Wer das ist, das legt die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on (STIKO) des Robert-Koch-Insti­tuts gemein­sam mit dem Deut­schen Ethik­rat sowie der Natio­na­len Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten Leo­pol­di­na fest. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit hat eine Durch­füh­rung der Imp­fung in zwei Pha­sen fest­ge­legt, wobei die ers­te Pha­se noch ein­mal zwei­ge­teilt ist. Beson­ders in der Pha­se I a und I b, in der von einer Impf­stoff­knapp­heit aus­ge­gan­gen wer­den muss, wer­den vul­nerable Grup­pen bevorzugt.

Anzei­ge

Der Bun­des­ver­band Medi­zin­tech­no­lo­gie, BVMed, regt an, dass auch Mit­ar­bei­ter in Sani­täts­häu­sern und bei Home­ca­re-Ver­sor­gern zum medi­zi­ni­schen Per­so­nal gehö­ren — und damit zu der beson­ders schüt­zens­wer­ten Grup­pe. „Wir dür­fen die Berufs­grup­pen unse­rer Bran­che nicht ver­ges­sen, die im Ver­sor­gungs­pro­zess unmit­tel­ba­ren Pati­en­ten­kon­takt haben und ein wich­ti­ger Bestand­teil der Pati­en­ten­ver­sor­gung sind“, so BVMed-Geschäfts­füh­rer Dr. Marc-Pierre Möll.

Im kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Posi­ti­ons­pa­pier der maß­geb­li­chen Stel­len heißt es, dass auf Grund der noch nicht final abge­schlos­se­nen Pha­se drei (kli­ni­sche Stu­die) der Impf­stof­fe kei­ne detail­lier­te Emp­feh­lung der STIKO der vor­ran­gig zu imp­fen­den Per­so­nen­grup­pen aus­ge­spro­chen wer­den kann.

Ethi­sche und recht­li­che Prinzipien

„Bereits jetzt aber ste­hen die ethi­schen und recht­li­chen Prin­zi­pi­en fest, nach denen eine Prio­ri­sie­rung zu erfol­gen hat: Neben der Selbst­be­stim­mung sind dies die Nicht­schä­di­gung bezie­hungs­wei­se der Inte­gri­täts­schutz, die Gerech­tig­keit, die grund­sätz­li­che Rechts­gleich­heit, die Soli­da­ri­tät sowie die Dring­lich­keit. Die­se ethi­schen und recht­li­chen Prin­zi­pi­en schla­gen sich in kon­kre­ten Impf­zie­len nie­der: Ver­hin­de­rung schwe­rer Covid-19-Ver­läu­fe (Hos­pi­ta­li­sa­ti­on) und Todes­fäl­le; Schutz von Per­so­nen mit beson­ders hohem arbeits­be­ding­ten SARS-CoV-2-Expo­si­ti­ons­ri­si­ko (beruf­li­che Indi­ka­ti­on); Ver­hin­de­rung von Trans­mis­si­on sowie Schutz in Umge­bun­gen mit hohem Anteil vul­nerabler Per­so­nen und in sol­chen mit hohem Aus­bruchs­po­ten­ti­al; Auf­recht­erhal­tung staat­li­cher Funk­tio­nen und des öffent­li­chen Lebens”, heißt es in dem von der STIKO ver­öf­fent­lich­ten Statement.

„Wich­tig ist, dass die Impf­stof­fe auch den Mit­ar­bei­tern von Sani­täts­häu­sern sowie Home­ca­re-Ver­sor­gern als sons­ti­ge Leis­tungs­er­brin­ger ent­spre­chend prio­ri­tär zur Ver­fü­gung ste­hen. Sons­ti­ge Leis­tungs­er­brin­ger im Gesund­heits­we­sen soll­ten expli­zit in den recht­li­chen Vor­schrif­ten genannt wer­den, um Unklar­hei­ten zu ver­mei­den“, unter­streicht der BVMed sei­ne Forderungen.

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