Anfer­ti­gungs­tech­nik für Sitzschalenversorgungen

K. Wiese
Schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche, die nicht selbstständig in der Lage sind, den Oberkörper aufzurichten und zu sitzen, benötigen in ihrem Alltag eine Sitzschalenversorgung. Durch die richtige Positionierung des Patienten wirkt sie stabilisierend, beugt so weiteren Fehlbildungen vor und unterstützt die Menschen dabei, am Leben teilzuhaben. Diese Leistung können nur Sitzschalen erfüllen, die exakt an die Bedürfnisse des Patienten und an die des pflegenden Umfeldes angepasst werden. Der folgende Artikel erläutert die einzelnen Schritte für eine passgenaue Sitzschalenversorgung.

Vor­un­ter­su­chung

Auf Grund­la­ge des medi­zi­ni­schen Befun­des durch Ärz­te und The­ra­peu­ten macht sich der betreu­en­de Ortho­pä­die-Tech­ni­ker vor der Abnah­me des Abdru­ckes grund­sätz­lich einen eige­nen Ein­druck vom Kör­per­zu­stand und dem Grad der Beweg­lich­keit des Pati­en­ten. Er unter­sucht den Pati­en­ten gründ­lich und besucht ihn im häus­li­chen Umfeld, um die gewohn­te Umge­bung und etwa­ige wei­te­re Ver­sor­gungs­ge­rä­te der Pati­en­ten zu erfas­sen (Abb. 1).

Anzei­ge

Das hat zudem den Vor­teil, dass die Kin­der und Jugend­li­chen das betreu­en­de Team bereits zu Beginn der Sitz­scha­len­ver­sor­gung ken­nen und ein Ver­trau­ens­ver­hält­nis auf­ge­baut wer­den kann.

Inten­si­ve Hin­ter­grund­ge­sprä­che mit den Ange­hö­ri­gen, den Betreu­ern, den Ärz­ten, The­ra­peu­ten und Pfle­ge­kräf­ten brin­gen wei­te­re wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen. Die hier­bei gewon­ne­nen Erkennt­nis­se flie­ßen neben den per­sön­li­chen Erfah­run­gen der Tech­ni­ker in den Bau der Sitz­scha­le ein.

Anfer­ti­gung des Vakuumabdruckes

Für eine ers­te Form­si­mu­la­ti­on der spä­te­ren Sitz­scha­len­ver­sor­gung benö­tigt der Tech­ni­ker eine mög­lichst exak­te Abfor­mung des Kör­pers mit­hil­fe eines Vaku­um­ab­dru­ckes. Der Pati­ent wird hier­für voll­stän­dig beklei­det in einem Roll­stuhl auf drei mit Sty­ro­por­kü­gel­chen gefüll­te und mit Luft auf­ge­pump­te Latex­kis­sen posi­tio­niert (Abb. 2). Das Mate­ri­al erlaubt dem Tech­ni­ker, die Aus­rich­tung des Pati­en­ten kon­ti­nu­ier­lich anzu­pas­sen und unter­schied­li­che Posi­tio­nie­run­gen zu tes­ten. Die Posi­tio­nie­rung erfolgt mit­hil­fe zwei­er Mit­ar­bei­ter und grund­sätz­lich von unten nach oben.

Zunächst rich­tet das Team die Füße auf den ent­spre­chen­den Stüt­zen aus. Danach folgt die Aus­rich­tung des Beckens, mit dem Ziel, eine auf­ge­rich­te­te, balan­cier­te Sitz­hal­tung zu errei­chen. Ein Mit­ar­bei­ter über­nimmt die Posi­tio­nie­rung des Beckens und der Ober­schen­kel, der ande­re stützt den Pati­en­ten im Ober­kör­per­be­reich und bedient die elek­tri­sche Pum­pe für die Luft­zu­fuhr und ‑abfuhr in den Vakuumsitzsäcken.

Nach und nach wird die Luft aus dem Kis­sen gepumpt, das gera­de ange­formt wird. Ist die gewünsch­te Posi­tio­nie­rung erreicht, wird die gesam­te Luft abge­zo­gen und die Form verhärtet.

Für die Aus­rich­tung des Rücken­kis­sens bringt das Team das Gestell in eine schrä­ge Lie­ge­po­si­ti­on, damit auch in die­sem Bereich eine mög­lichst ent­spann­te Hal­tung des Pati­en­ten gewähr­leis­tet wer­den kann.

Liegt bei­spiels­wei­se eine Sko­lio­se vor, ist es not­wen­dig, dass die Sitz­scha­len­ver­sor­gung einen ent­spre­chen­den Gegen­halt bie­tet, um eine Ver­schlech­te­rung zu ver­zö­gern sowie pul­mo­n­a­len Pro­ble­men vorzubeugen.

Auch das Rücken­kis­sen wird im Anschluss durch das Absau­gen der Luft in der aus­ge­ar­bei­te­ten Form ver­här­tet. Zuletzt wird das Kis­sen für den Kopf ange­passt und durch das Vaku­um in sei­ner Form gefes­tigt. Hier ist zu beach­ten, dass der Kopf über der Kör­per­mit­te aus­ge­rich­tet wird, damit er vom Pati­en­ten weit­ge­hend eigen­stän­dig gehal­ten wer­den kann.

Ist der Kopf nicht balan­ciert zu posi­tio­nie­ren, muss das Becken durch erneu­tes Aus­rich­ten ent­spre­chend ver­scho­ben wer­den, um die­se Balan­ce zu errei­chen. Ein hori­zon­ta­les Gesichts­feld ist unabdingbar.

Wäh­rend des gesam­ten Vor­gan­ges der Posi­tio­nie­rung soll­te das Team sehr genau auf die Reak­tio­nen des Pati­en­ten ach­ten. Bei schwer Mehr­fach­be­hin­der­ten, die nicht in der Lage sind, durch Wor­te oder Ges­ten ihre Bedürf­nis­se zu äußern, sind die Hän­de und Füße ein wesent­li­cher Indi­ka­tor für ihr Befin­den. Ver­krampf­te Fin­ger oder Zehen sind ein Zei­chen für Anspan­nun­gen und damit eine Auf­for­de­rung an die Tech­ni­ker, die Aus­rich­tung zu optimieren.

Sitzt der Pati­ent ent­spannt und sind alle am Abdruck betei­lig­ten Per­so­nen wie die Eltern, Betreu­er oder The­ra­peu­ten mit der Hal­tung zufrie­den, legt das Team fest, an wel­chen Stel­len Gur­te und Pelot­ten ange­bracht wer­den müs­sen, um den Pati­en­ten zu stüt­zen (Abb. 3). Zum Abschluss erstellt das Team eine Foto­do­ku­men­ta­ti­on. Danach wird der Pati­ent aus dem Abdruck entformt.

Ent­spricht die Optik des Modells den kör­per­li­chen Gege­ben­hei­ten, die sich aus der Vor­un­ter­su­chung erge­ben haben, ist der Abdruck fer­tig (Abb. 4). Bei Abwei­chun­gen ist der Vor­gang zu wiederholen.

Das Posi­tiv­mo­dell

Auf Basis des Vaku­um­ab­dru­ckes wird zunächst ein Posi­tiv­mo­dell des Pati­en­ten erstellt, das als Form für den Guss der Sitz­scha­le dient. Hier­für schäumt der Tech­ni­ker den Vaku­um­ab­druck mit einem spe­zi­el­len, gut model­lier­ba­ren und leich­tem Zwei­kom­po­nen­ten­schaum aus (Abb. 5).

Ist das Posi­tiv­mo­dell aus­ge­här­tet, wer­den Fal­ten, Asym­me­trien und über­flüs­si­ge Über­gän­ge per Hand ent­fernt und das Modell geglät­tet, bis es exakt dem Kör­per­ab­druck des Pati­en­ten und den Erkennt­nis­sen aus der vor­an­ge­gan­ge­nen Pal­pa­ti­on ent­spricht (Abb. 6). Die­se Metho­de ermög­licht dem Tech­ni­ker, das Modell fein herauszuarbeiten.

Abschlie­ßend umzieht der Tech­ni­ker das fer­ti­ge Posi­tiv­mo­dell mit einer Schutz­schicht und sprüht es mit dem Tro­cken­schmier­mit­tel Tef­lon­spray ein.

Die Innen­scha­le

Um den Guss der Innen­scha­len­form anzu­fer­ti­gen, befes­tigt der Tech­ni­ker das Posi­tiv­mo­dell in einer ver­stell­ba­ren Schä­um­kis­te aus Holz und schäumt die Kis­te anschlie­ßend mit einem spe­zi­ell für die Fir­ma OT-Kiel ent­wi­ckel­ten Vier­kom­po­nen­ten­schaum aus (Abb. 7).

Nach einer hal­ben Stun­de ist der Schaum aus­ge­här­tet und wird ent­formt. Die zuvor auf das Posi­tiv­mo­dell auf­ge­brach­te Tef­lon­schicht erleich­tert die Ablö­sung der Innen­scha­le vom Posi­tiv­mo­dell. Per Laser­lot legt der Tech­ni­ker dann die Zuschnit­te fest und schnei­det das Modell mit der Band­sä­ge auf Form.

Der Außen­kor­pus

Die Tech­ni­ker fer­ti­gen im Anschluss den Außen­kor­pus für die Sitz­scha­len­ver­sor­gung per Hand in der Metall­werk­statt. Vor­teil: Der Eigen­bau unter­stützt ein prä­zi­ses auf den Kör­per und sei­ne Anfor­de­run­gen abge­stimm­tes Maß.

Je nach Grö­ße und Gewicht des Pati­en­ten wer­den das Rücken- und das Sitz­teil aus einem 2 bis 3 Mil­li­me­ter star­ken Alu­mi­ni­um­blech zuge­schnit­ten, im erfor­der­li­chen Win­kel gekan­tet und glatt geschlif­fen. Danach nie­tet der Tech­ni­ker die bei­den Tei­le zusam­men. Ein zusätz­li­ches Mit­tel­blech dient der Ver­stei­fung und erhöht die Stabilität.

Sind Pelot­ten zur Kopf- oder Sko­lio­se­sta­bi­li­sie­rung vor­ge­se­hen, kön­nen die ent­spre­chen­den Bau­tei­le ent­we­der fest oder mit­tels eines Klapp­schar­niers beweg­lich ange­bracht wer­den (Abb. 8).

Wenn der Außen­kor­pus fer­tig gebaut ist, wer­den alle Ein­zel­kom­po­nen­ten mit einem hoch­reiß­fes­ten, schmutz- und was­ser­ab­wei­sen­den und abrieb­fes­ten Gewe­be bezo­gen und mit einem Kan­ten­schutz aus Gum­mi ver­se­hen. Für das Unter­ge­stell instal­liert der Tech­ni­ker eine Sitz­auf­nah­me. Bei Bedarf bringt er zusätz­lich Befes­ti­gungs­mög­lich­kei­ten für Arm­leh­nen an.

Um abschlie­ßend die vor­de­fi­nier­ten Öff­nun­gen für die Gurt­füh­run­gen und die Kopf- oder Sko­lio­se­pe­lot­ten in die Sitz­scha­le boh­ren zu kön­nen, baut er die noch unbe­schich­te­te Innen­scha­le in die Außen­scha­le ein.

Beschich­tung der Innenschale

Auch ohne Bezug muss die Sitz­scha­le feuch­tig­keits- und schmutz­ab­wei­send sein. Denn der Pati­ent wird die Ver­sor­gung zeit­wei­se ohne die schüt­zen­de Hül­le nut­zen, bei­spiels­wei­se wäh­rend der zwei­wö­chi­gen Test­pha­se oder wenn der Bezug sich in der Wäsche befindet.

Zur Beschich­tung der Innen­scha­le eig­net sich ein Ein-Kom­po­nen­ten-Poly­ure­than­lack – ein Gum­mi­lack, der in unter­schied­li­cher Inten­si­tät zwei­schich­tig auf­ge­tra­gen wird (Abb. 9).

Unter hohem Druck wird mit der Lackier­pis­to­le zuerst eine Grun­die­rung für eine tie­fe Ver­net­zung in der Schaum­struk­tur in die obers­te Schicht des Schaum­stoffs geschos­sen. Sie sorgt dafür, dass die auf die Ober­flä­che auf­ge­tra­ge­ne zwei­te Gum­mi­lack­schicht bes­ser haf­tet und bil­det die Ver­an­ke­rung für die Oberflächenbeschichtung.

Damit sich der Pati­ent auch in Zei­ten, in denen die Sitz­scha­le ohne Bezug genutzt wird, sehen las­sen kann, soll­te die Sitz­scha­le mög­lichst attrak­tiv gestal­tet wer­den. Die Tech­ni­ker kön­nen zum Bei­spiel beim Auf­tra­gen der zwei­ten Lack­schicht Lieb­lings­far­ben, ‑mus­ter oder ‑moti­ve verwenden.

Nach 24 Stun­den Tro­cken­zeit ist die Innen­scha­le fer­tig für den end­gül­ti­gen Zusam­men­bau mit dem Außen­kor­pus. Sobald der Ein­bau der Gur­te erfolgt ist, ist die Sitz­scha­le bereit für die Anprobe.

Anpro­be und Testphase

Die Anpro­be fin­det im gewohn­ten häus­li­chen Umfeld des Pati­en­ten statt. Die inten­si­ve und sehr exak­te Vor­ar­beit bei der Abdruck­nah­me, der For­mung des Posi­tiv­mo­dells sowie der Erstel­lung der Ver­sor­gung hat zum Ziel, dass bei den Sitz­scha­len wäh­rend der Anpro­be kei­ne ele­men­ta­ren Ver­än­de­run­gen an der Form mehr vor­ge­nom­men wer­den müs­sen. In die­ser Pha­se soll­te es ledig­lich dar­um gehen, Details zu jus­tie­ren, wie zum Bei­spiel die Höhe der aus die­sem Grund ver­stell­bar mon­tier­ten Sko­lio­se­pe­lot­ten (Abb. 10).

Die Ver­sor­gung soll­te nach maxi­mal zwei anpas­sungs­be­ding­ten Ver­än­de­run­gen zur Pro­be­pha­se beim Kun­den ver­blei­ben kön­nen. Für die Test­pha­se wird dann dem Kun­den ein Leih­un­ter­ge­stell zur Ver­fü­gung gestellt, um einen Test unter rea­len Bedin­gun­gen zu ermög­li­chen und eine even­tu­ell vor­han­de­ne Vor­ver­sor­gung für die­se Zeit nicht demon­tie­ren zu müs­sen. So kann der Pati­ent bis zur Fer­tig­stel­lung der neu­en Sitz­scha­le sei­ne Vor­ver­sor­gung wei­ter­hin wie gewohnt nutzen.

Für die Test­pha­se posi­tio­niert der Tech­ni­ker den Pati­en­ten in der neu­en Sitz­scha­len­ver­sor­gung. Die Ein­stel­lun­gen der Fuß­stüt­zen, des Kopf­tei­les und des Becken­gur­tes wer­den dabei genau justiert.

Danach erhält der Pati­ent die Sitz­scha­le zunächst ohne Bezug für eine 14-tägi­ge Test­pha­se. Vor der end­gül­ti­gen Fer­tig­stel­lung ist es wich­tig, dass das Kind oder der Jugend­li­che alle all­täg­li­chen Situa­tio­nen mit der Sitz­scha­le durch­lebt und für gut befun­den hat. Zugleich sind die Rück­mel­dun­gen der Men­schen aus dem direk­ten Umfeld wich­tig: Das Hilfs­mit­tel muss die Fami­lie, die Pfle­ge­fach­kräf­te und The­ra­peu­ten in ihrem Umgang mit dem Pati­en­ten best­mög­lich unterstützen.

Ver­fügt der Pati­ent nur über eine Sitz­scha­le, ist es wich­tig, schnell etwa­ige Ver­än­de­run­gen vor­neh­men zu kön­nen. Klei­ne­re Ände­run­gen soll­ten die Tech­ni­ker direkt vor Ort durch­füh­ren, grö­ße­re Über­ar­bei­tun­gen nicht mehr als einen Tag in Anspruch neh­men (Abb. 11).

Der Bezug

Sind alle not­wen­di­gen Ände­run­gen umge­setzt, wird der Bezug für die Sitz­scha­len­ver­sor­gung genäht (Abb. 12). Schnitt­mus­ter für die Bezü­ge gibt es nicht, da jede Sitz­scha­le anders ist. Jede Ver­sor­gung wird per Hand aus­ge­mes­sen und die Maße auf den Stoff über­tra­gen. Bei der Wahl der Stoff­be­zü­ge sind nicht nur ästhe­ti­sche Aspek­te und Pati­en­ten­vor­lie­ben rele­vant, son­dern vor allem die Vor- und Nach­tei­le der ver­schie­de­nen Materialien.

Für zu durch­lüf­ten­de Berei­che sind feuch­tig­keits- und luft­durch­läs­si­ge Gewe­be geeig­net. Für Berei­che, die eine Pols­te­rung benö­ti­gen, bie­tet sich bei­spiels­wei­se Neo­pren als Füll­ma­te­ri­al an, da es ein belast­ba­res, elas­ti­sches und gut zu rei­ni­gen­des Mate­ri­al ist.

Posi­ti­ons­si­che­rung

Um das Hand­ling für die Fami­li­en oder Pfle­ge­kräf­te ein­fach zu gestal­ten, soll­ten die Bezü­ge immer ein­tei­lig und bevor­zugt mit Klett­ver­schlüs­sen an der Sitz­scha­le befes­tigt wer­den. So las­sen sie sich pro­blem­los abzie­hen und waschen, ohne dass wei­te­re Anbau­tei­le demon­tiert wer­den müs­sen. Zudem sor­gen Klett­bän­der an den Sei­ten­tei­len, in denen die Gur­te vor dem Her­über­he­ben des Kin­des befes­tigt wer­den kön­nen, für mehr Sicher­heit (Abb. 13).

Nach­be­treu­ung

Mit der Über­ga­be der Sitz­scha­le (Abb. 14 u. 15) endet die Ver­sor­gung durch den Ortho­pä­die-Tech­ni­ker nicht. Regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len sind erfor­der­lich. So müs­sen die zu Beginn der Ver­sor­gung fest­ge­leg­ten Zie­le über­prüft und gege­be­nen­falls ange­passt wer­den. In unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den sind wachs­tums­be­ding­te Anpas­sun­gen der Sitz­scha­le not­wen­dig: zum Bei­spiel durch das Durch­sä­gen der Sitz­scha­le und den Ein­bau eines Zwi­schen­stü­ckes – bei der Innen­scha­le aus Schaum und beim Außen­kor­pus aus Alu­mi­ni­um. Nach einem Nut­zungs­zeit­raum von mini­mal zwei Jah­ren muss eine neue Sitz­scha­le gefer­tigt wer­den, da sich neben der Grö­ße auch die Kör­per­form ver­än­dert. Denn, nur Sitz­scha­len, die im Sin­ne des Voll­kon­tak­tes an den Kör­per der Pati­en­ten ange­passt sind, ver­mit­teln Pati­en­ten das nöti­ge Maß an Sicher­heit, das so grund­le­gend für die Akzep­tanz der Ver­sor­gung ist.

Zusam­men­fas­sung

Sitz­scha­len­ver­sor­gun­gen für Schwerst­be­hin­der­te soll­ten aus­schließ­lich von spe­zia­li­sier­ten Ortho­pä­die-Tech­ni­kern gefer­tigt wer­den. Die Aus­übung und Koor­di­na­ti­on der betei­lig­ten Fach­dis­zi­pli­nen sowie der enge Kon­takt zum the­ra­peu­ti­schen und fami­liä­ren Umfeld des Pati­en­ten erfor­dern neben einem umfäng­li­chen Fach­wis­sen viel Erfah­rung, Krea­ti­vi­tät und Ein­füh­lungs­ver­mö­gen. Um eine wirk­sa­me und akzep­tier­te Ver­sor­gung zu errei­chen, ist eine kla­re Ziel­de­fi­ni­ti­on von­nö­ten, die im Vor­feld ver­bind­lich fest­zu­le­gen und nach der Fer­ti­gung zu kon­trol­lie­ren ist. Für den Kos­ten­trä­ger ist die Nach­kon­trol­le gleich­zei­tig ein ele­men­ta­res Instru­ment zur Qualitätssicherung.

Der Autor:
Klaus Wie­se
OT-Kiel GmbH & Co. KG
Nie­manns­weg 2
24105 Kiel
info@ot-kiel.de

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper
Zita­ti­on
Wie­se K. Anfer­ti­gungs­tech­nik für Sitz­scha­len­ver­sor­gun­gen. Ortho­pä­die Tech­nik, 2013; 64 (10): 48–53
Tei­len Sie die­sen Inhalt