Abge­ord­ne­ten­be­such im Sani­täts­haus Schröer

Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz – kurz ALBVVG – hat auch Auswirkungen auf die Hilfsmittelversorgung. So wurde der Forderung der Apotheker:innen nach weniger Bürokratie entsprochen und die Präqualifizierung für sogenannte „apothekenübliche Hilfsmittel“ abgeschafft.

Das Bünd­nis „Wir ver­sor­gen Deutsch­land“ (WvD) hat­te in einer öffent­li­chen Anhö­rung des Gesund­heits­aus­schus­ses des Bun­des­ta­ges dar­um gekämpft, dass die Poli­tik die­sen Schritt nicht geht, am Ende folg­ten die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten dem Wunsch der Apotheker:innen. Eine Ent­schei­dung, die vie­le Sanitätshausinhaber:innen nicht nach­voll­zie­hen kön­nen. Schließ­lich for­dern auch Sani­täts­häu­ser seit Jah­ren einen Büro­kra­tie­ab­bau. Die ein­sei­ti­ge Ent­las­tung zuguns­ten von Apo­the­ken sor­ge für ein Ungleich­ge­wicht bzw. füh­re zu einer Benach­tei­li­gung einer an der Ver­sor­gung betei­lig­ten Grup­pe. Um auf die­sen Miss­stand hin­zu­wei­sen, haben Dirk und Luis Schrö­er vom gleich­na­mi­gen Sani­täts­haus den SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ste­fan Schwart­ze zum Gespräch ein­ge­la­den. Schwart­ze sitzt seit 2009 für die Sozi­al­de­mo­kra­ten im Bun­des­tag und ist seit dem 12. Janu­ar 2022 zudem Pati­en­ten­be­auf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung. Mehr als zwei Jahr­zehn­te ist Dirk Schrö­er mit sei­nem Sani­täts­haus in Vlo­tho ansäs­sig. Sein Sohn Luis ist Ortho­pä­die­tech­nik-Meis­ter und im väter­li­chen Betrieb nicht nur beruf­lich aktiv. Er macht sich auch Sor­gen über die Zukunft der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung. So stel­le die Abschaf­fung der Prä­qua­li­fi­zie­rung eine Aus­höh­lung der Ver­sor­gungs­qua­li­tät dar.

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„Ich ken­ne kei­nen Pati­en­ten, der vom Arzt Kom­pres­si­ons­strümp­fe ver­ord­net bekom­men hat, den ich ein­fach mal eben so im Laden ver­mes­sen kann. Wegen des Lymph­flus­ses ist eine Lie­ge nötig und kei­ner möch­te sich offen im Raum ent­klei­den. Ich fin­de es auch uner­hört, dass es aus­rei­chen soll, Ver­si­cher­te über die Ver­sor­gungs­op­tio­nen beim The­ma Win­deln künf­tig am Ver­kaufs­tre­sen oder laut­stark hin­ter einem Vor­hang zu bera­ten. Das sind inti­me The­men. Das kann bei einer Apo­the­ke nicht anders sein als in einem Sani­täts­haus!“, so der Ortho­pä­die­tech­nik-Meis­ter Luis Schröer.

Auch wenn das Gesetz nun ver­ab­schie­det sei und daher künf­tig die Gefahr zwei­er Maß­stä­be für die Pati­en­ten­ver­sor­gung bestün­de, so gab es letzt­lich doch gro­ße Einig­keit: In Sachen gesetz­li­cher Gesund­heits­ver­sor­gung dür­fe es auch in Zunft kei­ne Kom­pro­mis­se geben, „es kann nicht sein, dass in einer Apo­the­ke nied­ri­ge­re Maß­stä­be anzu­set­zen sind als im Sani­täts­haus“. Ste­fan Schwart­ze ver­sprach beim Abschied fest: „Ich blei­be dran“.

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