Am 6. November hatte der Deutsche Bundestag dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf des „Gesetzes zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege“ zugestimmt und beschlossen – mit weitreichenden Folgen für Hilfsmittelleistungserbringer. Für diese wird nämlich nicht nur die gesetzlich vorgesehene Anbindung auf den 1. Oktober 2027 verschoben, sondern es entfällt auch der elektronische Berufsausweis (eBA).
Nach der Veröffentlichung des Gesetzentwurfs hatten unter anderem der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und weitere Gesundheitshandwerke der gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks diese Entscheidungen kritisiert. Auch vonseiten des Bündnisses „Wir versorgen Deutschland“ gab es Kritik für das Vorhaben. Unter anderem dafür, dass Ärztinnen und Ärzte ab dem 1. Juli 2027 ausschließlich elektronische Verordnungen (eVerordnungen) für Hilfsmittel ausstellen sollen – während die Hilfsmittelversorger erst ab dem 1. Oktober 2027 an die TI angeschlossen werden. „Das bedeutet drei Monate, in denen Verordnungen digital ausgestellt, aber analog bearbeitet werden müssten – mit massiven Folgen für die betriebliche Abläufe und damit die Versorgung“, warnen Kirsten Abel und Dr. Henning Schweer, Generalsekretäre von „Wir versorgen Deutschland“ (WvD). „Einen solchen Systembruch mit Ansage darf es nicht geben.“
SMC‑B bleibt Pflicht
Während der eBA für Hilfsmittelleistungserbringer nicht mehr verpflichtend ist, sieht es bei der SMC-B-Karte für Unternehmen anders aus. Diese bleibt verpflichtend für den Anschluss an die TI. Über die Modalitäten für die freiwillige Beantragung von eBA und SMC‑B steht das Pilotprojekt für orthopädische Hilfsmittel unter Federführung des BIV-OT im Austausch mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).
„Das eVO-Pilotprojekt ist nach dem Beschluss wichtiger denn je, um bestmöglich die Weichen für einen reibungslosen Übergang zu stellen“, erklärt Thomas Münch, Vorstandsmitglied des BIV-OT, den politischen Beschluss. „Wir lassen uns von der Politik nicht ausbremsen und werden weiter intensiv mit allen Partnern am Pilotprojekt arbeiten und die Digitalisierung vorantreiben.“


