Rekon­struk­ti­on der ers­ten „Eiser­nen Hand“ des frän­ki­schen Reichs­rit­ters Gott­fried (Götz) von Ber­li­chin­gen (1480 – 1562)

A. Otte
Ritter Gottfried (Götz) von Berlichingen (1480–1562) verlor 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg im Alter von 24 Jahren seine rechte Hand distal des Handgelenks durch eine Kanonenkugelsplitterverletzung. Schon früh ließ Götz von einem Büchsenmacher die erste „Eiserne Hand“ bauen, bei der der künstliche Daumen und zwei Fingerblöcke in ihren Grundgelenken durch einen Federmechanismus bewegt und durch einen Druckknopf gelöst werden konnten. Einige Jahre später, vermutlich um 1530, wurde eine zweite „Eiserne Hand“ gebaut, bei der die Finger in allen Gelenken mit Hilfe einer ausgeklügelten Mechanik bewegt werden konnten. In diesem Beitrag werden die in den letzten Jahren von uns entwickelten 3D-Computer-Aided-Design(CAD)-Rekonstruktionen und 3D-Multimaterial-Polymer-Nachdrucke der ersten „Eisernen Hand“ vorgestellt. Diese zeigt auch nach heutigen Maßstäben eine ausgefeilte Mechanik und durchdachte Funktionalität und bietet noch immer Inspiration und Diskussionsstoff, wenn es um die Frage nach einem künstlichen Prothesenersatz für eine Hand geht. Es wird auch skizziert, wie einige der Ideen dieser mechanischen, passiven Prothese unter Verwendung einfacher, handelsüblicher elektronischer Bauteile in eine moderne motorisierte, aktive Handprothese übertragen werden können.

Ein­lei­tung

Der frän­ki­sche Reichs­rit­ter Gott­fried von Ber­li­chin­gen wur­de in eine Zeit des Umbruchs, der Wen­de vom Spät­mit­tel­al­ter zur Neu­zeit, gebo­ren: Götz ver­tei­dig­te stand­haft die Idea­le des unter­ge­hen­den Rit­ter­tums. Er kämpf­te in zahl­rei­chen Schlach­ten und führ­te Feh­den mit ande­ren Rit­tern und sogar Städ­ten. Ein Ereig­nis war für ihn jedoch von beson­de­rer Bedeu­tung: Wäh­rend des Lands­hu­ter Erb­fol­ge­krie­ges ver­lor er 1504 im Alter von 24 Jah­ren sei­ne rech­te Hand durch eine Kano­nen­ku­gel­split­ter­ver­let­zung. Das Kano­nen­feu­er kam irr­tüm­li­cher­wei­se von sei­nen eige­nen Lands­leu­ten1.

In sei­ner Auto­bio­gra­phie, die er am Ende sei­nes Lebens (nahe­zu blind) einem Pries­ter dik­tier­te, sagt Götz:

„Da fiel mir aber ein Knecht ein, von dem ich durch mei­nen Vater und alte pfalz­gräf­li­che und hohen­lo­hi­sche Knech­te gehört hat­te, Köch­li genannt, wel­cher auch nur eine Hand gehabt hat und im Fel­de dem Fein­de gegen­über alle Din­ge eben­so­gut hat ver­rich­ten kön­nen, wie jeder ande­re. Ich bete­te zu Gott und dach­te bei mir, auch wenn ich zwölf Hän­de hät­te, und sei­ne Gna­de und Hil­fe stän­de mir nicht bei, so wäre alles umsonst. Des­halb ver­mein­te ich, hät­te ich auch nur wenig Ersatz durch eine eiser­ne Hand, ich woll­te den­noch im Fel­de so tüch­tig sein, wie irgend­ein ande­rer gebrech­li­cher Mensch.“ 2

Schon wäh­rend sei­ner Zeit auf dem Kran­ken­la­ger dach­te Götz dar­über nach, sei­ne Hand künst­lich zu erset­zen und beauf­trag­te früh­zei­tig einen Büch­sen­ma­cher mit dem Bau der ers­ten „Eiser­nen Hand“. Bei die­ser Pro­the­se konn­ten der künst­li­che Dau­men und zwei Fin­ger­blö­cke (Zei­ge- und Mit­tel­fin­ger bzw. Ring­fin­ger und klei­ner Fin­ger) in ihren Grund­ge­len­ken durch einen Feder­me­cha­nis­mus bewegt und durch einen Druck­knopf gelöst wer­den. Foto­gra­fien der ers­ten Hand sind unter den fol­gen­den Per­ma­links des Lan­des­ar­chivs Baden-Würt­tem­berg, Abtei­lung Gene­ral­lan­des­ar­chiv Karls­ru­he, zu sehen:

Eini­ge Jah­re spä­ter, ver­mut­lich um 1530, wur­de eine zwei­te „Eiser­ne Hand“ gebaut. Bei die­ser konn­ten die Fin­ger in allen Gelen­ken pas­siv bewegt wer­den. Foto­gra­fien der zwei­ten Hand sind unter den fol­gen­den Per­ma­links des Lan­des­ar­chivs Baden-Würt­tem­berg, Abtei­lung Gene­ral­lan­des­ar­chiv Karls­ru­he, zu sehen:

Obwohl die zwei­te Pro­the­se auf­wän­di­ger kon­stru­iert war als die ers­te, scheint der Rit­ter die ers­te Pro­the­se auch wei­ter­hin wesent­lich häu­fi­ger ver­wen­det zu haben, denn im Gegen­satz zur ers­ten weist die zwei­te Pro­the­se fast kei­ne Gebrauchs­spu­ren auf. Doch nicht alle Din­ge konn­ten mit der Hand gehal­ten wer­den. Hier­für muss­ten die­se ent­spre­chend ange­passt wer­den, wie z. B. an die Arm­brust oder das Besteck von Götz von Ber­li­chin­gen, die heu­te im Schloss­mu­se­um in Jagst­hau­sen besich­tigt wer­den kön­nen – ein Ansatz, der auch bei heu­ti­gen Pro­jek­ten mit moto­ri­sier­tem Exo­ske­lett für die gelähm­te Hand bei Tetra­ple­gi­kern gepflegt wird.

Der Bas­ler Kup­fer­ste­cher Chris­ti­an von Mechel (1737–1817) illus­trier­te und beschrieb 1815 die zwei­te „Eiser­ne Hand“ und ihre kunst­vol­le Mecha­nik in einem aus­führ­li­chen Bericht, der zwei Aqua­tin­tara­die­run­gen im Maß­stab 1:1 ent­hält3 (Abb. 1).

Mechel, der den Auf­trag hat­te, die Hand zu zeich­nen, zer­leg­te sie zu die­sem Zweck, konn­te sie aber spä­ter nicht mehr rich­tig zusam­men­set­zen; ein Fin­ger blieb steif und konn­te erst spä­ter repa­riert wer­den. Anfang der 1980er Jah­re konn­te Gün­ter Qua­si­g­roch bei­de Hän­de unter­su­chen und eini­ge Zeich­nun­gen von ihrem Inne­ren anfer­ti­gen, obwohl er die Hän­de nicht mehr zer­le­gen durf­te4 5.

Auf der Grund­la­ge von Qua­si­g­rochs Arbeit haben wir die ers­te künst­li­che Hand durch com­pu­ter­ge­stütz­tes 3D-Design (CAD) rekon­stru­iert und mit einem Mul­ti­ma­te­ri­al-Poly­mer­dru­cker gedruckt. Dabei muss­ten eini­ge Tei­le der Mecha­nik ange­passt werden.

Im Fol­gen­den möch­ten wir einen detail­lier­ten Über­blick über die­se Rekon­struk­tio­nen geben und dem Leser wei­te­re Ent­wick­lun­gen auf­zei­gen. Bit­te beach­ten Sie: Wei­ter­füh­ren­de Details zur Mecha­nik und zur ver­wen­de­ten Soft- und Hard­ware fin­den Sie in den zitier­ten Ori­gi­nal­ar­ti­keln. Die­se sind nicht Teil die­ser Übersicht.

Rekon­struk­tio­nen

Die ers­te 3D-CAD-Rekonstruktion

Die ers­te 3D-CAD-Rekon­struk­ti­on6 basier­te auf Daten von Qua­si­g­roch7. Aus sta­ti­schen Grün­den muss­ten jedoch eini­ge Dimen­si­ons­da­ten­punk­te geän­dert wer­den. Da nicht alle Kom­po­nen­ten des genie­te­ten mecha­ni­schen Teils der Götz-Hand für Qua­si­g­roch sicht­bar und ohne Beschä­di­gung der Hand mess­bar waren, wur­den bestimm­te Annah­men für die Rekon­struk­ti­on getrof­fen, die sich aus der Erstel­lung der 3D-CAD-Daten erga­ben (Abb. 2). Die 3D-CAD-Rekon­struk­ti­on wur­de mit einem Mul­ti­ma­te­ri­al­dru­cker (Stra­ta­sys J750, Eden Prai­rie, MN, USA) gedruckt, der die Her­stel­lung ver­schie­de­ner Poly­mer­ma­te­ria­li­en (ein­schließ­lich trans­pa­ren­ter bzw. nicht-trans­pa­ren­ter, stei­fer oder elas­ti­scher Kom­po­nen­ten) ermög­licht8 (Abb. 3).

Bei den Unter­su­chun­gen mit dem 3D-gedruck­ten Poly­mer­nach­bau haben wir fest­ge­stellt, dass ein­fa­che Hand­lun­gen des täg­li­chen Gebrauchs, wie das Hal­ten eines Wein­gla­ses, eines Mobil­te­le­fons, eines Fahr­rad­len­kers, der Zügel eines Pfer­des oder eini­ger Wein­trau­ben, ohne Anstren­gung mög­lich sind9.

Die zwei­te 3D-CAD-Rekon­struk­ti­on mit einer ver­bes­ser­ten Daumenhebelmechanik

Bei der Ver­wen­dung der ers­ten 3D-Rekon­struk­ti­on der Hand brach der Dau­men­he­bel unter grö­ße­rer Belas­tung. Die erhöh­ten Kräf­te vor allem im Dau­men­he­bel konn­ten durch eine Fini­te-Ele­men­te-Ana­ly­se (FEA) bestä­tigt werden.

Daher wur­de der Mecha­nis­mus des Dau­men­he­bels ent­spre­chend wie folgt über­ar­bei­tet: Der neu ent­wi­ckel­te Mecha­nis­mus des Dau­men­ge­lenks, der eine gegen­läu­fi­ge Dre­hung von Fin­ger- und Dau­men­rol­le bewirkt, wur­de mit zwei Kraft­he­beln rea­li­siert. Dadurch wur­den die Span­nung und die Ver­tei­lung der Kräf­te in den Tei­len ver­bes­sert10. Das 3D-gedruck­te Poly­mer-Repli­kat ist in Abbil­dung 4 zu sehen.

Die drit­te 3D-CAD-Rekon­struk­ti­on mit einem Öff­nungs­me­cha­nis­mus durch eine Torsionsfeder

Bei unse­ren frü­he­ren Rekon­struk­tio­nen wur­de der Rück­stell­me­cha­nis­mus der Mecha­nik nicht berück­sich­tigt. Bei der ori­gi­na­len Götz-Hand kann man jedoch beim Drü­cken eines Knop­fes ein deut­li­ches Zurück­schnel­len der Fin­ger in ihre ursprüng­li­che Posi­ti­on beob­ach­ten. Qua­si­g­roch konn­te die­sen Mecha­nis­mus nicht genau nach­voll­zie­hen, und so wur­de von uns ein Feder­me­cha­nis­mus in Erwä­gung gezo­gen, der sich gut in die vor­han­de­ne Mecha­nik ein­fü­gen ließ. Zu die­sem Zweck wur­de für jeden Fin­ger­block eine Tor­si­ons­fe­der aus­ge­wählt. Deren Stär­ke wur­de zunächst nach heu­te ange­wen­de­ten Grund­sät­zen berech­net; dann wur­den die Federn in eine leich­te 3D-CAD-Modi­fi­ka­ti­on der zwei­ten Vari­an­te des oben beschrie­be­nen Nach­baus ein­ge­setzt. Die­se (drit­te) Rekon­struk­ti­on wur­de sodann mit einem 3D-Dru­cker aus­ge­druckt; die ein­ge­setz­ten Tor­si­ons­fe­dern sind in Abbil­dung 511 zu sehen.

Wei­te­re Entwicklungen

Auf die „Eiser­nen Hän­de“ von Götz folg­ten im Lau­fe der Jahr­hun­der­te vie­le wei­te­re Hand­pro­the­sen. Um nur eini­ge zu nen­nen: die in Veils­dorf ent­deck­te Hand (16. Jh., heu­te im Muse­um Otto Lud­wig, Eis­feld, aus­ge­stellt); die Hand des tür­ki­schen See­räu­bers Bar­ba­ros­sa Horuk (16. Jh.); die von dem fran­zö­si­schen Chir­ur­gen Ambroi­se Paré ent­wi­ckel­ten Hän­de (16. Jh.); die Bal­bron­ner Hand, die der zwei­ten „Eiser­nen Hand“ von Götz recht ähn­lich ist (16. Jh.); die Hand aus Lam­zweer­de; der Arm von Carl Hein­rich Klin­gert (Ende des 18. Jh.); die Hän­de von Mar­ga­re­the Caro­li­ne Eich­ler (um 1836); die künst­li­chen Hän­de von Pfnor (um 1840); die Sau­er­bruch-Hand­pro­the­se (ers­te Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts); der Kru­ken­berg-Arm (ers­te Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts); die Pro­the­se von Edmund Wilms (Vadu­zer Hand, 1949), eine der ers­ten elek­tro­mo­to­risch ange­trie­be­nen Pro­the­sen; der pneu­ma­ti­sche Arm von Häf­ner (um 1950); und die „Otto-Bock Elek­tro-Sys­tem­hand“ (zwei­te Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts), eine der ers­ten myo­elek­tri­schen Pro­the­sen12.

Basie­rend auf unse­ren oben vor­ge­stell­ten 3D-Poly­mer-Rekon­struk­tio­nen der ers­ten „Eiser­nen Hand“ des Götz von Ber­li­chin­gen haben wir ver­sucht, eini­ge der Ideen die­ser mecha­ni­schen pas­si­ven Pro­the­se in eine moder­ne moto­ri­sier­te akti­ve Pro­the­sen­hand zu übertragen.

Umbau der Götz-Hand zu einem sen­so­mo­to­ri­schen, con­troller­ge­steu­er­ten intel­li­gen­ten Fingersystem

Auf der Basis der ers­ten „Eiser­nen Hand“ von Götz wur­de ein intel­li­gen­tes, con­troller­ge­stütz­tes sen­so­mo­to­ri­sches Fin­ger­sys­tem nach­ge­baut. Dazu wur­den in das Chas­sis der Götz-Hand zwei elek­tro­ni­sche, jeweils mit einem Ser­vo moto­ri­sier­te Fin­ger ein­ge­baut, die den Pin­zet­ten­griff nach­ahm­ten und sich bei vor­ge­ge­be­nem Anpress­druck auto­ma­tisch abschal­te­ten (Abb. 6) 13.

Die­ses Pro­jekt zeig­te uns, dass es mög­lich ist, mit ein­fa­chen, han­dels­üb­li­chen elek­tro­ni­schen Bau­tei­len eine akti­ve Hand zu ent­wi­ckeln, die selbst bei einem ein­fa­chen Pin­zet­ten­griff über­zeu­gen­de Greif­funk­tio­nen aus­füh­ren kann. Letzt­lich war nur ein Ein-/Aus-Befehl erfor­der­lich, da die Hand über pro­gram­mier­ba­re Druck­sen­so­ren ver­füg­te, die bei einem bestimm­ten Druck den von einem Ser­vo­mo­tor beweg­ten Fin­ger (d. h. den künst­li­chen Dau­men und/oder den Zei­ge­fin­ger) abschal­te­ten. Der Fin­ger blieb dann durch das Sperr­ge­trie­be des Ser­vo­mo­tors in sei­ner Posi­ti­on. Mit den ein­fa­chen Druck­sen­so­ren funk­tio­nier­te die­ses Sys­tem als geschlos­se­ner Regel­kreis, wes­halb wir es „sen­so­mo­to­ri­sches, con­troller­ge­steu­er­tes intel­li­gen­tes Fin­ger­sys­tem“ nannten.

Die Funk­tio­na­li­tät die­ses ein­fa­chen Sys­tems, mit dem bei­spiels­wei­se ein rohes Ei oder eine klei­ne Sty­ro­por­ku­gel zwi­schen den bei­den Fin­gern gegrif­fen wer­den kann, war erstaun­lich (Abb. 7).

Umbau der Götz-Hand zu einem moder­nen moto­ri­schen Vier-Finger-Greifersystem

Ein wei­te­res von uns ent­wi­ckel­tes Bei­spiel mit einem moder­nen moto­ri­sier­ten Vier-Fin­ger-Grei­fer­sys­tem, des­sen Fin­ger letzt­lich auf den 3D-CAD-Fin­ger­da­ten von Götz basie­ren, wird in Abbil­dung 8 vor­ge­stellt14.

Fazit

His­to­ri­sche Pro­the­sen sind kei­nes­wegs pri­mi­tiv. Bereits in der Anti­ke gab es ers­te intel­li­gen­te „medi­zin­tech­ni­sche“ Ansät­ze und Ideen, wie z. B. die eiser­ne Hand des römi­schen Offi­ziers Mar­cus Ser­gi­us Silus15 16 17.

Die Fas­zi­na­ti­on um Götz von Ber­li­chin­gen ist für His­to­ri­ker und Inge­nieu­re bis heu­te unge­bro­chen. Der moder­ne 3D-Druck der nach­ge­bil­de­ten Rekon­struk­tio­nen von Götz‘ künst­li­cher Hand hat gezeigt, wie die Tech­no­lo­gien der Ver­gan­gen­heit die aktu­el­le For­schung auf dem Weg von der Geschich­te in die Zukunft beein­flus­sen kön­nen18 19 20 21.

Aktu­ell sind wir des­halb dabei, auch die zwei­te „Eiser­ne Hand“ zu rekon­stru­ie­ren. Die Mecha­nik hier­zu ist aller­dings wesent­lich auf­wän­di­ger. In Abbil­dung 9 lässt sich ein Teil der kom­ple­xen Mecha­nik in einer 3D-CAD-Rekon­struk­ti­on erah­nen. Die CAD-Abbil­dung lässt erken­nen, wie kom­pli­ziert und fili­gran die Fin­ger­glie­der mit­ein­an­der ver­bun­den sind, und zeigt auf, war­um die ein­fa­che­re ers­te „Eiser­ne Hand“ wesent­lich sta­bi­ler und all­tags­taug­li­cher für Nut­zer ist. Beim Aus­druck der Tei­le der zwei­ten „Eiser­nen Hand“ mit einem Mul­ti­ma­te­ri­al-Poly­mer-Dru­cker zer­bra­chen die Hebel und Federn des Fin­ger­me­cha­nis­mus schon nach weni­gen Bewe­gun­gen, wäh­rend das Poly­mer­re­pli­kat der ers­ten Hand noch nach Jah­ren ste­ter Benut­zung und Vor­füh­rung ein­wand­frei funktioniert.

Hin­weis:
Die­se Über­sichts­ar­beit erschien in ähn­li­cher Form und auf Eng­lisch unter einer „Crea­ti­ve Com­mons Attri­bu­ti­on (CC BY) Lizenz“ (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/) in der Zeit­schrift Pro­sthe­sis (2020; 2, 304–312). doi: 10.3390/prosthesis2040027

 

Der Autor:
Prof. Dr. med. Andre­as Otte
Fach­arzt für Nuklearmedizin
c/o Peter-Osyp­ka-Insti­tut für Medizintechnik
Fakul­tät Elek­tro­tech­nik, Medi­zin­tech­nik und Informatik
Hoch­schu­le Offenburg
Bad­stra­ße 24
77652 Offenburg
andreas.otte@hs-offenburg.de

 

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Otte A. Rekon­struk­ti­on der ers­ten „Eiser­nen Hand“ des frän­ki­schen Reichs­rit­ters Gott­fried (Götz) von Ber­li­chin­gen (1480–1562). Ortho­pä­die Tech­nik, 2024; 75 (10): 60 – 65 

 

 

  1. Qua­si­g­roch G. Die Hand­pro­the­sen des frän­ki­schen Reichs­rit­ters Götz von Ber­li­chin­gen – Der Lands­hu­ter Unfall. Zeit­schrift der Gesell­schaft für His­to­ri­sche Waf­fen- und Kos­tüm­kun­de, 1980; 22: 108–112
  2. von Ber­li­chin­gen G. Lebens­be­schrei­bung des Rit­ters Götz von Ber­li­chin­gen. Stutt­gart: Reclam, 2014: 30 
  3. von Mechel C. Die eiser­ne Hand des tap­fern deut­schen Rit­ters Götz von Ber­li­chin­gen. Ber­lin: Georg Decker, 1815. doi:10.3931/e‑rara-14841
  4. Qua­si­g­roch G. Die Hand­pro­the­sen des frän­ki­schen Reichs­rit­ters Götz von Ber­li­chin­gen. 1. Fort­set­zung: Die Erst­hand. Zeit­schrift der Gesell­schaft für His­to­ri­sche Waf­fen- und Kos­tüm­kun­de, 1982; 24: 17–33
  5. Qua­si­g­roch G. Die Hand­pro­the­sen des frän­ki­schen Reichs­rit­ters Götz von Ber­li­chin­gen. 2. Fort­set­zung: Die Zweit­hand. Zeit­schrift der Gesell­schaft für His­to­ri­sche Waf­fen- und Kos­tüm­kun­de, 1983; 25: 103–120
  6. 3‑D CAD-Rekon­struk­ti­on der ers­ten „Eiser­nen Hand“ des Reichs­rit­ters Gott­fried von Ber­li­chin­gen (1480–1562). Archiv für Kri­mi­no­lo­gie, 2017; 240 (1–2): 50–58
  7. Qua­si­g­roch G. Die Hand­pro­the­sen des frän­ki­schen Reichs­rit­ters Götz von Ber­li­chin­gen. 1. Fort­set­zung: Die Erst­hand. Zeit­schrift der Gesell­schaft für His­to­ri­sche Waf­fen- und Kos­tüm­kun­de, 1982; 24: 17–33
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  9. Otte A, Wei­nert O, Junk S. 3‑D CAD-Rekon­struk­ti­on der ers­ten „Eiser­nen Hand“ des Reichs­rit­ters Gott­fried von Ber­li­chin­gen (1480–1562): 1. Fort­set­zung: Funk­ti­ons­prü­fung mit­tels 3‑D Druck. Archiv für Kri­mi­no­lo­gie, 2017; 240 (1–2): 185–192
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  13. Wei­nert O, Otte A. 3‑D CAD-Rekon­struk­ti­on der ers­ten „Eiser­nen Hand“ des Reichs­rit­ters Gott­fried von Ber­li­chin­gen (1480–1562) – 2. Fort­set­zung: Funk­ti­ons­prü­fung eines Umbaus zu einem sen­so­mo­to­ri­schen, con­troller­ge­steu­er­ten intel­li­gen­ten Fin­ger­sys­tem. Archiv für Kri­mi­no­lo­gie, 2019; 243: 126–132
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  20. Otte A. Neu­ro­pro­sthe­tics of the Hand: Cur­rent Hot Rese­arch Topics, Rese­arch Trends and Chal­lenges, and Recent Inno­va­tions. Pro­sthe­sis, 2024; 6 (3): 670–671
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