Im Gespräch mit der OT-Redaktion erläutert Geschäftsführerin Konstanze Hager, was das Exxomove-Team erstmals nach Leipzig führt und was die Besucher:innen am Stand entdecken können.
OT: Warum haben Sie sich dazu entschieden, in diesem Jahr erstmals bei der OTWorld auszustellen?
Konstanze Hager: Wir können 2024 das erste Mal die Carbonhand 2.0 unseren Kunden vorstellen. Ein Meilenstein in der Entwicklung einer mikroprozessorgesteuerten Handorthese. Da die Carbonhand primär ein Hilfsmittel der Orthopädie-Technik ist, ist die OTWorld das Medium, um hier unsere Neuheit zu präsentieren. Mit dem Roboterarm Bateo V2 und seinen Neuerungen erreichen wir die Reha-Technik, die auch immer stärker auf der OTWorld vertreten ist.
OT: Warum fiel die Wahl auf die Sonderfläche „OTWorld.first-timers“?
Hager: Bei einer so großen Beteiligung an Ausstellern hoffen wir auf eine gute Sichtbarkeit als Newcomer.
OT: Der Roboterarm und die Carbonhand sollen den Anwender:innen mehr Mobilität im Alltag zurückgeben. Was zeichnet die Hilfsmittel konkret aus?
Hager: Mit der Carbonhand kann ich bei Greifkraftschwäche wieder eigenhändig zugreifen und Gegenstände sicher und ausdauernd halten. Ein eigenhändiges, selbständigeres Leben wird wieder möglich. Beim längeren Tragen kommt es zu einer Greifkraftsteigerung der pathologischen Hand, was anhand von zahlreichen Studien nachgewiesen werden konnte. Mit dem Bateo kann der Anwender überhaupt wieder etwas greifen, halten und sich beispielsweise am Kopf kratzen. Er gibt dem Anwender wieder mehr Freiheiten für ein selbständigeres Leben zurück, wenn er zum Beispiel wieder allein essen und trinken und eine Ampelschaltung oder den Aufzugsknopf wieder selbst bedienen kann.
OT: Was dürfen die Besucher:innen noch an Ihrem Stand erwarten?
Hager: Das Wichtigste ist das eigene Ausprobieren der Hilfsmittel, um ein Gefühl der Wirkungsweise und der Einsatzmöglichkeiten zu bekommen. Beide Hilfsmittel können deshalb ausprobiert werden. Wir freuen uns auf den individuellen „Wow-Effekt“ beim ersten Testen.
OT: Was erhoffen Sie sich vom Auftritt auf der OTWorld?
Hager: Eine erhöhte Wahrnehmung und Steigerung des Bekanntheitsgrades von Exxomove und unserer smarten Produkte sowie viele darauf folgende Testversorgungsanfragen mit glücklichen Anwendern.
OT: Auf der Fläche stellen 13 weitere Hersteller aus. Inwiefern kann man gegenseitig vom Austausch profitieren?
Hager: Wir helfen Menschen nicht nur mit unseren Produkten, sondern geben auch Rat und Anregungen für Alternativen, sollten unsere Hilfsmittel mal nicht helfen können. Deswegen ist es immer interessant, andere Therapien und Hilfsmittel zu kennen, um somit Tipps zur Verbesserung der Lebensqualität geben zu können.
OT: Es ist die erste OTWorld für Exxomove, aber nicht die erste OTWorld für Sie persönlich. Sie selbst sind seit Jahren regelmäßig vor Ort. Welche Veranstaltungen, Treffen und Gespräche dürfen auf Ihrer Tagesplanung nicht fehlen?
Hager: Sollte Zeit sein, werden wir uns weiterbildende Vorträge anhören, ehemalige Kollegen treffen und die Atmosphäre genießen sowie uns über Neuheiten informieren. Normalerweise werden wir aber wieder kaum vom Stand wegkommen und die Messe wird im Fluge vergehen. Besonders freue ich mich auf die vielen Gespräche und das Wiedersehen mit den Kollegen aus meiner „prothetischen Vergangenheit“.
OT: Exxomove wurde 2019 gegründet. Wie sah der Hilfsmittelbereich zu dieser Zeit im Bereich Arm- und Handmobilität aus?
Hager: Wir haben seitdem die smarte Arm- und Handmobilität mit Hightech-Hilfsmitteln in Deutschland bekannt gemacht. Die Wiederherstellung der Funktionalität des Gehens war schon immer in den Köpfen verankert. An das Greifen als Grundfunktion menschlichen Tuns hatte man weniger – mit Ausnahme in der Prothetik – gedacht. Mobilität war primär auf das Gehen ausgerichtet. Unser Ziel war es, den Hunderttausenden Menschen mit eingeschränkter Handmobilität und Tausenden von Menschen mit fehlender oder dysfunktionaler Armmobilität zu helfen, ein Leben mit verbesserter Lebensqualität zu führen – eben smarte Hilfsmittel zur Mobilität der oberen Extremität zu entwickeln.
OT: Was hat sich seither getan?
Hager: Mittlerweile gibt es viele Anbieter und Lösungen zu diesem Thema und wir freuen uns über die Erweiterung der vielfältigen Hilfsmöglichkeiten, die Menschen mit einem Handicap der Arm- und Handmobilität einen smarten Ausgleich ihrer Behinderung bieten, getreu unserem Motto „Wir leben Bewegung“.
Die Fragen stellte Pia Engelbrecht
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