Unter der Leitung von Studiendirektor Matthias Quante (Bereichsleitung Medizintechnik) und Oberstudienrat Daniel Schulze Frenking (Bildungsgangleitung Orthopädie-Technik) wird an sogenannten hybriden Lernorten ein „Blended Learning“ praktiziert.
Dahinter verbirgt sich ein Wechselunterricht am zweiten Berufsschultag in der Woche, der zum Teil am Berufskolleg und zum Teil digital erfolgt. „Die Erfahrungen mit dem Online-Unterricht der vergangenen, von der Pandemie geprägten Monate haben gezeigt, dass es möglich ist, einen Teil der Ausbildungsinhalte sowohl in den Lernfeldern des berufsbezogenen Lernbereichs als auch in den Fächern des berufsübergreifenden Bereichs in verschiedenen Formen des Distance-Learning zu vermitteln“, heißt es von Seiten der Initiatoren an die Ausbildungsbetriebe gewandt. So werden in der Praxis u. a. Grundlagen der Werkstoffkunde und Fortbildungen zur digitalen Modellierung im Online-Unterricht vermittelt. Auch Gruppenarbeiten können in kleinerer Teilnehmerzahl umgesetzt werden. „Die Soft- und Hardware-Voraussetzungen sind gut und alle Schülerinnen und Schüler bekommen ein Office-365-Paket vom Berufskolleg gestellt“, ordnet Daniel Schulze Frenking die technischen Barrieren als gering ein. Er wirbt allerdings dafür, dass Betriebe ihren Auszubildenden bei Bedarf geeignete Lernorte zur Verfügung stellen.
Im laufenden Halbjahr sind insgesamt 14 digitale Unterrichtstage eingeplant, was auch von Florian Shenton aus praktischen Gründen begrüßt wird. Der Auszubildende absolviert seine Lehre bei UKM ProTec am Uniklinikum Münster und spart sich nun regelmäßig den jeweils rund 45-minütigen Fahrtweg nach und von Recklinghausen: „Es ist sehr entspannt, von Zuhause aus am Grundlagenunterricht teilzunehmen.“ Das Einzugsgebiet des Max-Born-Berufskollegs reicht zum Teil bis nach Niedersachsen. In diesem Sinne ist die Anreise ins Ruhrgebiet für einige Azubis auch ein finanzieller Kraftakt, wie Shenton bestätigt. Womöglich kann die Möglichkeit des hybriden Lernens sogar zu einem der maßgeblichen Faktoren bei der Wahl der Ausbildung werden. Ganz verzichten auf den persönlichen Umgang wollen aber sowohl Azubi als auch Lehrer nicht. „Es ist wichtig, dass wir uns alle mindestens einmal pro Woche sehen“, bestätigt Daniel Schulze Frenking, der auch die Ausbildungsbetriebe aktiv in das neue Modell einbeziehen möchte. Das Projekt „Blended Learning“ ist zunächst auf vier Jahre angelegt, ehe ein erstes umfassendes Fazit gezogen werden soll.
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