Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik, und Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, haben im Beisein von Kongresspräsident Michael Schäfer die erste rein digitale OTWorld.connect eröffnet. „Herzliche Grüße an die Welt“ sendete Buhl-Wagner an die Teilnehmer in den USA, Russland, Israel bis hin zu Peru und Togo, um nur eine Auswahl zu nennen. Denn dank des digitalen Konzepts bietet sich für viele Interessierte rund um den Globus überhaupt erstmals die Möglichkeit, den Vorträgen und Diskussionen um die Versorgung von Patientinnen und Patienten beizuwohnen. Michael Schäfer stellte in seiner Ansprache an die Teilnehmer drei wesentliche Faktoren heraus: Adaptivität, Erfahrung und Interdisziplinarität.
Für die Branche bringt das „neue Normal“ ebenso Veränderungen im Versorgungsalltag mit sich wie auch im fachlichen Austausch unter Kolleginnen und Kollegen. Der Kongresspräsident lobte ausdrücklich die Flexibilität im Programm- und Kurskomitee, um ein bereits fertiges analoges Konzept in ein digitales Format zu transferieren. Ebenso verwies er darauf, wie wichtig es ist, sich gerade jetzt zwischen Medizinern, Technikern und weiteren Akteuren der Versorgungsprozesse miteinander auszutauschen.
Hervorzuheben seien laut Schäfer die zahlreichen Kooperationen mit den internationalen und nationalen Fachgesellschaften von der International Society for Prosthetics and Orthotics (ISPO) über die Deutsche Gesellschaft für interprofessionelle Hilfsmittelversorgung e. V. (DGIHV) bis hin zur Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) und der Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik e. V. (FOT): „Das ist großes Kino!“ Ganz besonders freut er sich über die erstmalige Kooperation mit der TAR Conference (Technically Assisted Rehabilitation), die am 28. und 29. Oktober parallel zur OTWorld.connect ausgerichtet wird. Denn es sei außerordentlich wichtig, die Forschung in das Geschehen zu integrieren, um Einblicke in neue Technologien zu gewinnen.
Unter der Federführung von Alf Reuter, der erst im März zum Präsidenten des Bundesinnungsverbandes gewählt worden ist, wird ein internationales berufspolitisches Forum die verschiedenen Rahmenbedingungen der Branche vom Umgang mit Covid-19, der kommenden verbindlichen Anwendung der EU-Medizinprodukte-Verordnung bis hin zum Status der Systemrelevanz im Versorgungsspektrum diskutieren. „Ein großes Thema liegt mir besonders am Herzen“, hob Reuter zur Eröffnung hervor. „Wir versorgen Menschen. Da kommt es auf die Qualität an, nicht auf den Preis.“
Martin Buhl-Wagner schlug im weiteren Verlauf der gemeinsamen virtuellen Begrüßung die Brücke zur Industrie. Denn als alternatives Format zur traditionellen Messelandschaft präsentieren sich in diesem Jahr mehr als 50 Aussteller digital in sogenannten „Innovation Showrooms”. Für Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung der richtige Weg, wie er in seinem Grußwort herausstellte: „Wir tun gut daran, es in diesem Jahr digital zu versuchen. Es ist meine Hoffnung, uns 2022 wieder persönlich zu begegnen.“ Eine Haltung, die sicherlich alle Beteiligten teilen. Mit der Ergänzung, dass, so viel steht bereits zu Beginn der ersten OTWorld.connect-Edition fest, es auch in Zukunft digitale Formate als Ergänzung zum Präsenzgeschehen geben soll.
Wie sehr Covid-19 die Planungen in allen Bereichen unaufhörlich auf den Kopf stellt, unterstrich auch die Eröffnungsveranstaltung der OTWorld.connect. Denn Prof. Dr. med. Christoph Josten, neben Michael Schäfer der zweite Kongresspräsident in diesem Jahr, musste sich kurzfristig entschuldigen lassen, da er vom Kabinett des sächsischen Landtags zu einem Krisentreffen anlässlich des derzeitigen Pandemiegeschehens einberufen worden war.
Die OTWorld.connect ist ein Kongress und eine Messe unter besonderen Vorzeichen. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass von allen Beteiligten eine, um die Worte von Michael Schäfer aufzugreifen, Adaptivität gefordert ist. Der erste Eindruck: Die Bereitschaft ist da!
Michael Blatt
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