So lag die Beschäftigungsquote der beruflich qualifizierten 25- bis 34-Jährigen in Deutschland mit 88 Prozent weit über dem Durchschnitt der 46 untersuchten Staaten von 82 Prozent. Gleichzeitig waren 2019 in Deutschland nur 8 Prozent der 18- bis 24-jährigen Menschen weder in Ausbildung noch in Beschäftigung (OECD-Durchschnitt: 14 Prozent).
„Das Handwerk begrüßt, dass die OECD in ihrem aktuellen Bildungsbericht die berufliche Bildung als Stärke des deutschen Bildungssystems hervorhebt“, kommentiert Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), den jüngsten OECD-Bericht. Zurecht würden die OECD-Experten erwarten, dass das Berufsbildungssystem auch in der wirtschaftlichen Erholungsphase nach der Corona-Pandemie eine Schlüsselrolle spielen wird. „Wünschenswert für die Zukunft wäre jedoch, wenn die OECD auch die höhere Berufsbildung in den Fokus nehmen würde. Denn Meister, Fach- und Betriebswirte sowie Restauratoren sollten sich künftig ebenfalls in der Statistik der OECD wiederfinden. Die dafür fehlenden internationalen Definitionen müssen zeitnah abgestimmt und umgesetzt werden“, fordert der Präsident des ZDH.
Tadel für Digitalisierungsniveau
Neben Lob für die berufliche Bildung enthält der Bericht auch Tadel für die schulische Bildung. Laut der OECD besuchten nur 33 Prozent der deutschen Schüler eine schulische Einrichtung, die über „effektive Onlineplattformen zur Lernunterstützung“ verfügen, während der Durchschnitt aller untersuchten Länder bei 54 Prozent lag.
„Entschiedener als bislang muss die Digitalisierung im schulischen Umfeld angegangen werden. Es ist deshalb wichtig, dass der Digitalpakt der Bundesregierung rasch und bürokratiearm vorangetrieben wird“, unterstützt Hans Peter Wollseifer den Hinweis der OECD auf Verbesserungspotenziale. Insbesondere die vielen Unterrichtsausfälle während der Corona-Pandemie hätten die Defizite sichtbarer gemacht und gezeigt, dass hier dringend gehandelt werden müsse.
Ruth Justen
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