3D-Bewe­gungs­er­fas­sung in der Gang­ana­ly­se bei Kin­dern – wird sie akzep­tiert? Ergeb­nis­se der AVAPed-Studie

I. Wiedmann, M. Grassi, I. Duran, R. Lavrador, E. Alberg, M. Daumer, E. Schönau, J. Rittweger
In der pädiatrischen Rehabilitation besteht das wichtigste Ziel darin, dem Patienten ein möglichst selbstständiges Leben in seiner häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Im klinischen Umfeld werden routinemäßig verschiedene Bewertungen durchgeführt, aber es ist unklar, inwiefern diese Tests widerspiegeln, wie die Patienten Herausforderungen des häuslichen Umfelds meistern.
Wearables sind weit verbreitet und haben sich als sehr nützlich für die Bewertung körperlicher Aktivität erwiesen. Der Grundgedanke der vorliegenden Studie war daher, ihre Eignung in der Kinderheilkunde zu untersuchen. Insbesondere im Bereich der Zerebralparese, der häufigsten neurologischen Erkrankung in der Kinderheilkunde, haben Umfang und Qualität der Bewegung einen wichtigen Einfluss auf die körperliche und kognitive Entwicklung des Kindes. Eine Bewertung, die dem Untersucher Einblick in das Bewegungsverhalten abseits des klinischen Umfelds bietet, ermöglicht einen gezielteren Ansatz für die Rehabilitation. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass 3D-Beschleunigungsmessgeräte von Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren gut akzeptiert werden und dass das Tragen eines solchen Geräts als nicht störend empfunden wird. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass tragbare Geräte eine Funktionsbeurteilung unter realen Bedingungen ermöglichen, ein Aspekt, der bei pädiatrischen Beurteilungen noch nicht ausreichend untersucht wurde.

Ein­lei­tung

Ziel einer erfolg­rei­chen Reha­bi­li­ta­ti­on ist es, dem Pati­en­ten ein mög­lichst unab­hän­gi­ges Leben in der eige­nen häus­li­chen Umge­bung bei den Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens (ADL) zu ermög­li­chen. Um den Reha­bi­li­ta­ti­ons­er­folg zu über­wa­chen, sind daher Tes­tun­gen erfor­der­lich, die die Anfor­de­run­gen der häus­li­chen Umge­bung des Pati­en­ten abbil­den. In der Regel wird aber der Reha­bi­li­ta­ti­ons­er­folg in einem kli­ni­schen Umfeld bewer­tet, das sehr oft nur wenig Ähn­lich­keit mit dem gewohn­ten hei­mat­li­chen Umfeld des Pati­en­ten auf­weist, was die Fähig­kei­ten der Pati­en­ten, in ihrer täg­li­chen Umge­bung zurecht­zu­kom­men, nur unzu­rei­chend abbil­det 1. Dies kann dazu füh­ren, dass Pati­en­ten zwar in der Lage sind, kli­ni­sche Test­ver­fah­ren erfolg­reich zu bestehen, aber bei der Aus­übung ihrer all­täg­li­chen Akti­vi­tä­ten versagen.

In den letz­ten zehn Jah­ren ist es mög­lich gewor­den, Pati­en­ten in ihrem gewohn­ten Lebens­um­feld mit Hil­fe klei­ner am Kör­per zu tra­gen­der Mess­ge­rä­te zu unter­su­chen 2. Sol­che trag­ba­ren Gerä­te haben ein gro­ßes Poten­zi­al beim Ein­satz im medi­zi­ni­schen Bereich, und die Bewer­tung kör­per­li­cher Akti­vi­tät durch kom­mer­zi­el­le Unter­neh­men ist in der Öffent­lich­keit bereits weit ver­brei­tet 3. Bei Erwach­se­nen wer­den Beschleu­ni­gungs­mess­ge­rä­te ein­ge­setzt, um z. B. die kör­per­li­che Akti­vi­tät zu unter­su­chen, um auf die mecha­ni­sche Belas­tung der Kno­chen zu schlie­ßen 4 oder um Rück­schlüs­se bei Immo­bi­li­tät wäh­rend Kran­ken­haus­auf­ent­hal­ten auf die Mor­ta­li­tät zu zie­hen 5. Heut­zu­ta­ge kön­nen Beschleu­ni­gungs­mess­da­ten auch zur genau­en Bestim­mung der Gang­ge­schwin­dig­keit unter All­tags­be­din­gun­gen, der Geh­stre­cke 6 sowie der Geh- und Lauf­ak­ti­vi­tät 7 ver­wen­det wer­den. Wei­ter­hin zeigt sich, dass Beschleu­ni­gungs­mes­ser, wenn sie am Hand­ge­lenk getra­gen wer­den, von gesun­den Kin­dern gut tole­riert wer­den 8.

Sehr häu­fig haben Kin­der grö­ße­re Schwie­rig­kei­ten, ver­ba­le Test­an­wei­sun­gen zu befol­gen 9, selbst wenn die­se so ein­fach sind wie die Auf­for­de­rung, so schnell wie mög­lich zu gehen. In der Päd­ia­trie ist es daher rat­sam, Infor­ma­tio­nen auf intui­ti­ve oder impli­zi­te Wei­se zu erfas­sen. Im Zusam­men­hang mit der Gang­ana­ly­se könn­te dies z. B. durch 3D-Beschleu­ni­gungs­mes­sun­gen der Gang­ge­schwin­dig­keit gesche­hen, da dies nur die Akzep­tanz eines Mess­ge­räts, nicht aber die Ein­hal­tung eines bestimm­ten Geh­ver­suchs erfor­dert. In frü­he­ren Stu­di­en wur­de gezeigt, dass trag­ba­re Gerä­te zur Gang­ana­ly­se nicht nur bei Erwach­se­nen, son­dern auch bei Kin­dern gut ein­ge­setzt wer­den kön­nen 8 10, zumin­dest was das Anbrin­gen von Auf­zeich­nungs­bo­xen und den Erhalt von aus­sa­ge­kräf­ti­gen Daten in Bezug auf die Gang­ge­schwin­dig­keit betrifft. Daher scheint der Ein­satz von Beschleu­ni­gungs­sen­so­ren in der Päd­ia­trie sehr viel­ver­spre­chend zu sein, um funk­tio­nel­le Beur­tei­lun­gen von Labor­be­din­gun­gen auf die rea­le Welt aus­zu­wei­ten. Die ent­schei­den­de Fra­ge ist jedoch, ob Kin­der sol­che Mes­sun­gen akzep­tie­ren. Zere­bral­pa­re­sen (CP) sind mit einer Inzi­denz von 2 bis 3 von 1.000 Lebend­ge­bur­ten welt­weit die häu­figs­te Ursa­che von Behin­de­run­gen bei Kin­dern 11 12. CP umfasst eine hete­ro­ge­ne ätio­lo­gi­sche Grup­pe, die häu­fig mit dau­er­haf­ten funk­tio­nel­len Defi­zi­ten und einer gestör­ten Bewe­gungs- und Hal­tungs­ent­wick­lung ver­bun­den ist 13. Die neu­ro­mo­to­ri­schen Defi­zi­te „gehen häu­fig mit Stö­run­gen der Emp­fin­dung, der Wahr­neh­mung, der Kogni­ti­on, der Kom­mu­ni­ka­ti­on und des Ver­hal­tens ein­her“ 13, was zusätz­li­che Pro­ble­me bei der Über­prü­fung der kör­per­li­chen Funk­tio­nen in die­ser Pati­en­ten­grup­pe mit sich bringt.

Die früh­zei­ti­ge Reha­bi­li­ta­ti­on von Pati­en­ten mit CP ist für die Ent­wick­lung von Mus­kel- und Kno­chen­stär­ke im frü­hen Leben und damit für ein gesun­des Ske­lett im Erwach­se­nen­al­ter von größ­ter Bedeu­tung 14. Eben­falls geht die Ver­bes­se­rung der moto­ri­schen Fähig­kei­ten bei Kin­dern mit Zere­bral­pa­re­se mit der bes­se­ren Ent­wick­lung kogni­ti­ver Fähig­kei­ten, einer Stei­ge­rung der non­ver­ba­len Intel­li­genz sowie einem ver­bes­ser­ten Wort­ver­ständ­nis und gestei­ger­ten arith­me­ti­schen Fähig­kei­ten ein­her 15 16. Daher stellt sich die grund­sätz­li­che Fra­ge, ob Bewe­gungs­ak­ze­l­e­ro­me­trie bei der Unter­su­chung von Kin­dern mit und ohne CP ein­ge­setzt wer­den kann. Oder kon­kre­ter, ob gesun­de Kin­der und päd­ia­tri­sche Pati­en­ten und ihre Eltern die­se Art der Mes­sung tole­rie­ren und ob damit aus­sa­ge­kräf­ti­ge Daten erho­ben wer­den können.

Aus den oben bereits ange­führ­ten Grün­den und auf­grund der Tat­sa­che, dass Bewe­gungs­man­gel ein zuneh­men­des gesell­schaft­li­ches Pro­blem ist, stellt es nicht nur bei Kin­dern mit CP einen bedeu­ten­den Vor­teil dar, auf die­se Wei­se Bewe­gungs­in­for­ma­tio­nen aus der päd­ia­tri­schen Popu­la­ti­on zu erhal­ten. Daher soll­te inner­halb einer ein­wö­chi­gen Tra­ge­zeit mit­tels 3D-Beschleu­ni­gungs­sen­so­ren die Akzep­tanz die­ser Inter­ven­ti­on durch die Kin­der beur­teilt wer­den (pri­mä­res Ziel), zwei­tens soll­ten die Ergeb­nis­se der 3D-Beschleu­ni­gungs­mes­sung gegen­über einer Gold­stan­dard-Metho­de zur Fest­stel­lung der Gang­ge­schwin­dig­keit vali­diert und drit­tens unter­sucht wer­den, ob die labor­ge­stütz­te Mes­sung der maxi­ma­len Gang­ge­schwin­dig­keit mit der Gang­ge­schwin­dig­keit in der gewohn­ten Umge­bung der Kin­der zusam­men­hängt. Da zum Zeit­punkt der Stu­di­en­durch­füh­rung noch kei­ne wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se vor­la­gen, wur­den im Vor­feld kei­ne spe­zi­fi­schen Hypo­the­sen bezüg­lich eines Grup­pen­un­ter­schieds bei der Akzep­tanz der 3D-Beschleu­ni­gungs­mes­sung aufgestellt.

Pro­ban­den und Methoden

Teil­neh­mer

Sech­zig Teil­neh­mer im Alter von 3 bis 12 Jah­ren wur­den zwi­schen Mai und Okto­ber 2018 für die­se kon­trol­lier­te, mono­zen­tri­sche, nicht ran­do­mi­sier­te, beob­ach­ten­de Quer­schnitt­stu­die rekru­tiert. Drei­ßig Kin­der mit CP wur­den unter den Pati­en­ten unse­rer Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik rekru­tiert, und 30 gesun­de Kon­troll­kin­der (Ctrl) wur­den aus den Fami­li­en der CP-Teil­neh­mer und des Kli­nik­per­so­nals rekru­tiert. Die Grup­pen wur­den durch Über­prü­fung der anthro­po­me­tri­schen Daten wäh­rend des Rekru­tie­rungs­pro­zes­ses alters­mä­ßig auf­ein­an­der abge­stimmt. Ein Ein­schluss­kri­te­ri­um der CP-Kin­der war die Ein­stu­fung in Stu­fe I und II der Gross Motor Func­tion Clas­si­fi­ca­ti­on Sca­le (GMFCS) (eine voll­stän­di­ge Lis­te ist in Tab. 1 ent­hal­ten). CP-Kin­der wur­den von der Stu­di­en­teil­nah­me aus­ge­schlos­sen, wenn sie einen Vagus-Sti­mu­la­tor oder einen ven­tro-peri­to­nea­len Shunt hat­ten. Da kei­ne Erfah­run­gen aus vor­he­ri­gen For­schungs­pro­jek­ten zu die­sem The­ma vor­la­gen, wur­de kei­ne for­ma­le Schät­zung des Stich­pro­ben­um­fangs vor­ge­nom­men. Eine Anzahl von 30 Kin­dern pro Grup­pe wur­de als a) klein genug ange­se­hen, um mit den vor­han­de­nen Res­sour­cen durch­führ­bar zu sein, und b) als groß genug, um die Effekt­grö­ßen für die geplan­ten End­punk­te zu bewer­ten. Der Ablauf der Stu­die ist in Abbil­dung 1 dar­ge­stellt. Alle Teil­neh­mer gaben vor Stu­di­en­ein­schluss nach einem Auf­klä­rungs­ge­spräch ihre schrift­li­che Zustim­mung, gege­be­nen­falls mit Unter­stüt­zung ihrer Eltern oder durch ihre Eltern. Die Stu­die wur­de von der zustän­di­gen loka­len Ethik­kom­mis­si­on geneh­migt und ent­sprach den Kri­te­ri­en der Dekla­ra­ti­on von Hel­sin­ki. Vor Beginn der Stu­die wur­de sie beim deut­schen Regis­ter für kli­ni­sche Stu­di­en regis­triert (Regis­trie­rungs­num­mer DRKS00011919).

Stu­di­en­ab­lauf und Datenerfassung

Das pri­mä­re Ziel der Stu­die war es, die Akzep­tanz eines an der Tail­le getra­ge­nen 3D-Beschleu­ni­gungs­mes­sers in der gewohn­ten Umge­bung der Kin­der zu ermit­teln. Die Akzep­tanz wur­de über die Tra­ge­dau­er und über einen Fra­ge­bo­gen ermit­telt. Das zwei­te Ziel war der Ver­gleich der Gang­ge­schwin­dig­keit bei über­wach­ten Tests mit der nicht über­wach­ten Gang­ge­schwin­dig­keit im All­tag. Dar­über hin­aus wur­de geplant, die in die­ser Stu­die erho­be­nen Daten zu unter­su­chen, um neue Hypo­the­sen zu ihrer Vali­di­tät aufzustellen.

Die Daten­er­he­bung begann frü­hes­tens einen Tag nach der Ein­wil­li­gung der Teil­neh­mer (sie­he Abb. 1). Zunächst wur­de der 1‑Mi­nu­ten-Geh­test (1mwt) auf einem stan­dar­di­sier­ten Par­cours durch­ge­führt, der „Labor­be­din­gun­gen“ ent­spricht. Eine 3D-Beschleu­ni­gungs­mess­box (Acti­belt©, Mün­chen), die mit­tels eines elas­ti­schen Gür­tels auf dem Kör­per­schwer­punkt des Kin­des ange­bracht war, wur­de in der Nähe der vor­de­ren Sym­me­trie­ach­se getra­gen (Abb. 2a). Wäh­rend des 1mwt ver­folg­te einer der Tes­ter mit einem mobi­len Lauf­rad (Abb. 2b) den Weg der Kin­der so genau wie mög­lich, und die dabei gemes­se­ne Stre­cke dien­te zur Berech­nung der Gold­stan­dard-Lauf­ge­schwin­dig­keit. Die Kin­der wur­den ange­wie­sen, nach dem Ertö­nen eines akus­ti­schen Start­si­gnals die mar­kier­te Stre­cke so schnell wie mög­lich zu gehen, ohne dabei zu ren­nen. Nach dem 1mwt wur­de die Auf­zeich­nungs­box für die ein­wö­chi­ge Tra­ge­zeit zu Hau­se (1WHM) zur Mes­sung unter „Real-World-Bedin­gun­gen“ über­ge­ben. Neben der Auf­zeich­nungs­box wur­de auch ein Fra­ge­bo­gen zur Beur­tei­lung des Tra­ge­kom­forts aus­ge­hän­digt (Tab. 2). Die Akzep­tanz des Tra­gens wur­de quan­ti­fi­ziert als a) Tra­ge­stun­den pro Tag, b) Tra­ge­kom­fort laut Fra­ge­bo­gen und c) Ein­schrän­kung bei ADL (eben­falls per Fragebogen).

Mate­ri­al

Beim in die­ser Stu­die ver­wen­de­ten 3D-Beschleu­ni­gungs­mess­ge­rät han­delt es sich um eine Acti­belt©-RCT2-Auf­zeich­nungs­box. Das voll­stän­di­ge Gerät besteht aus einer Auf­zeich­nungs­box (Bat­te­rie­ka­pa­zi­tät: 1.000 mAh, Betriebs­dau­er: > 35 Tage, Spei­cher­ka­pa­zi­tät: 4 GB, Schnitt­stel­le: USB 2.0, ein­ge­bau­te Sen­so­ren: 3D-Beschleu­ni­gungs­mes­ser, Hall-Effekt-Sen­sor) und einem Tra­ge­gurt, der in der Nähe des Kör­per­schwer­punkts des Kin­des ange­bracht wird. Der Tra­ge­gurt ist mit einem magne­ti­schen Ver­schluss­kon­takt aus­ge­stat­tet, mit dem die selbst ange­ge­be­ne Tra­ge­zeit über­prüft wer­den konn­te. Drei der Kin­der wur­den mit einem Pro­to­typ der nächs­ten Gene­ra­ti­on von Gur­ten aus­ge­stat­tet. Die Spe­zi­fi­ka­tio­nen der 3D-akze­l­e­ro­me­tri­schen Kom­po­nen­ten die­ser neu­en Gerä­te waren mit den ande­ren in die­ser Stu­die ver­wen­de­ten Gerä­ten kompatibel.

Zur Bestim­mung der Gold­stan­dard-Geschwin­dig­keit wur­de der Geh­weg jedes ein­zel­nen Kin­des wäh­rend des 1mwt mit einem mobi­len Lauf­rad (M10, Geo­fen­nel, Bau­na­tal, Deutsch­land) auf­ge­zeich­net, um die zurück­ge­leg­te Stre­cke zu mes­sen. Teilt man die Stre­cke durch die Zeit, die für die Aus­füh­rung benö­tigt wird (per defi­ni­tio­nem eine Minu­te), erhält man die Gold­stan­dard-Geschwin­dig­keit. Um Dis­kre­pan­zen zwi­schen der Gold­stan­dard-Geschwin­dig­keit und der vom Acti­belt© ermit­tel­ten Gang­ge­schwin­dig­keit zu erken­nen, tru­gen die Kin­der den Acti­belt© auch wäh­rend des 1mwt.

Für das Mess­pro­to­koll unter Labor­be­din­gun­gen und das Aus­le­sen der Daten aus den Auf­zeich­nungs­bo­xen wur­de ein Tablet (AT10LE‑A, Toshi­ba, Tokio, Japan) mit der ent­spre­chen­den Stu­di­en-App (Tri­um Ana­ly­sis GmbH, Mün­chen, Deutsch­land) genutzt.

Die Pro­ban­den wur­den ohne Schu­he in ihrer All­tags­klei­dung gewo­gen (Stand­waa­ge, Typ MPB 300K100P [9 V, 100 mA], Kern, Balin­gen, Deutsch­land). Die Kör­per­grö­ße wur­de mit einem mobi­len Sta­di­ome­ter, Typ Seca 213 (Seca, Ham­burg, Deutsch­land), gemessen.

Sta­tis­ti­sche Methoden

Für die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se wur­de SPSS Sta­tis­tics 24 17 und die R‑Umgebung in ihrer Ver­si­on 3.5.1 18 genutzt. Alle Daten­ana­ly­sen folg­ten dem Inten­ti­on-to-tre­at-Prin­zip, da teil­wei­se feh­len­de Daten (z. B. auf­grund von Daten­ver­lust oder tech­ni­schen Pro­ble­men) in den end­gül­ti­gen Ana­ly­sen berück­sich­tigt wer­den soll­ten. Für feh­len­de Daten wur­de eine sin­gu­lä­re Impu­ta­ti­on durch­ge­führt, wobei der Mit­tel­wert für kon­ti­nu­ier­li­che Varia­blen (Tra­ge­zeit) und der Modus für ordi­na­le Varia­blen (Kom­fort und Ein­schrän­kung) ver­wen­det wur­de. Die Nor­mal­ver­tei­lung wur­de mit dem Sha­pi­ro-Wilk-Test und die Homo­ge­ni­tät der Vari­an­zen mit dem Leve­ne-Test getes­tet. Die Daten zu Tra­ge­kom­fort und Ein­schrän­kung bei ADL wur­den mit dem Mann-Whit­ney-Test sta­tis­tisch aus­ge­wer­tet. Die Tra­ge­dau­er wur­de mit einem unge­paar­ten t‑Test unter­sucht. Pear­son-Kor­re­la­ti­ons­ana­ly­sen wur­den durch­ge­führt, um die Gemein­sam­kei­ten zwi­schen der Gang­ge­schwin­dig­keit mit Acti­belt© und dem Gold­stan­dard bei 1mwt zu bewer­ten. Bland-Alt­man-Dia­gram­me wur­den ver­wen­det, um die Gang­ge­schwin­dig­keits­mes­sung mit 3D-Beschleu­ni­gungs­mes­sung mit dem Gold­stan­dard zu ver­glei­chen. Sta­tis­tisch wur­den die Daten der Bland-Alt­man-Dia­gram­me dann mit dem linea­ren gemisch­ten Effekt (LME) unter Ver­wen­dung des R‑Befehls „lme“ aus dem Paket „nlme“ aus­ge­wer­tet. LME-Model­le unter­schei­den sich von der tra­di­tio­nel­len Vari­anz­ana­ly­se dadurch, dass eine Nor­mal­ver­tei­lung nur für die Resi­du­en, aber nicht unbe­dingt für die Daten selbst ange­nom­men wird. Dies hat z. B. den Vor­teil, dass LME-Model­le die Nicht­nor­ma­li­tät der Kör­per­ma­ße durch indi­vi­du­el­le Anpas­sun­gen berück­sich­ti­gen kön­nen. LME-Model­le wur­den mit y‑Daten (d. h. Dif­fe­ren­zen in Bland-Alt­man-Plots) als abhän­gi­ge Varia­ble, Pro­ban­den als Zufalls­ef­fekt und x‑Daten (d. h. Mit­tel­wer­te in Bland-Alt­man-Plots) und Grup­pe (CP oder Ctrl) als fes­te Effek­te kon­stru­iert. Auch die Ein­fluss­nah­me der Kör­per­grö­ße auf die Gang­ge­schwin­dig­keit inner­halb des Bland-Alt­man-Tests wur­de mit sol­chen LME-Model­len unter­sucht. Zur Über­prü­fung der Gül­tig­keit der LME-Model­le wur­den Resi­du­en- und Q‑Q-Dia­gram­me erstellt, und die Annah­men erwie­sen sich als gül­tig. Dar­über hin­aus wur­de eine par­ti­el­le Regres­si­ons­ana­ly­se mit dem R‑Paket „r2glmm“ durch­ge­führt, um den rela­ti­ven Bei­trag der Grup­pe, der Kör­per­grö­ße und der Gang­ge­schwin­dig­keit zu den Dis­kre­pan­zen zwi­schen dem Gold­stan­dard und der mit dem Acti­belt© gemes­se­nen 1mwt-Geschwin­dig­keit zu berücksichtigen.

Schließ­lich wur­den die Unter­schie­de zwi­schen den Grup­pen bei Labor­ge­schwin­dig­keit und rea­ler Gang­ge­schwin­dig­keit mit einem gepaar­ten t‑Test getes­tet, nach­dem die Nor­mal­ver­tei­lung und die Homo­ge­ni­tät der Vari­an­zen mit­tels Sha­pi­ro-Test bzw. F‑Test fest­ge­stellt wor­den waren. Das Alpha-Niveau wur­de auf 0,05 fest­ge­legt; alle Varia­blen sind als Mit­tel­wert ± Stan­dard­ab­wei­chung angegeben.

Ergeb­nis­se

Rekru­tie­rungs­pro­zess

Von den 88 rekru­tier­ten Kin­dern (67 durch per­sön­li­che Anwer­bung, 21 durch Anwer­bung per E‑Mail) führ­ten 61 Kin­der den 1mwt durch. Bei einem Kind wur­de erst nach dem 1mwt fest­ge­stellt, dass es gele­gent­lich eine Geh­hil­fe benutz­te, und alle Daten die­ses Kin­des wur­den aus­ge­schlos­sen. Ins­ge­samt wur­den 21 Kin­der der Ctrl-Grup­pe zwi­schen Juli 2018 und August 2018 per E‑Mail rekru­tiert. Somit führ­ten 60 Kin­der das 1WHM durch (Abb. 3). Die Basis-Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­teil­neh­mer (n = 60) sind in Tabel­le 3 auf­ge­führt. Das mitt­le­re Alter ± SD in der Ctrl-Grup­pe betrug 7,6 ± 3,0 Jah­re und in der CP-Grup­pe 8,0 ± 3,1 Jah­re. Der mitt­le­re BMI ± SD der Kon­troll­grup­pe lag bei 16,5 ± 2,2. Bei den CP lag der mitt­le­re BMI bei 15,7 ± 2,1.

Akzep­tanz

Die Mehr­heit der Teil­neh­mer gab kei­ne oder nur gerin­ge Ein­schrän­kun­gen bei den Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens bei 93,3 % der CP- und 90,0 % der Ctrl-Grup­pe an (Abb. 4; kein Grup­pen­un­ter­schied; U = 428; P = 0,9). Der Tra­ge­kom­fort wur­de in 66,6 % (n = 20) der Fäl­le in der Ctrl-Grup­pe und in 70 % (n = 21) der Fäl­le in der CP-Grup­pe als „sehr bequem“ ein­ge­stuft. Nur 3,3 % (n = 1) der Teil­neh­mer in Ctrl bewer­te­ten den Tra­ge­kom­fort als „sehr unan­ge­nehm“, wäh­rend kei­ner der Teil­neh­mer in CP ihn als „sehr unan­ge­nehm“ bewer­te­te (kein Grup­pen­un­ter­schied; U = 441; P = 0,7). Die Tra­ge­dau­er betrug 10,3 (SD 3,4) Stun­den pro Tag, was zwi­schen den Grup­pen ver­gleich­bar war (T = 1,10; P = 0,3).

In 8 Fäl­len fand sich eine Dis­kre­panz zwi­schen der vom Acti­belt© gemes­se­nen und der von der Test­per­son ange­ge­be­nen Tra­ge­zeit (5 Ctrl; 3 CP). In die­sen Fäl­len wur­de die vom Acti­belt© auf­ge­zeich­ne­te Zeit ver­wen­det (s. Abb. 4).

Genau­ig­keit der Gang­ge­schwin­dig­keit mit Acti­belt©

Obwohl eine signi­fi­kan­te Kor­re­la­ti­on zwi­schen der mit Acti­belt© gemes­se­nen Geh­ge­schwin­dig­keit und der Gold­stan­dard-Metho­de bestand (Pear­sons r = 0,78, berei­nig­tes R² = 0,60; F1,52 = 81,4; P < 0,001; gestri­chel­te Linie in Abb. 5a), wichen die Regres­si­ons­kur­ven von der Iden­ti­täts­li­nie ab (Ach­sen­ab­schnitt = 0,74m/s gemäß Pear­sons Regres­si­on; P < 0,001). Beim Ver­gleich der bei­den Metho­den zur Bestim­mung der Gang­ge­schwin­dig­keit in einem Bland-Alt­man-Dia­gramm (Abb. 5b) und beim Test mit einem LME-Modell, das auf die­sen Bland-Alt­man-Daten basiert, wur­de ein Unter­schied zwi­schen den bei­den Metho­den fest­ge­stellt (F1,51 = 3574; P < 0,001), der dar­auf hin­deu­tet, dass Acti­belt© die Gang­ge­schwin­dig­keit um 0,23 (SD 0,25) m/s über­schätzt. Dar­über hin­aus deu­tet ein signi­fi­kan­ter linea­rer Trend (F1,51 = 86,0; P < 0,01; sie­he rote Linie in Abb. 5b) dar­auf hin, dass die­se Über­schät­zung bei gerin­ge­ren Gang­ge­schwin­dig­kei­ten grö­ßer war als bei höhe­ren Geschwin­dig­kei­ten. Da die Gang­ge­schwin­dig­keit in bei­den Grup­pen line­ar mit der Kör­per­grö­ße inter­agiert (Abb. 5c; F1,51 = 28,1; P < 0,001), wur­de eben­falls die Bezie­hung zwi­schen den Metho­den­un­ter­schie­den (= y‑Achse in Abb. 5b) und der Kör­per­grö­ße unter­sucht. Wie in Abbil­dung 5d zu sehen ist, stan­den die Metho­den­un­ter­schie­de in umge­kehr­ter Bezie­hung zur Kör­per­grö­ße (F1,51 = 19,6; P < 0,001), und die Regres­si­ons­ge­ra­den näher­ten sich der Null, d. h. kein Unter­schied bei Annä­he­rung an die Kör­per­grö­ße von Erwach­se­nen. Die par­ti­el­le Kor­re­la­ti­ons­ana­ly­se ergab signi­fi­kan­te Bei­trä­ge der Grup­pe (T = ‑2,7; par­ti­el­les R² = 0,13; P = 0,010) und der Kör­per­grö­ße (T = ‑2,6; par­ti­el­les R² = 0,12; P = 0,013), aber nicht der Gold­stan­dard-Geschwin­dig­keit (T = ‑1,55; par­ti­el­les R² = 0,05; P = 0,13), was dar­auf hin­deu­tet, dass die Genau­ig­keit der vom Acti­belt© abge­lei­te­ten Gang­ge­schwin­dig­keit stär­ker von der Kör­per­grö­ße als von der Gang­ge­schwin­dig­keit beein­flusst wurde.

Explo­ra­ti­ve Ana­ly­sen der Ganggeschwindigkeit

Beim Ver­gleich der Gang­ge­schwin­dig­keit (1mwt) bei­der Grup­pen fand sich unter Labor­be­din­gun­gen ein Unter­schied zwi­schen CP und Ctrl (P = 0,018), der auf eine um 14,0 % (95 % CI: 3,1 % bis 25,0 %) höhe­re Gang­ge­schwin­dig­keit in Ctrl als in CP hin­wies (P < 0,05; Abb. 6a). Beim Ver­gleich der rea­len Gang­ge­schwin­dig­keit (gemes­sen mit Acti­belt©) zwi­schen den bei­den Grup­pen zeig­te sich eben­falls eine höhe­re Geschwin­dig­keit in der Grup­pe Ctrl als in der Grup­pe CP (P < 0,01, Abb. 6b).

Obwohl sich eine mäßi­ge Kor­re­la­ti­on zwi­schen der rea­len Gang­ge­schwin­dig­keit und der 1mwt-Gang­ge­schwin­dig­keit zeig­te (P = 0,002; r = 0,26 [CP]; r = 0,27 [Ctrl]; Abb. 6c), wich die Regres­si­ons­ge­ra­de sehr stark von der Gleich­heits­ge­ra­den ab (Schnitt­punk­te 0,79m/s und 0,85m/s für CP bzw. Ctrl), was dar­auf hin­deu­tet, dass bei­de Varia­blen einen unter­schied­li­chen Infor­ma­ti­ons­ge­halt haben. Dar­über hin­aus erreich­ten 4 Kin­der aus der CP-Grup­pe unter rea­len Bedin­gun­gen eine höhe­re Gang­ge­schwin­dig­keit als beim 1mwt, wobei letz­te­rer ein Maxi­mal­test ist. Wie aus Abbil­dung 6d ersicht­lich wird, war das Ver­hält­nis der 1mwt- zur 1WHM-Geschwin­dig­keit unab­hän­gig von der Kör­per­grö­ße (P = 0,13). Dies deu­tet dar­auf hin, dass ande­re Fak­to­ren als die Kör­per­grö­ße auf die sub­ma­xi­ma­le Gang­ge­schwin­dig­keit wäh­rend 1mwt bei eini­gen CP-Kin­dern Ein­fluss neh­men könn­ten. Schließ­lich wur­de eine etwas stär­ke­re Kor­re­la­ti­on zwi­schen der maxi­ma­len 1WHM-Gang­ge­schwin­dig­keit und der 1mwt-Geschwin­dig­keit beob­ach­tet, die bei­de mit­tels Acti­belt© ermit­telt wur­den (P = 0,004; r = 0,40).

Dis­kus­si­on

Die in die­sem ers­ten Ver­such gesam­mel­ten Daten zur Bewer­tung der Akzep­tanz von 3D-Beschleu­ni­gungs­mess­ge­rä­ten bei Kin­dern im Alter von 3 bis 12 Jah­ren erga­ben sehr gute Bewer­tun­gen des Tra­ge­kom­forts und auch wenig Anzei­chen für Ein­schrän­kun­gen bei ADL. In der Ver­gan­gen­heit wur­de eine Tra­ge­zeit von 10 Stun­den pro Tag als Mini­mum ange­se­hen. Aller­dings muss die­ser Wert über­dacht wer­den, denn der­zeit ist kei­ne all­ge­mein akzep­tier­te mini­ma­le Tra­ge­zeit für mobi­le Sen­sor­tech­no­lo­gie für den päd­ia­tri­schen Bereich bekannt 19. Da der Zeit­raum, den Kin­der schla­fend ver­brin­gen, wesent­lich län­ger ist als bei Erwach­se­nen, wird die Tra­ge­dau­er auf­grund der kür­ze­ren täg­li­chen Akti­vi­tät immer kür­zer sein.

Die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die zei­gen eine durch­schnitt­li­che Tra­ge­dau­er von 9,9 bzw. 10,8 Stun­den bei CP- bzw. Kon­troll­kin­dern, was als reprä­sen­ta­tiv für die täg­li­che Akti­vi­tät von Erwach­se­nen ange­se­hen wer­den kann 20. Dies alles deu­tet dar­auf hin, dass die Kin­der in die­ser Stu­die das um die Kör­per­mit­te zu tra­gen­de Gerät zur Mes­sung der Gang­ge­schwin­dig­keit gut genug akzep­tiert haben, um aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ergeb­nis­se zu lie­fern. Man könn­te argu­men­tie­ren, dass CP-Kin­der bereits vie­len the­ra­peu­ti­schen Inter­ven­tio­nen und zusätz­li­chen Mes­sun­gen aus­ge­setzt sind. Einer­seits könn­te dies das Zögern bei der Akzep­tanz eines wei­te­ren Geräts ver­rin­gern, ande­rer­seits aber auch eine Abnei­gung gegen eine wei­te­re Mes­sung her­vor­ru­fen. Es wur­de aber fest­ge­stellt, dass es kei­ne Grup­pen­un­ter­schie­de beim Tra­ge­kom­fort und bei den Ein­schrän­kun­gen bei den Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens gab, was dar­auf hin­deu­tet, dass Kin­der mit und ohne Erkran­kung eine ähn­li­che Akzep­tanz zeig­ten. Dies lässt hof­fen, dass die­se Ergeb­nis­se auf eine brei­te­re päd­ia­tri­sche Popu­la­ti­on über­tra­gen wer­den kön­nen, obwohl dies natür­lich in zukünf­ti­gen Stu­di­en nach­ge­wie­sen wer­den muss.

Dar­über hin­aus gaben vie­le Eltern über­wie­gend posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen zur Benut­zer­freund­lich­keit und zur Akzep­tanz durch ihre Kin­der. Nega­ti­ve Rück­mel­dun­gen zum Gerät betra­fen ledig­lich die Far­be (Schwarz) und das Mate­ri­al, das im Som­mer zum Schwit­zen anregt.

Frü­he­re Stu­di­en haben sich fast aus­schließ­lich auf Erwach­se­ne kon­zen­triert. So kam eine kürz­lich durch­ge­führ­te sys­te­ma­ti­sche Über­sichts­ar­beit 21 zu dem Schluss, dass die Evi­denz­la­ge für die Vali­di­tät und Relia­bi­li­tät von am Kör­per­zen­trum getra­ge­nen Beschleu­ni­gungs­mes­sern bei Erwach­se­nen mit neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kun­gen begrenzt ist und dass zahl­rei­che Kon­flik­te bei der Erstel­lung zuver­läs­si­ger Ana­ly­sen gelöst wer­den müs­sen, bevor die­se Gerä­te unter rea­len Bedin­gun­gen ein­ge­setzt wer­den können.

Hin­sicht­lich der Genau­ig­keit der Gang­ge­schwin­dig­keits­mes­sun­gen beim 1‑Mi­nu­ten-Geh­test wur­de fest­ge­stellt, dass der Acti­belt© der­zeit noch die Gang­ge­schwin­dig­keit über­schätzt, wie mit der Gold­stan­dard-Metho­de nach­ge­wie­sen wer­den konn­te (s. Abb. 5b). Dies zeig­te sich ins­be­son­de­re bei nied­ri­ge­ren Gang­ge­schwin­dig­kei­ten, wie zuvor auch von Motl et al. 22 fest­ge­stellt wur­de. Die­ser Effekt lässt sich in der Popu­la­ti­on die­ser Stu­die haupt­säch­lich durch die Varia­ti­on der Kör­per­grö­ße erklä­ren. Aller­dings ist hier anzu­mer­ken, dass die vor­han­de­nen Algo­rith­men anhand von Daten einer erwach­se­nen Bevöl­ke­rung vali­diert wur­den. Den­noch lässt sich aus der signi­fi­kan­ten Kor­re­la­ti­on zwi­schen Acti­belt© und der Gold­stan­dard-Metho­de schlie­ßen (Abb. 5a), dass eine akze­l­e­ro­me­tri­sche Erfas­sung der Gang­ge­schwin­dig­keit auch bei Kin­dern grund­sätz­lich mög­lich ist. Es ist daher mög­lich, dass eine Vali­die­rungs­stu­die, die der von Aigner et al. 23 beschrie­be­nen ähn­lich ist, die Pro­ble­me behe­ben könn­te. Dass dies loh­nend sein könn­te, zeigt Abbil­dung 6: Die Gang­ge­schwin­dig­keit unter­schei­det sich zwi­schen Ctrl- und CP-Kin­dern sowohl unter Labor- als auch unter rea­len Bedin­gun­gen. Dies gilt sowohl für die mitt­le­re Geschwin­dig­keit in der rea­len Welt als auch für die maxi­ma­le Gang­ge­schwin­dig­keit in der rea­len Welt, was eine kürz­lich durch­ge­führ­te Stu­die mit Pati­en­ten mit Mul­ti­pler Skle­ro­se bestä­tigt 24. Ein wei­te­rer Blick auf Abbil­dung 6c zeigt, dass die inter­in­di­vi­du­el­le Varia­ti­on bei 1WHM grö­ßer ist als bei 1mwt. Es ist daher davon aus­zu­ge­hen, dass die grup­pen­in­ter­ne Varia­ti­on bei­der Varia­blen auch kli­nisch bedeut­sa­me Infor­ma­tio­nen ent­hält, d. h., dass die Bewer­tung der Gang­ge­schwin­dig­keit bei CP-Kin­dern dazu bei­tra­gen kann, den Schwe­re­grad des Krank­heits­zu­stands und die Wirk­sam­keit the­ra­peu­ti­scher Stra­te­gien oder auch kom­pen­sa­to­ri­scher Stra­te­gien bei CP-Kin­dern zu beur­tei­len. Am wich­tigs­ten ist jedoch, dass die Bewer­tung der rea­len Geschwin­dig­keit Infor­ma­tio­nen lie­fert, die die Labor­wer­te ergän­zen. Dies zeigt sich deut­lich bei 4 Kin­dern, die unter rea­len Bedin­gun­gen eine höhe­re Gang­ge­schwin­dig­keit auf­wie­sen als bei ihrer ver­meint­lich maxi­ma­len Anstren­gung im 1mwt. Eine tri­via­le Erklä­rung für die­sen über­ra­schen­den Befund wäre man­geln­de Moti­va­ti­on für den Test. Eine ande­re Erklä­rung wäre, dass CP-Kin­der bei maxi­ma­len Anstren­gun­gen über­er­regt wer­den kön­nen und dass eine erhöh­te Spas­tik 25 wäh­rend sol­cher Tests ihre Leis­tung einschränkt.

Ein­schrän­kun­gen der Studie

Wie bei jeder Stu­die gibt es auch hier eine Rei­he von Einschränkungen:

Ers­tens han­del­te es sich um eine Pilot­stu­die. Die Leser kön­nen nun aus unse­ren Ergeb­nis­sen Effekt­grö­ßen für ihre eige­nen Berech­nun­gen der Stich­pro­ben­grö­ße ablei­ten. So gelan­gen die Autoren bei­spiels­wei­se für die Tra­ge­zeit zu einem geschätz­ten Stich­pro­ben­um­fang von n = 99 pro Grup­pe, um signi­fi­kan­te Grup­pen­un­ter­schie­de zu ermit­teln (α = 0,05; β = 0,2).

Zwei­tens soll­te ein mög­li­cher „sel­ec­tion bias“ (oder deutsch: eine Stich­pro­ben­ver­zer­rung) in Betracht gezo­gen wer­den. Da zwei ver­schie­de­ne Rekru­tie­rungs­me­cha­nis­men ver­wen­det wur­den, d. h. über per­sön­li­chen Kon­takt für CP und ledig­lich über E‑Mail für Ctrl, ist die Akzep­tanz wäh­rend der 1WHM für bei­de Grup­pen reprä­sen­ta­tiv. Aller­dings ist es unter den oben geschil­der­ten Vor­aus­set­zun­gen nicht beur­teil­bar, wie vie­le gesun­de Kon­troll­kin­der die Teil­nah­me im Vor­aus abge­lehnt hät­ten. Die­se Infor­ma­ti­on ist ein­deu­tig mit der Moti­va­ti­on ver­knüpft und wäre hilf­reich gewe­sen, um zu beur­tei­len, ob das all­ge­mei­ne Inter­es­se an einer Stu­di­en­teil­nah­me bei CP- und Ctrl-Kin­dern ver­gleich­bar war. Obwohl dies die Grup­pen­un­ter­schie­de bei der Tra­ge­zeit beein­flusst haben könn­te, ist es unwahr­schein­lich, dass eine sol­che Ver­zer­rung die Grup­pen­un­ter­schie­de bei den Ergeb­nis­sen in Bezug auf die Gang­ge­schwin­dig­keit erklärt.

Drit­tens kam es zum Ver­lust von zwei Daten­sät­zen aus dem 1WHM, da die Auf­zeich­nungs­bo­xen wäh­rend des Rück­trans­ports ver­lo­ren gin­gen. Eine mög­li­che Lösung besteht dar­in, die all­ge­mei­ne Adres­se der Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tung auf dem Rück­um­schlag durch einen per­sön­li­chen Adres­sa­ten aus dem For­schungs­team zu ergän­zen. Da eini­ge ungül­ti­ge Wer­te bei der Bewer­tung des Tra­ge­kom­forts und der Ein­schrän­kung des täg­li­chen Lebens ent­stan­den, soll­te für zukünf­ti­ge Stu­di­en eine aus­führ­li­che­re schrift­li­che Beschrei­bung für den Gebrauch des Acti­belt© und zum Aus­fül­len des Fra­ge­bo­gens erwo­gen werden.

Dar­über hin­aus erfolg­ten Rück­mel­dun­gen, dass die Auf­zeich­nungs­bo­xen dazu nei­gen, vom Kör­per­schwer­punkt her­un­ter­zu­rut­schen. Eine Lösung könn­te also dar­in bestehen, Alter­na­ti­ven und Anpas­sun­gen für den von den Kin­dern ver­wen­de­ten Gür­tel zu fin­den, um die Auf­nah­me­box nahe am Kör­per­schwer­punkt zu positionieren.

Eine wei­te­re Ein­schrän­kung in Bezug auf die Gold­stan­dard-Mes­sung besteht dar­in, dass es kei­ne Video­auf­zeich­nung und kein Beschleu­ni­gungs­si­gnal des Mess­ra­des gab, wie an ande­rer Stel­le bereits beschrie­ben 23. Die vom Mess­rad abge­lei­te­te Geh­ge­schwin­dig­keit wird daher nur ange­ge­ben, indem die regis­trier­ten Meter durch die Test­zeit geteilt wer­den, wobei davon aus­ge­gan­gen wird, dass die­se immer 60 Sekun­den betrug. Dies hat eini­ge Aus­wir­kun­gen und bringt Ein­schrän­kun­gen mit sich, da die dadurch ermit­tel­te Stre­cke bedie­ner­ab­hän­gig ist und im Ver­gleich zu einem eher algo­rith­mus­ba­sier­ten Ansatz (Beschleu­ni­gungs­sen­sor-Signal und Video­auf­zeich­nung der Zehenabdrücke/Radstöße der Test­per­so­nen wäh­rend des Tests) mehr Raum für Feh­ler bietet.

Da das Haupt­ziel die­ser Stu­die jedoch dar­in bestand, die Akzep­tanz des Beschleu­ni­gungs­sen­sors in der päd­ia­tri­schen Bevöl­ke­rung mit und ohne CP zu vali­die­ren, wur­de mehr Wert dar­auf gelegt, eine gute Com­pli­ance bei der Ver­wen­dung des Beschleu­ni­gungs­sen­sors im häus­li­chen Umfeld sicherzustellen.

Schluss­fol­ge­rung

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die­se Stu­die gezeigt hat, dass die trag­ba­re Beschleu­ni­gungs­sen­sor-Tech­no­lo­gie auch in der päd­ia­tri­schen Bevöl­ke­rung akzep­tiert wer­den kann. Auf­grund der Dis­kre­panz zwi­schen den Daten der Auf­zeich­nungs­bo­xen des Acti­belt© und der im Fra­ge­bo­gen ange­ge­be­nen Tra­ge­zeit in meh­re­ren Fäl­len kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass sich Beschleu­ni­gungs­mess­ge­rä­te als nütz­li­che Bewer­tungs­in­stru­men­te des Ver­hal­tens der Pro­ban­den in der rea­len Welt erwei­sen kön­nen. Es sind jedoch wahr­schein­lich eini­ge Anpas­sun­gen erfor­der­lich, um die Hard­ware wei­ter zu minia­tu­ri­sie­ren und die Soft­ware für die Anwen­dung bei Kin­dern zu erweitern.

Dank­sa­gung

Wir sind den Stu­di­en­teil­neh­mern und ihren Eltern dank­bar – ohne ihre selbst­lo­sen Bei­trag wäre die­se Arbeit nicht mög­lich gewesen.

Hin­wei­se

Die Stu­die ist beim Deut­schen Regis­ter für kli­ni­sche Stu­di­en unter dem Titel „Akzep­tanz und Vali­di­tät der 3D-akze­l­e­ro­me­tri­schen Gang­ana­ly­se bei päd­ia­tri­schen Pati­en­ten“ (AVAPed; DRKS00011919) registriert.

Der hier abge­druck­te Fach­ar­ti­kel ist eine Über­set­zung fol­gen­der Ori­gi­nal­ar­beit: Wied­mann I, Gras­si M, Duran I, Lav­ra­dor R, Alberg E, Dau­mer M, Schoen­au E, Ritt­we­ger J. Acce­le­ro­me­tric gait ana­ly­sis devices in child­ren – Will they accept it? Results from the AVAPed stu­dy. Front Pediatr, 2021; 8: 574443

Für die Autorin­nen und Autoren:
Isa­bel­la Wied­mann, B. Sc.
Phy­sio­the­ra­peu­tin
Zen­trum für Prä­ven­ti­on und
Reha­bi­li­ta­ti­on der Uni­ver­si­tät zu Köln
Uni­kli­nik Köln
isabella.wiedmann@unireha-koeln.de

Prof. Dr. med. Jörn Rittweger
Lei­ter des Insti­tuts für Mus­kel- und
Kno­chen­stoff­wech­sel
Insti­tut für Luft- und Raumfahrtmedizin
Deut­sches Zen­trum für Luft- und
Raum­fahrt
51147 Köln
joern.rittweger@dlr.de

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Wied­mann I, Gras­si M, Duran I, Lav­ra­dor R, Alberg E, Dau­mer M, Schön­au E, Ritt­we­ger J. 3D-Bewe­gungs­er­fas­sung in der Gang­ana­ly­se bei Kin­dern – wird sie akzep­tiert? Ergeb­nis­se der AVAPed-Stu­die. Ortho­pä­die Tech­nik, 2022; 73 (1): 38–47
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