Digital assistierter Fertigungsprozess im individuellen Sitzschalenbau
F. Thies, M. Fürl
Durch den Einsatz digitaler Fertigungstechnik lassen sich die handwerklichen Herstellungsprozesse für orthopädietechnische Hilfsmittel wie Sitzschalenversorgungen für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche optimieren. Dabei handelt es sich um Fälle mit GMFCS-Level 4 bis 5 (GMFCS = Gross Motor Function Classification System). In solchen Fällen kommt eine konfektionierte oder teilkonfektionierte Sitzversorgung nicht in Frage, da durch die Asymmetrien, die aus den vorliegenden anatomischen Strukturen und der muskulären Dysbalance resultieren, das Missverhältnis zwischen Sitzdauer und Druckverteilung nur unzureichend ausgeglichen werden kann. Neben der Bereitschaft zur Investition in professionelle Hightech-Geräte sind die Expertise und das Fertigungs-Know-how der Fachkräfte sowie eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter unabdingbare Voraussetzung für die digital unterstützte Herstellung einer passgenauen Individualversorgung. Der folgende Artikel zeigt die einzelnen Arbeitsschritte bei der Fertigung eines individuellen Sitzsystems mit Hilfe von Scantechnik, Modellbearbeitung am PC sowie computergesteuerter Frästechnik auf.