Der Einsatz von Orthesen bei Patellainstabilität
C. Becher
Die Patellainstabilität ist ein häufig anzutreffendes Krankheitsbild am Knie. Die konservative Therapie mit Orthesen stellt einen wichtigen Bestandteil des therapeutischen Gesamtkonzepts dar. Sie kommen sowohl bei akuten oder chronisch rezidivierenden Luxationen als auch postoperativ zum Einsatz. Mit Orthesen können mehrere Faktoren in der Behandlung der Patellainstabilität positiv beeinflusst werden: Neben dem Einfluss auf die Propriozeption können auch direkte biomechanische Effekte zur Verbesserung des Patellalaufs erzielt werden. Die biomechanische dynamische Wirksamkeit einer patellastabilisierenden Orthese konnte in der Kernspintomographie (MRT) unter Belastung nachgewiesen werden. Dabei wurden erkrankungstypische patellofemorale MRT-Parameter im Stehen mit und ohne Orthese bei durchgestrecktem Knie sowie bei kontrollierter Flexion von 15° und 30° untersucht. Mit angelegter Orthese zeigte sich eine signifikante Verminderung u. a. des Patella-Tilt und des Bisect-Offset (Lateralisierung der Patella).