„KURT“ – ein gelenkschonender manueller Rollstuhlantrieb
M. Gföhler, M. Puchinger, K. Gstaltner
Ein Rollstuhl wird von etwa 65 Millionen Menschen weltweit zur täglichen Fortbewegung verwendet. Die herkömmliche Antriebsform mittels Greifring ist jedoch unphysiologisch, wenig effizient und führt aufgrund großer Gelenkbelastungen in Kombination mit extremen Auslenkungen häufig zu Gelenkproblemen. In der diesem Artikel zugrunde liegenden Studie wurden numerische und experimentelle biomechanische Methoden angewendet, um eine neue Bewegungsform für den manuellen Rollstuhlantrieb zu entwickeln, die für das Muskel-Skelett-System der oberen Extremität optimiert und für den täglichen Gebrauch auch im Innenbereich geeignet ist. Die neue Antriebsform „KURT“ („Kurbelbasierter RollstuhlanTrieb“) besteht aus einem Handkurbelantrieb mit variierender Kurbellänge in der Ebene der Hinterräder; die Antriebskraft kann über den ganzen Bewegungszyklus aufgebracht werden. In Tests mit Rollstuhlfahrern konnten eine höhere Effizienz und geringere Gelenkbelastungen beim manuellen Rollstuhlantrieb mit „KURT“ im Vergleich zum Greifring ermittelt werden.