„Und wer setzt das alles um?“

Die Gesichter von Kanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner oder Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin zu erblicken, ist zunächst einmal nicht ungewöhnlich, schließlich sind alle drei Spitzenpolitiker in der Bundesregierung. Doch am „Tag des Handwerks“ am 17. September „ruderten“ die Minister und der Kanzler zusammen mit einer Handwerkerin über die Spree – zumindest ihre Konterfeie.

Die Akti­on in der Bun­des­haupt­stadt ist nur eine von vie­len gewe­sen, um die Auf­merk­sam­keit wie­der mehr in Rich­tung Hand­werk zu len­ken und vor allem für die Pro­ble­me und Nöte zu sensibilisieren.

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Die­se haben sich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten noch ein­mal ver­schärft: stei­gen­de Kos­ten für Ener­gie und Mate­ri­al, Lie­fer­eng­päs­se, Büro­kra­tie und nicht zuletzt wach­sen­der Fach­kräf­te­be­darf. Auch die gute Aus­las­tung mit vie­len Auf­trä­gen schlägt zu Buche, zudem müs­sen die Auf­ga­ben der Zukunft wie Digi­ta­li­sie­rung, Woh­nungs­bau, Aus- bzw. Umbau der Infra­struk­tur, Kli­ma­schutz oder Ener­gie­wen­de mit Unter­stüt­zung der Handwerker:innen geschul­tert wer­den. Des­we­gen wird in der Kam­pa­gne gefragt: „Und wer setzt das alles um?“

Hans Peter Wolls­ei­fer, Prä­si­dent des Zen­tral­ver­ban­des des Deut­schen Hand­werks (ZDH), erklärt dazu: „Für die hoch­ge­steck­ten poli­ti­schen Zukunfts­zie­le braucht es star­ke Betrie­be und Beschäf­tig­te. Doch die­se Stär­ke ist bedroht, wenn die Poli­tik nicht ent­schlos­sen han­delt. Aku­te gro­ße Sor­gen berei­tet unse­ren Betrie­ben und Beschäf­tig­ten vor allem die Situa­ti­on bei den Energiepreisen.“

Eine Schlüs­sel­rol­le für die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft kommt aus Sicht des Hand­werks vor allem den hin­rei­chend qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten zu. Dazu brau­che es mehr Wert­schät­zung für hand­werk­li­che Leis­tung und Arbeit.

Etwa durch eine gesetz­li­che Ver­an­ke­rung der Gleich­wer­tig­keit aka­de­mi­scher und beruf­li­cher Bil­dung. „Beruf­li­che Bil­dung muss aus­rei­chend finan­ziert, Berufs­bil­dungs­stät­ten müs­sen gestärkt wer­den und auf dem neu­es­ten Stand sein. Jun­gen Men­schen die gro­ßen Berufs- und Kar­rie­re­chan­cen im Hand­werk auf­zu­zei­gen, dazu braucht es eine Stu­di­en- und Berufs­ori­en­tie­rung, die über aka­de­mi­sche und beruf­li­che Bil­dungs­we­ge glei­cher­ma­ßen infor­miert. An allen all­ge­mein­bil­den­den Schu­len und Gym­na­si­en“, lau­tet die Bot­schaft von ZDH-Prä­si­dent Wollseifer.

Der Tag des Hand­werks fin­det seit 2011 immer am drit­ten Sams­tag im Sep­tem­ber statt. 2023 fällt der Ter­min auf den 16. September.

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