Im Gefolge des Ersten Weltkrieges mit seinen zahlreichen Kriegsversehrten wurde im Jahr 1919 in Heidelberg die Orthopädische Universitäts-Poliklinik mit angeschlossener Werkstatt gegründet. 1965 kam die Fachabteilung für Dysmelie hinzu; 1966 wurde eine eigene Abteilung für die Behandlung und Rehabilitation querschnittgelähmter Patienten eröffnet und ein technisch-orthopädischer Sonderbereich zur Entwicklung und Herstellung elektronischer Armprothesen eingerichtet.
Nach 100 Jahren und umfangreichen Um- und Neubaumaßnahmen zählt die Abteilung zu den wenigen Zentren in Deutschland, in denen die Technische Orthopädie gleichzeitig als Leistungserbringer in der Patientenversorgung und als Forschungseinrichtung im universitären Umfeld agiert. Im Rahmen der Feierlichkeiten finden an beiden Tagen Fachvorträge, Workshops und eine Industrieausstellung statt. Das Themenspektrum der über 25 Fachvorträge des Symposiums ist groß.
Neben einem Rückblick auf die Entwicklung der TO in Heidelberg wird unter anderem überfolgende Aspekte referiert: ärztliche Fort- und Weiterbildung,Messbarkeit von Versorgungsergebnissen, Therapiemöglichkeiten bei spinaler Muskelatrophie, Versorgung von Skoliosen, Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Orthoprothetik, Aspekte der Amputationschirurgie, transkutan osseointegrierte Prothesensysteme, der Einfluss unterschiedlicher Fußprothesen bei Chopart-Amputation und vieles mehr.
Am Samstag ist anlässlich eines „Tages der offenen Tür“ ein Blick hinter die Kulissen möglich. Dabei wird unter anderem gezeigt, wie Hilfsmittelversorgungen unter wissenschaftlichen Kriterien überprüft werden; auch funktionelle Elektrostimulation, myoelektrische Armprothesen und 3D-Bewegungsanalysen werden vorgeführt.In ihrem Grußwort schreiben PD Dr. med. Burkhard Lehner, Kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dipl.-Ing. Merkur Alimusaj, Leiter der Technischen Orthopädie, und Dr. med. Cornelia Putz, Ärztliche Bereichsleiterin der Technischen Orthopädie: „Nutzen Sie die Gelegenheit, gemeinsam mit Fachleuten aus der Medizin, Forschung und Industrie einen Einblick in aktuelle Entwicklungen sowie in Produkte und Zukunftsperspektiven zu erhalten und mit allen Interessierten beim Symposium und dem Tag der offenen Tür in einen spannenden Dialog zu treten.“
Die Teilnahme ist kostenlos, Fortbildungspunkte sind beantragt. Um Voranmeldung wird gebeten unter: 100JahreTOH.OUK@med.uni-heidelberg.de
(Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)
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