PLW: Eine Chan­ce, die man nut­zen sollte

Der Leistungswettbewerb des Handwerks ist seit 1951 ein traditionsreicher Berufswettkampf, bei dem in jedem Jahr besondere Talente für ihre im Wettbewerb gezeigten Leistungen ausgezeichnet werden.

Auch wenn die Coro­na-Pan­de­mie welt­weit für Ver­än­de­run­gen gesorgt hat und vie­le Ver­an­stal­tun­gen und Wett­be­wer­be zum Bei­spiel im Sport nicht statt­ge­fun­den haben, haben sich die Orga­ni­sa­to­ren des Leis­tungs­wett­be­werbs auf die aktu­el­le Situa­ti­on ein­ge­stellt. Dank digi­ta­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­tho­den war es mög­lich, dass sich 11 Lan­des­sie­ger dem Urteil der Bewer­tungs­ju­ry gestellt haben. Jana Bax­mann, Lan­des­sie­ge­rin aus Bre­men, erreich­te mit 91,7 Punk­ten Rang drei.

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Im Gespräch mit der OT erzählt sie von ihren Erfah­run­gen beim Leis­tungs­wett­be­werb 2020.

OT: Wie haben Sie von dem Leis­tungs­wett­be­werb gehört und war­um haben Sie sich ent­schie­den dar­an teilzunehmen?

Jana Bax­mann: Vom Leis­tungs­wett­be­werb habe ich erst gehört, als die Hand­werks­kam­mer mich kon­tak­tiert hat. Die­se hat mir zum Lan­des­sieg gra­tu­liert. Das habe ich erst­mal nicht ver­stan­den, da ich mit so einem tol­len Prü­fungs­er­geb­nis gar nicht gerech­net habe. Ich habe mich aber natür­lich rie­sig über die­se Chan­ce gefreut und mich direkt ange­mel­det. Von dem drit­ten Platz hät­te ich nur träu­men kön­nen und woll­te bei dem Wett­kampf neue Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen ken­nen ler­nen. Jeder, der die­se Chan­ce nut­zen kann, soll­te das auch tun.

OT: Wel­chen betrieb­li­chen Auf­trag haben Sie gezeigt?

Bax­mann: Ich habe mein Gesel­len­stück in Form einer Unter­schen­kel­pro­the­se in Modu­lar­bau­wei­se ohne Kos­me­tik präsentiert.

OT: Wel­che Erfah­run­gen haben Sie beim Leis­tungs­wett­be­werb gesammelt?

Bax­mann: Da der Leis­tungs­wett­be­werb auf Bun­des­ebe­ne bereits nur online statt­fand, lei­der nicht so vie­le. Da ich mei­ne Aus­bil­dung in Bre­men gemacht habe, ist der Kam­mer- auch gleich Innungs- und Lan­des­sie­ger. Das heißt, ich muss­te vor­her kei­nen wei­te­ren Wett­be­werb mehr durch­füh­ren. Gene­rell sind mei­ne Erfah­run­gen auch trotz der etwas schwie­ri­ge­ren Situa­ti­on nur positiv.

OT: Haben Sie durch die coro­nabe­ding­te digi­ta­le Vor­stel­lung etwas vermisst?

Bax­mann: Natür­lich. Die mensch­li­che Kom­po­nen­te geht dabei etwas ver­lo­ren. Auch ist immer mit tech­ni­schen Pro­ble­men wäh­rend der Vor­stel­lung, wie auch bei mir, zu rech­nen. Der Kon­takt zu ande­ren Kol­le­gen aus der Bran­che, um sich aus­zu­tau­schen, fehlt lei­der auch. Gene­rell kann man aber, glaub ich, sagen, dass es die bes­te Lösung für alle war und die­se auch best­mög­lich durch­ge­führt wor­den ist.

OT: Wie sind Sie zur Ortho­pä­die-Tech­nik gekommen?

Bax­mann: Ers­tens durch eine dama­li­ge gute Freun­din und zwei­tens durch vie­le Ver­let­zun­gen, die ich mir frü­her beim Kick­bo­xen geholt habe, wenn die Deckung nicht so rich­tig saß. Durch ver­schie­de­ne Prak­ti­ka habe ich in vie­le Berei­che und Fir­men rein­schnup­pern kön­nen, wäh­rend ich nach mei­nem Abitur einen Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst absol­viert habe. Dort habe ich auch noch ein­mal gemerkt, wie sehr ich mir einen hand­werk­li­chen Beruf und trotz­dem Kun­den­kon­takt wün­sche. Der Beruf des Ortho­pä­die­tech­nik-Mecha­ni­kers pass­te dort ein­fach per­fekt dazu.

OT: Wie sieht Ihre beruf­li­che Zukunft aus?

Bax­mann: Nach mei­ner Aus­bil­dung bei HBO in Bre­men habe ich zu einem Betrieb in Papen­burg (Kom­pe­tenz­zen­trum Kra­mer) gewech­selt und ler­ne dort gera­de die Orthe­tik näher ken­nen, da ich haupt­säch­lich 3 Jah­re in der Pro­the­tik gelernt habe. Gene­rell möch­te ich mich so viel wei­ter­bil­den, wie ich kann. In alle Rich­tun­gen. Wer weiß, viel­leicht möch­te ich spä­ter auch mal den Meis­ter machen, jedoch steht das noch in den Sternen.

OT: Wel­che Wün­sche haben Sie für das Jahr 2021?

Bax­mann: Nor­ma­li­tät. Wahr­schein­lich das, was sich jeder wünscht. Doch ich den­ke, da müs­sen wir noch eine Wei­le drauf war­ten. Gene­rell aber nur Gesund­heit, genug Arbeit und Zeit mit all mei­nen Liebs­ten, die mich immer auf mei­nem Weg unter­stützt haben. Danke.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

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