Auch wenn die Corona-Pandemie weltweit für Veränderungen gesorgt hat und viele Veranstaltungen und Wettbewerbe zum Beispiel im Sport nicht stattgefunden haben, haben sich die Organisatoren des Leistungswettbewerbs auf die aktuelle Situation eingestellt. Dank digitaler Kommunikationsmethoden war es möglich, dass sich 11 Landessieger dem Urteil der Bewertungsjury gestellt haben. Jana Baxmann, Landessiegerin aus Bremen, erreichte mit 91,7 Punkten Rang drei.
Im Gespräch mit der OT erzählt sie von ihren Erfahrungen beim Leistungswettbewerb 2020.
OT: Wie haben Sie von dem Leistungswettbewerb gehört und warum haben Sie sich entschieden daran teilzunehmen?
Jana Baxmann: Vom Leistungswettbewerb habe ich erst gehört, als die Handwerkskammer mich kontaktiert hat. Diese hat mir zum Landessieg gratuliert. Das habe ich erstmal nicht verstanden, da ich mit so einem tollen Prüfungsergebnis gar nicht gerechnet habe. Ich habe mich aber natürlich riesig über diese Chance gefreut und mich direkt angemeldet. Von dem dritten Platz hätte ich nur träumen können und wollte bei dem Wettkampf neue Kollegen und Kolleginnen kennen lernen. Jeder, der diese Chance nutzen kann, sollte das auch tun.
OT: Welchen betrieblichen Auftrag haben Sie gezeigt?
Baxmann: Ich habe mein Gesellenstück in Form einer Unterschenkelprothese in Modularbauweise ohne Kosmetik präsentiert.
OT: Welche Erfahrungen haben Sie beim Leistungswettbewerb gesammelt?
Baxmann: Da der Leistungswettbewerb auf Bundesebene bereits nur online stattfand, leider nicht so viele. Da ich meine Ausbildung in Bremen gemacht habe, ist der Kammer- auch gleich Innungs- und Landessieger. Das heißt, ich musste vorher keinen weiteren Wettbewerb mehr durchführen. Generell sind meine Erfahrungen auch trotz der etwas schwierigeren Situation nur positiv.
OT: Haben Sie durch die coronabedingte digitale Vorstellung etwas vermisst?
Baxmann: Natürlich. Die menschliche Komponente geht dabei etwas verloren. Auch ist immer mit technischen Problemen während der Vorstellung, wie auch bei mir, zu rechnen. Der Kontakt zu anderen Kollegen aus der Branche, um sich auszutauschen, fehlt leider auch. Generell kann man aber, glaub ich, sagen, dass es die beste Lösung für alle war und diese auch bestmöglich durchgeführt worden ist.
OT: Wie sind Sie zur Orthopädie-Technik gekommen?
Baxmann: Erstens durch eine damalige gute Freundin und zweitens durch viele Verletzungen, die ich mir früher beim Kickboxen geholt habe, wenn die Deckung nicht so richtig saß. Durch verschiedene Praktika habe ich in viele Bereiche und Firmen reinschnuppern können, während ich nach meinem Abitur einen Bundesfreiwilligendienst absolviert habe. Dort habe ich auch noch einmal gemerkt, wie sehr ich mir einen handwerklichen Beruf und trotzdem Kundenkontakt wünsche. Der Beruf des Orthopädietechnik-Mechanikers passte dort einfach perfekt dazu.
OT: Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Baxmann: Nach meiner Ausbildung bei HBO in Bremen habe ich zu einem Betrieb in Papenburg (Kompetenzzentrum Kramer) gewechselt und lerne dort gerade die Orthetik näher kennen, da ich hauptsächlich 3 Jahre in der Prothetik gelernt habe. Generell möchte ich mich so viel weiterbilden, wie ich kann. In alle Richtungen. Wer weiß, vielleicht möchte ich später auch mal den Meister machen, jedoch steht das noch in den Sternen.
OT: Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2021?
Baxmann: Normalität. Wahrscheinlich das, was sich jeder wünscht. Doch ich denke, da müssen wir noch eine Weile drauf warten. Generell aber nur Gesundheit, genug Arbeit und Zeit mit all meinen Liebsten, die mich immer auf meinem Weg unterstützt haben. Danke.
Die Fragen stellte Heiko Cordes.
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