OT: Wie haben Sie von dem Leistungswettbewerb gehört und warum haben Sie sich entschieden daran teilzunehmen?
Paula Junge: Ich habe von meinen Arbeitskollegen von dem Leistungswettbewerb gehört und habe nach der Landessiegerehrung eine Einladung zum Wettbewerb in Dortmund per E‑Mail bekommen. Ich wollte diese einmalige Chance nutzen und habe mir gedacht: „Dabei sein ist alles“.
OT: Welche Erfahrungen haben Sie beim Leistungswettbewerb gesammelt?
Junge: Ich habe viele nette Leute aus ganz Deutschland kennengelernt und mir ein Bild davon machen können, wie unterschiedlich in anderen Firmen gearbeitet wird. Ein paar neue Arbeitstechniken habe ich durch die anderen gelernt, was für mich sehr aufschlussreich war.
OT: Wie hat Ihnen der Austausch mit anderen Orthopädietechniker:innen im Rahmen des Bundesfinales in der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA) gefallen?
Junge: Der Austausch während des Wettbewerbs und davor/danach hat mir wirklich sehr gut gefallen, denn so konnten wir einiges vergleichen und besprechen. Zum Beispiel die unterschiedlichen Berufsschulen, Prüfungen, Zukunftsorientierungen, Firmenspezialisierungen usw.
OT: Was haben Sie im Rahmen des Bundeswettbewerbs für eine Arbeitsprobe gefertigt?
Junge: Ich habe eine Unterschenkelorthese mit weichem Innenschaft aus Polstermaterial und einem Carbonaußenschaft bauen müssen. Dabei sollten wir den Armierungsplan selber planen. Vorgegeben waren zwei Laschen; eine unter dem Knie und eine auf dem Fußrücken.
OT: Wie bewerten Sie den Wettbewerb? Können Sie Auszubildenden raten daran teilzunehmen?
Junge: Der Wettbewerb läuft sehr fair und gerecht ab. Jeder kann Fragen stellen und um Hilfe bitten. Die Prüfer waren immer zur Stelle. Auf jeden Fall werde ich es jedem empfehlen, daran teilzunehmen, allein schon wegen der Erfahrungen, die dort gesammelt werden und der ganzen Leuten, die man dort kennenlernt.
OT: Wie hat die Corona-Pandemie Ihren beruflichen Alltag verändert bzw. geprägt?
Junge: Wir arbeiten momentan mit Maske, Abstand und Handhygiene, also so, wie es überall gefordert wird. Ein Schnelltest wird jetzt auch für die meisten Heim-/Hausbesuche benötigt. Am Anfang der Pandemie haben wir im Schichtdienst gearbeitet, aber das ist zum Glück nicht mehr so.
OT: Wie sind Sie zur Orthopädie-Technik gekommen?
Junge: Ich habe als Jugendliche ein Korsett getragen, weil ich Skoliose habe und da durfte ich ein paar Mal in die Werkstatt schauen. Ganz so schnell bin ich dann aber bei der Berufssuche nicht darauf gekommen, erst in Kombination mit der Berufsberatung und Gesprächen innerhalb meiner Familie.
OT: Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Junge: Ich möchte in den nächsten Jahren gerne den Teil vier und eventuell auch den Teil drei des Meisters machen und mich dann erstmal auf mein Gesellinnenleben einlassen. Wenn Weiterbildungen auf mich zukommen, werde ich sie bestimmt annehmen.
OT: Planen Sie einen Besuch der OTWorld 2022 in Leipzig?
Junge: Wenn die OTWorld stattfindet, würde ich sehr gerne mal dorthin. Bis jetzt war ich auch noch nie da, aber ich würde mich sehr über die Erfahrung und Eindrücke freuen.
OT: Wie informieren Sie sich über die neuesten Entwicklungen im Fach?
Junge: Über interne Fort- und Weiterbildungen, Kollegen, Social Media und über Ihre Zeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK.
OT: Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2022?
Junge: Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass man die Corona-Pandemie in den Griff bekommt und sämtliche Veranstaltungen wieder stattfinden können, unter anderem auch die OTWorld in Leipzig. Außerdem wünsche ich mir ein aufregendes, spannendes und lehrreiches Gesellinnenjahr.
Die Fragen stellte Heiko Cordes.
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