Parasportler:innen des Jah­res 2023 ausgezeichnet

Den Titel erfolgreich verteidigt: Zum zweiten Mal in Folge darf sich Monoskifahrerin Anna-Lena Forster „Parasportlerin des Jahres“ nennen.

Bei den Män­nern gab es dage­gen einen Wech­sel an der Spit­ze: Erst­mals gewann Para-Leicht­ath­let Léon Schä­fer die Aus­zeich­nung des Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­ban­des (DBS).

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Bei der Online-Wahl wur­den ins­ge­samt rund 9.000 Stim­men abge­ge­ben. Zusätz­lich flos­sen die Wer­tun­gen eines neun­köp­fi­gen Exper­ten­gre­mi­ums zu glei­chen Tei­len in das Ergeb­nis mit ein. Mit 24,68 Pro­zent setz­te sich Anna-Lena Fors­ter knapp gegen Win­ter­sport­le­rin Linn Kaz­mai­er (24,33 Pro­zent) durch. Zuletzt sicher­te sich die 27-Jäh­ri­ge vom BRSV Radolf­zell bei der Para-Ski-WM im spa­ni­schen Espot jeweils Gold im Super‑G, der Super-Kom­bi­na­ti­on, im Sla­lom und im Rie­sen­sla­lom. Hin­zu kamen eine Sil­ber­me­dail­le in der Abfahrt und der Gewinn des Gesamtweltcups.

Der Titel „Parasport­ler des Jah­res“ ging an Weit­sprin­ger Léon Schä­fer. Im ver­gan­ge­nen Som­mer hat­te der 26-Jäh­ri­ge, der für Bay­er Lever­ku­sen star­te­te, bei der Para-Leicht­ath­le­tik-Welt­meis­ter­schaft in Paris sei­nen Titel im Weit­sprung ver­tei­digt. Mit einer Wei­te von 7,25 Metern ver­bes­ser­te er dabei sei­nen eige­nen Welt­re­kord um einen Zen­ti­me­ter. Zudem gewann Schä­fer Bron­ze im 100-Meter-Sprint.

Das bes­te Para-Sport-Team ist in die­sem Jahr die Para Ski nor­disch Lang­lauf-Staf­fel um Sebas­ti­an Mar­bur­ger, Mar­co Mai­er und Linn Kaz­mai­er mit Gui­de Flo­ri­an Bau­mann sowie Nico Mes­sin­ger mit Gui­de Robin Wun­der­le. Das Team hol­te bei der Para Ski nor­disch-WM in Öster­sund den Titel über 4 x 2,5 Kilometer.

„Para-Nach­wuchs­sport­ler“ ist Kugel­sto­ßer Yan­nis Fischer. Bei den Para-Leicht­ath­le­tik-Welt­meis­ter­schaf­ten in Paris erreich­te der 21-jäh­ri­ge in der Start­klas­se der Klein­wüch­si­gen eine Best­wei­te von 11,43 Metern und gewann damit Gold, den WM-Rekord sowie den ers­ten inter­na­tio­na­len Titel sei­ner Karriere.

Über den DBS-Ehren­preis 2023 freut sich Vere­na Ben­te­le. Als ehe­ma­li­ge Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung und der­zei­ti­ge Prä­si­den­tin des Sozi­al­ver­ban­des VdK Deutsch­land sowie Vize­prä­si­den­tin des Deut­schen Olym­pi­schen Sport­bun­des setzt sich die lang­jäh­ri­ge Welt­klas­se-Ath­le­tin im Para Lang­lauf und Para Biath­lon in hohem Maße für Inklu­si­on im und durch Sport ein. Wäh­rend ihrer akti­ven Kar­rie­re wur­de Ben­te­le zwölf­mal Para­lym­pics-Sie­ge­rin und vier­mal Welt­meis­te­rin. Den Preis erhält Ben­te­le 13 Jah­re nach­dem sie als Parasport­le­rin des Jah­res 2010 aus­ge­zeich­net wurde.

Exakt gleich vie­le Stim­men erhiel­ten bei der Abstim­mung Ralf Rom­bach (Bun­des­trai­ner Para Ski nor­disch) und Tom Kos­mehl (Para Tri­ath­lon). Gemein­sam tei­len sie sich den Titel „Trai­ner des Jah­res 2023“. Acht­mal Gold, zwölf­mal Sil­ber und acht­mal Bron­ze hol­te die Para Ski nor­disch-Natio­nal­mann­schaft bei der WM im schwe­di­schen Öster­sund unter Bun­des­trai­ner Ralf Rom­bach.  Tri­ath­lon-Bun­des­trai­ner Kos­mehl ver­half in sei­ner Amts­zeit vie­len Sportler:innen, allen vor­an Mar­tin Schulz, zu zahl­rei­chen his­to­ri­schen Erfol­gen – so auch in die­sem Jahr mit Gold­me­dail­len bei WM und EM.

Geehrt wur­den die Preisträger:innen auf Ein­la­dung des DBS bei einer Fei­er in der Düs­sel­dor­fer Rhein­ter­ras­se. Rund 300 Gäs­te, dar­un­ter Vertreter:innen aus Sport, Medi­en und Poli­tik, waren vor Ort und lie­ßen die Höhe­punk­te des Sport­jah­res Revue pas­sie­ren. „Es gibt zwar der­zeit weit­aus wich­ti­ge­re The­men, die uns gro­ße Sor­gen­fal­ten berei­ten. Doch der Sport ist mehr als nur die schöns­te Neben­sa­che der Welt. Sport ver­bin­det Men­schen unter­schied­li­cher Reli­gio­nen und Haut­far­ben, Sport schafft Begeg­nun­gen – und der Sport hat das Zeug zu einer Frie­dens­be­we­gung. Das ist gera­de in die­sen Zei­ten von unschätz­ba­rem Wert und ein hohes Gut“, beton­te DBS-Prä­si­dent Fried­helm Juli­us Beu­cher bei der Eröff­nung. „Sport­er­eig­nis­se wie Olym­pia und Para­lym­pics set­zen ein Zei­chen für den Zusam­men­halt auf der Welt. Die­se Hoff­nung habe ich, wenn ich an die Spie­le in Paris den­ke. Und die Hoff­nung und Zuver­sicht soll­ten wir uns auch in dunk­len Zei­ten nicht neh­men las­sen! Lasst uns an die­se Kraft des Sports glauben!“

Erst­mals mode­rier­te ein Duo die Preis­ver­lei­hung: Anke Fel­ler und Flo­ri­an Zschied­rich führ­ten durch den Abend und weck­ten dabei Erin­ne­run­gen an Erfolgs­mo­men­te. Zu Jah­res­be­ginn waren es die Wintersportler:innen, die im Wett­be­werb mit der inter­na­tio­na­len Para-Sport-Welt­eli­te zahl­rei­che Edel­me­tal­le gewan­nen. Der Medail­len­re­gen im Som­mer sorg­te anschlie­ßend mit dafür, dass 2023 ein außer­ge­wöhn­li­ches Jahr wur­de. Allein von Anfang Juli bis Mit­te Sep­tem­ber haben die deut­schen Para-Athlet:innen bei Welt- und Euro­pa­meis­ter­schaf­ten ins­ge­samt 33 Gold‑, 38 Sil­ber- und 40 Bron­ze­me­dail­len gewon­nen und damit für eine sagen­haf­te Bilanz gesorgt.

 

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