Bei der Übergabe des Förderbescheids würdigte Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann das Projekt: „Ich freue mich über diese weltweit wichtige Initiative. Die Zukunft der Orthopädie-Technik ist digital. Gemeinsam mit seinen Partnern verbessert Ottobock die Versorgung nachhaltig und stärkt den Standort Niedersachsen. Als Landesregierung unterstützen wir daher die Entwicklung solcher Innovationen.“
„Wir freuen uns sehr über diese Förderung“, sagte Professor Hans Georg Näder, Eigentümer und Verwaltungsratsvorsitzender der Ottobock SE & Co. KGaA. „Sie hilft uns dabei, aus Südniedersachsen heraus die Versorgung weiter digital zu optimieren.“
„Ottobock entwickelt mit dem iFab4.0 eine durchgängige digitale Prozesskette des Versorgungsprozesses“, erläuterte Philipp Schulte-Noelle, CEO der Ottobock SE & Co. KGaA. „Wir erarbeiten Lösungen, die dazu beitragen, dass unsere Kunden in der Orthopädietechnik sich mehr Zeit für das Wesentliche nehmen können: die Anwender.“
„Digital Twins – digitale Zwillinge der Anwender – nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein“, führte Güngör Kara, CDO der Ottobock SE & Co. KGaA, aus. Der Scan des Körpers löst dabei immer mehr manuelle Prozesse, wie das Vermessen und Gipsen ab. Orthopädietechniker:innen entwerfen anschließend das computergestützte Modell einer Orthese oder Prothese. Darauf folgt eine automatisierte, digitale 3D-Druck-Fabrikation des individuellen Hilfsmittels für die Anwender:innen. „Selbst die Simulation des Versorgungserfolges erfolgt zukünftig digital und spart den Patienten mehrfache Anproben und Testversorgungen“, sagte Kara. „Algorithmen und Künstliche Intelligenz machen es möglich.“
Was einfach klingt, birgt Herausforderungen, die Ottobock mit iFab4.0 lösen will. Ein Beispiel: Orthopädietechniker:innen nutzen vermehrt 3D-Scanner, um Körperteile zu vermessen – doch im folgenden Modellierungsprozess müssen sie sich derzeit mit Software behelfen, die selten auf die Bedürfnisse der Orthopädie-Technik zugeschnitten ist. Das limitiert die Möglichkeiten, einen digitalen Zwilling zu erstellen.
Die Förderung des Landes Niedersachsen hilft, das Innovationsprojekt von Ottobock auf die Beine zu stellen. Das iFab4.0 vernetzt von der Unternehmenszentrale in Duderstadt aus digitale Fabrikationsstätten national und international. Das Ergebnis: „Anwender und Patienten werden dank unserer Scan-to-Walk-Initiative weltweit schnell und individuell versorgt“, unterstrich Kara.
- Die neue Leitlinie zum Lipödem-Syndrom: mehr Licht als Schatten. Konsequenzen für die Praxis — 5. Dezember 2024
- Orthesenversorgung bei Läsion des Plexus brachialis — 4. Dezember 2024
- Anforderungen an additiv gefertigte medizinische Kopfschutzhelme — 4. Dezember 2024