Vor­ga­ben des HMV ein­hal­ten – gilt auch für Krankenkassen!

Immer mehr Gesundheitspolitiker:innen setzen sich mit der von der Barmer Ersatzkasse für ihre Mitglieder angebotenen sogenannten „Online-Einlagenversorgung“ mit orthopädischen Einlagen auseinander – dazu zählt auch Erwin Rüddel. Der CDU-Politiker ist Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB) und in der ablaufenden Legislaturperiode Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit.

Bei einem Besuch Ende Sep­tem­ber in der ortho­pä­di­schen Werk­statt des Sani­täts­hau­ses Pier­dol­la in Neu­wied infor­mier­te sich Rüd­del über qua­li­täts­ge­si­cher­te Ein­la­gen­ver­sor­gung. Die Ortho­pä­die­tech­ni­ker vor Ort beton­ten, dass die fach­li­che per­sön­li­che Bera­tung und indi­vi­du­el­le Anpas­sung von medi­zi­ni­schen Ein­la­gen nicht durch rei­ne Online-Ver­sor­gun­gen zu ersetz­ten sei­en. Zur Unter­maue­rung demons­trier­ten sie dem Poli­ti­ker, wel­che moder­nen digi­ta­len Mess- und Fer­ti­gungs­tech­ni­ken in der Werk­statt zum Ein­satz kom­men. Zudem erläu­ter­ten sie, dass je nach Krank­heits­bild und indi­vi­du­el­ler Ver­sor­gungs­not­wen­dig­keit zwei- bzw. drei­di­men­sio­na­le sowie sta­ti­sche und dyna­mi­sche Scan- und Mess­ver­fah­ren ange­wen­det wer­den müssten.

Anzei­ge

Eine zwei­di­men­sio­na­le Ver­mes­sung per Blau­pau­se – wie es bei der von Anbie­tern in Abstim­mung mit der Bar­mer Ersatz­kas­se durch­ge­führ­ten Online-Ein­la­gen­ver­sor­gung der Fall sei, lie­fe­re nicht alle Infor­ma­tio­nen, die für eine fach­ge­rech­te Ein­la­gen­fer­ti­gung not­wen­dig sei­en. „Schon die Brei­te des Fußes, die für die Pass­ge­nau­ig­keit der Ein­la­ge not­wen­dig ist, wird hier­durch nicht abge­bil­det“, erklär­te And­re Göbbel.

Digi­ta­li­sie­rung bie­tet gro­ße Potenziale

Eben­falls im Gespräch mit Erwin Rüd­del waren Jens Kub­lik, Pro­ku­rist der Pier­dol­la GmbH, und Anja Faber-Dry­ga­la, Pro­ku­ris­tin der Sani­täts­haus Aktu­ell AG. Sie erör­ter­ten mit Rüd­del vor dem Hin­ter­grund des E‑Rezeptes die Bedeu­tung digi­ta­ler Pro­zes­se für die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung. Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te sieht in der Digi­ta­li­sie­rung und sek­toren­über­grei­fen­den Ver­sor­gung gro­ße Ein­spar­po­ten­zia­le im Gesund­heits­we­sen. Der Schlüs­sel moder­ner Gesund­heits­ver­sor­gung sei­en ein­heit­li­che Daten­sät­ze und effi­zi­en­ter Daten­trans­fer. Der Daten­schutz dür­fe hier kein Hemm­schuh sein: „An der fach­ge­rech­ten Bera­tung und Ver­sor­gung des Pati­en­ten darf jedoch nicht gespart wer­den. Die Vor­ga­ben des Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis­ses müs­sen von den Kran­ken­kas­sen ein­ge­hal­ten wer­den!“, äußer­te der CDU-Poli­ti­ker abschließend.

Michael Blatt
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