Mit einer myo­elek­tri­schen Hand­pro­the­se zurück ins Leben – Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning als Teil des inter­dis­zi­pli­nä­ren Rehabilitationspfads

B. Meinecke-Allekotte
Rehabilitation umfasst alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Auswirkungen einer Behinderung zu verringern und die soziale Interaktion von Menschen mit Behinderung zu fördern (Greitemann B, Brückner L, Schäfer M, Baumgartner R. Amputation und Prothesenversorgung. Indikationsstellung – operative Technik – Nachbehandlung – Funktionstraining. 4., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart, New York: Thieme Verlag, 2016). Im Falle einer Amputation der oberen Extremität bedeutet das: Der versorgende Orthopädietechniker hat nicht nur die Aufgabe, Prothesen herzustellen und individuell anzupassen. Vielmehr nimmt er innerhalb des Prothesenversorgungssystems eine entscheidende Rolle ein: Durch seine vielfältigen Kenntnisse und Erfahrungen mit den verschiedensten Prothesenmodellen bildet er einen wichtigen Teil des Rehabilitationsteams. Er stellt bei der Beratung bezüglich der individuellen prothetischen Versorgung sowie bei der Verordnung von technischen Hilfsmitteln das Bindeglied zwischen den Patienten, dem behandelnden Arzt und dem Kostenträger dar. Alle an der Versorgung Beteiligten verfügen in ihren Einrichtungen über einen entsprechenden Kodex zur Qualitätssicherung, nach dem agiert wird. Ein wichtiges Element dessen ist ein Prothesengebrauchstraining. Myoelektrisch gesteuerte Armprothesen beispielsweise bieten ein hohes Maß an Funktionalität. Die zunehmenden Möglichkeiten der modernen Prothesenpassteile machen ihre Ansteuerung aber auch immer komplexer. Damit die Anwender der Prothesen den Vorteil ihrer Prothese wahrnehmen und sie im täglichen Leben nutzen, bedarf es nicht nur einer hohen Akzeptanz, sondern auch eines intensiven Prothesengebrauchstrainings. Die Orthopädietechniker geben bei der Anpassung der Prothese die ersten Einweisungen und Hinweise zu den funktionellen Elementen und Besonderheiten der Prothesenhand. Im Speziellen müssen bei multiartikulierenden Händen die verschiedenen Griffmodi dargestellt werden. Zudem wird bei den Anproben schon das An- und Ausziehen der Prothese geübt, aber das sind nur die ersten Schritte, die bei einer Prothesengebrauchsschulung intensiv geübt werden müssen. Hierbei kann es sich mitunter als vorteilhaft erweisen, wenn ein Nicht-Techniker das Prothesengebrauchstraining begleitet, insbesondere wenn er selbst Prothesenträger ist. Der folgende Artikel basiert auf den Erfahrungen der Autorin, die seit einem Arbeitsunfall im November 2017 mit einer myoelektrischen Prothese lebt und heute – nach beruflicher Rehabilitation in den Beruf der Operationsschwester – begleitend als Peer und Prothesengebrauchstrainerin in der Orthopädietechnik tätig ist.

Ein­lei­tung

Ein Drit­tel aller Unfäl­le in Deutsch­land am Arbeits­platz führt zu einer Hand­ver­let­zung 1. Welt­weit wer­den Teil-Hand­am­pu­ta­tio­nen als die am häu­figs­ten auf­tre­ten­den arbeits­platz­be­ding­ten Ampu­ta­tio­nen im Bereich der obe­ren Extre­mi­tät ange­ge­ben 2. Der Ver­lust einer Hand ist ein ein­schnei­den­des Erleb­nis, das weit­rei­chen­de Fol­gen für die Lebens­si­tua­ti­on hat 3. Umso wich­ti­ger ist es, die pro­the­ti­sche Ver­sor­gung und die Reha­bi­li­ta­ti­on so zu gestal­ten, dass eine Rück­kehr in den Arbeits­all­tag bzw. in eine ange­pass­te Nor­ma­li­tät gewähr­leis­tet wer­den kann. In den letz­ten Jah­ren wur­den ver­schie­de­ne mul­ti­ar­ti­ku­lie­ren­de bzw. myo­elek­tri­sche Hand­pro­the­sen auf den Markt gebracht, die die­se Rück­kehr in den All­tag unter­stüt­zen sol­len. Wäh­rend die Medi­en in die­sem Zusam­men­hang aber bereits von „füh­len­den oder intel­li­gen­ten Pro­the­sen“ berich­ten, sehen die Exper­ten dies eher zurück­hal­tend und gehen davon aus, dass noch eini­ges an Ent­wick­lungs­ar­beit not­wen­dig ist, um die­ses Ziel zu errei­chen 4. Aktu­ell kön­nen die ver­sor­gen­den Ortho­pä­die­tech­ni­ker gemein­sam mit den Pati­en­ten zwi­schen einer hap­ti­schen und einer mul­ti­ar­ti­ku­lie­ren­den bzw. myo­elek­tri­schen Pro­the­se der obe­ren Extre­mi­tät wäh­len. Bei der Aus­wahl ist es wich­tig, die Anfor­de­run­gen und Wün­sche, die die Pati­en­ten an die Pro­the­se haben, zu berück­sich­ti­gen 5. Beson­ders bei Pro­the­sen der obe­ren Extre­mi­tät ist die Nut­zungs­ra­te mit 42 % im Ver­gleich zu denen der unte­ren Extre­mi­tät (92 %) gering 6. Wer somit die per­sön­li­chen Zie­le der Betrof­fe­nen berück­sich­tigt, erhöht die Akzep­tanz und moti­viert den Anwen­der, mit „sei­ner Pro­the­se“ zu trai­nie­ren, so die Ver­mu­tung der Autorin.

Anzei­ge

Hin­ter­grund

Im Novem­ber 2017 erlitt die Autorin einen Arbeits­un­fall wäh­rend ihrer Tätig­keit als Ope­ra­ti­ons­schwes­ter: Beim Ent­la­de­vor­gang eines Instru­men­ten­sie­bes aus einem Dampf­ste­ri­li­sa­tor kam es zu einem tech­ni­schen Defekt am Ste­ril­gut-Auf­be­rei­ter. Resul­tie­rend dar­aus erlitt sie eine mas­si­ve Quet­schung des lin­ken Hand­ge­len­kes und eine ther­mi­sche Über­hit­zung auf etwa 120 Grad über einen Zeit­raum von 45 Minu­ten. Schwers­te Ver­let­zun­gen, Not­ope­ra­tio­nen und schließ­lich eine Ampu­ta­ti­on im BG Kli­ni­kum Duis­burg waren die Fol­ge. Ihr Ziel und damit auch ihre Moti­va­ti­on war es von Beginn ihrer Erkran­kung an, sich und ande­ren Betei­lig­ten zu zei­gen, dass eine beruf­li­che Reha­bi­li­ta­ti­on auch in sehr schwe­ren Fäl­len mög­lich ist. Durch inten­si­ves Pro­the­sen­trai­ning gelang es ihr, nach andert­halb Jah­ren Reha­bi­li­ta­ti­on wie­der in ihren alten Beruf als OP-Schwes­ter in der Abtei­lung für Hand-/Plas­ti­sche Brand­ver­let­zun­gen im BG Kli­ni­kum in Duis­burg zurück­zu­keh­ren. Vor­aus­set­zung hier­für war eine pro­the­ti­sche Ver­sor­gung mit einer myo­elek­tri­schen Hand. Als mecha­tro­ni­sche Kon­struk­ti­on stel­len myo­elek­trisch gesteu­er­te Arm­pro­the­sen den Stand der Tech­nik mit gro­ßem Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al dar. Sie über­zeu­gen durch eine hohe Griff- und Trä­ger­kraft und eig­nen sich sehr für Anwen­der, die hohe Ansprü­che an eine Kom­bi­na­ti­on aus Fein- und Grob­mo­to­rik haben. Die Erfah­rung der Autorin hat sie dar­in bestä­tigt, dass selbst in Berufs­spar­ten, in denen viel Hand­werk und fili­gra­ne Hand­mo­to­rik gefor­dert ist, eine Wie­der­ein­glie­de­rung nach Ampu­ta­ti­on der obe­ren Extre­mi­tät mit myo­elek­tri­scher Pro­the­sen­ver­sor­gung umsetz­bar ist. Damit auch ande­re Betrof­fe­ne und an der Reha­bi­li­ta­ti­on Betei­lig­te von ihren Erfah­run­gen pro­fi­tie­ren kön­nen, ent­schied sie sich, das pra­xis­ori­en­tier­te Buch „Anwen­der-Trai­nings­pro­gramm für Vin­cent Evolution/Vincent Sys­tems und ande­re Elek­tro­hän­de“ zu verfassen.

Prin­zi­pi­en der myo­elek­tri­schen Handprothese

Myo­elek­tri­sche Pro­the­sen sind Fremd­kraft­pro­the­sen, die bei fast allen Ampu­ta­ti­ons­hö­hen ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Ihre elek­tro­me­cha­ni­schen Kom­po­nen­ten wer­den durch elek­tri­sche Ener­gie bewegt und durch Mus­kel­ak­ti­ons­po­ten­zia­le gesteu­ert. Als Ener­gie­spei­cher dient ein in die Pro­the­se inte­grier­ter Akku­mu­la­tor. Myo­elek­tri­sche Pro­the­sen wer­den durch die Anspan­nung von Mus­keln gesteu­ert. Durch Mus­kel­kon­trak­tio­nen ent­ste­hen im Kör­per elek­tri­sche Impul­se, die an der Haut­ober­flä­che gemes­sen wer­den. Die im Pro­the­sen­schaft befind­li­chen Sen­so­ren bzw. Elek­tro­den neh­men die­se Impul­se auf und geben sie an den Con­trol­ler in der Pro­the­se wei­ter. Die­ser misst die Impul­se, bewer­tet sie und über­setzt sie in die Maschi­nen­spra­che der künst­li­chen Hand.

Bei einer Unter­arm­am­pu­ta­ti­on las­sen sich die wei­ter­hin vor­han­de­nen Mus­keln, die die ant­ago­nis­ti­sche Funk­ti­on der Hand bewir­ken, über die myo­elek­tri­sche Steue­rung einer Unter­arm­pro­the­se sehr ein­fach phy­sio­lo­gisch nut­zen, um die Pro­the­sen­hand zu öff­nen und zu schlie­ßen. Bei höhe­ren Ampu­ta­tio­nen kom­men ana­log hier­zu ande­re Ant­ago­nis­ten zum Ein­satz. Vie­le myo­elek­tri­sche Pro­the­sen über­zeu­gen ins­be­son­de­re durch ihre mul­ti­ar­ti­ku­lie­ren­de Bau­art. Die­se ermög­licht es, dass bei die­sen bio­ni­schen Hän­den ein­zel­ne Fin­ger und der Dau­men ange­trie­ben wer­den kön­nen. Eine hohe Zahl von unter­schied­li­chen Grif­fen kann ohne Hilfs­mit­tel durch ent­spre­chen­de Umschalt­si­gna­le aus­ge­wählt wer­den. Die spe­zi­el­len Tech­ni­ken der ange­bo­te­nen myo­elek­tri­schen Pro­the­sen kön­nen ein hohes Maß an Unab­hän­gig­keit und Lebens­qua­li­tät bieten.

Ziel des Prothesentrainings

Ziel ist es, die Selbst­stän­dig­keit des Men­schen mit Ampu­ta­ti­on zu erhö­hen und das bima­nu­el­le Arbei­ten zu för­dern. Nur durch ein koope­ra­ti­ves Zusam­men­spiel aller Berufs­grup­pen und der Betrof­fe­nen kön­nen die­se eine opti­ma­le Ver­sor­gung erhal­ten und ler­nen, ihre Pro­the­se sicher im All­tag ein­zu­set­zen. Selbst­stän­dig­keit ist ins­be­son­de­re für fol­gen­de Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens (Acti­vi­ties of Dai­ly Living, ADL) zu trainieren:

  • Kör­per­pfle­ge
  • Toi­let­te
  • Klei­dung
  • Essen und Trinken
  • Küche und Haushalt
  • Schreiben/Büro
  • Hob­bys 7

Vor­be­rei­ten­de Übun­gen ohne Prothese

Das Trai­ning soll­te bereits ohne Pro­the­se begin­nen, also unmit­tel­bar nach der Ope­ra­ti­on. Die­ses Trai­ning bil­det dann die Grund­la­ge für alle wei­te­ren Maß­nah­men. Die Beschäf­ti­gung mit dem Stumpf hat Vor­rang vor der Aus­wahl der Pro­the­sen und Hilfs­mit­tel. Sobald die mecha­ni­sche Belas­tung am Stump­fen­de kei­ne Schmer­zen mehr aus­löst und die tie­fen Schich­ten, also Mus­ku­la­tur, Ner­ven und Kno­chen, ver­heilt sind, wird der Stumpf zuneh­mend mobi­li­siert. Da auch der Kno­chen eines Stump­fes mecha­nisch weit weni­ger bean­sprucht wird als vor der Ampu­ta­ti­on, atro­phiert neben der Mus­ku­la­tur auch das Kno­chen­ge­we­be bis zu einem gewis­sen Grad, was direkt von der mecha­ni­schen Bean­spru­chung des Stump­fes abhän­gig ist. Zur Reha­bi­li­ta­ti­on des Men­schen mit Ampu­ta­ti­on gehört somit auch die Auf­ga­be, den Stumpf mecha­nisch zu för­dern. Die über­emp­find­li­che Haut am Stumpf wird mit­tels durch­blu­tungs­för­dern­der Maß­nah­men behan­delt, um die mecha­ni­sche Belast­bar­keit der Stumpf­ober­flä­che zu ver­bes­sern. Koor­di­nier­te Bewe­gun­gen in den all­täg­li­chen Din­gen des Lebens (ADL-Berei­che) wie z. B. Bas­teln, Teig- und Ton­ar­bei­ten, Musi­zie­ren und sport­li­che Betä­ti­gun­gen sind indi­vi­du­ell auf die spe­zi­fi­schen Nei­gun­gen und Vor­lie­ben des Pati­en­ten abzu­stim­men. Ziel­set­zung der vor­be­rei­ten­den Übun­gen ist es, den Pati­en­ten auf den opti­ma­len Gebrauch der Pro­the­se vorzubereiten.

Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning

Das Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning wird in der Regel vom Ortho­pä­die­tech­ni­ker durch­ge­führt und gehört stan­dard­mä­ßig zu einer Pro­the­sen­ver­sor­gung. Im Bereich der Ortho­pä­die­tech­nik, spe­zi­ell für die Arm­pro­the­tik, wur­de von einem Exper­ten­team aus ganz Deutsch­land ein Qua­li­täts­stan­dard für die Arm­pro­the­tik erstellt. Die­ser ist in einem Kom­pen­di­um, das die Qua­li­tät von Arm­pro­the­sen beschreibt, fest­ge­hal­ten und ver­an­kert 8. Um die­se ange­streb­te Qua­li­tät sichern zu kön­nen, ist ein vor­ge­ge­be­ner Weg, der soge­nann­te Reha­bi­li­ta­ti­ons­pfad, ein­zu­hal­ten. Die Ein­wei­sung in den Gebrauch der Pro­the­se ist also ein wich­ti­ger Bau­stein, den die Ortho­pä­die­tech­nik zu leis­ten hat. Das Trai­ning stellt neben der in der Kli­nik ange­bo­te­nen Phy­sio- und Ergo­the­ra­pie eine beglei­ten­de Hil­fe­stel­lung dar, um den Pati­en­ten auf sei­nem Reha­bi­li­ta­ti­ons­pfad wei­ter ganz­heit­lich zu stär­ken und aufzurichten.

Das Trai­ning beinhal­tet in ers­ter Linie fol­gen­de Punkte:

  1. Der Pro­the­sen­nut­zer soll mit der Tech­nik sei­ner Pro­the­se ver­traut gemacht werden.
  2. Er soll erken­nen, wel­che Gebrauchs­vor­tei­le sei­ne Pro­the­se bie­tet und wie er die­se nut­zen kann.
  3. Alle Sen­so­ren und Funk­tio­nen der Pro­the­se sol­len dabei erläu­tert und geübt werden.
  4. Es sol­len Erklä­run­gen und Auf­zeich­nun­gen der Trig­ge­rung erfol­gen, mit wel­cher der Pati­ent die ein­zel­nen Funk­tio­nen in sei­ner Pro­the­se auf­ru­fen oder umschal­ten kann.

Nach­dem die Wahl der Pro­the­se getrof­fen, die Kos­ten­über­nah­me der Pro­the­se orga­ni­siert, die Pro­the­se ange­passt, die Wund­hei­lung abge­schlos­sen und das Tra­gen eines Liners mög­lich ist, beginnt das Trai­ning mit der myo­elek­tri­schen Pro­the­se. Die­ses bil­det die Grund­la­ge für alle wei­te­ren the­ra­peu­ti­schen Maßnahmen.

Ver­trau­en in die Pro­the­se aufbauen

Das Aus­bil­dungs­pro­gramm beginnt mit dem selbst­stän­di­gen An- und Aus­zie­hen der Pro­the­se. Das Ziel ist erreicht, wenn dies so selbst­ver­ständ­lich gelingt wie das An- und Aus­zie­hen der Klei­dung 9. Ein ein­wand­frei­er Sitz des Stump­fes im Schaft sowie der Ban­da­gen am Kör­per ist Vor­aus­set­zung für jede wei­te­re Maß­nah­me. Im nächs­ten Schritt gilt es, Ver­trau­en in die Pro­the­se auf­zu­bau­en. Der Mensch mit Ampu­ta­ti­on muss erle­ben, wie zuver­läs­sig sei­ne Pro­the­se hält, auch wenn sie Stö­ßen aus­ge­setzt oder dar­an gerüt­telt und gezo­gen wird. Anschlie­ßend heißt es, die Gren­zen der Pro­the­se aus­zu­lo­ten. Bei Habitus‑, Fin­ger- und Teil­hand­pro­the­sen ist dies schnell erreicht; bei myo­elek­tri­schen Pro­the­sen mit Ein- oder Mehr­ka­nal­steue­rung ist ein Tes­ten weit­aus dif­fi­zi­ler. Bei allen Pro­the­sen­ty­pen geht es aber zunächst um das Erfor­schen, Ken­nen­ler­nen und Beherr­schen der funk­tio­na­len und sen­so­ri­schen Eigen­schaf­ten. Bei meh­re­ren Funk­tio­nen sind die­se ein­zeln nach­ein­an­der zu erar­bei­ten und erst anschlie­ßend mit­ein­an­der zu verbinden.

Ler­nen, rich­ti­ge Signa­le zu geben

Bei myo­elek­tri­schen Pro­the­sen sind die sen­so­ri­schen Rück­in­for­ma­tio­nen von Anfang an zu ertas­ten und zu erle­ben. Stellt das An- und Aus­zie­hen der Pro­the­se kein Pro­blem mehr dar, geht es nun dar­um, dass der Trä­ger der Pro­the­se lernt, die rich­ti­gen Signa­le zu geben, ohne an die­ser Stel­le bereits einen beson­de­ren „Nut­zen“ aus der Pro­the­se zu ziehen.

Han­tie­ren mit Objekten

Sobald der Pro­the­sen­trä­ger die Bewe­gun­gen mit Objek­ten theo­re­tisch beherrscht und ansteu­ern kann, wird der Fokus im nächs­ten Schritt auf das Han­tie­ren mit Objek­ten gelegt. In die­ser Pha­se geht es um das siche­re Hal­ten, Grei­fen und Los­las­sen von Objek­ten in unter­schied­li­chen Ebe­nen, For­men, Ober­flä­chen­be­schaf­fen­hei­ten und Wider­stän­den unter Aus­wahl und Ein­schät­zung der sichers­ten und zuver­läs­sigs­ten Griff­kraft, Geschwin­dig­keit und prä­zi­ser Öff­nungs­wei­te in jeg­li­cher Situation.

Bei­spie­le für das ADL-Training

Küchentraining/Haushaltsführung

Bei den Übun­gen sind die Ampu­ta­ti­ons­sei­te, die Fra­ge, ob Links- oder Rechts­hän­der, Rota­ti­ons­mög­lich­kei­ten und die Hand­ge­lenks­op­tio­nen zu berück­sich­ti­gen. Ist die domi­nan­te Sei­te des Pati­en­ten betrof­fen, kann man durch­aus errei­chen, dass die­se bei Fin­ger- und Teil­hand­am­pu­ta­ti­on wie­der wie zuvor ein­ge­setzt wer­den kann. Bei voll­stän­di­gem Ver­lust der Hand oder des Ellen­bo­gens stellt sich die Lage gänz­lich anders dar: Eine Umstel­lung auf die nicht­do­mi­nan­te Sei­te ist dann häu­fig unumgänglich.

Je nach­dem, für wel­che Pro­the­se sich der Pati­ent ent­schei­det, gilt es, den indi­vi­du­ell bes­ten Essens­griff zu ermit­teln und not­wen­di­ge küchen­tech­ni­sche Hilfs­mit­tel aus­zu­wäh­len. Grund­sätz­lich ist jedoch zu beach­ten: Beim Essen führt die gesun­de Hand den Löf­fel oder die Gabel zum Mund. Das Mes­ser, das dabei in der Pro­the­se gehal­ten wird, dient als Gegen­halt. Beim Zer­schnei­den har­ter Lebens­mit­tel ist es ins­be­son­de­re in den Anfangs­zei­ten der Übun­gen eine gro­ße Hil­fe, Ver­rie­ge­lungs­funk­tio­nen, die vie­le Pro­the­sen­sys­te­me anbie­ten, zu nutzen.

In öffent­li­chen Loka­len wer­den oft stump­fe Mes­ser und Gabeln ange­bo­ten. Um Frus­tra­tio­nen vor­zu­beu­gen, emp­fiehlt es sich daher immer, ein eige­nes schar­fes Mes­ser bzw. eine schar­fe Gabel bei sich zu tra­gen und bei Bedarf ein­zu­set­zen (Abb. 1).

Greifübungen/Kontrolle von Drücken

Das Trai­ning akti­ver Funk­tio­nen steht bei die­sen Übun­gen anfäng­lich im Vor­der­grund. Es beinhal­tet ein siche­res Öff­nen und Schlie­ßen, geübt mit­tels Bäl­len, Schaum­stof­fen und Kunst­stof­fen in ver­schie­de­nen Fes­tig­kei­ten, For­men und Grö­ßen. Das Beherr­schen nur einer Funk­ti­on wie Öffnen/Schließen ist recht schnell erlern­bar. Weit schwie­ri­ger ist die Hand­ha­bung einer Pro­the­se mit meh­re­ren Funk­tio­nen, etwa beim Ver­lust des Ellen­bo­gens oder beim Feh­len bei­der Hän­de. In die­sen Fäl­len muss der Mensch mit Ampu­ta­ti­on ler­nen, bei­de Funk­tio­nen bzw. bei­de Pro­the­sen­tei­le unab­hän­gig von­ein­an­der ein­zu­set­zen, um durch koor­di­nier­te Bewe­gun­gen sein Ziel zu errei­chen. Des­halb wer­den die Übun­gen zunächst mit abge­stütz­tem Ellen­bo­gen durch­ge­führt. Es fol­gen Bewe­gun­gen mit ange­ho­be­nem Ellen­bo­gen, dann im Ste­hen, in Bewe­gung, in ver­schie­de­nen Ach­sen bzw. Ebe­nen, kör­per­nah, kör­per­fern, mit Über­kreu­zung der Kör­per­mit­te und in ver­schie­de­nen Höhen. Schnel­le und lang­sa­me­re Beu­ge- und Streck­be­we­gun­gen wech­seln ab; die Pro­the­sen­hand hält immer sper­ri­ge­re und schwe­re­re Gegen­stän­de. Neben der Beach­tung des exter­nen Gewich­tes gehört auch die Posi­tio­nie­rung der Hand zur Auf­ga­be, sodass die zuge­dach­te Funk­ti­on am bes­ten zu ver­rich­ten ist. Die­se Übun­gen soll­ten ste­hend vor einem Spie­gel durch­ge­führt wer­den, damit The­ra­peut und Pati­ent die Kör­per­hal­tung und die Bewe­gun­gen beob­ach­ten kön­nen. Der Mensch mit Ampu­ta­ti­on gewöhnt sich dann gar nicht erst dar­an, stän­dig auf sei­ne Pro­the­se zu schau­en. Das Trai­nings­tem­po ist indi­vi­du­ell anzu­pas­sen; Pau­sen und Locke­rungs­übun­gen müs­sen ein­ge­legt wer­den, denn gera­de in der Anfangs­pha­se erfor­dern die­se Übun­gen ein hohes Maß an Kon­zen­tra­ti­on. Mit zuneh­men­der Sicher­heit geht es dann dar­um, die akti­ven Pro­the­sen­funk­tio­nen immer schnel­ler, koor­di­nier­ter und auto­ma­ti­scher aus­zu­füh­ren. Die Ziel­set­zung dabei ist, die beid­hän­di­ge Geschick­lich­keit und damit das Zusam­men­spiel bei­der Hän­de bzw. Arme zu trai­nie­ren (Abb. 2).

Hob­bys

Ins­be­son­de­re im Sport- und im Musik­be­reich ste­hen den Betrof­fe­nen eigens kon­stru­ier­te tech­ni­sche Hil­fen zur Ver­fü­gung. Sie sind in ihren Funk­tio­na­li­tä­ten bei Wei­tem nicht so viel­schich­tig und durch­dacht wie im Bereich der unte­ren Extre­mi­tä­ten, kön­nen aber neben dem Spaß­fak­tor zu mehr Selbst­wert­ge­fühl ver­hel­fen, egal ob in Behin­der­ten­sport­grup­pen oder gar mit­tels der Teil­nah­me an para­lym­pi­schen Wett­be­wer­ben. Es gehört zur Reha­bi­li­ta­ti­on, die Hob­bys der Pati­en­ten zu ken­nen und ihnen eine Teil­ha­be dar­an wie­der zu ermög­li­chen. Für die Aus­übung von Akti­vi­tä­ten in den Berei­chen Sport, Hand­werk, Gar­ten und Heim­ar­beit ist nicht jede Pro­the­se ein­setz­bar. Bei der Aus­wahl einer wei­te­ren Pro­the­se muss daher der Bedarf an Fein- und Grob­mo­to­rik, Griff- und Trag­kraft, Ver­rie­ge­lungs­me­cha­nis­men sowie Kom­pa­ti­bi­li­tät von zusätz­li­chen Grei­fern und Auf­sät­zen mit­be­rück­sich­tigt wer­den (Abb. 3).

Ankleiden/Körperhygiene

Zu einer rei­bungs­lo­sen All­tags­be­wäl­ti­gung gehört die per­sön­li­che Selbst­für­sor­ge. Das Leben – nicht zuletzt das Intim­le­ben – wie­der in Eigen­re­gie orga­ni­sie­ren zu kön­nen, ver­mit­telt Selbst­si­cher­heit, Akzep­tanz und Freu­de im Umgang mit sich selbst, Freun­den und Part­nern. Ein Maxi­mum an Unab­hän­gig­keit von Dritt­per­so­nen zu errei­chen, ist ein wich­ti­ger Pfei­ler auf dem Weg zur Reha­bi­li­ta­ti­on. Unum­strit­ten ist, so die Ansicht der Autorin, dass der bes­te Rat­ge­ber ein selbst von einer Ampu­ta­ti­on Betrof­fe­ner ist. Auf­grund sei­ner eige­nen Erfah­rungs­wer­te kann er geziel­te Ersatz­be­we­gun­gen mit und ohne Pro­the­se ver­mit­teln. Er kann am bes­ten beur­tei­len, ob es sinn­voll ist, das gesam­te Bade­zim­mer umzu­bau­en, oder ob dem Men­schen mit Ampu­ta­ti­on nicht eher damit gehol­fen ist, auf klei­ne selbst erprob­te Knif­fe beim Waschen, Fri­sie­ren, beim Toi­let­ten­gang oder beim Anzie­hen zurück­zu­grei­fen. Das Aus­kom­men mit mög­lichst weni­gen Hilfs­mit­teln wirkt sich posi­tiv auf die Psy­che und die Moti­va­ti­on aus (Abb. 4).

Repe­ti­ti­ves Üben

Durch repe­ti­ti­ve Übun­gen wird der Pro­the­sen­trä­ger dazu ange­lei­tet, die Funk­tio­nen sei­ner Pro­the­se immer wie­der auf­zu­ru­fen und zu wech­seln, um die­se Steue­rung zu ver­in­ner­li­chen. Es wer­den geziel­te Situa­tio­nen pro­vo­ziert, in denen der Pro­the­sen­trä­ger selbst­stän­dig ent­schei­den soll, wel­che Funk­ti­on sei­ner Pro­the­se (ggf. auch wel­cher Griff sei­ner Pro­the­sen­hand) zur Lösung der gestell­ten Auf­ga­be am hilf­reichs­ten ist. Dabei wird von abs­trak­ten Übungs­si­tua­tio­nen aus­ge­hend mehr und mehr auch auf Bei­spie­le aus dem All­tag zurück­ge­grif­fen. Die­se Übun­gen müs­sen so aus­dau­ernd trai­niert und wie­der­holt wer­den, bis die Steue­rung der Pro­the­se ver­in­ner­licht ist und damit intui­tiv abläuft. In der Ergo­the­ra­pie wer­den fol­gen­de Maß­nah­men umgesetzt:

  • Übun­gen, die zur Inte­gra­ti­on der Pro­the­se ins Kör­per­sche­ma passen,
  • Übun­gen, die zur Inte­gra­ti­on der Pro­the­se in Tätig­kei­ten der ADL-Berei­che füh­ren, sowie
  • Übun­gen und Anlei­tun­gen zum bima­nu­el­len Agie­ren des Prothesenträgers.

Auf spie­le­ri­sche, sport­li­che und pra­xis­be­zo­ge­ne Wei­se wer­den manu­el­le und myo­elek­tri­sche Funk­tio­nen der Pro­the­se benutzt, um den Pati­en­ten Wege zu mehr Mobi­li­tät aufzuzeigen.

Beruf

Das Erler­nen und Aus­üben eines Beru­fes stellt eine ein­zig­ar­ti­ge Her­aus­or­de­rung auf dem Weg zur sozia­len Reha­bi­li­ta­ti­on dar. Die Rück­kehr ins Berufs­le­ben erleich­tert die sozia­le Inter­ak­ti­on. Der Mensch fin­det wie­der sei­nen Platz in der Gesell­schaft, der es ihm ermög­licht, wie­der sei­nen erlern­ten Beruf aus­zu­üben und sich somit auch wie­der ein Ein­kom­men zu erwer­ben 10. Dabei pro­fi­tie­ren die Betrof­fe­nen oft­mals von den viel­fäl­ti­gen Hand­ge­lenks­op­tio­nen und einem in die Pro­the­se inte­grier­ten Vibra­ti­ons­si­gnal, ins­be­son­de­re im fein­mo­to­ri­schen Bereich (Abb. 5).

Inter­dis­zi­pli­nä­rer Austausch

Das Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning wird häu­fig vom Ortho­pä­die­tech­ni­ker geleis­tet, der auch mit dem Bau der Pro­the­se beauf­tragt ist. Es kann sich aber auch als vor­teil­haft erwei­sen, wenn ein Nicht-Tech­ni­ker die­ses Trai­ning absol­viert, ins­be­son­de­re, wenn die­ser sogar selbst Trä­ger einer Arm­pro­the­se ist. Aller­dings muss in die­ser Trai­nings­pha­se die Nähe zur Werk­statt sicher­ge­stellt sein. Ein Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning durch einen selbst Betrof­fe­nen wirkt aus der Erfah­rung der Autorin her­aus oft­mals weit­aus moti­vie­ren­der auf den Pati­en­ten als durch einen Ergo­the­ra­peu­ten oder Ortho­pä­die­tech­ni­ker. Durch gute Kom­mu­ni­ka­ti­on kön­nen aber bei­de, Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ner und Ortho­pä­die­tech­ni­ker, wert­vol­le Antei­le zum Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning bei­tra­gen. Auch das Feed­back aus der Ergo­the­ra­pie kann dem Ortho­pä­die­tech­ni­ker früh­zei­tig dabei hel­fen, her­aus­zu­fin­den, wel­che tech­ni­schen Ver­än­de­run­gen, Steue­rungs­pa­ra­me­ter und Trig­ge­run­gen noch ver­än­dert und indi­vi­du­ell an den jewei­li­gen Pati­en­ten ange­passt wer­den müs­sen, um noch bes­se­re Ergeb­nis­se zu erzie­len. Sowohl ein erfolg­rei­ches Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning als auch ein ADL-Trai­ning kön­nen gemein­sam nur durch höchst­mög­li­che Pati­en­ten­mo­ti­va­ti­on sowie regen Aus­tausch inner­halb des Reha­bi­li­ta­ti­ons­teams erreicht werden.

Fazit

Nach eini­gen Mona­ten inten­si­ver medi­zi­nisch-reha­bi­li­ta­ti­ver Maß­nah­men in der Kli­nik und pro­the­ti­scher Ver­sor­gung durch den Ortho­pä­die­tech­ni­ker hat das Reha­bi­li­ta­ti­ons­team sei­ne pri­mä­re Auf­ga­be erfüllt. Der Pati­ent ist nun im täg­li­chen All­tags- und Berufs­le­ben selbst gefor­dert, die Gren­zen sei­ner Pro­the­se aus­zu­lo­ten und sich immer wie­der selbst neu zu moti­vie­ren. Kur­ze Zeit spä­ter wird er aber bemer­ken, dass die wich­tigs­te Auf­ga­be der Pro­the­sen­be­herr­schung nicht nur im Ver­ständ­nis der Pro­the­sen­funk­tio­nen besteht: Die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen, sowohl im All­tag als auch im Berufs­le­ben, bestehen dar­in, den jeweils bes­ten zur Ver­fü­gung ste­hen­den Griff den ent­spre­chen­den Situa­tio­nen zuord­nen zu kön­nen. Erst dann kann von einer Auto­ma­ti­sie­rung der Bewe­gungs­ab­läu­fe und einem opti­ma­len Gebrauch der Pro­the­se die Rede sein. Wer­den sich die Pati­en­ten die­ser Situa­ti­on bewusst und erken­nen, dass die­ser Schritt nicht mehr eng­ma­schig beglei­tet wird, fal­len sie oft in ein gro­ßes Motivationsloch.

Die Autorin hat sich auf­grund ihrer eige­nen Situa­ti­on aus­führ­lich mit die­ser Pro­ble­ma­tik aus­ein­an­der­ge­setzt und selbst alle Höhen und Tie­fen durch­lau­fen. Der Rück­blick auf ihren per­sön­li­chen Reha­bi­li­ta­ti­ons­weg hat ihr gezeigt, dass der Über­gang von einer sta­tio­nä­ren Reha-Maß­nah­me in die selbst­stän­di­ge All­tags­be­wäl­ti­gung und Rück­kehr in die Berufs­tä­tig­keit stets eine gro­ße Ver­sor­gungs­lü­cke auf­weist. Sie sieht die Ein­be­zie­hung eines Peers in die Reha­bi­li­ta­ti­on als einen denk­ba­ren Lösungs­weg an. Das Peer-Prin­zip basiert auf der Unter­stüt­zung und eman­zi­pa­to­ri­schen Bera­tung durch einen eben­falls Betrof­fe­nen, der sich an den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen und Erfor­der­nis­sen des jeweils Rat­su­chen­den ori­en­tiert. Der Peer hilft nicht nur dabei, die psy­cho­so­zia­le Situa­ti­on der Anwen­der mit ein­zu­be­zie­hen, son­dern auch die per­sön­li­chen Kom­pe­ten­zen so anzu­pas­sen, dass es nicht zur Über­for­de­rung oder Fremd­be­stim­mung kommt. Die Ziel­set­zung besteht in einer post­trau­ma­ti­schen Unter­stüt­zung, um das Selbst­wert­ge­fühl der Betrof­fe­nen zu stär­ken. Der Anwen­der soll moti­viert wer­den, sei­ne Belan­ge selbst wahr­zu­neh­men. Es sol­len ihm mög­lichst früh Per­spek­ti­ven und Wege dazu auf­ge­zeigt werden.

Ein wei­te­rer Lösungs­an­satz könn­te in der Anpas­sung des Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­nings über den Zeit­punkt der sta­tio­nä­ren Reha­bi­li­ta­ti­on und der Pro­the­sen­fer­ti­gung hin­aus bestehen. Erfor­der­li­che Trai­nings­ein­hei­ten soll­ten sich in die­sem Fal­le auch stark an den indi­vi­du­el­len Ansprü­chen der Anwen­der ori­en­tie­ren und nicht dog­ma­tisch einem bestehen­den Stan­dard fol­gen. Nur ein moti­vier­ter Pati­ent, des­sen indi­vi­du­el­le Wün­sche und Ansprü­che an die Funk­tio­na­li­tät berück­sich­tigt wer­den, akzep­tiert sei­ne neue Lebens­si­tua­ti­on und fin­det zurück in die Arbeitswelt.

Die Autorin:
Brit­ta Meinecke-Allekotte
Kren­gelstr. 34 c
46539 Dins­la­ken
b‑meinecke@t‑online.de

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Meine­cke-Alle­kot­te B. Mit einer myo­elek­tri­schen Hand­pro­the­se zurück ins Leben – Pro­the­sen­ge­brauchs­trai­ning als Teil des inter­dis­zi­pli­nä­ren Reha­bi­li­ta­ti­ons­pfads. Ortho­pä­die Tech­nik, 2021; 72 (2): 38–43
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