Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung – die rich­ti­ge Pfle­ge im Sommer

Der Sommer steht für viele Menschen stellvertretend für Urlaub, am Meer, am See oder in den Bergen. Viele von ihnen benötigen eine Kompressionsversorgung im Alltag und damit auch im Urlaub. Doch ohne das gewohnte Umfeld und neue Herausforderungen für Mensch und Versorgung ist die Pflege der Materialien keine alltägliche Tätigkeit. Im Gespräch mit Fabian Straßer, Teamleitung Produktmanagement Phlebologie der Julius Zorn GmbH, hat die OT-Redaktion recherchiert, welche Tipps Sanitätshäuser ihren Patient:innen mit auf den Urlaubsweg geben sollten.

OT: Som­mer, Son­ne, Strand und Meer – wie ver­kraf­ten die Mate­ria­li­en der Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung Was­ser und Sand?

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Fabi­an Stra­ßer: Die Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung kann am Strand getra­gen wer­den. Sand und Salz­was­ser sind prin­zi­pi­ell kein Hin­der­nis, soll­ten aller­dings nicht lan­ge im Gestrick blei­ben. Daher nach dem Strand­be­such bit­te unbe­dingt die Ver­sor­gung mit kla­rem Was­ser gründ­lich ausspülen.

OT: Wel­che Aus­wir­kung hat die erhöh­te Son­nen­strah­lung auf das Material?

Stra­ßer: Die medi­zi­ni­sche Wirk­sam­keit wird dadurch nicht beein­träch­tigt, jedoch kann über­mä­ßi­ge Son­nen­ein­strah­lung zum Aus­blei­chen der Far­be füh­ren. Die Ver­sor­gung soll­te des­halb nicht direkt in der Son­ne getrock­net oder gela­gert wer­den. Ein Son­nen­bad mit Kom­pres­si­on ist auch nicht rat­sam, da die Kom­pres­si­on, wie jede Klei­dung, kei­nen hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz vor UV-Strah­lung bietet.

OT: Gibt es Pro­duk­te, die beson­ders auf die Her­aus­for­de­run­gen des Urlaubs ein­ge­stellt sind?

Stra­ßer: Nein, wir haben kein spe­zi­el­les Pro­dukt in unse­rem Sor­ti­ment, das auf den Urlaub aus­ge­rich­tet ist. Je nach Rei­se kön­nen die Her­aus­for­de­run­gen ja recht unter­schied­lich sein. Gene­rell ist Kom­pres­si­on vor allem bei lan­gen Rei­sen mit dem Auto, dem Zug oder dem Flug­zeug zu emp­feh­len. Wer einen Out­door-Trip plant, soll­te zu beson­ders robus­tem Gestrick grei­fen. Wer daheim immer eine dunk­le Ver­sor­gung trägt und jetzt in die Son­ne reist, soll­te über eine hel­le Far­be nachdenken.

OT: Daheim grei­fen vie­le Anwender:innen auf spe­zi­el­le Pflege­artikel zurück, die im Urlaub häu­fig nicht vor­han­den sind. Wie kann man sei­ne Ver­sor­gung mit ein­fa­chen Mit­teln für den Zeit­raum der Rei­se den­noch ent­spre­chend pflegen?

Stra­ßer: Wenn die Ver­füg­bar­keit am Urlaubs­ort nicht sicher ist, soll­ten Urlau­be­rin­nen und Urlau­ber etwas von ihren Pfle­ge­pro­duk­ten mit­neh­men. Unser Spe­zi­al­wasch­mit­tel gibt es in einer prak­ti­schen 30-ml-Tube, die auch für das Hand­ge­päck geeig­net ist. Grund­sätz­lich emp­feh­len wir, die Wasch- und Pfle­ge­hin­wei­se in unse­rer Gebrauchs­an­wei­sung zu beach­ten. Apro­pos Hand­ge­päck – zur Sicher­heit soll­te eine Wech­sel­ver­sor­gung auch im Hand­ge­päck mit­ge­nom­men wer­den, falls der Kof­fer ver­lo­ren geht oder fehl­ge­lei­tet wird.

Experte Fabian Straßer gibt Tipps für die Beratung von Patient:innen im Sanitätshaus für die Urlaubszeit. Foto: Juzo
Exper­te Fabi­an Stra­ßer gibt Tipps für die Bera­tung von Patient:innen im Sani­täts­haus für die Urlaubs­zeit. Foto: Juzo

OT: Wenn die Anwender:innen Platz für ein Pfle­ge­pro­dukt hät­ten, wel­ches soll­ten Sani­täts­häu­ser ihnen empfehlen?

Stra­ßer: Für die Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung soll­ten sie das Spe­zi­al­wasch­mit­tel aus­wäh­len. Für die Pfle­ge der Haut emp­feh­len wir unse­ren Vital­bal­sam 7 oder unse­re Lymph-Lotion. Die pfle­gen, ent­span­nen und küh­len sogar ein biss­chen. Das Ein­cre­men wirkt wie eine klei­ne Lymphdrainage.

OT: Gibt es No-Gos für die Kom­pres­si­ons­pfle­ge, vor denen Sani­täts­häu­ser war­nen sollten?

Stra­ßer: Ein abso­lu­tes No-Go ist es, die Kom­pres­si­on nicht täg­lich zu waschen, da sonst der Kom­pres­si­ons­druck nicht mehr voll­stän­dig gege­ben ist. Und das Trock­nen in der Son­ne ist wie gesagt eben­falls nicht empfehlenswert.

OT: Ist es sinn­voll, eine Wech­sel­ver­sor­gung extra für den Urlaub zu empfehlen?

Stra­ßer: Eine zusätz­li­che Ver­sor­gung spe­zi­ell für den Urlaub ist nicht unbe­dingt not­wen­dig, jedoch gene­rell emp­feh­lens­wert. Wenn meh­re­re Ver­sor­gun­gen abwech­selnd gewa­schen wer­den kön­nen, bedeu­tet das mehr Ent­span­nung im Urlaub.

OT: Wie kön­nen die Expert:innen im Sani­täts­haus dar­über hin­aus auf die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen der Rei­se auf die Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung auf­merk­sam machen? Eig­net sich eine Erin­ne­rungs-E-Mail mit Pfle­ge­tipps, soll­ten kos­ten­lo­se Urlaubs­checks in den Filia­len für die Patient:innen ange­bo­ten werden?

Stra­ßer: Vor allem wäh­rend der belieb­ten Rei­se­zeit im Som­mer kön­nen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten durch den Fach­han­del mit Tipps für den Urlaub direkt über einen News­let­ter ver­sorgt wer­den oder man lädt per Mail zu einem Urlaubs­check ein. Natür­lich kön­nen wich­ti­ge Infos auch in all­täg­li­che Kun­den­ge­sprä­che ein­ge­bun­den wer­den. Ent­spre­chen­de Deko und Info­ma­te­ria­li­en im Sani­täts­haus kön­nen als Auf­hän­ger für ein sol­ches Gespräch hilf­reich sein.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

 

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