Künst­li­che Intel­li­genz als hel­fen­de Hand im Handwerk

Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zeigt, dass die Zahl der älteren Menschen zukünftig steigen wird. Bis 2039 – so eine Schätzung – wird es mindestens 21 Millionen Menschen geben, die älter sind als 67 Jahre – bei gleichbleibender Bevölkerungszahl. Im gleichen Zeitraum wird die Zahl der Bevölkerung im Erwerbsalter um vier bis sechs Millionen sinken. Wie kann dieses Defizit aufgefangen werden? Die Ausdehnung der Erwerbstätigkeit jenseits der 67 Jahre ist eine Option. Zuwanderung eine andere. Eine dritte Möglichkeit ist eine technische Lösung für die Übernahme von Tätigkeiten zum Beispiel in Form von Künstlicher Intelligenz (KI). Nicht erst in der Zukunft, sondern ganz aktuell haben viele Handwerksbetriebe bereits einen erheblichen Mangel an Fachkräften. Ob und wie KI bei der Lösung dieser Aufgabe helfen kann, erklärt Judith Schliephake, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut (DHI), im Gespräch mit der OT-Redaktion.

OT: Frau Schlie­pha­ke, aktu­ell sorgt „ChatGPT“ wie­der dafür, dass das The­ma Künst­li­che Intel­li­genz in der brei­ten Öffent­lich­keit wahr­ge­nom­men wird. Es wird in man­chen Medi­en pro­phe­zeit, dass die­se Appli­ka­ti­on die Auf­ga­ben von Men­schen über­neh­men wird. Klingt das nach einem Hor­ror­sze­na­rio oder nach einer Zukunfts­per­spek­ti­ve für Sie?

Anzei­ge

Judith Schlie­pha­ke: Das lässt sich pau­schal gar nicht so sagen. Natür­lich habe ich mich auch gefragt, ob Anwen­dun­gen wie „ChatGPT“ irgend­wann mei­ne Arbeit als Wis­sen­schaft­le­rin obso­let machen. Noch ist die Anwen­dung nicht so weit, aber es ist durch­aus vor­stell­bar, dass sie in Zukunft eini­ge Berei­che mei­ner Arbeit sehr gut über­neh­men kann. Das kann man natür­lich damit ver­bin­den, Angst vor sol­chen KI-Anwen­dun­gen zu bekom­men, aber viel­mehr möch­te ich dazu anre­gen, sich schon jetzt mit dem The­ma KI aus­ein­an­der­zu­set­zen, in sei­nem All­tag und auch beruf­lich KI als eine Opti­on für die eige­nen und betrieb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen mit­zu­den­ken und neben den poten­zi­el­len Risi­ken, die defi­ni­tiv in KI-Anwen­dun­gen ste­cken, auch die Chan­cen zu sehen, die damit ein­her­ge­hen kön­nen. Einen Hand­werks­be­trieb kann „ChatGPT“ z. B. unter­stüt­zen, Stel­len­an­zei­gen zu ver­fas­sen und die­se auch in ver­schie­de­ne Spra­chen zu über­set­zen, Web­sei­ten­tex­te zu erstel­len oder schnell Tipps zu ver­schie­de­nen The­men wie u. a. aktu­ell zum Strom­spa­ren zu erhal­ten. Daher kann „ChatGPT“ als Impuls­ge­ber die­nen oder bei Recher­che­ar­beit unter­stüt­zen. So kann Rou­ti­ne­ar­beit erleich­tert wer­den und es ist mög­lich, sich mehr auf wert­schöp­fen­de und krea­ti­ve Auf­ga­ben­be­rei­che zu kon­zen­trie­ren oder im All­tag gene­rell mehr Zeit zu haben. Auch hin­sicht­lich der Bekämp­fung des Fach­kräf­te­man­gels sind KI-Anwen­dun­gen eine Chan­ce. Nichts­des­to­trotz muss man sich bewusst sein, dass am Bei­spiel „ChatGPT“ der aus­ge­ge­be­ne Inhalt kri­tisch geprüft wer­den muss oder dass die­se KI die Inhalts­ho­heit über­neh­men kann, wenn sie als ein­zi­ge Quel­le dient und man sich nicht kri­tisch und reflek­tiert mit den aus­ge­ge­be­nen Inhal­ten aus­ein­an­der­setzt. Und genau die­ser Ambi­va­lenz, die in KI steckt, soll­ten sich die Anwen­den­den bereits vor der pri­va­ten Nut­zung sowie der Imple­men­tie­rung im Arbeits­kon­text bewusst sein.

OT: Künst­li­che Intel­li­genz kann den All­tag, aber auch das Arbeits­le­ben erleich­tern. Wo fin­det man schon heu­te KI, ohne es zu merken?

Schlie­pha­ke: Wir haben mit vie­len Unter­neh­men­den und Bera­ten­den von klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men (KMU, Anm. d. Red.) gespro­chen und es gibt hier sehr häu­fig den „Aha-Effekt“. Ins­be­son­de­re bei KI-Anwen­dun­gen, die z. B. mit auto­ma­ti­sier­ter Bil­der­ken­nung oder Sprach- sowie Text­ver­ar­bei­tung arbei­ten. Bei­spie­le sind hier­für KI in Smart­phones oder Navi­ga­ti­ons­sys­te­men, vir­tu­el­len Assis­ten­ten, Über­set­zungs­tools oder auch in per­so­na­li­sier­ten Emp­feh­lun­gen von Streamingdiensten.

OT: Hand­werks­be­trie­be äch­zen unter der Last des Fach­kräf­te­man­gels. Kann KI hier für Ent­las­tung sorgen?

Schlie­pha­ke: Auf jeden Fall. Das zei­gen uns auch die vie­len Bei­spie­le aus dem Hand­werk, die bereits auf KI set­zen und hier­durch ihre Arbeits­pro­zes­se effi­zi­en­ter gestal­ten kön­nen. Bäcke­rei­en nut­zen z. B. KI, um bes­ser ihren Bedarf tages­ge­nau zu pro­gnos­ti­zie­ren. KI-gestütz­te Soft­ware ist auch auf Bau­stel­len im Ein­satz. Hier dient sie als Moni­to­ring- und Manage­ment­tool, um kom­ple­xe Bau­pro­jek­te bes­ser zu steu­ern und zu pla­nen. Robo­ter und Cobots über­neh­men kör­per­lich belas­ten­de Tätig­kei­ten und wie­der­keh­ren­de Rou­ti­ne­ar­bei­ten. Eben­so sind VR-Bril­len unter­stüt­zend, wenn es um die Aus­wahl der rich­ti­gen Mate­ria­li­en und Werk­zeu­ge geht. An den Bei­spie­len kann man erken­nen, dass KI ins­be­son­de­re Rou­ti­ne­ar­bei­ten in Hand­werks­be­trie­ben abneh­men kann. Hier­durch kön­nen sich die Beschäf­tig­ten auf die wert­schöp­fen­den Tätig­kei­ten und die eigent­li­che hand­werk­li­che Arbeit kon­zen­trie­ren. Zudem sieht man am Bei­spiel Robo­tik sehr gut, dass Hand­werks­be­trie­be auch ihre Arbeit­ge­ber­at­trak­ti­vi­tät durch den Ein­satz von KI stei­gern kön­nen, da die kör­per­lich sehr bean­spru­chen­den Tätig­kei­ten, die es nun mal in sehr vie­len Gewer­ken gibt, weg­fal­len und deut­lich erleich­tert werden.

OT: Wel­che Berei­che eig­nen sich beson­ders dafür?

Schlie­pha­ke: Sicher­lich gibt es in eini­gen Gewer­ken grö­ße­re Poten­zia­le und Ein­satz­mög­lich­kei­ten als in ande­ren. Man kann jedoch Kri­te­ri­en fest­le­gen, die es erleich­tern zu ent­schei­den, ob ein KI-Ein­satz in mei­nem Unter­neh­men loh­nens­wert ist. Han­delt es sich bei der Auf­ga­be um eine wie­der­keh­ren­de und zeit­in­ten­si­ve Tätig­keit und ist die KI ent­schei­dungs­un­ter­stüt­zend und bringt einen finan­zi­el­len Vor­teil, stellt der KI-Ein­satz sicher­lich eine gute Opti­on dar. In dem Bereich der Ortho­pä­die-Tech­nik könn­te KI z. B. bei der vorraus­schau­en­den War­tung von Ortho­pä­die­tech­nik-Pro­duk­ten von Nut­zen sein. Vor­stell­bar sind KI-basier­te Lösun­gen, die Ortho­pä­die­tech­nik-Pro­duk­te auto­ma­tisch opti­mie­ren und an die Bedürf­nis­se und ana­to­mi­schen Eigen­schaf­ten der Kund­schaft anpas­sen. Das spart Zeit und Res­sour­cen für die Betrie­be. Letzt­end­lich ist es gut zu schau­en, wo im Unter­neh­men die Schmerz­punk­te lie­gen und KI an die­ser Stel­le als eine unter vie­len Optio­nen mit­zu­den­ken. KI soll­te daher nie ein Selbst­zweck sein, son­dern immer ein kon­kre­tes Anwen­dungs­pro­blem lösen.

OT: Gibt es Ein­satz­ge­bie­te, in denen Sie Betrie­ben raten, die Fin­ger von KI zu lassen?

Schlie­pha­ke: Ich wür­de es nicht auf Ein­satz­ge­bie­te beschrän­ken, son­dern bei jeder Anwen­dung vor der Imple­men­ta­ti­on die Chan­cen und Risi­ken abwä­gen. Wich­tig sind dafür auch die ent­spre­chen­den Kom­pe­ten­zen und dies betrifft nicht unbe­dingt die tech­ni­sche Sei­te, son­dern es bedarf an Gestal­tungs­vor­stel­lun­gen der prä­ven­ti­ven Arbeit, damit eine KI-Anwen­dung sich nicht nur wirt­schaft­lich lohnt, son­dern auch men­schen­ge­recht in den Betrieb ein­ge­führt wer­den kann. Ich wür­de daher abra­ten, KI zum Selbst­zweck ein­zu­füh­ren, weil es gera­de im Trend liegt oder aber zu imple­men­tie­ren, ohne die­sen Pro­zess par­ti­zi­pa­tiv und aktiv mit allen Betei­lig­ten zu gestal­ten. Sonst muss man im Nach­hin­ein für Akzep­tanz sor­gen, was ein äußerst lang­wie­ri­ger Pro­zess sein kann.

OT: Wenn ein Betrieb die Imple­men­tie­rung von KI beab­sich­tigt, wel­che Schrit­te soll­te er vornehmen?

Schlie­pha­ke: Wesent­lich ist, dass die Akzep­tanz für die KI-Anwen­dung im Unter­neh­men vor­han­den ist und alle Betei­lig­ten bereits vor der Imple­men­ta­ti­on aktiv und par­ti­zi­pa­tiv am Pro­zess betei­ligt wer­den, damit die Akzep­tanz her­ge­stellt wer­den kann und nicht müh­sam im Nach­hin­ein erar­bei­tet wer­den muss. Zudem sind in die­sem Pro­zess die Trans­pa­renz und Offen­heit ganz ent­schei­dend. Über bestehen­de Ängs­te der Beleg­schaft soll­te gespro­chen wer­den. Auch der Kom­pe­tenz­auf­bau im Bereich KI ist wich­tig, damit alle Betei­lig­ten von Anfang an mit­ge­nom­men wer­den kön­nen. Dies betrifft nicht nur die Fach­kom­pe­ten­zen, son­dern auch Methoden‑, Sozi­al- und Per­so­nal­kom­pe­ten­zen, z. B. die Offen­heit für Neu­es oder lebens­lan­ges Ler­nen. Eben­so ist es gut, sich dem Ein­füh­rungs­pro­zess schritt­wei­se zu nähern. Im lear­ning by doing sind Hand­werks­be­trie­be Meis­ter. Gera­de durch das wert­vol­le anwen­dungs­na­he und prak­ti­sche Erfah­rungs­wis­sen ent­wi­ckeln Betrie­be inno­va­ti­ve Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­ten­zen. Wenn sich Betrie­be die­ser Stär­ken bewusst sind und sie gezielt ein­set­zen, ist das ein enor­mer Vor­teil, sich die Poten­zia­le, die in KI ste­cken, zu erschließen.

OT: Wel­che Beden­ken haben Betriebsinhaber:innen gege­be­nen­falls gegen­über der Ein­füh­rung von KI?

Schlie­pha­ke: Wir haben mit Inha­be­rin­nen und Inha­bern von klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men gespro­chen und häu­fig fal­len Beden­ken wie der Arbeits­platz­ver­lust oder die Abhän­gig­keit von der KI und dass dadurch ein Kom­pe­tenz­ver­lust bezo­gen auf das Wis­sen und die Fähig­kei­ten der Beschäf­tig­ten ein­her­geht. Jedoch sind unter den größ­ten Hemm­nis­sen, eine KI ein­zu­füh­ren der Daten­schutz und die Daten­si­cher­heit. So fal­len bei­spiels­wei­se bei der Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten von Beschäf­tig­ten an, oft­mals auch sol­che, die beson­ders schüt­zens­wert sind. Da Daten in der heu­ti­gen Zeit von enor­mem Wert sind und ins­be­son­de­re auch die Basis von KI dar­stel­len, besteht zudem ein hohes Risi­ko für Dieb­stahl und Miss­brauch. Hier schre­cken gera­de klei­ne­re Betrie­be aus Sicher­heits­grün­den vor einer KI-Ein­füh­rung eher zurück.

OT: Lohnt sich der Ein­satz von KI aus Ihrer Sicht auch für klei­ne Betriebe?

Schlie­pha­ke: Total. Man erkennt an den vie­len guten Bei­spie­len aus dem Hand­werk, dass sich KI auch für klei­ne Betrie­be als loh­nens­wert her­aus­stellt. Gera­de in Anbe­tracht des Fach­kräf­te­man­gels kann KI einen Mehr­wert brin­gen. Und meist sind es auch kei­ne gro­ßen Ver­än­de­run­gen in den Betrie­ben, son­dern klei­ne­re Pro­zes­se wer­den durch eine KI gesteu­ert und Beschäf­tig­te von zeit­auf­wen­di­gen Rou­ti­ne­ar­bei­ten ent­las­tet. Natür­lich ist es aber durch das ope­ra­ti­ve Tages­ge­schäft gera­de für KMU schwie­ri­ger als für die grö­ße­ren Betrie­be, sich mit der The­ma­tik aus­ein­an­der­zu­set­zen. Gut ist hier­bei zu schau­en, wie ande­re Betrie­be vor­ge­gan­gen sind und wel­che posi­ti­ven wie auch nega­ti­ven Erfah­run­gen sie gemacht haben und so von die­sen Pra­xis­bei­spie­len ande­rer zu lernen.

OT: Wel­che Poten­zia­le schlum­mern in den kom­men­den zehn Jah­ren in der KI für Handwerksbetriebe?

Schlie­pha­ke: Mei­nes Erach­tens wer­den wir um KI nicht mehr drum­her­um kom­men. KI wird sich kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckeln sowie prä­zi­ser und zuge­schnit­te­ner auf die Ein­zel­be­dürf­nis­se und so auch auf die Bedürf­nis­se des Hand­werks sein. Je mehr Handwerker:innen sie nut­zen, des­to bes­ser ent­wi­ckelt sich auch die KI wei­ter in die­se Rich­tung. Die Poten­zia­le, die KI jetzt schon hat, wie etwa Ent­las­tung von zeit­auf­wen­di­gen Rou­ti­ne­ar­bei­ten, Pro­zess­op­ti­mie­rung, Ver­bes­se­rung des Kun­den­ser­vices, Vor­her­sa­gen und Emp­feh­lun­gen, wer­den mei­nes Erach­tens wei­ter­hin bestehen blei­ben, nur in einer höhe­ren Qualität.

OT: Wie kön­nen Betriebsinhaber:innen die eige­nen Mit­ar­bei­ten­den im Umgang mit KI schu­len oder gibt es Spezialist:innen, die künf­tig die Betrie­be unter­stüt­zen werden?

Schlie­pha­ke: In die­sem Bereich pas­siert der­zeit viel. In unse­rem Pro­jekt „Kom­KI“ (Kom­pe­ten­zen über KI auf­bau­en, Anm. d. Red.), wel­ches vom BMAS (Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les, Anm. d. Red.) geför­dert wird, gilt es, eine KI-Qua­li­fi­zie­rung zu ent­wi­ckeln, die den Bedar­fen von KMU gerecht wird und dabei unter­stützt, Gestal­tungs­vor­stel­lun­gen für die betrieb­li­che KI-Ein­füh­rung zu ent­wi­ckeln. Oft­mals gibt es ein über­wäl­ti­gen­des Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bot, jedoch feh­len die the­ma­ti­schen und metho­di­schen Bezü­ge, die KMU brau­chen. Hier besteht also die Mög­lich­keit, ein Ange­bot zu fin­den, das sich spe­zi­ell an Füh­rungs­kräf­te, Betriebs­rä­te sowie Bera­ten­de von KMU rich­tet. Zudem flie­ßen bereits mehr Digi­ta­li­sie­rungs­in­hal­te in die beruf­li­che Aus­bil­dung mit ein. Auch die zustän­di­gen Hand­werks­kam­mern, die Mit­tel­stand-Digi­tal-Zen­tren und Bera­ten­de von KMU kön­nen beim Tech­no­lo­gie-Trans­fer und der Aus­ein­an­der­set­zung mit den The­men Digi­ta­li­sie­rung inklu­si­ve KI unter­stüt­zen und den Zugang erleich­tern. Natür­lich gibt es aber auch Betrie­be, die qua­li­fi­zier­tes Fach­per­so­nal ein­stel­len oder Datenwissenschaftler:innen und KI-Entwickler:innen zura­te zie­hen. Wesent­lich ist aber der Aus­tausch, um zu einem opti­ma­len Ergeb­nis zu gelan­gen: Das impli­zi­te Erfah­rungs­wis­sen der Bertrie­be ist genau­so zu beach­ten wie die IT-Exper­ti­se. Es bedarf hier­für „Über­set­zungs­kom­pe­ten­zen“, um die­sen Dia­log zwi­schen KI-Exper­tin­nen und KI-Exper­ten und den Akteur:innen in den Unter­neh­men zu ermöglichen.

OT: Letz­te Fra­ge: Kann Hand­werk – mit Blick auf die Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung – auf KI über­haupt ver­zich­ten, um den Fach­kräf­te­man­gel auszugleichen?

Schlie­pha­ke: Ich den­ke nicht, dass wir an der Tech­no­lo­gie KI vor­bei­kom­men, ins­be­son­de­re mit Blick auf die Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung. Natür­lich wird es in eini­gen Gewer­ken mehr Mög­lich­kei­ten und Poten­zia­le geben als in ande­ren. Wesent­lich ist, dass KI nicht die Beschäf­tig­ten ersetzt, son­dern ein Hilfs­werk­zeug sein kann, um Pro­zes­se effi­zi­en­ter zu gestal­ten. Es gilt aber nun, Gestal­tungs­vor­stel­lun­gen zu ent­wi­ckeln, die eben­so auf eine men­schen­ge­rech­te Ein­füh­rung und Nut­zung von KI abzie­len, damit man als Hand­werks­un­ter­neh­men sorg­fäl­tig abwä­gen kann, ob eine KI für den eige­nen Betrieb sinn­voll ist oder nicht.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

Kurz erklärt:
Künst­li­che Intel­li­genz (KI) bedeu­tet, dass mensch­li­ches Ler­nen und Den­ken in eine Rechen­ma­schi­ne – also die mensch­li­che Intel­li­genz in eine Maschi­ne – über­tra­gen wer­den. Der Unter­schied zu einem Com­pu­ter­pro­gramm ist, dass die KI nicht nur für einen sin­gu­lä­ren Zweck, wie zum Bei­spiel Text­ver­ar­bei­tung oder Bild­be­ar­bei­tung pro­gram­miert wur­de, son­dern dank des ein­ge­speis­ten Wis­sens eigen­stän­dig Ant­wor­ten fin­det und selbst­stän­dig Pro­ble­me löst. 
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