Huma­no­ide Robo­ter machen Künst­li­che Intel­li­genz erfahrbar

Künstliche Intelligenz (KI) hat ihren Weg in den Alltag bereits in Form von Chatbots oder digitalen Sprachassistenten gefunden. Die Wahrnehmung als KI ist aber in der breiten Öffentlichkeit beschränkt. Damit sich das ändert, soll das Reallabor „Robotische Künstliche Intelligenz“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Technik für Menschen erlebbarer machen.

800.000 Euro flie­ßen vom Minis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und For­schung Baden-Würt­tem­berg als För­de­rung in das Real­la­bor, bei dem es dar­um geht, im bidi­rek­tio­na­len Aus­tausch zwi­schen Gesell­schaft und For­schung gemein­sam Chan­cen, aber auch even­tu­el­le Risi­ken von KI und KI-Robo­tern zu erforschen.

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Zu Nut­zen machen sich die Betei­lig­ten dafür huma­no­ide, also men­schen­ähn­lich geform­te Robo­ter. In viel­fäl­ti­gen Expe­ri­men­ten und in unter­schied­li­chen rea­len Umge­bun­gen – vom Kran­ken­haus über die Kita und Schu­le bis zu Muse­um oder Biblio­thek – sol­len sie ein­ge­setzt wer­den, um den abs­trak­ten Metho­den der KI eine phy­sisch erfahr­ba­re Gestalt zu geben. Ein­satz­be­ginn der ers­ten Robo­ter soll, abhän­gig von der Ent­wick­lung der Coro­na-Pan­de­mie, im Ver­lauf des Jah­res 2021 sein. In ver­schie­de­nen Sze­na­ri­en wer­den die Men­schen die huma­no­iden Robo­ter erle­ben: Sie füh­ren Pati­en­ten in einem neu­en Gebäu­de des Städ­ti­schen Kli­ni­kums vom Emp­fangs­be­reich zu den jewei­li­gen Sta­tio­nen. Den Kita Kin­dern des KIT geben sie Lern­hil­fen bei Fremd­spra­chen, als Vor­le­ser fun­gie­ren sie in der Stadt­bi­blio­thek. An aus­ge­wähl­ten Karls­ru­her Schu­len grei­fen Robo­ter bei der spie­le­ri­schen Ver­mitt­lung von Infor­ma­tik­grund­be­grif­fen mit ins Rad. Am KIT ste­hen Robo­ter bereit, um mit Stu­die­ren­den aus aller Welt Expe­ri­men­te aus der Fer­ne durch­zu­füh­ren. Am ZKM (Zen­trum für Kunst und Medi­en Karls­ru­he) inter­agie­ren huma­no­ide Robo­ter mit den Besu­che­rin­nen und Besuchern.

„KI und Robo­tik für Indus­trie, Pfle­ge und auch Bil­dung wer­den unse­ren All­tag ver­än­dern. Am KIT arbei­ten wir dar­an, die Chan­cen die­ser Ent­wick­lung für unse­re Gesell­schaft opti­mal nutz­bar zu machen“, sagt Pro­fes­sor Hol­ger Han­sel­ka, der Prä­si­dent des KIT. Vor­stell­bar sei zum Bei­spiel, das gera­de in der gegen­wär­ti­gen Coro­na-Kri­se stark gefor­der­te Per­so­nal in den sozia­len Beru­fen zu ent­las­ten. Um die Wei­chen dafür zu stel­len, will man im Real­la­bor mit zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akteu­ren Bedürf­nis­se und kon­kre­te, gesell­schaft­lich nutz­brin­gen­de Anwen­dun­gen von robo­ti­scher KI in der Pra­xis iden­ti­fi­zie­ren und entwickeln.

KI pass­ge­nau auf mensch­li­che Bedürf­nis­se abgestimmt

„For­schung und Anwen­dung kom­men auf Augen­hö­he zusam­men, sodass wir anschlie­ßend genau die Tech­no­lo­gien ent­wi­ckeln kön­nen, wel­che die Men­schen wirk­lich brau­chen und haben wol­len“, sagt Pro­fes­sor Tamim Asfour vom Insti­tut für Anthro­po­ma­tik und Robo­tik des KIT und Koor­di­na­tor des Real­la­bors. „Die par­ti­zi­pa­ti­ve, dia­log- und nut­zer­ori­en­tier­te For­schung ist von zen­tra­ler Bedeu­tung für uns am KIT, um Bedürf­nis­se und gesell­schaft­lich nutz­brin­gen­de Anwen­dun­gen der Tech­no­lo­gie zu iden­ti­fi­zie­ren“, betont Pro­fes­sor Oli­ver Kraft, Vize­prä­si­dent für For­schung des KIT. „Des­halb ist uns nicht nur die wis­sen­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit über die Fach­gren­zen wich­tig, son­dern auch der Aus­tausch und die Inter­ak­ti­on mit der gan­zen Gesell­schaft.“ Den Bene­fit für die Gesell­schaft unter­streicht auch Pro­fes­sor Tamim Asfour: „Es geht dar­um, die Poten­zia­le der robo­ti­schen KI für unse­re Gesell­schaft direkt erfahr­bar und erfass­bar zu machen, aber auch zu ent­mys­ti­fi­zie­ren.“ Den mög­li­chen Risi­ken von KI und KI-Robo­tern kon­se­quent zu begeg­nen, gehört zu den Auf­ga­ben des Real­la­bors, wie Hol­ger Han­sel­ka betont.

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