Fraun­ho­fer stellt DiGA-Werk­zeug­kas­ten vor

Die Verschreibungszahlen der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind niedriger als erwartet, vom GKV-Spitzenverband gibt es Kritik an dem Prozedere für die Einführung von DiGA in die Versorgung, vor allem die hohen Startpreise und die fehlende Evidenz sind den Kostenträgern ein Dorn im Auge.

Doch bei aller Kri­tik – das Poten­zi­al von Digi­ta­len Gesund­heits­an­wen­dun­gen wird all­ge­mein als sehr groß ange­se­hen. Pas­send dazu stell­te das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Ange­wand­te Infor­ma­ti­ons­tech­nik (FIT) im Rah­men der DMEA, die Mes­se für Digi­ta­le Gesund­heit vom 27. bis 29. April in Ber­lin, eine neue Platt­form zur schnel­len Ent­wick­lung von Digi­ta­len Gesund­heits­an­wen­dun­gen vor.

Anzei­ge

Die Abtei­lung „Digi­ta­le Gesund­heit“ des Fraun­ho­fer FIT forscht seit eini­gen Jah­ren im Bereich der inte­grier­ten Gesund­heits­ver­sor­gung und nahm im Zuge des­sen an meh­re­ren natio­na­len und inter­na­tio­na­len For­schungs­pro­jek­ten teil. Der auf der Mes­se vor­ge­stell­te digi­ta­le „Werk­zeug­kas­ten“ ermög­licht eine beschleu­nig­te Umset­zung neu­er Diens­te, die gezielt die unter­schied­li­chen Anfor­de­run­gen von Ärzt:innen, Pfle­ge­per­so­nal, Patient:innen und Ange­hö­ri­gen adres­sie­ren können.

„Ein wich­ti­ger Aspekt für uns – neben der Benut­zer­freund­lich­keit – ist die Inter­ope­ra­bi­li­tät der ent­wi­ckel­ten Diens­te. Berück­sich­tigt wer­den dabei aktu­el­le Stan­dards natio­na­ler und EU-wei­ter Gesund­heits­da­ten­räu­me, die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für Medi­zin­pro­duk­te und kli­ni­sche Prü­fun­gen sowie der Daten­schutz“, erklärt Prof. Dr. Tho­mas Ber­la­ge, Lei­ter der Abtei­lung „Digi­ta­le Gesund­heit“ des Fraun­ho­fer-Insti­tuts für Ange­wand­te Informationstechnik.

Ein Bei­spiel für eine mit dem Werk­zeug­kas­ten ent­wi­ckel­te Anwen­dung ist „INGE – integrate4care“. Es han­delt sich dabei um eine Anwen­dung für IT-gestütz­te Pfle­ge­be­ra­tungs­be­su­che. Die­se unter­stützt die häus­li­che Pfle­ge und erfasst die Situa­ti­on von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und deren Angehörigen.

App zur digi­ta­len Schmerz-Anamnese

Zudem prä­sen­tier­te das Fraun­ho­fer FIT eine neu ent­wi­ckel­te Schmerz-App, die die Befra­gung von Patient:innen mit­tels Papier­bö­gen ablö­sen soll. Die App wur­de zusam­men mit Schmerzmediziner:innen rea­li­siert und gewähr­leis­tet die digi­ta­le Ver­füg­bar­keit der Daten für maschi­nel­le Lern­pro­zes­se. Für die Aus­wer­tung und das Trai­ning von Model­len wur­de eine Ser­vice-Platt­form ent­wi­ckelt, die weitere
Daten­quel­len und maschi­nell erzeug­te Model­le ein­bin­den kann, um so einen maxi­ma­len Nut­zen für Patient:innen und Mediziner:innen zu erzeugen.

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