2021 war die Präsenz-Messe noch der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, zwei Jahre später trauten sich die Menschen wieder auf Tuchfühlung zu gehen. An den Messeständen der insgesamt 214 Aussteller kam vor allem das technische Fachpublikum auf seine Kosten. In die Hand nehmen, ausprobieren und auch kritisch hinterfragen waren ausdrücklich erwünscht und erlaubt. Viele Anwender:innen waren vor Ort und zeigten ganz praktisch die Vorteile der jeweiligen Versorgungen anhand von Demonstrationen. Und wer es ganz genau wissen wollte, für den gab es an dem einen oder anderen Stand einen Inbus-Schlüssel zum selbst Hand anlegen.
Neben den Ständen gab es auch im Rahmen des Seminarprogramms die Möglichkeit sich über Neuheiten aus der Branche für die Branche zu informieren. In rund 30-minütigen Sessions konnten sich die Zuhörer:innen über neue Produkte informieren und in kleiner Runde direkt ihre Fragen an die Referent:innen stellen. Aber nicht nur die Teilnehmenden profitierten von den Referent:innen, sondern auch andersherum. Manch Teilnehmer:in lieferte den Vortragenden wertvollen Input aus der Praxis und sorgte so für einen doppelten Erkenntnisgewinn. Allerdings: Wer zum ersten Mal in Kassel war, dem glich der Weg zu den Seminarräumen ein bis drei einem Suchspiel, da man den Zugang zu den Seminarräumen nicht in einer Ecke des Foyers erwartete. Mehr als ein Besucher bzw. eine Besucherin wird sicherlich zwei Mal hingeschaut haben, bis der richtige Weg gefunden war.
Unter dem Titel „Hilfsmittelversorgung unter dem Brennglas der Politik“ informierte Kirsten Abel, Generalsekretärin des Bündnisses „Wir versorgen Deutschland“ , unter anderem über Reformpläne des Bundesministeriums für Gesundheit zum Bereich Hilfsmittelversorgung.
Wer sich nicht allein auf den Weg durch die Kasseler Messehallen machen wollte, der erhielt zwei Mal am Tag die Möglichkeit bei kostenlosen Messerundgängen die Angebote zu erkunden. Vor allem am ersten Tag hatte man den Eindruck, dass dieser Service auch von Besucher:innen gut angenommen wurde.
Insgesamt fanden 9670 Besucher:innen vom Geschäftsführer bis zum Auszubildenden den Weg in die vier Messehallen und sorgten für ein gelungenes Comeback der Expolife nach vier Jahren Präsenz-Pause. Auch das erprobte Konzept von kostenlosem Eintritt, Parken und W‑LAN für die Besucher:innen blieb in diesen wirtschaftlich zum Teil angespannten Zeiten bestehen. Dabei hatte es, laut eigenen Aussagen der Organisatoren, zu Beginn der Anmeldephase für die Messe noch Zögern in der Branche gegeben. Erst in den letzten Monaten vor der Veranstaltung erhöhte sich die Dynamik bei den Buchungen, so dass die Hallen gut gefüllt werden konnten. Bewiesen hat sich auch aus Sicht der Organisatoren die Newcomer-Fläche, auf der die Besucher:innen die Start-Ups gebündelt in Augenschein nehmen konnten.
Nach einer digitalen Veranstaltung 2021 ist die Expolife in diesem Jahr wieder in Präsenz zurückgekehrt und hat sich als kommunikativer Branchentreff bewährt. Die nächste Ausgabe der Expolife findet 2025 statt.