OTWorld-Kon­gress nimmt Gestalt an

Es dauert zwar noch ein gutes Jahr bis zur nächsten OTWorld in Leipzig, aber der Weltkongress nimmt bereits jetzt immer konkretere Formen an. Die Mitglieder des Programmkomitees unter dem Vorsitz der Kongresspräsidenten 2020, Prof. Dr. med. Christoph Josten, Geschäftsführender Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Leipzig/Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), und OTM Michael Schäfer, Geschäftsführer der Pohlig GmbH und Vorstandsmitglied des BIV-OT, trafen sich am 13. Februar in Dortmund zu ihrer zweiten Sitzung.

Die Zeit seit der ers­ten Sit­zung vom ver­gan­ge­nen Okto­ber hat­ten die Mit­glie­der des Pro­gramm­ko­mi­tees genutzt und mehr als 30 Sym­po­si­en kon­zi­piert, die nun dis­ku­tiert, teil­wei­se ver­än­dert und schließ­lich ver­ab­schie­det wur­den. Die Sym­po­si­en bil­den neben den The­men­blö­cken aus den frei­en Ein­rei­chun­gen eine der Haupt­säu­len des vier­tä­gi­gen Programms.

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Key­notes als Impuls­ge­ber für den Kongress

Ein High­light eines jeden Kon­gress­ta­ges stellt die Key­note eines renom­mier­ten Exper­ten dar. Auch hier gibt es Posi­ti­ves zu ver­mel­den: Drei von vier ange­frag­ten Key­note-Red­nern haben bereits ihr Kom­men zuge­sagt: Alle drei kön­nen mit ihren Vor­trä­gen wert­vol­le Impuls­ge­ber für den Welt­kon­gress 2020 sein. Über das Zukunfts­the­ma Robo­tik wird der bekann­te Wis­sen­schaft­ler Prof. Dr.-Ing. Sami Had­da­din spre­chen. Er wur­de bereits mehr­fach aus­ge­zeich­net für sei­ne Arbei­ten an der Schnitt­stel­le zwi­schen Mensch und Maschi­ne, in denen er die Grund­la­gen einer siche­ren und intui­ti­ven phy­si­ka­li­schen Mensch-Robo­ter Inter­ak­ti­on erforscht. Seit April 2018 ist er der Direk­tor der Munich School of Robo­tics and Machi­ne Intel­li­gence und des Lehr­stuhls für Robo­tik und Sys­tem­in­tel­li­genz an der TU Mün­chen. Der Neu­ro­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. med. Micha­el Dep­pe von der Kli­nik für All­ge­mei­ne Neu­ro­lo­gie des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Müns­ter wird Ein­bli­cke in von ihm (mit-)entwickelte neue bild­ge­ben­de Ver­fah­ren für die Dar­stel­lung von Hirn­funk­tio­nen geben. Für einen Haupt­vor­trag über Bar­rie­re­frei­heit und Inklu­si­on konn­te dar­über hin­aus Raúl Agu­ayo-Kraut­hau­sen gewon­nen wer­den, nach eige­ner Beschrei­bung „Akti­vist, Autor, Red­ner und Bera­ter für Inklu­si­on und Bar­rie­re­frei­heit“ und Grün­der des Ver­eins Sozi­al­hel­den, der sich als Denk­fa­brik für sozia­le Pro­jek­te ver­steht. Der stu­dier­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wirt und Design-Thin­ker Kraut­hau­sen hat Osteo­ge­ne­sis imper­fec­ta und ist Roll­stuhl­fah­rer. Im Anschluss an sei­ne Key­note wid­met sich erst­mals ein mit inter­na­tio­na­len Refe­ren­ten besetz­tes Sym­po­si­um die­sem Krank­heits­bild und aktu­el­len Therapieansätzen.

Sym­po­si­en bil­den brei­tes The­men­spek­trum ab

Hier wie auch bei der Kon­zi­pie­rung der ande­ren Sym­po­si­en wird ein inter­pro­fes­sio­nel­ler Ansatz ver­folgt, nach dem in jedem Sym­po­si­um im Ide­al­fall Medi­zi­ner, Ortho­pä­die-Tech­ni­ker und ‑schuh­ma­cher sowie The­ra­peu­ten ihre ope­ra­ti­ven und/oder kon­ser­va­ti­ven Behand­lungs­op­tio­nen vor­stel­len kön­nen. Das The­men­spek­trum der für 2020 avi­sier­ten Sym­po­si­en, davon vie­le in Koope­ra­ti­on mit natio­na­len wie inter­na­tio­na­len Fach­ge­sell­schaf­ten, ist dabei sehr breit gefä­chert: Ein beson­de­rer Fokus wird auf dem zen­tra­len Bran­chen­the­ma digi­ta­le Fer­ti­gung lie­gen, gesetzt sind aber bei­spiels­wei­se auch Sym­po­si­en wie „Aktu­el­le Wege in der Reha­bi­li­ta­ti­on von Quer­schnitt­ge­lähm­ten“, „Funk­ti­ons­ver­bes­sern­de Ansät­ze in der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung“, „Her­aus­for­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten in der Ödem­the­ra­pie“, „Reha­bi­li­ta­ti­on im Sport“ oder „Der kind­li­che Fuß“.

Neue For­ma­te für den Welt­kon­gress 2020

Als neu­es For­mat wer­den 2020 eini­ge Ver­an­stal­tun­gen unter dem Titel „Inter­dis­zi­pli­nä­re welt­wei­te Leucht­tür­me“ durch­ge­führt. Hier wird jeweils ein inter­na­tio­nal renom­mier­tes Ver­sor­gungs­team zum Bei­spiel in den Berei­chen Klump­fuß­be­hand­lung oder Arm­pro­the­tik sei­ne Arbeit präsentieren.

Neu sind dar­über hin­aus zwei auf­ein­an­der auf­bau­en­de „Spe­zia­lis­ten-Work­shops“, in denen Werk­stoff­kun­de und Mate­ria­li­en in der addi­ti­ven Fer­ti­gung inten­siv und pra­xis­nah beleuch­tet werden.

Über The­men und Refe­ren­ten der belieb­ten pra­xis­ori­en­tier­ten Kur­se am Vor­mit­tag wird im Früh­som­mer die­ses Jah­res ein mit aus­ge­wie­se­nen Exper­ten besetz­tes geson­der­tes Kurs­ko­mi­tee ent­schei­den. Bereits seit Janu­ar läuft die Frist zur Ein­rei­chung von frei­en Bei­trä­gen – bis 15. Sep­tem­ber kön­nen Bewer­ber ihre Abs­tracts ein­rei­chen, die anschlie­ßend in einem Peer-review-Ver­fah­ren geprüft wer­den. Par­al­lel ruft der Ver­an­stal­ter und Orga­ni­sa­tor des Welt­kon­gres­ses, die Con­fairm­ed GmbH, erst­mals inter­na­tio­na­le Exper­ten zur Ein­rei­chung von Sym­po­si­en-Kon­zep­ten zu den The­men Osseo­in­te­gra­ti­on und eHe­alth auf. Auch hier gilt die Frist 15. September.

Michael Blatt
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