Mit den olympischen und den paralympischen Spielen finden Athletinnen und Athleten den Weg ins Rampenlicht, die sonst von anderen Sportarten in den Schatten gestellt werden. Durch spektakuläre Leistungen, Rekorde oder manchmal auch Niederlagen finden die Sportler:innen den Weg in die Herzen der Menschen. Das ist und wird auch in Paris nicht anders sein.
Mit der Eröffnungsveranstaltung der Paralympischen Spiele beginnt für die Sportlerinnen und Sportler die heiße Phase der Wettkämpfe. Doch bevor sich alles um Punkte, Tore, Körbe, Weiten oder Sekunden dreht, ging es erst einmal um das Miteinander – von Sportler:innen und den Menschen in und aus Paris. Tausende Menschen säumten die Pariser Prachtmeile Champs-Élysées und empfingen die Athlet:innen in der „Arena“ auf dem Place de la Concorde. Es wurde geklatscht, gefeiert und gejubelt. La-Ola-Wellen wurden von den Sportlerinnen und Sportlern gestartet und schwappten auf die Menge über. Zu den Klängen der Eröffnungsveranstaltung wurde auf den Champs-Élysées getanzt, und einige glückliche Zuschauende wurden mit Fähnchen und Präsenten aus den Reihen der Teams versorgt. Ganz ohne die Anfeuerung von „Stimmungsmachern“ hatte das Publikum auf der Straße ein feines Gespür dafür, dass nicht nur die großen Delegationen, wie die aus Deutschland, Brasilien oder Kanada, lautstarke Unterstützung gebrauchen können, sondern vor allem die kleinen Teams den Applaus verdient haben. Diese quittierten die Anfeuerungen oft mit einem breiten Lächeln und viel Zuneigung – eben typisch für die Stadt der Liebe.
Im eigens für diese Veranstaltung installierten Stadion applaudierten eingeladene Gäste, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, und viele weitere hundert Zuschauerinnen und Zuschauer den offiziellen Teampräsentationen und waren Zeugen eines großartigen Programms, das nicht nur außergewöhnliche Showacts präsentierte, sondern auch wichtige Botschaften transportierte. Andrew Parsons, der Chef des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), forderte in seiner Rede zu einer „Revolution der Inklusion“ auf und hob hervor, welche tolle Sportstätten Paris, eine der schönsten Städte der Welt, den paralympischen Athlet:innen zu Verfügung stellt für ihren Wettkampf. „Dabei sein ist alles“ wurde lange Zeit als olympisches Motto gefeiert. Für die Paralympischen Spiele soll dieses Motto aber nicht mehr ausreichen. Es geht um die Sichtbarkeit des Sports von Menschen mit Behinderungen – und davon gibt es weltweit mehr als 1,2 Milliarden. Eine besondere Ehre aus deutscher Sicht wurde Markus Rehm zuteil. Der Para-Leichtathlet, der zwei Tage vor der Eröffnung seinen 36. Geburtstag feierte, durfte die paralympische Flamme vom Place de la Concorde in Richtung Schlosspark Jardin des Tuilerie tragen und war minutenlang im Fokus der Zuschauer:innen in Paris und an den Bildschirmen weltweit. Nach deutlich mehr als drei Stunden lief die Eröffnungszeremonie auf ihren finalen Höhepunkt zu und – wie schon bei den Olympischen Spielen – stieg in Erinnerung an die Montgolfière ein Heißluftballon mit dem Feuer auf.
Aus Paris berichtet Heiko Cordes.
Hier können Sie Teil zwei und Teil drei der Berichterstattung aus Paris lesen.
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