Ver­trau­ens­bil­dung auf der OTWorld im Fokus

Die OTWorld 2022 ist das erste große persönliche Treffen der Branche seit vier Jahren. Grund genug für die OT-Redaktion auf Stimmenfang im Fach zu gehen und einmal abzufragen, was sich verändert hat und worauf sich die Protagonisten der Orthopädie-Technik freuen.

Prof. Dr. Wolf­ram Mit­tel­mei­er ist Kli­nik­di­rek­tor der ortho­pä­di­schen Kli­nik und Poli­kli­nik in Ros­tock. Dar­über hin­aus ist er Fach­arzt für Ortho­pä­die, spe­zi­el­le Ortho­pä­di­sche Chir­ur­gie, Kin­der­or­tho­pä­die und Fach­arzt für Ortho­pä­die & Unfall­chir­ur­gie. 2014 hat­te er die Prä­si­dent­schaft der OTWorld inne. Die Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die-Tech­nik zeich­ne­te ihn mit der Gol­de­nen Ehren­na­del aus. Seit Sep­tem­ber 2019 gehört Prof. Dr. Mit­tel­mei­er dem geschäfts­füh­ren­den Vor­stand der Deut­schen Gesell­schaft für inter­pro­fes­sio­nel­le Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung e. V. (DGIHV) als Vor­sit­zen­der an.

OT: Auf der OTWorld kom­men die ver­schie­de­nen Pro­fes­sio­nen der Bran­che – per­sön­lich – zusam­men. Was bedeu­tet die­ser inten­si­ve Aus­tausch über vier Tage für die inter­pro­fes­sio­nel­le Hilfsmittelversorgung?

Prof. Dr. Wolf­ram Mit­tel­mei­er: Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung fin­det in der Regel inter­pro­fes­sio­nell, das heißt unter Ein­bin­dung ver­schie­de­ner Berufs­grup­pen statt. Neu­ent­wick­lun­gen, berufs­po­li­ti­sche Aktua­li­tä­ten, Aus- und Wei­ter­bil­dungs­fra­gen und wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Qua­li­täts­si­che­rung las­sen sich effi­zi­ent in ver­schie­de­nen Sit­zun­gen bespre­chen. Ver­trau­ens­bil­dung zwi­schen den betei­lig­ten Inter­es­sens­grup­pen sei­tens Her­stel­ler, Tech­nik, Medi­zin, Pati­en­ten­ver­tre­tun­gen und Poli­tik ist ein wesent­li­cher, unver­zicht­ba­rer Inhalt die­ser inter­na­tio­na­len Tagung.

OT: Neben der Netz­werk­pfle­ge wer­den vie­le Neu­hei­ten in Kon­gress und Mes­se vor­ge­stellt. In wel­chem Ver­sor­gungs­be­reich erwar­ten Sie den größ­ten Impuls von der dies­jäh­ri­gen Veranstaltung?

Mit­tel­mei­er: Tech­ni­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung wer­den vor­aus­sicht­lich die stärks­ten Impul­se abbil­den kön­nen. Neben der Ver­net­zung der Akteu­re der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung, der digi­ta­len Ver­ord­nung und der digi­ta­len Qua­li­täts­si­che­rung wird sich eine zuneh­men­de IT-gesteu­er­te Per­so­na­li­sie­rung der Hilfs­mit­tel darstellen.

OT: 2020 gab es mit der OTWorld.connect eine rein digi­ta­le Ver­an­stal­tung. Nun wird eine per­sön­li­che Begeg­nung mög­lich sein, ein Teil der Inhal­te wird aller­dings digi­ta­li­siert und steht im Nach­gang in einer Media­thek zur Ver­fü­gung. Erhöht das die Chan­cen auf einen erfolg­rei­chen Wissenstransfer?

Mit­tel­mei­er: In einer Zeit des gestei­ger­ten Ener­gie-Bewusst­seins las­sen sich 2022 nun die Anrei­sen von Kurz­zeit­be­su­chern redu­zie­ren bei gleich­zei­tig hoher Inter­net­prä­senz. Und gera­de die nach­hal­ti­ge Abbil­dung von wesent­li­chen Ver­an­stal­tungs­the­men in einer Media­thek ergibt gro­ße Chan­cen auf eine Ver­viel­fäl­ti­gung des öffent­li­chen und fach­li­chen Inter­es­ses an Inhal­ten der Ver­an­stal­tung. Über­schnei­dend ver­an­stal­te­te The­men die­ses kom­pak­ten Tagungs­pro­gram­mes kön­nen von Inter­es­sen­ten sepa­rat ver­folgt und nach­be­trach­tet wer­den. Beson­ders die spe­zi­fi­schen medi­zi­nisch-wis­sen­schaft­li­chen The­men zur Hilfs­mit­tel­an­wen­dung kön­nen somit zur fun­dier­ten Fort­bil­dung vie­ler jun­ger Hilfsmittelanwender:innen die­nen. Die wich­ti­gen prak­ti­schen Aspek­te der Mes­se-Aus­stel­lung aber las­sen sich für den Fach­be­su­cher nur bedingt ohne rea­le Anwe­sen­heit erle­ben. Ich gehe davon aus, dass sich die­se Fach­ta­gung und Mes­se 2022 zu einem gro­ßen öffent­li­chen Erfolg ent­wi­ckeln werden.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

 

Eine Gesamt­über­sicht aller Kurz­in­ter­views zur OTWorld 2022 fin­den Sie hier.

 

 

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