Das Fazit der Auswertung: Die Konjunkturflaute des Deutschen Handwerks hält weiterhin an. Nur noch 40 Prozent aller Betriebe vermeldeten eine gute Geschäftslage, während fast jeder fünfte Betrieb selbige als schlecht bewertete. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate sehen nicht gut aus. 16 Prozent der Betriebe, die an der Befragung teilgenommen haben, gehen von einer weiteren Verschlechterung des geschäftlichen Umfelds aus, nur 9 Prozent von einer Verbesserung. Der Geschäftsklimaindex, der Lage und Erwartungen der Betriebe bündelt, bleibt im Vorjahresvergleich mit 107 Punkten, 2023 waren es 108 Punkte, nahezu unverändert. Die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten im Handwerk sank ebenso wie die Auftragsreichweite. Im Gesamthandwerk waren die Betriebe zuletzt zu 80 Prozent ausgelastet, vor einem Jahr betrug die Auslastung noch 81 Prozent, wie es im Konjunkturbericht des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) heißt. Um beinahe eine Woche sanken die Auftragsreichweiten im Handwerk, die nun noch bei 9,9 Wochen lagen.
Flaute herrscht zudem weiter auf dem Markt für handwerkliche Fachkräfte. Trotz der schwächeren Geschäftslage bleibt die Zahl der offenen Stellen im Handwerk auf hohem Niveau. Die Zahlen der Arbeitsagenturen zeigen weiterhin einen hohen Bedarf an handwerklich qualifizierten Fachkräften, dem oft zu wenige potenzielle Bewerber:innen mit entsprechender Qualifikation gegenüberstehen. Die Beschäftigungsentwicklung fiel noch einmal leicht schwächer aus als vor einem Jahr. Der Beschäftigungsindikator für das Gesamthandwerk sinkt um 1 Zähler auf nun minus 7 Punkte. Der noch zum Jahresbeginn erhoffte Konjunkturaufschwung im Jahresverlauf 2024 zeichnet sich derzeit nicht ab. Der private Konsum entwickelt sich zwar positiv, aber mit schwächerer Dynamik als gewünscht. Auch starke außenwirtschaftliche Impulse zur Belebung des Exports fehlen weiterhin.
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