Der Verein aus Hessen setzt sich seit seiner Gründung 2013 für die orthopädietechnische Hilfe in dem ostafrikanischen Land ein, um Menschen mit Amputationen durch eine Prothese wieder neue Lebensqualität zu schenken. Den ersten Hilfseinsätzen vor Ort folgte 2017 der Bau einer eigenen Orthopädiewerkstatt. Angetrieben werden die Mitglieder – ausgebildete Orthopädietechnik-Mechaniker, freiwillige Helfer und Unterstützer – von dem Ziel, die orthopädietechnische und physiotherapeutische Versorgung der Menschen in Uganda zu verbessern und sukzessive auszubauen. Jetzt legten sie beim jüngsten Projekt im Dezember 2020 den Fokus auf Rollstuhlversorgung.
Das Team von „Pro Uganda“ besuchte im Outreach-Einsatz zwei Dörfer in Uganda, um den Erkrankten mit diversen körperlichen Lähmungen – in einer lokalen Rollstuhl-Werkstatt – Rollstühle anfertigen zu lassen. „In Uganda gibt es immer wieder Menschen, die aufgrund des niedrigen Hygienestandards an Polio (Kinderlähmung) erkranken. Dies betrifft auch Erwachsene, die nicht geimpft sind und sich mit dem Virus infizieren“, erklärt Karsten Schulz, Initiator des Vereins, ein örtlich verbreitetes Problem, das zu massiven Bewegungseinschränkungen führen kann. Zumeist bekommt der Verein durch „ehemalige Patienten von Pro Uganda“ solche Schicksale zugetragen.
Rollstühle mit Individuallösungen
So erfuhr der Verein beispielsweise vom 18-jährigen Julius Kabahda, der sich seit einer Erkrankung im Kindesalter nur noch auf allen Vieren fortbewegen kann und für weitere Strecke von seiner Mutter auf dem Rücken getragen werden musste. Um seinen Alltag zu verbessern, hat das Pro-Uganda-Team für ihn einen maßgeschneiderten Rollstuhl bestellt. Einen speziellen „klappbaren“ Rollstuhl bekam zum Beispiel der zwölfjährige Polio-Patient Paul Kaweesi, der sich nur kriechend fortbewegen kann, mit seiner Familie jedoch nur in einem beengten Einzimmer-Haus lebt.
Und es waren weitere Individuallösungen gefragt: Moses Sekamatte durfte sich über ein sogenanntes Dreirad freuen. Der 17-Jährige, der bereits mit einer körperlichen Behinderung zur Welt kam, stellt Taschen selbst her, mit denen er seinen Lebensunterhalt bestreiten möchte. Das Dreirad ermöglicht ihm, seine Taschen von Haus zu Haus oder an einem Marktstand zu verkaufen. Einen in Eigenarbeit gefertigten Holzstuhl mit Polsterung gab es für Haramasan Mukwya, dessen Krankheit äußerlich an eine Form von Cerebralparese erinnert und auch seine Arme geschädigt hat. In dem Pro-Uganda-Eigenbau können ihn seine Eltern jetzt ablegen, statt ihn auf die Erde legen zu müssen.
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