BUFA macht Stu­di­en­gang erlebbar

„Dieser Studiengang ist etwas ganz Besonderes“, leitete Prof. Dr. Thomas Felderhoff in den „Tag des Studiengangs“ ein, der interessierten potenziellen Studierenden am 17. April virtuell einen Einblick in das Stu­di­um als Ingenieur:in der „Ortho­pä­die- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­tech­nik“ auf Bache­lor- und Mas­ter­ni­veau an der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA) bot.

„Wir lei­ten mit Herz­blut die­sen Stu­di­en­gang“, beton­ten Fel­d­er­hoff und Dr. Ann-Kath­rin Höm­me uni­so­no, die zusam­men den in Koope­ra­ti­on mit der Fach­hoch­schu­le Dort­mund orga­ni­sier­ten Stu­di­en­gang lei­ten. Durch die Koope­ra­ti­on habe man die ein­ma­li­ge Gele­gen­heit, Aus­bil­dung aus dem hand­werk­li­chen Bereich mit der aka­de­mi­schen Aus­bil­dung zu kom­bi­nie­ren. Die­ser Stu­di­en­gang bie­te daher den Stu­die­ren­den, beson­ders des Bache­lor-Stu­di­en­gangs, die Mög­lich­keit, an und mit den Pati­en­ten zu arbei­ten. „Sie ler­nen nicht nur die Theo­rie dazu, son­dern die Anwen­dung unmit­tel­bar am Pati­en­ten“, erklär­te Prof. Dr. Felderhoff.

Um den Online­zu­hö­rern zu ver­an­schau­li­chen, was sie bei einem mög­li­chen Stu­di­um erwar­ten wird, hat­te die BUFA digi­tal ein vier­ein­halb­stün­di­ges Pro­gramm auf die Bei­ne gestellt, das den Stu­di­en­gang nicht nur in sei­nen Struk­tu­ren prä­sen­tie­ren, son­dern ihn auch mög­lichst erleb­bar machen woll­te. Dazu erhielt das Audi­to­ri­um nicht nur Kost­pro­ben aus der Leh­re sowie aus der For­schung des Insti­tuts für Mess­tech­nik und Bio­me­cha­nik (IMB) an der BUFA, zudem beka­men die zustän­di­gen Ansprech­part­ner für den Stu­di­en­gang in der vir­tu­el­len Vor­stel­lungs­run­de ein Gesicht. „So haben Sie das Team ein­mal gese­hen, auch in beson­de­ren Zei­ten“, sag­te Dr. Höm­me in der Hoff­nung, auch mit dem digi­ta­len For­mat ein „hei­me­li­ges Gefühl“ rüber­brin­gen zu können.

Pre­mie­re beim „Tag des Studiengangs“

Um den „Tag des Stu­di­en­gangs“ um einen per­sön­li­chen Ein­druck aus dem Stu­di­um zu berei­chern, ergänz­te erst­mals ein Stu­die­ren­der das Refe­ren­ten­team, der die Zuhö­rer an sei­nen Erfah­run­gen aus dem Stu­di­um teil­ha­ben ließ. Rapha­el Metz, OT-Meis­ter und Stu­die­ren­der des Bache­lor-Stu­di­en­gangs, unter­mau­er­te die offi­zi­el­le Vor­stel­lung des Stu­di­en­gangs mit sei­nem per­sön­li­chen Blick auf die drei The­men, die er als am wich­tigs­ten erach­te­te: Ver­ein­bar­keit von Stu­di­um und Beruf, Stu­di­en­ver­lauf und der Mehr­wert des Stu­di­ums nach einer Meis­ter­aus­bil­dung. Das prä­gnan­tes­te Merk­mal des Stu­di­ums sei für ihn, dass er neben dem Stu­di­um auch sei­ne beruf­li­che und betrieb­li­che Kar­rie­re wei­ter­ent­wi­ckeln konn­te. Sowohl dank der dau­er­haf­ten Beschäf­ti­gung im Betrieb wäh­rend des Stu­di­ums als auch dank der indi­vi­du­el­len Gestalt­bar­keit des Stu­di­en­ver­laufs durch varia­ble Modul­be­le­gun­gen und der Anre­chen­bar­keit von bis zu 50 Pro­zent der Meis­ter­qua­li­fi­ka­ti­on auf die Studiengangsmodule.

Der gro­ße Mehr­wert zur Ein­zel­aus­bil­dung und zusätz­lich zur Meis­ter­aus­bil­dung sei das tie­fe­re Ver­ständ­nis für die Ver­zah­nung von Wis­sen­schaft und Hand­werk im All­tag, die eine hand­werk­li­che Aus­bil­dung in der Tie­fe nicht bie­ten kön­ne. Der gro­ße Input im Bereich wis­sen­schaft­li­chen Arbei­tens und der Aus­ein­an­der­set­zung mit wis­sen­schaft­li­chen Publi­ka­tio­nen sei ein wich­ti­ger Bau­stein für eine zeit­ge­mä­ße und zukunfts­si­che­re Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung, so Metz. Durch das Stu­di­um sei man gut auf­ge­stellt, den Nach­weis für die Kran­ken­kas­sen, dass eine Ver­sor­gung wirkt, evi­denz­ba­siert und wis­sen­schaft­lich zu bele­gen. „Wir wer­den das als OT-Hand­werk künf­tig brau­chen“, beton­te Metz.

Pra­xis­in­te­gra­ti­on als wich­ti­ge Säule

Mit einem Über­blick über das Gro­ße und Gan­ze knüpf­te Dr. Ann-Kath­rin Höm­me mit ihrer offi­zi­el­len Vor­stel­lung des Stu­di­en­gangs an, in der sie Zulas­sungs­vor­aus­set­zun­gen, Auf­bau des Stu­di­en­gangs, Kos­ten und Tätig­keits­fel­der für Bache­lor- und Mas­ter­ab­sol­ven­ten skiz­zier­te. „Sie sind Stu­die­ren­de der FH Dort­mund, Fach­be­reich Infor­ma­ti­ons­tech­nik“, erklär­te sie das Fran­chise-Stu­di­en­pro­gramm. Die Durch­füh­rung liegt bei der BUFA, der FH obliegt die Prü­fungs­ver­ant­wor­tung. Die prak­ti­schen Antei­le absol­vie­ren die Stu­die­ren­den in ortho­pä­die­tech­ni­schen Werk­stät­ten, ihrem zwei­ten Stu­di­en­ort neben der Bun­des­fach­schu­le. Ein Arbeits­ver­hält­nis in der Ortho­pä­die-Tech­nik wäh­rend des Stu­di­ums ist des­halb erfor­der­lich. Die zwei­wö­chi­gen Modu­le fin­den, in Nicht-Coro­na-Zei­ten, in Prä­senz statt, es schlie­ßen sich jeweils min­des­tens vier­wö­chi­ge Pha­sen im Betrieb an. „Wir sind pra­xis­nah und pati­en­ten­ori­en­tiert. Sie haben immer einen Fuß in der Pra­xis,“ hob Dr. Höm­me den gro­ßen Vor­teil des Stu­di­en­gangs her­vor, den sie noch um einen wei­te­ren ergänz­te: „Wir beglei­ten Sie durch Ihr Stu­di­um. Wir geben Ihnen so viel Unter­stüt­zung, wie Sie möch­ten.“ Nah an den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen der Stu­die­ren­den sei man nicht zuletzt durch die klei­nen Lern­grup­pen in den Modulveranstaltungen.

Ers­te Begeg­nun­gen mit Vor­le­sungs­in­hal­ten mach­ten die Online­zu­hö­rer bei zwei Gast­vor­trä­gen mit Vor­le­sungs­cha­rak­ter. Prof. Dr. Chris­ti­an Lüring, Direk­tor der Ortho­pä­di­schen Kli­nik am Kli­ni­kum Dort­mund, gab einen Ein­blick in die Ortho­pä­die im Kon­text „Digi­ta­li­sie­rung“. Mit sei­ner Vor­le­sung „Indi­vi­dua­li­sier­te Knie­pro­the­sen“ hoff­te er das Audi­to­ri­um nicht nur „ein biss­chen anfi­xen zu kön­nen“ für das The­ma indi­vi­du­el­le Endo­pro­the­tik, son­dern auch zei­gen zu kön­nen, wie eng die Schnitt­stel­len zwi­schen ver­schie­de­nen Beru­fen sind. „Jetzt wer­den sie als Ortho­pä­die­tech­ni­ker wahr­schein­lich kei­ne indi­vi­du­el­len Knie­ge­len­ke bau­en, aber auch in Ihrem Bereich gibt es hoch­tech­no­lo­gi­sier­te Hilfs­mit­tel, die am Ende beim Pati­en­ten ankom­men“, erklär­te Lüring, Unter­stüt­zer der Zusam­men­ar­beit zwi­schen BUFA und FH: Die medi­zi­ni­sche Ortho­pä­die zie­he einen gro­ßen Teil ihrer Schlag­kraft aus der Zusam­men­ar­beit mit der Ortho­pä­die-Tech­nik. „Wir sind dar­auf ange­wie­sen, dass wir fähi­ge Tech­ni­ker haben, die Unter­stüt­zungs­ap­pa­ra­te herstellen.“

Um die Neu­ro­wis­sen­schaf­ten ging es in der Vor­le­sung von Prof. Dr. Nata­lie Mrachacz-Kers­t­ing von der FH Dort­mund zum The­ma „Schnitt­stel­le zwi­schen Gehirn und Com­pu­ter“. Anhand des Bei­spiels von Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten dozier­te sie, wie man eine neu­ar­ti­ge Tech­no­lo­gie ent­wi­ckeln kann, um ver­lo­re­ne moto­ri­sche Fähig­kei­ten wie­der­her­zu­stel­len. „Das sind auch Tech­no­lo­gien, die für den Ortho­pä­die­tech­ni­ker rele­vant sind.“ Als mög­li­che Ein­satz­be­rei­che führ­te sie die Steue­rung von Roll­stüh­len, Robo­ter­ar­men oder eines Exo­ske­le­ton ins Feld.

Chris­tin Rup­p­recht, stell­ver­tre­ten­de Lei­te­rin des IMB, demons­trier­te mit der Vor­stel­lung ihrer Mas­ter­ar­beit „Der Ein­fluss der Pro­the­sen­ver­sor­gung auf die Kine­tik und Kine­ma­tik von Pati­en­tIn­nen mit Ampu­ta­tio­nen der obe­ren Extre­mi­tät“, wie sich eine Abschluss­ar­beit am IMB an der BUFA gestal­ten lässt und was am Insti­tut erforscht wird.

Digi­ta­les For­mat bringt auch Vor­zü­ge mit sich

Die Über­gän­ge zwi­schen den Vor­trä­gen und die abschlie­ßen­de offe­ne Fra­ge­run­de nutz­ten die poten­ti­el­len Stu­die­ren­den rege, um ihre Fra­gen zu stel­len und Anlie­gen zu klä­ren. „Sie dür­fen sich jeder­zeit an uns wen­den“, ermu­tig­te Dr. Höm­me zur Kon­takt­auf­nah­me – ob per Zoom, Tele­fon oder E‑Mail.

Bereits mit der Reso­nanz auf den „Tag des Stu­di­en­gangs“ zeig­te sie sich zufrie­den: „Im Vor­feld haben wir 35 Anmel­dun­gen erhal­ten und ver­mut­lich saßen die ange­mel­de­ten Gäs­te nicht nur allei­ne vor ihren End­ge­rä­ten,“ freu­te sich Dr. Höm­me über die gelun­ge­ne Pre­mie­re der vir­tu­ell durch­ge­führ­ten Ver­an­stal­tung, die auch ihre ganz eige­nen Vor­zü­ge mit sich brach­te. Die Teilnehmer:innen hat­ten kei­nen Anrei­se­auf­wand. „Auch im Hin­blick auf die offe­ne Fra­ge­run­de sehe ich Vor­zü­ge in die­sem neu­en For­mat. Denn Interessent:innen, die eher zöger­lich wären, eine Fra­ge live in den Raum zu stel­len, konn­ten ihre Fra­gen via Chat durch uns stel­len las­sen. Die rege Betei­li­gung aus dem Audi­to­ri­um hat uns gezeigt, dass wir eine gute Mischung und ein zeit­ge­mä­ßes For­mat gewählt haben.“

 

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