An diesem Tag wird nicht nur die Leistung von rund 5,6 Millionen Menschen im Handwerk gewürdigt, sondern auch jedes Jahr ein neuer Themenschwerpunkt gesetzt. Am 20. September in diesem Jahr heißt das Motto „Handwerk tut gut“ und greift damit ein zentrales gesellschaftliches Thema auf: Gesundheit. Und wer könnte besser zu diesem Thema Stellung beziehen als die Gesundheitshandwerke. In Form des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT) wird in diesem Jahr auf die stille Stärke eines Berufsfeldes aufmerksam gemacht, das Hightech, Handarbeit und Menschlichkeit vereint.
„Wir arbeiten im und für das schönste Handwerk und erleben in unserer täglichen Arbeit immer wieder, wie Menschen sich mit ihren Hilfsmitteln zurück mitten ins Leben kämpfen. Für diese Momente arbeiten wir. Für diese Menschen setzen wir unser handwerkliches Können ein“, berichtet Alf Reuter, Präsident des BIV-OT.
Handwerk tut den Handwerkern gut
Natürlich haben die Gesundheitshandwerker vor allem ihre Patientinnen und Patienten im Blick beim Thema Gesundheit, doch auch bei ihnen selbst, wie auch bei den anderen Handwerkern, gehört laut einer repräsentativen Studie der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln das Wohlbefinden zum Job dazu. Fast 85 Prozent aller im Handwerk tätigen Personen bewerten ihre Gesundheit als gut bis sehr gut und liegen damit weit über dem Durchschnitt der Bundesbürger mit lediglich 69,9 Prozent.
„Diese Zahlen sind ein starkes Signal dafür, dass eine Tätigkeit im Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes guttut. Nicht nur der Gesellschaft, sondern jedem Einzelnen, der einen Handwerksberuf ausübt. Wer am Ende des Tages sieht, was er geschaffen hat, ist zufrieden und fühlt sich wohl. Damit greifen wir zum Tag des Handwerks ein Thema auf, das gerade für die junge Generation immer wichtiger wird. Echtes Wohlbefinden ist die Grundlage für Zuversicht und einen selbstbewussten Blick in die Zukunft“, sagt Jörg Dittrich, Dachdeckermeister und Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Wie gesund ist das Handwerk?
Welche Rolle spielt Handwerk für das Wohlbefinden von Handwerkern? Welchen Einfluss hat ihre Arbeit auf ihr Leben? Dieser und weiteren Fragen wird Fernsehmoderatorin und Journalistin Tessniem Kadiri in ihrer Talkrunde auf den Grund gehen. Gemeinsam mit ihren Talkgästen Bäckermeister und Social-Media-Creator Ricardo Fischer, Steinbildhauerin Theresa Armbruster, die aktuell im Rahmen eines internationalen Patenschaftsprogramms in den USA Erfahrungen sammelt, Profibasketballer Adam Touray, der eine Ausbildung zum Tischler absolviert, und Friseurin Katharina Klemm spricht Kadiri über Handwerk und Gesundheit. Zu sehen sein wird die Runde auf dem Youtube-Kanal von „Das Handwerk“, und auch diverse Social-Media-Kanäle sollen genutzt werden, um vor allem jungen Menschen das Handwerk näherzubringen.
Berühren erwünscht
Nah dran an ihren Patientinnen und Patienten sind auch die Orthopädietechniker. Ob beim Anpassen von Prothesen oder beim Ausmessen für Kompressionsstrümpfe: Die Basis einer guten Versorgung ist Vertrauen. So erklärt Reuter: „Unsere Arbeit bringt uns den Menschen oft ganz nah. In diesen persönlichen Situationen ist es entscheidend, dass sie sich respektiert, verstanden und wohlfühlen. Ohne Vertrauen und das nötige Feingefühl können wir dies nicht erreichen.“
Orthopädie-Technik sei deshalb weit mehr als ein Handwerk, heißt es vonseiten des Spitzenverbandes. Sie verbinde technisches Können mit Empathie, Präzision mit Menschlichkeit. Denn jedes Hilfsmittel entsteht nicht nur aus Materialien und Maschinen, sondern vor allem aus der Begegnung von Menschen. „Wir geben nicht nur Funktion zurück – wir geben Vertrauen, Sicherheit und Lebensfreude. Genau das macht unsere Arbeit so besonders“, fasst Reuter zusammen. „Wir freuen uns über jede Person, die ihre Berufung in unserer Branche findet und uns bei dieser so wichtigen Arbeit unterstützt.“
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