Ver­fas­sungs­be­schwer­de: WvD für poli­ti­sche Konsequenzen

Das am 27. Juli 2023 in Kraft getretene Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) befreit Apotheken von den üblichen Qualifizierungsanforderungen für die sogenannten „apothekenüblichen“ Hilfsmittel.

Dage­gen hat die Stol­le Sani­täts­haus GmbH & Co. KG 2024 eine Ver­fas­sungs­be­schwer­de ein­ge­reicht. Die Beschwer­de wur­de nicht zur Ent­schei­dung ange­nom­men (sie­he auch „Ver­fas­sungs­be­schwer­de ein­ge­reicht“ und „Ver­fas­sungs­be­schwer­de abge­lehnt“).  Aus Sicht des Bünd­nis­ses „Wir ver­sor­gen Deutsch­land“ (WvD) steht die zukünf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung nun in der Ver­ant­wor­tung, wie­der ein­heit­li­che Ver­sor­gungs­stan­dards und Wett­be­werbs­gleich­heit in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung herzustellen.

„Die Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes ist selbst­ver­ständ­lich zu akzep­tie­ren“, kom­men­tie­ren Kirs­ten Abel und Patrick Gru­n­au, WvD-Gene­ral­se­kre­tä­re, die Ent­schei­dung. „Wir bedau­ern jedoch, dass damit der Abbau von Qua­li­täts­stan­dards in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung und der Ein­stieg in eine Ver­sor­gung light ver­fes­tigt wird.“

Das Bünd­nis for­dert, dass sich die Pati­en­ten, ins­be­son­de­re aus vul­ner­ablen Grup­pen, dar­auf ver­las­sen kön­nen, eine hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung unab­hän­gig vom Ort der Leis­tung zu erhalten.

„Wäh­rend das Gesetz ursprüng­lich dar­auf abziel­te, Büro­kra­tie zu redu­zie­ren und Mehr­fach­prü­fun­gen zu eli­mi­nie­ren, wur­den statt­des­sen neue büro­kra­ti­sche Dop­pel­struk­tu­ren im Sys­tem eta­bliert, die Pati­en­ten­si­cher­heit gefähr­den und ein­heit­li­che Min­dest­stan­dards der Ver­sor­gung unter­gra­ben“, so Abel und Gru­n­au weiter.

WvD sieht daher nach wie vor deut­li­chen Kor­rek­tur­be­darf. „Die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung muss rasch die ein­heit­li­chen Ver­sor­gungs­stan­dards und die Wett­be­werbs­gleich­heit in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung wie­der­her­stel­len. Wir haben kon­struk­ti­ve Vor­schlä­ge für eine büro­kra­tie­ar­me und gerech­te Qua­li­täts­si­che­rung im Rah­men der Prä­qua­li­fi­zie­rung gemacht und ste­hen bereit, um mit poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern und Gesund­heits­ak­teu­ren eine Lösung zu fin­den, die allen gerecht wird“, fügen Abel und Gru­n­au hinzu.

 

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