Jugend.Akademie TO: „Es gibt nichts, was es nicht gibt“

Mit der Jugend.Akademie TO hatte die OTWorld auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Angebot für den Nachwuchs auf die Beine gestellt.

Rund 400 Aus­zu­bil­den­de und Stu­die­ren­de zog es nach Leip­zig – dar­un­ter auch Til Schlüch­ter­mann, der der­zeit sei­ne Aus­bil­dung beim Sani­täts­haus Kraft in Dort­mund absol­viert. Wie sein ers­ter Besuch auf der OTWorld war und was ihn am meis­ten begeis­tert hat, berich­tet der 23-Jäh­ri­ge im Gespräch mit der OT-Redaktion.

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OT: Drei Hal­len, 574 Aus­stel­ler, mehr als 300 Referent:innen und 20.400 Besucher:innen: Die Dimen­sio­nen der OTWorld kön­nen einen – beson­ders beim ers­ten Mal – ganz schön erschla­gen. Wie haben Sie Ihren Besuch in Leip­zig empfunden?

Til Schlüch­ter­mann: Es war auf jeden Fall eine sehr beein­dru­cken­de und auch ein biss­chen erschla­gen­de Kulis­se – und das mei­ne ich sehr posi­tiv. Nach dem ers­ten Ein­druck muss­te man erst­mal ver­ar­bei­ten, wie groß die Hal­len und beson­ders das Ange­bot waren. Es gab so viel Neu­es zu sehen, was sehr inter­es­sant und beson­ders war.

OT: Die Jugend.Akademie lief über zwei Tage. Wenig Zeit, um alles zu ent­de­cken. Haben Sie sich im Vor­feld auf den Besuch in Leip­zig vor­be­rei­tet und eine Art „Fahr­plan“ entworfen?

Schlüch­ter­mann: Ja, tat­säch­lich. In der Schu­le konn­ten wir uns schon grob Gedan­ken dar­über machen, wo wir ger­ne hin­ge­hen wol­len, aber im Gro­ßen und Gan­zen konn­ten wir dahin gehen, wo es uns gera­de hin­ge­trie­ben hat und wo unser Inter­es­se am größ­ten war. Es war also ein Zusam­men­spiel aus Pla­nung und spon­ta­nem Interesse.

OT: Was war Ihr High­light auf der OTWorld?

Schlüch­ter­mann: Mein High­light war der Mes­se­stand, wo man als Nicht-Ampu­tier­ter auch mal eine Unter­schen­kel­pro­the­se aus­pro­bie­ren konn­te und damit ein paar Trep­pen stei­gen durf­te. Abge­se­hen davon war das gemein­sa­me Abend­essen, das für die Jugend.Akademie orga­ni­siert wur­de, ein sehr schö­nes Event.

OT: Wel­che Ange­bo­te haben Sie am meis­ten überzeugt?

Schlüch­ter­mann: Gene­rell haben mich die unzäh­li­gen Ange­bo­te von Pro­the­sen- und Reha­ver­sor­gun­gen, wel­che welt­weit statt­fin­den, beson­ders beein­druckt und über­zeugt. Um hier mal Namen zu nen­nen: Die Fir­men Teu­fel und Otto­bock hat­ten sehr gro­ße und schö­ne Mes­se­stän­de, wo man sich wirk­lich die Zeit neh­men konn­te, Fra­gen zu stel­len und auch eine aus­führ­li­che Ant­wort bekom­men hat.

OT: Gab es ein Pro­dukt auf der Mes­se, das Sie noch nicht kann­ten und mit dem Sie künf­tig gern ver­sor­gen möchten?

Schlüch­ter­mann: Ich per­sön­lich kann mir lei­der nicht aus­su­chen, mit was für Hilfs­mit­teln wir ver­sor­gen, aber was mir total neu war und wor­über ich wirk­lich sehr wenig wuss­te, war das Spek­trum an mög­li­chen Tier­ver­sor­gun­gen im Bereich Pro­the­sen und Orthesen.

OT: Wel­che Erkennt­nis­se, Fra­gen und Ideen neh­men Sie dar­über hin­aus aus Leip­zig mit in Ihren Ausbildungsbetrieb?

Schlüch­ter­mann: Mei­ne größ­te „Erkennt­nis“ war, dass es qua­si nichts gibt, was es nicht gibt. Es gibt unglaub­lich vie­le Mög­lich­kei­ten und Wege, um ans Ziel zu kom­men und die Men­schen mög­lichst gut zu versorgen.

OT: Ziel der Jugend.Akademie ist es nicht nur sich fort­zu­bil­den, son­dern auch sich unter­ein­an­der zu ver­net­zen. Konn­ten Sie neue beruf­li­che und per­sön­li­che Kon­tak­te knüpfen?

Schlüch­ter­mann: Ja, dafür war auf jeden Fall genug Zeit. Beson­ders beim Abend­essen in der Mes­se­hal­le konn­te ich mit eini­gen Leu­ten in mei­nem Alter über vie­les spre­chen, sowohl pri­vat als auch berufsbezogen.

OT: Könn­te das Kon­zept „Jugend.Akademie TO“ ver­bes­sert wer­den? Gab es etwas, das Ihnen gefehlt hat?

Schlüch­ter­mann: Ich habe nichts aus­zu­set­zen. Es wur­de vie­les und das sehr gut orga­ni­siert, ohne dass es uns an etwas gefehlt hat.

OT: Auf der Son­der­flä­che „OTWorld.campus“ prä­sen­tier­ten Meis­ter­schu­len, Hoch­schu­len, Uni­ver­si­tä­ten sowie For­schungs­in­sti­tu­te aus aller Welt ihre Ange­bo­te. Kön­nen Sie sich vor­stel­len, sich nach der Aus­bil­dung wei­ter fortzubilden?

Schlüch­ter­mann: Natür­lich muss ich erst­mal mei­ne Aus­bil­dung erfolg­reich absol­vie­ren, aber danach steht mir gefühlt alles offen und es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten sich wei­ter­zu­bil­den. Wenn man sich zum Bei­spiel mit Leu­ten aus der Klas­se aus­tauscht, kommt ab und zu auch mal das The­ma Meis­ter­schu­le auf. Das hat auf jeden Fall Prä­senz und wer weiß, viel­leicht wird die­ses Ziel irgend­wann mal angegriffen.

OT: 2026 geht die OTWorld und damit auch die Jugend.Akademie in die nächs­te Run­de. Wel­che Tipps möch­ten Sie Teilnehmer:innen mit auf den Weg geben für ihren ers­ten Besuch?

Schlüch­ter­mann: Macht euch wirk­lich einen gro­ben Plan, was ihr ger­ne sehen wollt, da es echt vie­le Ange­bo­te gibt! Stellt vie­le Fra­gen und saugt alles auf, was ihr so zu Ohren bekommt. Und letzt­end­lich: Habt Spaß und zeigt Inter­es­se – das ist das Wichtigste!

 

Die Fra­gen stell­te Pia Engelbrecht.

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